• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Die falsche Wahl

aph am 10.08.2005 16:02 schrieb:
Aber unbestritten sollte mittlerweile sein, dass die Lohnsenkungen und Arbeitszeitverlängerung der letzten Jahre das Gegenteil von dem gebracht haben, was sie sollten, oder?
Das ist keineswegs unbestritten. Du gehst fälschlicherweise davon aus, dass Reallohn alles ist. Ich leugne nicht, dass der Reallohn gesunken ist. Aber nur weil trotz Reallohnsenkung keine neuen Arbeitsplätze geschaffen wurde, heißt das in meinen Augen noch lange nicht, dass es keinen positiven Beitrag dazu geleistet hat. Nur haben halt andere Faktoren eine Überkompensierung bewirkt. Punkte habe ich exemplarisch oben schon aufgezählt. Das ist ja die Krux, die Politik meint sie macht an einer Stelle etwas, das auch noch eher schlecht als recht, und dann werde alles gut. Dabei müsste man an so vielen Sachen rangehen, das Ganze sehen anstatt nur ein Teilgebiet.

Daher ist es an der Zeit, mal was anderes zu probieren, statt mehr der Medizin zu verordnen, die uns nicht bekommt.
Dann wählst Du also doch Lafontaine und Gysi? :confused:

Ach ja, die Sache mit Produktivität und Rendite habt ihr nicht mehr aufgegriffen. Habe ich es etwa deutlich und verständlich genug erläutert, ich sehe nämlich keinen Widerspruch. :o

Darüber muss ich noch mal nachdenken. Der simplen Erläuterung von kiljadeen mag ich mich nicht anschließen, aber es geht in der Tat im Grunde darum, wie Produktivitätssteigerung erreicht wird - nämlich durch Investitionen. Und diese Steigerung ist dann das, was als Rendite rauskommt für denjenigen, der sie ermöglicht hat.
Ok, schön. Mach das. Um aber ein Definitionsproblem auszuschließen, hier nocheinmal meine Definitionen: Produktivität ist das Wachstum der Leistung pro Zeiteinheit. Rendite beinhaltet für mich immer einen Gewinn, der in Relation zu einer anderen Größe gesetzt wird (Umsatzrendite: Gewinn/Umsatz, Kapitalrendite: Gewinn/eingesetztes Kapital).

Dann würde ich kiljaedeen noch bitten, mir zu erläutern, wie er die Begriffe definiert. Dass Du, kiljaedeen als Unternehmer mir nicht folgen kannst, finde ich merkwürdig.
 
kiljeadeen am 10.08.2005 15:45 schrieb:
drunkenmonkey am 09.08.2005 17:47 schrieb:
kiljeadeen am 09.08.2005 16:11 schrieb:
Du begehst immer den gravierenden Fehler, die Wirtschaft als Institution zu sehen, doch das ist sie nicht. Es ist nur ein Wort, eine Zusammenfassung für eine Gruppe von Menschen, die überhaupt nichts verbindet.
Ich bin Unternehmer und damit ein kleiner Teil der Wirtschaft, aber abgesehen von einigen Kooperationen habe ich mit all den anderen Unternehmern nichts am Hut.
Sowohl ich, als auch Encarta und Wikipedia (und vermutlich auch aph), würden "Wirtschaft" anders definieren. Meiner Meinung nach ist besteht Wirtschaft aus Dingen wie Handel, die irgendwann mal entstanden sind, als die Höhlenmenschen gemerkt haben, dass sie mit diesen Mitteln wesentlich besser Leben können.
Definiton von Encarta:
Wirtschaft, Bezeichnung für alle Aktivitäten und Einrichtungen, die der Produktion, Distribution und Konsumtion von Gütern und Dienstleistungen dienen. Das Ziel dieser Aktivitäten besteht nach der gängigen Volkswirtschaftslehre ganz allgemein darin, über knappe Mittel so zu verfügen, dass sich die menschlichen Bedürfnisse befriedigen lassen.
Wikipedia:
Der Begriff Wirtschaft (Wortbedeutung: "Wert schaffen") umschreibt alle Einrichtungen und Handlungen von Menschen mit dem Ziel, die in der Umwelt vorhandenen Ressourcen und die vom Menschen geschaffenen Ressourcen zu nutzen, um die Erhaltung und Sicherheit des Lebens der Menschen zu garantieren und zu fördern sowie ihre materiellen und immateriellen Bedürfnisse zu befriedigen.
Sieht so aus, als wärest du der Einzige, für den "Wirtschaft" nur eine Sammlung von von Unternehmern mit dem Ziel, möglichst viel Profit zu erzielen, ist. Interessant ist auch, dass beide Definitionen explizit aphs These von der Wirtschaft mit dem Ziel der Verbesserung der Lage der Menschen zustimmen.

