d.h.
Du hast keine Ahnung was läuft bzw. meinst das ein Tag auf einem Sender ausschlag gebend ist
Kein wunder das viele denken das Fernsehen wäre schlecht
Auf den öffentlich-rechtlichen Sendern kommt zu 99 % nur Zeug was mich nicht interessiert. Selten mal, daß wirklich etwas kommt. Gefühlt jeden Tag irgendein Tatort, irgendein Talkshow-Gesülze (Plasberg, Friedman, Jauch, Illner, Lanz), irgendwelche Serien die gefühlt seit 100 Jahren im TV laufen (auch so Daily Soap Müll wie Rote Rosen, Verbotene Liebe, Marienhof, Lindenstraße und wie der Schrott sonst alles so heißt), aller (sorry) Furz lang Sommerfest der Volksmusik, Hitparade der Volksmusik, Winterfest der Volksmusik, Frühlingsfest der Volksmusik. Und aktuell aller Furz lang Karneval...... Ich bekomme da 300 Puls...... Wird Zeit das der Aschermittwoch da ist. Dann hat man erst einmal wieder Ruhe (bis zum 11.11.).
Aber wirklich alte Klassiker kommen nicht. Wüßte z.B. nicht wann zum letzten mal eine Serie wie Rauchende Colts gekommen wäre. Oder Dick&Doof. Oder die Didi-Filme. Oder die Marx Brothers. Oder Nam-Dienst in Vietnam. Oder überhaupt Serien aus den 80er Jahren wie z.B. Ein Colt für alle Fälle, Hart aber Herzlich u.s.w. oder wirklich gute Mehrteiler wie Der große Bellheim. Oder, oder, oder.
Und wenn mal ein James Bond Film kommt, werden zu 99% die gleichen Titel ausgestrahlt. Oder mal wieder so wissenschaftliche Sendungen wie damals Knoff Hoff mit Jürgen Bublath oder ähnliches. Die Sendung der beiden Deppen (Boning und Hoecker) Nicht nachmachen ist auch totaler Crap. Das kann man seriöser verpacken. Oder mal so Astronomie-Sendungen mit Lesch vermisse ich.
Das einzige was ich auf ARD und ZDF anschaue ist (ersteres teils auch beruflich bedingt) XY ungelöst, WISO oder wenn mal wirklich ein guter Film kommt. Aber ständig die gleichen Krimiserien oder möchtegern deutsche Komödien (die nicht ansatzweise die Qualität früherer Produktionen erreichen und wo ich nicht wirklich lachen muß) ? Nein Danke. Und beim Tatort schaue ich mir maximal die Folgen mit Liefers an. Weil da wenigstens noch (intelligenter) Humor mit eine große Rolle spielt.
Und bei diversen Dokumentationen oder Berichterstattungen graut es einem vor deren (inhaltlichen und fachlichen) Qualität.
Aktuelles Beispiel gestern war mal wieder Brisant: Der Bericht über die legendäre Baillon-Oldtimersammlung in Frankreich. Mittlerweile steht nun definitiv fest, daß die Sammlung a) zumindestens in Frankreich bei den Oldtimerbesitzern bereits seit längerem bekannt war (auch deren Bestand was die wichtigsten Fahrzeuge betrifft), b) Mitarbeiter des Auktionshauses Artcurial die Autos nachträglich so drapiert haben, damit es dramatischer wirkt (auch die Zeitungen auf dem Ferrari 250 GT California Spider von Alain Delon wurden von Mitarbeitern des Auktionshauses so drapiert, daß es nach einem dramatischen Scheunenfund aussieht).
Aber es wird weiter fröhlich frei berichtet, daß die Sammlung keiner gekannt hat, der Ferrari seit Jahrzehnten verschollen gewesen wäre, die Auffindesituation so gewesen wäre wie dargestellt u.s.w.). Dabei waren sowohl der Typ, dem die Autos ursprünglich gehörten (Baillon) wie dessen Erbe (der ältere Sohn, der genauso eine Klatsche hatte), dessen skurriler Charaktere und dessen Fahrzeugbestand zumindestens in französischen Oldtimerkreisen seit Jahrzehnten bekannt wie bunte Hunde. Nun nach dem Tod des Sohnes wollen andere Verwandte diese Autos versilbern. Auch daß dort der legendäre Delon-Ferrari vor sich hin vegetiert war im Prinzip ein offenes Geheimnis. Selbst seriöse Blätter wie der Focus schlagen in den selben Tenor ein:
http://www.focus.de/auto/oldtimer/f...14-millionen-euro-versteigert_id_4459700.html
Recherche gleich null. 1:1 kopieren vom anderen, weil es so schön dramatisch klingt u.s.w. Da drehts einem die Fußnägel um 180 Grad nach oben, wo wir in Deutschland beim Thema Berichterstattung und fachlicher Genauigkeit mittlerweile gelandet sind.
Jemand der mit der Materie nicht vertraut ist, glaubt den ganzen Mist am Ende noch. Und so etwas sorgt für einen ordentlichen Preisschub, weil man eben an die typische Scheunenfundstory glaubt und einige Multimillionäre/Milliardäre immer noch Geld irgendwo parken müssen, was sie sinnloserweise zu viel auf irgendwelchen Konten herumliegen haben. Der Dailon-Ferrari ist z.B. mal eben für 14,2 Millionen EURO über den Tisch gegangen. Trotz des relativ mäßigen Erhaltungszustandes. Ob es so viel gewesen wäre, wenn man die (realistische aber deutlich weniger dramatische) Wahrheit über diese Fahrzeugsammlung gebracht hätte ?
Auch die Doku über Porsche vor einigen Jahren auf ARD (Unter deutschen Dächern - Willkommen im Porscheland) war die größte ARD-Grütze, die man zum Thema überhaupt senden konnte. Sehr polarisierend zum negativen, inhaltlich oft falsch, Zitate wurden aus Zusammenhängen gerissen, möglichst relativ unsympathische Charaktere wurden für Interviews herausgesucht u.s.w. Von nichts eine Ahnung, aber davon eine ganze Menge. Meine Fresse. Wenn das die Sendequalität der öffentlich-rechtlichen ist wundert mich nichts mehr.