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    Forenregeln


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Der schwierige Fall Dragon Age: Zwischen Meinungsdiktat und Verschwörungstheorie

Nein. Niemand zwingt dich, DA:V zu kaufen.


Du kannst Dir wünschen was du willst, die Entscheidung liegt beim Sprechenden. Bzw. in diesem Fall beim Entwickler.
Ja, weil es nicht mehr gesetzlich regelt ist aktuell.
Was aber nicht so bleiben muss.
Sie nutzen also einen Graubereich, solange er verfügbar ist und das nur für wenige Sprachen, wie Deutsch.
 
Nein. Niemand zwingt dich, DA:V zu kaufen.
Ist das wirklich schon alles?
Wenns dir nicht gefällt, dann kauf es nicht?
Wenn dir die Politik des Landes nicht gefällt, dann wandere aus, keiner zwingt dich hier zu leben?
Ich kanns nicht mehr hören, denn wenn das wirklich die General-Rechtfertigung für allen möglichen Unsinn ist, dann erübrigen sich jegliche Debatten über Sinnhaftigkeit im Allgemeinen.
Da machst du es dir viel zu leicht.
In dem Spiel wird es dem Spieler aufgezwungen, allen Spielern, denn es schließt auch diejenigen ein, die sich vor dem Kauf vielleicht nicht damit befasst haben und gar nicht wissen, was da auf sie zukommt.
Vielleicht sollte man künftig einen Warnhinweis oder irgendwas in der Art aufdrucken.

Edit:
Oder es als Option anbieten.
Für mich wäre das ein Punkt in der Kategorie Barrierefreiheit, denn mit diesem unsäglichen Gebrauch von Gendersprache in DA:V wird eine Sprachbarriere aufgebaut, die man im Sinne der Barrierefreiheit abbauen könnte, indem man wieder zu unserer normalen Muttesprache zurückkehrt. Stelle mir gerade auch verwunderte Gesichter von Menschen aus anderen Sprachräumen vor, die nun hier leben und Deutsch lernen wollen. Wenn die sowas lesen, wissen die gar nicht mehr wo oben und unten ist. ;)
Achtig Prozent aller Menschen hier im Lande würden mir jetzt zustimmen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das wirklich schon alles?
Wenns dir nicht gefällt, dann kauf es nicht?

Ja. Denn welche andere Option existiert, die nicht in die Kunst- und Meinungsfreiheit der Entwickler eingreift? Es KANN nur auf freiwilliger Basis geschehen und freiwilligkeit BEDINGT, dass die Entwickler sich gegen eine Gender-Entfernungs-Option entscheiden können dürfen.

Und ja. Wenn dir die garntierten Grund- und Freiheitsrechte der anderen Gesellschaftsmitglieder nicht passen, dann musst du halt auswandern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja. Denn welche andere Option existiert, die nicht in die Kunst- und Meinungsfreiheit der Entwickler eingreift?
Nochmal: Es als Option anbieten.
Damit würde in keinerlei Freiheit eingegriffen werden.

Du begründest alles mit künstlerischer Freiheit. Hätten die Entwickler entschieden, alles in Spiegelschrift darzustellen, dann ist das auch künstlerische Freiheit, dennoch wäre es Unsinn.
 
Nochmal: Es als Option anbieten.
Damit würde in keinerlei Freiheit eingegriffen werden.

So lange das freiwillig ist, ist alles OK.
Sobald du zu einem Entwickler sagt: "du musst XY einbauen, auch wenn du nicht willst", verletzt du seine Kunst- und Meinungsfreiheit. Bevormundest ihn. Ist das echt so schwer zu begreifen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Debatte hier noch ergänzend ein Aspekt, der zu selten zur Sprache kommt. Ich nenne es mal Wirtschaftlichkeit und Repräsentanz versus Moralismus und grundlegende Gleichstellung.

Ein Punkt sind moralische Fragen der gesellschaftlichen und gesetzlichen Voraussetzungen. Aktuelles Paradebeispiel ist das neue Selbstbestimmungsgesetz, welches ich nicht im Detail diskutieren möchte. Persönlich begrüße ich das Gesetz bis auf wenige, spezifische Details, auf die ich jetzt aber nicht weiter eingehen möchte. Wichtig an diesem Beispiel ist mir die statistische Relevanz. In meinem Bundesland betrifft dieses Gesetz rein rechnerisch 0,025% der Bevölkerung. In der Großstadt in deren Nähe ich lebe, sind es aufgrund des urbanen Ballungsraum mit dichteren, spezifischen, soziologischen Strukturen immerhin 0,25%. Geht man von Zahlen des zugewandten Interessenverbandes aus, welcher eine Dunkelziffer mit einkalkuliert, sind es 0,6% der Gesamt-Bevölkerung.

Nun möchte ich keinesfalls diesen Menschen Rechte absprechen, beurteilen, sonst wie diskreditieren oder die Verfügbarkeit von Gaming mit Schwerpunkt in ihrer Erlebnisrealität absprechen. Jedoch kann man sich durch diese Zahlen auch bewusst machen, dass über 99% aller Menschen per se kaum Erlebnisrealität mit dem Thema Gender- und Trans haben. Selbst wenn man eine sehr laute, zugeneigte linksliberale Zustimmung addiert, völlig egal, ob diese nur proklamiert und diskutiert oder tatsächlich spielt - diese Zielgruppe reicht nicht, um Spiele entsprechendem Fokus wirtschaftlich lukrativ zu machen. Gleichzeitig macht es die dargestellte Überrepräsentanz dieses Thema wesentlich greifbarer. Wir reden statistisch quasi gefühlt sehr intensiv über > 1 < (einen) Menschen aus 200 Menschen, der eine spezifische Form der Selbstwahrnehmung hat.