Also das kann ich diesen beiden Beschreibungen nach nicht entnehmen.
Hä? Wie würdest du denn "Das Ziel dieser Aktivitäten besteht nach der gängigen Volkswirtschaftslehre ganz allgemein darin, über knappe Mittel so zu verfügen, dass sich die menschlichen Bedürfnisse befriedigen lassen." interpretieren? :-o
Die Encarta weist im 1. Satz durchaus darauf hin, daß es sich hier um einen Überbegriff handelt.
o.O
Natürlich ist "Wirtschaft" ein Überbegriff? Und?
Unbestritten ist doch, daß mit der Wirtschaft auf jeden Fall einmal alle Firmen gemeint sind. Ob man die AN miteinbezieht oder nicht, wird mal so mal anders gemacht.
Natürlich gehören zu der Wirtschaft auch alle Firmen, aber eben nicht nur diese. Also was widerspricht meiner Argumentation denn?
 
bierchen am 10.08.2005 16:29 schrieb:
Du gehst fälschlicherweise davon aus, dass Reallohn alles ist. Ich leugne nicht, dass der Reallohn gesunken ist. Aber nur weil trotz Reallohnsenkung keine neuen Arbeitsplätze geschaffen wurde, heißt das in meinen Augen noch lange nicht, dass es keinen positiven Beitrag dazu geleistet hat. Nur haben halt andere Faktoren eine Überkompensierung bewirkt. Punkte habe ich exemplarisch oben schon aufgezählt. Das ist ja die Krux, die Politik meint sie macht an einer Stelle etwas, das auch noch eher schlecht als recht, und dann werde alles gut. Dabei müsste man an so vielen Sachen rangehen, das Ganze sehen anstatt nur ein Teilgebiet.
Tja, überkompensiert, soso ... Ich finde, es grenzt schon an Realitätsverleugnung, wenn man nicht erkennt, dass wir zwar im Export stark sind und Rekordprofite haben, aber die Binnennachfrage schwächelt. Das bestreitet inzwischen kein Wirtschaftsexperte mehr.

Daher ist es an der Zeit, mal was anderes zu probieren, statt mehr der Medizin zu verordnen, die uns nicht bekommt.
Dann wählst Du also doch Lafontaine und Gysi? :confused:
Wieso "doch"? Hab ich das schon mal ausgeschlossen?

Dann würde ich kiljaedeen noch bitten, mir zu erläutern, wie er die Begriffe definiert. Dass Du, kiljaedeen als Unternehmer mir nicht folgen kannst, finde ich merkwürdig.
Ich nicht.
 
kiljeadeen am 10.08.2005 16:19 schrieb:
aph am 09.08.2005 19:21 schrieb:
Die Entlassung eines Arbeiters ist wohl kaum eine Marktbereinigung des Arbeitsmarktes. Jeder der Arbeit haben will - egal ob er sie grade hat oder nicht - beeinflusst das Lohnniveau.

Ja und?

Das bedeutet, der Anbieter verschwindet nicht vom Markt. Eine Marktbereinigung kann nur stattfinden, wenn Anbieter verschwinden und damit keinen Einfluss mehr auf das Preisniveau haben.

Zu dem Rest deines Posts schreib ich besser nix. Zu deinem menschenverachtenden Zynismus fällt mir nix mehr ein, was man nicht als strafrechtlich relevante Beleidigung auffassen könnte.
 
