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    Vielen Dank

Die falsche Wahl

AW: nur so eine Frage

aph am 15.08.2005 19:53 schrieb:
Ach ... TBrain, bierchen, pacsun - lest euch mal bitte folgenden Artikel im Magazin der Berliner Zeitung vom Wochenende durch. Darin werden meine Vorstellungen von Erwerbsarbeit vs. Grundsicherung von einem namhaften Soziologen weitgehend bestätigt. Lest es euch bitte gründlich durch, danach können wir weiter reden. Eure ganzen Ideen von wegen Unternehmerfreiheit, Wirtschaftswachstum, Beschäftigung bringen nichts. NICHTS.
Jetzt aber mal halblang. Dass Du einen "Gelehrten" gefunden hast, der Dir aus der Seele spricht, freut mich für Dich, hat aber noch lange nichts zu sagen. Ebenso lassen sich hunderte Gelehrte zitieren, die die Argumente einer anderen Seite stützen.
Ideologie bringt uns nicht weiter. So wünschenswert manches wäre, wer soll das bezahlen?
Im sozialen Sicherungssystem, das wir heute haben, gibt es schon Elemente davon. Die Sozialhilfe ist nicht von der geleisteten Erwerbsarbeit abhängig, sondern sie soll das Existenzminimum sichern. Es ginge darum, das auszubauen.
Ausbauen? Wie denn? Woher nehmen wenn nicht stehlen?
 
AW: nur so eine Frage

bierchen am 15.08.2005 20:15 schrieb:
Ideologie bringt uns nicht weiter. So wünschenswert manches wäre, wer soll das bezahlen?
...
Ausbauen? Wie denn? Woher nehmen wenn nicht stehlen?

Das hab ich doch schon tausendmal beantwortet: Von den 17% Vermögenszuwachs der Deutschen innerhalb von 6 Jahren. Das sollte reichen. Oder von den 30 Mrd. Gewinnen, die die DAX-30-Unternehmen laut einer heutigen News in diesem Quartal gemacht haben. Am Geld mangelt es nicht, auch wenn das immer wieder gern behauptet wird. Das Geld wird immer und immer und immer mehr. Komisch, nicht?

Leider ist es nicht bei der arbeitenden Bevölkerung oder bei den kleinen Unternehmen.

Was du in dem Artikel offenbar auch ignorierst: Das nachweisliche Scheitern der neoliberalen Politik, der du nachhängst. Wenn das eine bereits eindeutig nicht klappt - warum nicht auch mal etwas neues probieren, was nur vielleicht nicht klappt? ;)
 
AW: nur so eine Frage

aph am 15.08.2005 22:31 schrieb:
Was du in dem Artikel offenbar auch ignorierst: Das nachweisliche Scheitern der neoliberalen Politik, der du nachhängst. Wenn das eine bereits eindeutig nicht klappt - warum nicht auch mal etwas neues probieren, was nur vielleicht nicht klappt? ;)
Gescheitert ist eine Politik der Zaghaftigkeit, der Zauderei, des Nichtstuns, des Ausruhens auf außenpolitischen Erfolgen. Die Politik wie ich sie haben will ist allerhöchstens im Ansatz bei Schröder zu sehen gewesen. Die alten Strukturen wurden leider belassen.

Glaube es mir oder nicht: Ich würde nur zu gerne sehen, wie ein Herr Lafontaine regiert. Warum soll ich aber jemanden wählen, von dem ich glaube, dass er Deutschland ins Verderben stürzt?

Was Du die ganze Zeit ignorierst: Du kannst die Unternehmen nicht über Gebühr belasten, denn wir wissen, wie schnell die Produktion ins Ausland verlegt ist. Zu fordern, die Unternehmen dürften keine Renditen überhalb von 5% erwirtschaften ist geradezu haarsträubend und zeigt, dass man das Prinzip "Marktwirtschaft" nicht verstanden hat. Stattdessen macht man es sich einfach und sagt, das System hätte versagt, weil es für uns nicht mehr so rosig aussieht. Das soll nicht heißen, dass ich nicht auch der Meinung bin, dass Unternehmen einen Beitrag zum Sozialstaat zu leisten haben.

