U-Banhfahrer am 24.06.2009 10:07 schrieb:
Ganz ernsthaft:
Wir haben nichts in Afghanistan verloren.
Jeder tote oder verletzte Soldat ist sinnlose Verschwendung.
Seh ich genauso. Und Sch... auf die Bündnispflicht!
Was ist das für ein Bündnis, was von seinen Mitgliedern völkerrechtswidrige Einsätze oder zumindest deren Unterstützung fordert? Welche Legitimation hat so etwas?
In meinen Augen keine.
Und ja: Fernaufklärung für Kriegsparteien ist eine kriegerische Handlung.
Und den Taliban die Macht überlassen? Ja. Vorerst. Auch wenn ich für diese religiösen Spinner noch weniger Verständnis aufbringe. Jeder Versuch der Intervention wird denen Wasser auf die Mühlen sein. Genau wie jetzt und seit schon fast einem Jahrtausend fremder Einmischung erkennbar. Daran werden auch tausende unter dem Schutz Bewaffneter aufgebaute Schulen und Brunnen nichts ändern. Genauso wenig wie deren Zerstörung durch andere Bewaffnete. Aber es ist einfach nicht der richtige Weg, mit militärischen Mitteln einen Umbruch von innen erzwingen zu wollen, ohne auch die Konsequenzen tragen zu wollen. Das hat man im 2.WK sehr gut gesehen.
Und die Bombe im Regierungsviertel?
Sorry, aber die tötet nicht unsere Demokratie sondern macht sie stärker und schwächt solche terroristischen Regime, weil sie jeder normal denkende Mensch ablehnt, weil alles in einem logisch denkenden und moralisch veranlagten Menschen sich gegen diese Sinnlosigkeit der Vergeudung von Menschenlenben wehrt...
Nur, es gibt, egal ob mit oder ohne Soldaten in Afghanistan, keinen 100%igen Schutz vor Terroranschlägen in Deutschland. Niemals. Und überhaupt erst diese Sicherheit vermitteln zu wollen oder als Begründung für den Auslandseinsatz anzuführen, ist die wirkliche Augenwischerei.
Was aber hat uns tatsächlich erst ins Ziel der vermutlichen Bombenleger gebracht?
Unsere Außenpolitik. Ein klassisches Eigentor.
Ja, wir müssen auch mit Extremisten umgehen können und wo könnten wir das besser als hier auf unserem eigenen Boden mit unseren legitimen Mitteln, sozusagen mit Heimvorteil? Und all die Politiker und die Verfechter der unsäglichen Farce der "Verteidigung der Demokratie am Hindukusch" sollen sich mit der Waffe in der Hand in eben jene Gefilde begeben und mal schön dort alleine ihre
wahren Interessen verteidigen.
Auch mir tun die Soldaten und deren Familien leid. Nichts macht sie wieder lebendig. Schon gar nicht die schön geschliffenen Worte unseres Verteidigungsministers, sein Geschwafel vom Schutz der Demokratie, für deren Gefährdung in erster Linie solche Leute wie er selbst verantwortlich sind, indem sie junge Menschen mit mittelbarem Kampfauftrag ins Ausland schicken ohne ihnen die wahren, globalpolitischen Gründe im Ressourcen-Kampf um das Überleben des eigenen Systems zu vermitteln.
Nein. Es gibt keinen Trost für sinnlos verschwendete Menschenleben.