aph am 10.08.2005 16:50 schrieb:
Tja, überkompensiert, soso ... Ich finde, es grenzt schon an Realitätsverleugnung, wenn man nicht erkennt, dass wir zwar im Export stark sind und Rekordprofite haben, aber die Binnennachfrage schwächelt. Das bestreitet inzwischen kein Wirtschaftsexperte mehr.
Ja, stimmt. Es grenzt an Realitätsverleugnung. Ich bestreite nicht, dass die Binnenfrage schwächelt, oder dass wir (gott sei dank noch) stark im Export sind. Was die Rekordprofite angeht, die man ja meistens nur bei den börsennotierten Gesellschaften sieht, so kann man da etwas relativieren. Relativieren insofern, als seit diesem Jahr diese Konzerne nach IAS (International Accounting Standards) oder US-GAAP Rechnung legen. Im Vergleich zu unserer traditionellen, auf Vorsicht bedachten Rechnungslegung nach HGB haben es diese System so an sich, dass sie viel eher und höhre Gewinne ausweisen.
Mich würde mal interessieren, ob der Mittelstand auch Rekordgewinne ausweist. ;)

Daher ist es an der Zeit, mal was anderes zu probieren, statt mehr der Medizin zu verordnen, die uns nicht bekommt.
Dann wählst Du also doch Lafontaine und Gysi? :confused:
Wieso "doch"? Hab ich das schon mal ausgeschlossen? [/quote]
Ich meinte irgendwann hier einmal aus einem Deiner Postings rausgelesen zu haben, dass Du Besitzer des (hell- ;) )roten Parteibuchs bist. Deshalb wunderte ich mich. Aber egal, Du darfst ja wählen was Du willst.

[/quote]
 
bierchen am 10.08.2005 17:02 schrieb:
Ich meinte irgendwann hier einmal aus einem Deiner Postings rausgelesen zu haben, dass Du Besitzer des (hell- ;) )roten Parteibuchs bist. Deshalb wunderte ich mich. Aber egal, Du darfst ja wählen was Du willst.

Falls sich das auf "Parteigenosse" Oscar bezog, der ist inzwischen in einer anderen Partei, falls du da was verpasst hast. ;)
Aber auch so werde ich wählen was ich will - unabhängig von der Parteizugehörigkeit. Wenn zB die Grünen an der Hürde zu scheitern drohen, wähle ich die. Ich glaube, um die Linkspartei muss man sich derzeit weniger Sorgen machen. *g*
 
aph am 10.08.2005 17:15 schrieb:
bierchen am 10.08.2005 17:02 schrieb:
Ich meinte irgendwann hier einmal aus einem Deiner Postings rausgelesen zu haben, dass Du Besitzer des (hell- ;) )roten Parteibuchs bist. Deshalb wunderte ich mich. Aber egal, Du darfst ja wählen was Du willst.

Falls sich das auf "Parteigenosse" Oscar bezog, der ist inzwischen in einer anderen Partei, falls du da was verpasst hast. ;)
Aber auch so werde ich wählen was ich will - unabhängig von der Parteizugehörigkeit. Wenn zB die Grünen an der Hürde zu scheitern drohen, wähle ich die. Ich glaube, um die Linkspartei muss man sich derzeit weniger Sorgen machen. *g*
Ich mache mir wegen der Linkspartei sorgen. Aber sicher nicht, weil sie zu wenige Stimmen hat :|
 
drunkenmonkey am 10.08.2005 17:34 schrieb:
Ich mache mir wegen der Linkspartei sorgen. Aber sicher nicht, weil sie zu wenige Stimmen hat :|

Sprich dich aus. Meinst du den Wählerfang am rechten Rand? Oder sollte man besser sagen: am Protestrand?
 
aph am 10.08.2005 17:15 schrieb:
bierchen am 10.08.2005 17:02 schrieb:
Ich meinte irgendwann hier einmal aus einem Deiner Postings rausgelesen zu haben, dass Du Besitzer des (hell- ;) )roten Parteibuchs bist. Deshalb wunderte ich mich. Aber egal, Du darfst ja wählen was Du willst.

Falls sich das auf "Parteigenosse" Oscar bezog, der ist inzwischen in einer anderen Partei, falls du da was verpasst hast. ;)
Aber auch so werde ich wählen was ich will - unabhängig von der Parteizugehörigkeit. Wenn zB die Grünen an der Hürde zu scheitern drohen, wähle ich die. Ich glaube, um die Linkspartei muss man sich derzeit weniger Sorgen machen. *g*
Aha. Taktische Spielchen also. Nicht, dass Du Dich im Vorteil wähnst, denn: Der Feind taktiert genau so, lass es Dir gesagt sein. *g*

Und nein, ich habe die Vorfälle um den Genossen Oskar nicht verpasst.
 