Deine Ideologie in allen Ehren, aph. Hört sich alles super an, ist nur weit von jeglicher Realität entfernt. In meinen Augen nur global machbar, ein einzelnes Land wurde daran zugrunde gehen. Gut, das stört Dich wenig, Hauptsache die Schere zwischen Arm und Reich schließt sich wieder. Nun das würde sie - nur eben nach unten und nicht nach oben wie gewünscht, sprich die "reichen Unternehmer" sagen adieu und werden freudig im Osten empfangen, die Armen bleiben und werden ärmer.

So oder so, wir drehen uns im Kreis. :-D
 
AW: nur so eine Frage

bierchen am 15.08.2005 23:44 schrieb:
Was Du die ganze Zeit ignorierst: Du kannst die Unternehmen nicht über Gebühr belasten, denn wir wissen, wie schnell die Produktion ins Ausland verlegt ist. Zu fordern, die Unternehmen dürften keine Renditen überhalb von 5% erwirtschaften ist geradezu haarsträubend und zeigt, dass man das Prinzip "Marktwirtschaft" nicht verstanden hat.

Nein, diese Aussage zeigt, dass du überhaupt nicht verstanden hast, was ich die ganze Zeit schreibe. *koppschüttel*

Ich hab nirgends von Renditeverboten o. ä. geschrieben. Sondern nur, dass es einem zu denken geben muss, wenn einige Firmen Renditen weit über der allgemeinen Wertschöpfung erreichen und andere (vor allem Mittelständler und Kleinunternehmer) reihenweise pleite gehen, während außerdem noch die arbeitende Bevölkerung verarmt. Dabei waren sie unzweifelhaft alle an dem Erfolg beteiligt. Aber er bleibt nur bei wenigen hängen. Und das macht dich nicht nachdenklich?

Was ich aber gesagt habe, und wozu ich auch stehe: (1) Eine Wirtschaft funktioniert auch dann, wenn der Unternehmer "nur" 1-2% Profit macht.

Wozu ich auch stehe: (2) Eine Wirtschaft hat schon immer nur mit Regeln funktioniert, und daher ist es völlig normal, wenn wir auch weiterhin Regeln aufstellen um zu gewährleisten, dass die Volkswirtschaft insgesamt gesellschaftlichen Fortschritt erbringt.

Außerdem: (3) Eine maximal freie Wirtschaft (so sie denn existierte) neigt keineswegs zum maximalen Fortschritt. Im Gegenteil: Freie Akteure beim Streben zum maximalen Profit untergraben automatisch ihre eigenen Grundlagen, indem einige von ihnen, die besonders potent sind, alle Maßnahmen ausnutzen, um sich auf unproduktive Weise Vorteile gegenüber anderen zu verschaffen. Das war schon immer so, und genau deshalb gibt es die Regeln.

Was wir derzeit erleben, ist dass jene Akteure neue Mittel gefunden haben, die Regeln zu ihren Gunsten zu ändern - in dem sie Regierungen und Bevölkerungen global gegeneinander ausspielen. Daher braucht es jetzt besondere politische Anstrengungen, um die nötigen Regeln neu zu definieren und auch durchzusetzen - möglichst global. Und alles, was es jenen einfacher macht, muss knallhart unterbunden werden. Es wird trotzdem genug Unternehmer geben, die die Wirtschaft am Laufen halten - vor allem, wenn man die Nachfrage wieder stärkt.

Das ist keine Illusion, auch kein Unsinn, das ist die Linie, die von so einigen Wirtschaftsweisen unterstützt und von den skandinavischen Ländern vorgelebt wird.
 
