Dann schau dir bitte nochmal ganz genau das Originalinterview an. Der das Interview führt, der geht gleich in diese Richtung und will es immer dahin lenken:
Frauke Petry will Grenzen notfalls mit Gewalt sichern - Interview mit AfD-Chefin
Nun nimm doch beispielsweise mal den angesprochenen Anfang:
Frau Petry, Sie fordern, an den Grenzen "wieder Recht und Ordnung herzustellen". Was heißt das?
Frauke Petry: Wir brauchen umfassende Kontrollen, damit nicht weiter so viele unregistrierte Flüchtlinge über Österreich einreisen können.
Die Grenze zu Österreich ist mehr als 800 Kilometer lang. Wie wollen Sie die durchgängig kontrollieren?
Diese beiden Fragen finde ich absolut schlüssig und nachvollziehbar. Die Aussagen lauten eben, daß sie dort wieder Recht und Ordnung herstellen wollen - da ist es doch absolut legitim, mal nachzufragen, wie sie das denn durchzusetzen zu gedenken.
Ich kann ja auch fordern, daß ab dem nächsten Monat keinerlei Straftaten auf deutschem Boden mehr verübt werden sollen - aber wenn ich mich mit diesem Ausspruch zur Wahl stelle, muß ich auch erklären können, wie das denn funktionieren soll.
Und wenn Frau Petry genau weiß,
"dass Sie [...] zur Schlagzeile "Petry will Grenzzäune errichten" provozier[t]" werden soll - warum sagt sie das dann, anstatt ihren Plan B, der keine Grenzzäune beinhaltet, zu präsentieren? Doch nur, um sich als Opfer in den Fängen der Lügenpresse darstellen zu können. Zu sonst nix ist diese Bemerkung nütze.
Wir wollen nur wissen, wie Ihr Plan aussieht. Wie sieht er aus?
Petry: [...] Dies muss notfalls auch mit Grenzsicherungsanlagen durchgesetzt werden.
Und was sind jetzt "Grenzsicherungsanlagen", wenn nicht mindestens Zäune?
Ja, sicherlich, man kann dem Interviewer eine Befangenheit und eine Zielsetzung in den gestellten Fragen vorwerfen - dennoch ist das Kasperle Theater à la
"Bei mir heißen Zäune "Grenzsicherungsanlagen" und sie haben mich dazu gezwungen, das zu sagen."lächerlich.
Ich finde alleine schon die Interviewführung ziemlich skandalös.
Ehrlich gesagt, kann ich mir keine Art der
Interviewführung vorstellen, die ich "skandalös" finden würde. Unsachlich, voreingenommen, frech, niveaulos etc - kann ich alles nachvollziehen, aber eine skandalöse Interviewführung - da müßte schon der Moderator zu massiven Beleidigungen gegenüber des Interviewten greifen.
Skandalös können meines Erachtens eher die Antworten oder das verfälschte Editieren des Interviews sein.
Ich kann mich nicht erinnern, dass man schon so mit Gabriel oder Merkel umgesprungen ist.
Ganz, ganz doof gefragt: Warum eigentlich nicht? Warum sollte man denn dem Gesprächspartner bis zum Anschlag mit Höflichkeit in den Allerwertesten kriechen, nur, weil der/diejenige gerade für ein paar Jahre an einer Macht Position sitzt?
(Man bedenke, daß wir in einer Demokratie mit Meinungsfreiheit leben.)