bierchen am 10.08.2005 18:47 schrieb:
Aha. Taktische Spielchen also. Nicht, dass Du Dich im Vorteil wähnst, denn: Der Feind taktiert genau so, lass es Dir gesagt sein. *g*

Ich weiß ... sonst hätte die FDP auch kaum jedes Mal genug Stimmen um über 5% zu kommen. ;)
 
aph am 10.08.2005 21:07 schrieb:
bierchen am 10.08.2005 18:47 schrieb:
Aha. Taktische Spielchen also. Nicht, dass Du Dich im Vorteil wähnst, denn: Der Feind taktiert genau so, lass es Dir gesagt sein. *g*

Ich weiß ... sonst hätte die FDP auch kaum jedes Mal genug Stimmen um über 5% zu kommen. ;)

Zum Glück spielen die rechten Parteien keine Rolle und die Linkspartei nimmt den anderen Stimmen ab. So ist rechnerisch alles möglich, um eine Koalition zu schaffen.
 
aph am 10.08.2005 18:41 schrieb:
drunkenmonkey am 10.08.2005 17:34 schrieb:
Ich mache mir wegen der Linkspartei sorgen. Aber sicher nicht, weil sie zu wenige Stimmen hat :|

Sprich dich aus. Meinst du den Wählerfang am rechten Rand? Oder sollte man besser sagen: am Protestrand?
Ja, unter Anderem (auch wenn ich persönlich es hochgradig albern finde, sich an unglücklich gewählten Ausdrücken wie "Fremdarbeiter" hochzuziehen).
Die Linkspartei hat zwar sicher auch fähige Menschen (Bisky ist mir z.B., trotz SED-Mitgliedschaft, recht symphatisch und scheint meistens zu wissen, was er redet), aber die "Frontmänner" Lafontaine, der anscheinend nur noch durch seinen Hass auf seine alten Genossen getrieben wird und jeglichen Blick auf die Realität verloren zu haben scheint, und Gysi, von dem ich mich ja schon mal regieren lassen durfte (auch wenn er nicht lange durchgehalten hat ^^) und der zwar gut reden kann (würde ich zwar gerne, kann ich aber nicht bestreiten) aber sonst meiner Meinung nach auch nicht übermäßig kompetent ist, will ich nicht unbedingt in der Bundesregierung sehen.
(Memo an mich: Klar strukturierte Sätze ohne Klammern schreiben, wer soll denn sowas lesen? ^^)
Aber im Prinzip sind das alles nicht die Punkte, die mich an der Linkspartei stören, sondern mir macht die Tatsache Angst, dass sie so viele Anhänger haben, dass a) die Schwarz-Gelbe Koalition unterstützen, indem sie die "linke" Wählerschaft aufspalten, so dass im Prinzip eine "linke" (auch wenn man die SPD leider kaum noch so nennen kann) Regierung fast unmöglich wird (denn das mit denen keiner koalieren will und kann, ist anzunehmen) und b) eine große Koalition wahrscheinlich wird, und das meiner Meinung nach eher noch schlimmer ist als eine schwarz-gelbe Regierung. Ich will kein völlig handlungsunfähiges Parlament á la frühe 30er Jahre :(
 
drunkenmonkey am 10.08.2005 22:22 schrieb:
Aber im Prinzip sind das alles nicht die Punkte, die mich an der Linkspartei stören, sondern mir macht die Tatsache Angst, dass sie so viele Anhänger haben, dass a) die Schwarz-Gelbe Koalition unterstützen, indem sie die "linke" Wählerschaft aufspalten, so dass im Prinzip eine "linke" (auch wenn man die SPD leider kaum noch so nennen kann) Regierung fast unmöglich wird (denn das mit denen keiner koalieren will und kann, ist anzunehmen) und b) eine große Koalition wahrscheinlich wird, und das meiner Meinung nach eher noch schlimmer ist als eine schwarz-gelbe Regierung. Ich will kein völlig handlungsunfähiges Parlament á la frühe 30er Jahre :(

Über Lafos und Gysis Realitätsverlust und Kompetenz habe ich eine andere Meinung als du.

Was die Koalitionsoptionen betrifft, so ist es doch eindeutig so, dass die Linkspartei ganz klar Schwarz-Gelb verhindert und nicht begünstigt. Da ist mir eine Große Koalition alle mal lieber. Was hilft uns denn eine stabile Regierung, wenn die dann - ganz stabil - in den Abgrund führt und in Deutschland Massenarmut einführt?