AW: nur so eine Frage

aph am 15.08.2005 23:51 schrieb:
Was ich aber gesagt habe, und wozu ich auch stehe: (1) Eine Wirtschaft funktioniert auch dann, wenn der Unternehmer "nur" 1-2% Profit macht.
Genau das meinte ich. Für mich würde das Planwirtschaft, Staatswirtschaft bedeuten. Halbwegs sichere Staatsanleihen bringen derzeit etwas über 3% Rendite. Warum sollte jemand unternehmerisch tätig werden für 1-2% Rendite (=bei 1000 Einsatz erhält er 1010-1020 zurück), erklärs mir? Wenn Du Leistung nicht belohnst erhältst Du auch keine. Die Folge: Der Wohlstand bleibt auf der Strecke.

Wozu ich auch stehe: (2) Eine Wirtschaft hat schon immer nur mit Regeln funktioniert, und daher ist es völlig normal, wenn wir auch weiterhin Regeln aufstellen um zu gewährleisten, dass die Volkswirtschaft insgesamt gesellschaftlichen Fortschritt erbringt.
Dito. Hatten wir doch letztes Jahr: Plus 17% ;)
Klar brauchen wir Regeln. Was ich kritisiere ist das was gemeinhin "Bürokratie" genannt wird - Regelungswut bis ins letzte Detail. Nur das ist kontraproduktiv.

Außerdem: (3) Eine maximal freie Wirtschaft (so sie denn existierte) neigt keineswegs zum maximalen Fortschritt. Im Gegenteil: Freie Akteure beim Streben zum maximalen Profit untergraben automatisch ihre eigenen Grundlagen, indem einige von ihnen, die besonders potent sind, alle Maßnahmen ausnutzen, um sich auf unproduktive Weise Vorteile gegenüber anderen zu verschaffen. Das war schon immer so, und genau deshalb gibt es die Regeln.
Ich stimme zu :o

Was wir derzeit erleben, ist dass jene Akteure neue Mittel gefunden haben, die Regeln zu ihren Gunsten zu ändern - in dem sie Regierungen und Bevölkerungen global gegeneinander ausspielen. Daher braucht es jetzt besondere politische Anstrengungen, um die nötigen Regeln neu zu definieren und auch durchzusetzen - möglichst global.
Vorschlag: Ich ernenne Dich zum Bundeskanzler und sehe zu, wie Du scheiterst, das alles global durchzusetzen. Glaubst Du ernsthaft, dass die Länder, die von der derzeitigen Entwicklung profitieren dem zustimmen würden, quasi nur damit es uns hier wieder besser geht?
 
AW: nur so eine Frage

bierchen am 16.08.2005 01:02 schrieb:
Genau das meinte ich. Für mich würde das Planwirtschaft, Staatswirtschaft bedeuten. Halbwegs sichere Staatsanleihen bringen derzeit etwas über 3% Rendite. Warum sollte jemand unternehmerisch tätig werden für 1-2% Rendite (=bei 1000 Einsatz erhält er 1010-1020 zurück), erklärs mir? Wenn Du Leistung nicht belohnst erhältst Du auch keine. Die Folge: Der Wohlstand bleibt auf der Strecke.
Hihi, das Problem ist nicht, dass niemand für 1-2% unternehmerisch tätig werden würde (da würde sich immer jemand finden, schließlich tun es auch genug Leute für Negativprofit). Das Problem ist, dass sich den meisten andere Möglichkeiten bieten, weniger produktiv mehr Profit zu machen - vorausgesetzt, sie haben bereits viel Geld.

Klar brauchen wir Regeln. Was ich kritisiere ist das was gemeinhin "Bürokratie" genannt wird - Regelungswut bis ins letzte Detail. Nur das ist kontraproduktiv.
Pillepalle. Bürokratie behindert die Wirtschaft nicht in dem Maße, wie du behauptest. Wo du ran willst, sind ja Löhne und soziale Sicherung. Das fällt nicht unter Bürokratie, denke ich.

