Grundsätzlich sehr informativ - hat sogar mir, der bis auf die meisten Twitch-Streams jede Meldung zu dem Spiel verfolgt hat, noch ein paar interessante Details verraten - und angenehm geschrieben, aber ein paar Dinge stechen doch sehr unangenehm und mitunter den Lesefluss behindernd hervor:
Die Gespräche mit den meisten Personen fallen dabei deutlich umfangreicher aus, als im Vorgänger.
Dafür schneidet Inquisition in puncto Figurenbewegung, -auswahl und Schnellzugriff dank auf dem PC verfügbarer Hotkeys und Ziffernleiste mit Maus-Tastatur-Bedienung deutlich besser ab, als bei der Bedienung mit einem Gamepad.
Nasses Holz, Stein, Textilien, Metalloberflächen, Haut – vieles davon wirkt, als wäre es aus Wachs, Plastik, oder auf Hochglanz poliert.
Vergleichendes "als"/"wie" ist nicht gleich zeitlichem "als"/"wie"; letzteres leitet stets einen Teilsatz ein, ersteres in der Regel nicht, und daher ist in den ersten beiden obigen Fällen der Beistrich jeweils davor definitiv schlicht falsch.
Der überzogene Glanzeffekt stört mich (neben einigen Waffen- und Rüstungsdesignelementen) übrigens schon seit dem ersten Screenshot... Naja, er ist zumindest bis jetzt für mich nicht unerträglich. Und was sehe ich da? Ein "oder" mit überflüssigem Beistrich? Sieht man bei dem sowie bei "und" ja eher selten - das Gegenteil dafür umso häufiger. Aufgefallen ist mir sonst kein Fall in dieser oder gegenteiliger Art, aber ich bin auch nicht nochmal extra den Text durchgegangen.
Erst Recht, da dies in den immer wieder ausschweifenden Dialogen zum Tragen kommt.
Kommt bei "erst recht" ein Substantiv vor? Ich denke nicht; klingt nur gleich. ;P
Rats-Rraum, Gesamt-Ansicht
Generell herrscht in dem Text eine leicht überzogene Vorliebe für Bindestriche, die eigentlich nur bei bei einem oder mehrere Fremdwortelementen sowie bei unter Umständen missverständlichen mehrteiligen Zusammensetzungen zur Abtrennung der Hauptbedeutungsgruppen (optional) Verwendung finden sollen, und die alle aufzulisten und zu beurteilen, fehlt mir die Muße (wobei ich sagen muss, dass mich ein Bindestrich nach Fugenlaut - also "(e)n", "(e)s" - prinzipiell extrem stört), aber die beiden von mir genannten sind (mal ganz abgesehen von dem Rechtschreibfehler bei "Rraum") wirklich besondere Stilblüten; einfacher und "deutscher" kann eine Zusammensetzung eigentlich nicht werden. Immer noch meilenweit besser als die von den Angelsachsen übernommene Unsitte der Abstände inmitten vieler zusammengesetzter Wörter, aber das macht es auch nicht schöner.
Und in dem Zusammenhang muss ich auch mal wieder anführen, dass ein Werktitel, der mit einem anderen Wort verbunden wird, entweder (zugegebenermaßen unschön) durchwegs mit Bindestrichen verbunden oder (wie es nebenbei bemerkt eigentlich die ganze Zeit gehandhabt werden sollte) durch Anführungszeichen oder Kursivsetzung als eigenständiger, zusammengehöriger Begriff hervorgehoben werden muss, dem dann als Ganzes irgendwas angehängt wird.
Satzzeichen- und Rechtschreibregeln haben Allgemeingültigkeit (auch wenn ich kein Freund der ganzen - hier nicht angesprochenen - Sonderregeln bin); ob ein (kurzer) Satz oder Begriff für Eingeweihte auch ohne akribische Anwendung verständlich ist, ist vollkommen unerheblich.