Die Linkspartei spaltet auch nicht die linke Wählerschaft, sondern führt sie zusammen. Was die Umfragen nämlich stets unterschlagen, sind die Nichtwähler. Es ist richtig, dass die Schröder-SPD durch ihre Reformen linke Wähler verloren hat. Diese sind aber nicht an die CDU gegangen, sondern wenden sich frustriert komplett ab und wählen aus Protest mal rechts, mal links und manchmal auch ironischerweise die noch radikalere CDU. In Relation steigt so der CDU-Anteil.

Durch die Linkspartei können diese Nichtwähler jetzt wieder parlamentarisch eingebunden werden, wodurch der Gesamtstimmenanteil der Linken steigt. Schau dir die Umfrageergebnisse seit dem Erscheinen der Linkspartei an, dann siehst du das Phänomen - das bürgerliche Lager verliert kontinuierlich.

Außerdem fördert die Alternative Linkspartei den linken Parteiflügel in der SPD. Nur mit diesem Druck wird es möglich sein, dass sich auch mal wieder Leute wie Ralf Stegner, Sigmar Gabriel, Klaus Wowereit und Ute Vogt in der SPD durchsetzen - bis hin zu einer neuen linken Regierung in 4 Jahren.

Von der Großen Koalition erhoffe ich mir, dass sie bis dahin die Föderalismusreform durchgebracht haben, damit eine linke Regierung nicht so abhängig vom Bundesrat ist.
 
kiljeadeen am 10.08.2005 15:50 schrieb:
Du glaubst aber nicht ernsthaft, daß ich eine Immobilie ohne Gutachten kaufe oder? Bei einer Zwangsversteigerung gibt es eines gratis dazu und ich war vorher natürlich dort und habs mir angesehen.

Was diese Betrügereien anbelangt, so bin ich schon fassungslos, wieviele Menschen man so simpel reinlegen kann, aber offenbar gibt es ausreichend Menschen, die einfach so dem Verläufer glauben ohne die Informationen zu überprüfen.

PS: Wissen tut man es nicht, aber man kann es nachlesen. Einfach einen Blick ins Grundbuch werfern. Ist sowieso bei jedem Kauf Pflicht, weil man weiß ja nicht, ob dem Verkäufer die Immobilie wirklich gehört bzw. ob er vom Eigentümer überhaupt zum Verkauf ermächtigt wurde.

Dann fühl Dich doch toll mit Deinem Superschnäppchen!
Mehr als eine Art Kriegsgewinnler wärst Du zwar eigentlich nicht, falls die Immobilie aus so einer betrügerischen Vermittlung stammen sollte.

Aber das kann Dir doch egal sein.
Nur das Schnäpchen, der Gewinn, zählt im Krieg - und auch sonst!
;)
 
Tom_Borovskis am 11.08.2005 11:04 schrieb:
Dann fühl Dich doch toll mit Deinem Superschnäppchen!
Mehr als eine Art Kriegsgewinnler wärst Du zwar eigentlich nicht, falls die Immobilie aus so einer betrügerischen Vermittlung stammen sollte.

Aber das kann Dir doch egal sein.
Nur das Schnäpchen, der Gewinn, zählt im Krieg - und auch sonst!
;)

Naja, Kriegsgewinnler würde stimmen, wenn es so ein Fall wäre, was es nicht ist, weil der ja in D war und ich aus Ö bin.

Ich denke mir bei solchen Geschichten immer, daß die Leute am falschen Platz sparen. Da gibt man zehntausende oder gar hunderttausende Euro für eine Immobilie aus und spart sich die 10 Euro, die ein Grundbuchauszug kostet. Als ob die 10 Euro bei solchen Summen nicht egal wären.
 
drunkenmonkey am 09.08.2005 17:35 schrieb:
kiljeadeen am 09.08.2005 15:41 schrieb:
Wer genau hat deiner Meinung nach beim IWF das Sagen und wird Aphs Position stützen?
Niemand, der IWF wird sich hüten, jemals auch nur auf die gleiche Weise zu denken, wie aph.
Das sollte nur ein Beispiel sein, um deine (alberne) These zu widerlegen, man könne ohne Kriege keine anderen Länder beeinflussen.

So albern ist das nicht, denn wenn man das auf politischer oder wirtschaftlicher Ebene durchziehen will, muß man selbst stark sein und das trifft weder auf Deutschland noch auf die gesamte EU zu.