Vorschlag: Ich ernenne Dich zum Bundeskanzler und sehe zu, wie Du scheiterst, das alles global durchzusetzen. Glaubst Du ernsthaft, dass die Länder, die von der derzeitigen Entwicklung profitieren dem zustimmen würden, quasi nur damit es uns hier wieder besser geht?

Ich wünschte du hättest die Macht dazu. Das Coole ist ja, dass die Entwicklungsländern meiner Politik nicht einmal zustimmen müssen. *g*
Sie können sich frei entscheiden, ob sie am europäischen Absatzmarkt unter MEINEN Bedingungen teilnehmen möchten oder nicht. :P

Eines gilt trotzdem: Alles ist besser als ein "Weiter so" mit den bekannten, bereits gescheiterten Mitteln oder gar stärkeren Dosen davon.
Und das haben die Linkswähler nämlich mehrheitlich kapiert. Auch wenn ihr euch gerne auf dem Gedanken ausruht, das seien nur Protestwähler.
 
AW: nur so eine Frage

bierchen am 15.08.2005 23:44 schrieb:
aph am 15.08.2005 22:31 schrieb:
Was du in dem Artikel offenbar auch ignorierst: Das nachweisliche Scheitern der neoliberalen Politik, der du nachhängst. Wenn das eine bereits eindeutig nicht klappt - warum nicht auch mal etwas neues probieren, was nur vielleicht nicht klappt? ;)
Gescheitert ist eine Politik der Zaghaftigkeit, der Zauderei, des Nichtstuns, des Ausruhens auf außenpolitischen Erfolgen. Die Politik wie ich sie haben will ist allerhöchstens im Ansatz bei Schröder zu sehen gewesen. Die alten Strukturen wurden leider belassen.

Dito, wenn man kann doch die Politik der letzten 20-30 jahre nicht allenernstes als Neoliberal bezeichen eher im Gegenteil. Desshalb kann man auch nicht davon sprechen der neoliberalismus sei gescheitert, wenn etwas gescheitert ist dann ist es die Ausufernde Staatstätigkeit, das übermäßige Einmischen in die individuelle Freiheit und die Organisation des Sozialstaates.

Weiterhin glaube ich auch nicht, dass Linkswähler auch nur irgendetwas kapiert haben. Ein kleiner Teil (so wie Aph) ist doch tatsächlich von der Ideologie überzeugt, darüber kann man nichtmal etwas negatives sagen, der große Teil wird einfach angezogen vom Robin Hood Prinzip - pure Verblendung. Hinzu kommt auch noch die Grundhaltung, der Staat sei für alles zuständig, wohin das führt haben wir zur Genüge gesehen (China, Nord-Korea, Cuba, DDR, SU) - dies auch zum Thema gescheiterte Konzepte.
 
AW: nur so eine Frage

TBrain am 16.08.2005 15:24 schrieb:
Dito, wenn man kann doch die Politik der letzten 20-30 jahre nicht allenernstes als Neoliberal bezeichen eher im Gegenteil. Desshalb kann man auch nicht davon sprechen der neoliberalismus sei gescheitert, wenn etwas gescheitert ist dann ist es die Ausufernde Staatstätigkeit, das übermäßige Einmischen in die individuelle Freiheit und die Organisation des Sozialstaates.
Nein, nicht die letzten 20-30 Jahre, wohl aber die letzten 10-15 Jahre. Was braucht ihr denn noch außer Reallohnrückgang, immer löchrigem sozialem Netz, fehlender Alterssicherung, marode Kommunalfinanzen und gefährdetem Gesundheitssystem? Wir sind doch mittendrin in den Folgen neoliberaler Politik. Wie in dem Artikel geschrieben ... ihr verschließt die Augen vor der Wahrheit. Wir und andere Länder haben längst die Probleme, die durch eure Vorschläge noch verschlimmert werden. Zeigt mir doch mal nur EIN vergleichbares Land, wo das langfristig was gebracht hätte. Ich verweise für die Erfolge meiner Vorschläge auf Skandinavien. Jetzt seid ihr dran.