Ich kann mich noch gut erinnern, als vor 3 oder 4 Jahren die EU einen Vermittlungsversuch im Nahen Osten starten wollte und zu Arafats HQ wollte, welches die Israelis gerade wieder einmal belagert hatten. Die haben den EU-Vertreter einfach weggeschickt und bei Sharon hat er auch nur einen 5-Minutentermin bekommen. Mit einem Ami hätten die sich das nicht getraut.
 
aph am 10.08.2005 11:13 schrieb:
TBrain am 10.08.2005 01:56 schrieb:
Ich finde hier ist ein Kombilohnmodell schon erfolgsversprechend. Unternehmer können niedrigere Preise als ALGII-Niveau zahlen und Arbeitnehmer bekommen auf den Lohn vom AG einen Transferbonus so dass sie über ALGII-Niveau liegen. So könnte man realisieren dass

Kombilöhne sind nichts anderes als eine sehr teure Subvention, die reguläre Arbeitsverhältnisse zerstört. Wie schon Ich-AGs und 1-Euro-Jobs ist die Wirkung absehbar: Normale Stellen werden gestrichen und durch solche ersetzt, die per staatlicher Beihilfe billiger sind. Das löst keines der strukturellen Probleme und führt zu höheren Staatsausgaben.

Seh ich auch so und es gibt dahingehnd schon schlechte Beispiele sowohl aus Ö als auch D, wenn auch mit anderen Modellen unter anderem Namen.

Sobald ich eine Gruppe von Arbeitnehmern z.B. Langzeitarbeitslose für Firmen attraktiver mache, wird im Gegenzug der Rest unattraktiver.
Dazu kommt noch, daß diese Förderungen eigentlich immer mißbraucht werden. Da werden "normale" AN entlassen und durch geförderte ersetzt. Bei einem oder zwei ist das schwer, weil es durchaus kontrolliert wird und die Förderung nur gezahlt wird, wenn es neue Arbeitsplätze sind. Macht man das mit 100 AN, dann rechnet sich die Eröffnung einer neuen Firma in dieser Hinsicht voll.

Das geht sogar soweit, daß manche Firmen nur auf diesem Prinzip basieren, viel billiger anbieten können und damit den Markt kaputt machen.
 
bierchen am 10.08.2005 15:02 schrieb:
Du hast natürlich völlig recht, dass der Arbeitnehmer nicht einfach verschwindet, wenn man ihn nicht mehr braucht, er wird arbeitslos. Er versucht wieder eine Arbeit zu finden. Findet er aber nicht, dass ist was wir beobachten. Die Löhne sind zu inflexibel, sie fallen nicht von heute auf morgen (Tarifverträge), so dass es Richtung Marktbereicnigng kommen könnte. Und ein Unternehmer wird wohl eher selten einen seiner Arbeiter ausstellen und einen Arbeitslosen einstellen, weil sich dieser für weniger Geld anbietet. Warum? In den derzeitigen Arbeitnehmer hat er vielleicht schon investiert (Fortbildung usw.). Diese Kosten wären verloren ("versunkene Kosten"). Außerdem weiß der Unternehmer, dass sein Arbeitnehmer die Arbeit beherrscht. Er kennt ihn ja bereits.

Oh doch, das passiert immer wieder. Letztlich hängt es nur von der Preisdifferenz ab. Wegen 50€ wird niemand entlassen, aber für ein paar Hundert +LNK bei einigen AN über ein Jahr gerechnet, da kommt schon was zusammen. Zusätzlich kann man vielleicht noch irgendeine Förderung vom Arbeitsamt bekommen und zahlt es sich aus. Ich persönlich würde es auch nicht machen, aber es gibt Unternehmer, die es tun.


Den Arbeitslosen kennt er aber nicht und Zeugnisse etc sind bei weitem nicht soviel wert, als wenn man selber sieht, welche Leistung der Arbeitnehmer erbringt. Darüber hinaus bedeutet Kündigung und Neueinstellung immer auch Kosten (u.a. Opportunitätskosten), ein weiterer Grund, warum sich der Unternehmer in der Regel hüten wird, kurzfristig einen Arbeitnehmer durch einen billigeren Arbeitslosen zu ersetzen.

Die Zeugnisse sind nicht viel wert, aber man kann ja den alten AG kontaktieren. Durch staatl. Zuschüsse kann sich das durchaus rechnen und vergiß nicht, daß es durchaus AN gibt, mit denen man nicht zufrieden ist, aber nicht dermaßen unzufrieden, daß man sie feuert. Jetzt hat man einen Grund mehr.

Viele, die in der Arbeitslosenstatistik erfasst sind, stehen dem Arbeitsmarkt gar nicht zur Verfügung. Sie suchen keine Stelle, bieten ihre Arbeit also gar nicht an, beziehen nur Hartz IV. Minister Clement hat vor ein paar Wochen 2 Millionen (!) als Zahl dafür angegeben. Dann gibt es auch noch diejenigen, die sich mit der Sozialhilfe abgefunden haben und sich auch nicht mehr aktiv bewerben (aber meckern, dass sie mit der Sozialhilfe nicht auskommen - dass das für den einen oder anderen eine harte Sache ist, ist mir bewusst. Aber können wir es uns leisten, diesen Leuten einen Lebensstandard zu sichern, der praktisch fast dem Durchschnitt der Bevölkerung entspricht? Nein. Wir sitzen auf 1,4 Billionen Schulden, über 17.000€ pro Bundesbürger).

Prinzipiell stimme ich zu, die Zahlen hat sich aber jemand ausgedacht, denn würde man sie kennen, müßte man auch die dazugehörigen Arbeitslosen kennen und könnte sie von der Unterstützung ausschließen, denn schließlich ist sowohl Arbeitswille als auch die Verfügbarkeit für den Arbeitsmarkt eine Bedinnung für die Unterstützung.

Die Schätzung von 2 Mio ist also nicht mehr als eine Phantasiezahl. Kann stimmen, kann auch völliger Quatsch sein. Der Minister bringt das ja nur um die Statistik zu relativieren - ist ja schließlich Wahlkampf!
 
drunkenmonkey am 10.08.2005 16:49 schrieb:
Hä? Wie würdest du denn "Das Ziel dieser Aktivitäten besteht nach der gängigen Volkswirtschaftslehre ganz allgemein darin, über knappe Mittel so zu verfügen, dass sich die menschlichen Bedürfnisse befriedigen lassen." interpretieren? :-o

Jedenfalls nicht so, daß ich was zu verschenken habe.

Die Encarta weist im 1. Satz durchaus darauf hin, daß es sich hier um einen Überbegriff handelt.
o.O
Natürlich ist "Wirtschaft" ein Überbegriff? Und?
Unbestritten ist doch, daß mit der Wirtschaft auf jeden Fall einmal alle Firmen gemeint sind. Ob man die AN miteinbezieht oder nicht, wird mal so mal anders gemacht.
Natürlich gehören zu der Wirtschaft auch alle Firmen, aber eben nicht nur diese. Also was widerspricht meiner Argumentation denn? [/quote]

Der Widerspruch liegt darin, daß du (und Aph) offenbar der Meinung sind, daß die Wirtschaft für irgendjemanden da zu sein hat. Die Wirtschaft muß dies oder das oder was anderes.

Die Wirtschaft muß gar nichts. Jeder Unternehmer ist bei uns ein freier Menschen wie alle anderen auch. Wenn er Leute braucht, dann stellt er welche ein, wenn er sie nicht mehr braucht, entläßt er sie. Wenn er will, macht er viel Gewinn, er kann auf Wunsch aber auch weniger machen. Es ist seine freie Entscheidung, weil es seine Firma ist.
 
kiljeadeen am 11.08.2005 14:21 schrieb:
Die Wirtschaft muß gar nichts. Jeder Unternehmer ist bei uns ein freier Menschen wie alle anderen auch. Wenn er Leute braucht, dann stellt er welche ein, wenn er sie nicht mehr braucht, entläßt er sie. Wenn er will, macht er viel Gewinn, er kann auf Wunsch aber auch weniger machen. Es ist seine freie Entscheidung, weil es seine Firma ist.

Es ist aber nicht seine Entscheidung, wer bei ihm kauft und wenn die Leute keinen Job haben, können sie auch keine Produkte des Unternehmers kaufen. Die Wirtschaft kann sich also nicht aus allem raushalten, besonders auch nicht, wenn die Infrarstruktur etc. , die die Firma benötigt, von Steuergeldern bezahlt wird.
 
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