Weiterhin glaube ich auch nicht, dass Linkswähler auch nur irgendetwas kapiert haben. Ein kleiner Teil (so wie Aph) ist doch tatsächlich von der Ideologie überzeugt, darüber kann man nichtmal etwas negatives sagen, der große Teil wird einfach angezogen vom Robin Hood Prinzip - pure Verblendung. Hinzu kommt auch noch die Grundhaltung, der Staat sei für alles zuständig, wohin das führt haben wir zur Genüge gesehen (China, Nord-Korea, Cuba, DDR, SU) - dies auch zum Thema gescheiterte Konzepte.
Und was genau bringt dich zu der Annahme, irgendein Linkswähler wünsche sich Sozialismus? Oder auch nur Staatsrundumversorgung? Ich kenne keinen einzigen, der so denkt. Und ich kenne ne Menge ihrer Wähler! Die meisten sehen die Sache ganz ähnlich wie ich, auch wenn du dir nicht vorstellen magst, dass vernünftig denkende Menschen zu solchen Schlüssen kommen. Wenn aber selbst Wissenschaftler und Staatsmänner auf meiner Seite sind, könnt ihr das schlecht als Verblendung ab tun.
 
AW: nur so eine Frage

aph am 16.08.2005 17:04 schrieb:
... Ich verweise für die Erfolge meiner Vorschläge auf Skandinavien. Jetzt seid ihr dran.

Aph, da wird aber nix kommen.
Hast Du nicht bemerkt, dass auf Deine Argumente nicht wirklich eingegangen wird?
;)

Den Satz finde ich aber geil:
"Die SPD steht (glaubhaft) für mehr soziale Gerechtigkeit und gegen Härten."
:-D
 
AW: nur so eine Frage

Tom_Borovskis am 17.08.2005 18:44 schrieb:
Den Satz finde ich aber geil:
"Die SPD steht (glaubhaft) für mehr soziale Gerechtigkeit und gegen Härten."
:-D

Eben, nur so kann man D wieder auf Vordermann bringen: Mit sozialer Gerechtigkeit a la Hartz4&Co und mit möglichst wenig Härten... :)
 
AW: nur so eine Frage

Tom_Borovskis am 17.08.2005 18:44 schrieb:
aph am 16.08.2005 17:04 schrieb:
... Ich verweise für die Erfolge meiner Vorschläge auf Skandinavien. Jetzt seid ihr dran.

Aph, da wird aber nix kommen.
Hast Du nicht bemerkt, dass auf Deine Argumente nicht wirklich eingegangen wird?
;)

Doch, aber ich bin ja ein geduldiger Mensch. *g*
Schlimm finde ich, dass die Argumente immer nur als "gestrig", "illusionär" usw.. abgetan werden, obwohl sie wirklichkeitserprobt sind. So macht man es sich natürlich einfach.

Meine Aufforderung Länder zu nennen war rein rhetorisch, das geb ich gern zu - ich weiß doch, dass es keine Positivbeispiele neoliberaler Politik gibt.
 
AW: nur so eine Frage

So bin wieder da!

aph am 16.08.2005 17:04 schrieb:
Zeigt mir doch mal nur EIN vergleichbares Land, wo das langfristig was gebracht hätte. Ich verweise für die Erfolge meiner Vorschläge auf Skandinavien. Jetzt seid ihr dran.

Dazu sag ich nur mal Australien. Aktuell mit einer Arbeitslosenquote von 5% nahe er Vollbeschäftigung, so nahe dass man bereits im Ausland nach quallifizierten Arbeitnehmern suchen muss.

hier:
http://www.down-under-info.de/australien-politik/wirtschaftspolitik.html]
und Hier:
http://www.career-contact.de/laenderinfos/australien/versicherung_steuern.php]
findest du etwas (allgemeines) zur Wirtschaftspolitik bzw. zur Sozialpolitik

in beiden Bereichen wird großer Wert auf Individualität und Privatisierung gelegt, auch ist die Grundsicherung erheblich niedriger als in Dt.

Wie positiv die Zukunftserwartungen der Bevölkerung ist lässt sich hier ablesen:
Zitat: "So gaben sie im Durchschnitt 130 Dollar pro 100 verdienten Dollar aus"

komisch und das alles ohne horende Sozialleistungen und trotz hoher Studiengebühren.

Und was genau bringt dich zu der Annahme, irgendein Linkswähler wünsche sich Sozialismus?

Das wollte ich nicht unbedingt damit ausdrücken. Es ist mehr ie grundhaltung, die mich stört, der Staat ist für alles zuständig. Staat und Wirtschaft gehören ebenso getrennt wie Staat und Religion.

aph am 18.08.2005 11:29 schrieb:
Schlimm finde ich, dass die Argumente immer nur als "gestrig", "illusionär" usw.. abgetan werden, obwohl sie wirklichkeitserprobt sind. So macht man es sich natürlich einfach..

Ich habe bereits mehrfach (in anderen Threads) erläutert wieso ich deine Argumente und Denkweise ablehne, ich sehe keinen Grund dafür dies immer wieder von klein auf zu tun.
 
AW: nur so eine Frage

TBrain am 18.08.2005 14:14 schrieb:
Dazu sag ich nur mal Australien. Aktuell mit einer Arbeitslosenquote von 5% nahe er Vollbeschäftigung, so nahe dass man bereits im Ausland nach quallifizierten Arbeitnehmern suchen muss.

hier:
http://www.down-under-info.de/australien-politik/wirtschaftspolitik.html]
und Hier:
http://www.career-contact.de/laenderinfos/australien/versicherung_steuern.php]
findest du etwas (allgemeines) zur Wirtschaftspolitik bzw. zur Sozialpolitik

in beiden Bereichen wird großer Wert auf Individualität und Privatisierung gelegt, auch ist die Grundsicherung erheblich niedriger als in Dt.

Es freut mich, dass du ein Land mit Mindestlohn und sozialer Grundsicherung gewählt hast. Was daran neoliberal sein soll, verstehe ich aber nicht. Ich dachte immer, die Neoliberalen mögen keinen Mindestlohn.
Auch die hohen Zölle für Importe entsprechen meines Wissens nicht dem Ideal eines "Liberalen".

Negativ finde ich, dass Zahnbehandlungen und Brillen nicht in der staatlichen Gesundheitsvorsorge enthalten sind. Man sollte den sozialen Stand eines Menschen nicht an seinem Gebiss ablesen können.

Wie positiv die Zukunftserwartungen der Bevölkerung ist lässt sich hier ablesen:
Zitat: "So gaben sie im Durchschnitt 130 Dollar pro 100 verdienten Dollar aus"
Was ist an privater Überschuldung positiv? Das Problem haben wir schon in den USA. Auf Schulden kann eine Wirtschaft nicht dauerhaft gebaut sein.
Naja, Australien ist nicht wirklich vergleichbar, das Land hat 20 Mio Einwohner, eine völlig andere Geographie und als größten Arbeitgeber die Tourismusbranche. Nach Deutschland will ja leider kaum jemand. ^^

Es wäre schön, noch ein paar "neoliberale" Elemente der australischen Politik zu lesen, um deine These zu stützen.
 
AW: nur so eine Frage

aph am 15.08.2005 23:51 schrieb:
Ich hab nirgends von Renditeverboten o. ä. geschrieben. Sondern nur, dass es einem zu denken geben muss, wenn einige Firmen Renditen weit über der allgemeinen Wertschöpfung erreichen und andere (vor allem Mittelständler und Kleinunternehmer) reihenweise pleite gehen, während außerdem noch die arbeitende Bevölkerung verarmt. Dabei waren sie unzweifelhaft alle an dem Erfolg beteiligt. Aber er bleibt nur bei wenigen hängen. Und das macht dich nicht nachdenklich?

Die arbeitende Bevölkerung verarmt nicht, sie legt lediglich weniger stark zu, was vollkommen normal ist, da sie nur ihr Arbeitskrfaft einsetzt, während andere Arbeitskraft und Kapital einsetzen.

Der Erfolg bleibt IMMER nur an wenigen hängen. Das kann gar nicht anders sein, sonst wäre es kein Erfolg. Ist man Durchschnitt, also wie all die anderen, ist man nicht erfolgreich sondern eben Durchschnitt.


Was ich aber gesagt habe, und wozu ich auch stehe: (1) Eine Wirtschaft funktioniert auch dann, wenn der Unternehmer "nur" 1-2% Profit macht.

1% eher nicht, aber bei 2% würde es funktionieren, wenn man das möchte. Man möchte aber nicht und das liegt nicht nur an den Unternehmern.
Denk einfach an die Lohnforderungen. Da will sich auch niemand mit 1% zufrieden geben.

Was du aber völlig außer Acht läßt:
Es geht nicht um die %, sondern wovon man sie bekommt. 2% von ein paar Milliarden würden mich gar nicht stören.


Wozu ich auch stehe: (2) Eine Wirtschaft hat schon immer nur mit Regeln funktioniert, und daher ist es völlig normal, wenn wir auch weiterhin Regeln aufstellen um zu gewährleisten, dass die Volkswirtschaft insgesamt gesellschaftlichen Fortschritt erbringt.

Da muß man verdammt aufpassen, daß man nicht mehr ruiniert als man schafft. Wenn die Regeln pausenlos geändert werden, kann man sich nicht drauf einstellen und eine gute Investition von heute, ist mit anderen Regeln für morgen ein Fall für den Konkursrichter.


Außerdem: (3) Eine maximal freie Wirtschaft (so sie denn existierte) neigt keineswegs zum maximalen Fortschritt. Im Gegenteil: Freie Akteure beim Streben zum maximalen Profit untergraben automatisch ihre eigenen Grundlagen, indem einige von ihnen, die besonders potent sind, alle Maßnahmen ausnutzen, um sich auf unproduktive Weise Vorteile gegenüber anderen zu verschaffen. Das war schon immer so, und genau deshalb gibt es die Regeln.

Doch, natürlich tendiert sie zum maximalen Fortschritt. Ob dieser Fortschritt gut oder schlecht ist, ist eine andere Frage und kann nur für jeden Fall einzeln entschieden werden.


Was wir derzeit erleben, ist dass jene Akteure neue Mittel gefunden haben, die Regeln zu ihren Gunsten zu ändern - in dem sie Regierungen und Bevölkerungen global gegeneinander ausspielen. Daher braucht es jetzt besondere politische Anstrengungen, um die nötigen Regeln neu zu definieren und auch durchzusetzen - möglichst global. Und alles, was es jenen einfacher macht, muss knallhart unterbunden werden. Es wird trotzdem genug Unternehmer geben, die die Wirtschaft am Laufen halten - vor allem, wenn man die Nachfrage wieder stärkt.

Diese Anstengungen gibt es zwar, aber sie werden im Sand verlaufen. Die Staaten, die verlieren, wollen das ändern, während die Gewinner kein Interesse daran haben. Letztlich wollen die Verlierer wieder zu Gewinnern werden und die jetzigen Gewinner wieder zu Verlierern machen. Das wird so nicht funktionieren.
 
AW: nur so eine Frage

aph am 15.08.2005 23:51 schrieb:
Das ist keine Illusion, auch kein Unsinn, das ist die Linie, die von so einigen Wirtschaftsweisen unterstützt und von den skandinavischen Ländern vorgelebt wird.
Ich wundere mich schon seit Tagen, wie gerade Du dazu kommst, die skandinavischen Länder als Paradebeispiel für Deine Politik zu nennen. Denn ich tue das im Prinzip genauso. Länder wie Großbritannien und Schweden haben genau die Reformen knallhart durchgeführt, die ich auch für uns notwendig erachte. Genau weil sie diese durchgeführt haben, geht es ihnen heute besser als uns.
Natürlich kann man Reformen aus anderen Länder nicht 1 zu 1 übernehmen, aber im Kern wird meine Auffassung von diesen Ländern bestätigt.

Ich hab also mal gegoogelt und wurde fündig:
http://www.iwkoeln.de/default.aspx?p=content&i=18126
http://www.zeit.de/archiv/1998/10/blairschroed.txt.19980226.xml?page=4
http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~ECC18DE646E1246A1BD6A73166CBAC483~ATpl~Ecommon~Scontent.html
http://www.welt.de/data/2003/10/29/189171.html
 
AW: nur so eine Frage

Hier Bitte ein Artikel darüber wie es die Schweden geschafft haben ihr Land wieder nach vorne zu bringen:


http://www.pnp.de/nachrichten/artikel.php?cid=29-9440181&Ressort=pol&BNR=0


Sieh es doch endlich mal ein: Du stehst mit deinen ach so tollen wirtschaftlichen Plänen allein auf weiter Flur. Die Aussagen die du als neoliberal abtust werden von den Untersuchungen der Wirtschaftswissenschaften(vor allem der VWL) gedeckt und bewiesen. Nicht umsonst werden diese Lehren seit Jahrzehnten an Universitäten gelehrt.
Soweit ich weiß gibts keinen Studiengang in welchem man die aph'schen wirtschaftlichen Lehrern lernen kann.

Im Grunde gäbs zwei Parteien die ich wählen würde(wenn ich dürfte): Die FDP oder die PDS/SED. Entweder wir reformieren Deutschland richtig und bringen es wieder nach vorne oder wir fahren es gänzlich gegen die Wand damit auch unsere Demagogen auf der Linken Seite inklusive der Gewerkschaftler endlich einsehen, dass es keine Alternative gibt wenn man die Probleme lösen möchte.
 
AW: nur so eine Frage

Bitte denkt bei euren staatspolitschen Übertheorien auch an die Menschen, die niemals ein eigenes Einkommen haben werden und sich deshalb über jeden Cent Sozialhilfe / Hartz IV freuen.
 
AW: nur so eine Frage

MRay am 21.08.2005 23:01 schrieb:
Bitte denkt bei euren staatspolitschen Übertheorien auch an die Menschen, die niemals ein eigenes Einkommen haben werden und sich deshalb über jeden Cent Sozialhilfe / Hartz IV freuen.


Sicher ist es für diese nicht einfach, jedoch bin ich der Meinung, dass teilweise Dinge von der Sozialhilfe bezahlt werden, die für's Überleben nicht notwendig sind. Bestes Beispiel ist ja der Fernseher.
 
AW: nur so eine Frage

pacsun am 22.08.2005 00:11 schrieb:
MRay am 21.08.2005 23:01 schrieb:
Bitte denkt bei euren staatspolitschen Übertheorien auch an die Menschen, die niemals ein eigenes Einkommen haben werden und sich deshalb über jeden Cent Sozialhilfe / Hartz IV freuen.


Sicher ist es für diese nicht einfach, jedoch bin ich der Meinung, dass teilweise Dinge von der Sozialhilfe bezahlt werden, die für's Überleben nicht notwendig sind. Bestes Beispiel ist ja der Fernseher.

Als Forever-HartzIV Kandidat kann ich dir sogar bestätigen, dass ziemlich viel von dem Geld nicht fürs reine Überleben ausgegeben wird...Also nicht nur für das rein körperlich unversehrte dahinvegitieren. Schließt aber nicht aus, dass ich mich trotzdem über jeden Cent Sozialhilfe freue.
 
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