Und auch wenn Publisher aktuell Zahlen verschweigen, das Resultat ist im Regelfall eindeutig prognostizierbar: Ein wirtschaftliches Debakel. Kalkuliert man die kolportierten Kosten für DA:V über die Entwicklungszeit, und hier lassen wir die exorbitanten Kosten für Marketing erst einmal außen vor, kann und wird dieses Spiel kein finanzieller Erfolg werden. Auch oder trotz des enorm namenhaften Franchise. Dafür sind die schon jetzt aus Steam ableitbaren Verkaufszahlen viel zu schlecht, auch wenn man dies mit Sicherheit abschwächen möchte.

Die Erlebnisrealität ist also relativ eindeutig: Für die allermeisten Menschen lassen Anpassungen wie in DA:V kaum im Erlebnishorizont nachvollziehen oder abbilden. Ich betone hier nochmals deutlich: Das ist kein Grund, solche Optionen nicht anzubieten. Jedoch muss man sich wundern, wenn Menschen davon irritiert sind. Auch Vergleiche mit statistisch viel relevanteren Aspekten, wie bspw. Homosexualität, hinken, da diese statistisch viel häufiger abgebildet werden.

In der Konsequenz wäre es also viel klüger und soziologisch taktvoller, viel sparsamer, dezenter und in der Implementierung viel sensibler - man könnte auch sagen intelligenter - mit dem Thema umzugehen, als wie es in DA:V passiert. Denn ganz realistisch, dafür sind die investierten Ressourcen zu teuer (wirtschaftlicher Misserfolg) und die soziologischen Wellen viel zu hoch (wie diese Forendiskussion in gemäßigter Form zeigt). Unterm Strich gewinnt keiner durch solchen Aktionismus. Es bleibt ein Bärendienst für alle Communities, seien sie bunt oder einfach nur Gamer.

Schönen Sonntag.
 
So lange das freiwillig ist: ja. Sobald es nicht freiwillig ist, greifst du in die Rechte des Entwicklers ein. Freiwillig bedeutet aber auch, der Entwickler muss sich dagegen entscheiden dürfen. Und damit kann der Rezipient nur über den Kauf entscheiden. Er hat kein Mitspracherecht beim Inhalt. Er kann keine Option verlangen. Das würde in die Freiheit der Entwickler eingreifen.
Es gibt im Allgemeinen haufenweise Vorschriften und Gesetze, die auch Künstlern einen Rahmen vorgeben, in dem sie sich bewegen dürfen und notfalls auch eingreifen.
Bei der Verwendung von Gendersprache existieren sie bedauerlicherweise (noch) nicht. Lediglich Empfehlungen.
Doch das beantwortet alles nicht die Frage, weshalb man es nicht otional anbietet, weshalb durchaus die Vermutung naheliegt, es handelt sich hier weniger um künstlerische Freiheit, sondern mehr um die Durchsetzung einer idelogischen Agenda unter dem Deckmantel künstlerischer Freiheit. Eine reiner Alibi-Vorwand.
Läge das nicht im Bereich des Möglichen?
 
Die Mehrheit der damaligen Fallout-Fans war damals auch klar dagegen, Fallout in einen Bethsoft-Shooter mit homöopathischen RPG-Elementen zu verwandeln. Vielleicht hätte man das auch gesetzlich regeln sollen. ;)

Der Witz ist: Ein freier Markt wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Niemand muss irgendwas kaufen und spielen. Das ist heute noch mal deutlich mehr so als vor zehn, fünfzehn Jahren, als Bioware und Bethesda (und vielleicht noch Obsidian) den Markt so gut wie alleine bestimmten. The Veilguard ist allgemein auch nicht wirklich meine Tasse Tee. So what? Es kommen demnächst Avowed und Kingdom Come II, dieses Jahr gabs bereits Dragon's Dogma, Drova, SKALD, Broken Roads und mehr.

Im Englischen gibts den Begriff "to vote with your wallet". Dann macht das einfach. Denn letztlich wird produziert, was gekauft wird. Dein Geld = deine Stimme. Das liegt in DEINER VERANTWORTUNG.

Ich würde mich nicht so sehr auf diese bloßen Zahlen versteifen. Baldurs Gate könnte von mir aus auch eine 100/100 sein und ich würde es nicht anpacken. Ich hasse rundenbasierte Kämpfe. Das ist für mich der Immersionskiller Nr.1!
Trotzdem weiß ich, dass viele Leute es lieben und es gut finden, was ja auch vollkommen okay ist. Am Ende ist es eben Geschmackssache.
Ein bisschen off-topic, aber das Lustige ist: Triple-A (auch bei einigen JRPG-Reihen) nähert sich immer mehr gängigen Action-Adventures und konkurriert damit direkt mit ihnen (nicht nur durch den Kampf, schau dir mal die abgespeckten Dialogsysteme samt Optionen oder Charaktersysteme an). In Belgien hingegen ist morgens jemand aufgewacht und hat gemerkt: "Moment Mal! Millionen Menschen spielen Rundengames auf ihren Smartphones." Und Dungeons&Dragons ist so populär, dass Vin Fucking Diesel in Streams auftaucht und das zockt. Zuletzt gab es sogar einen Kinofilm mit Hugh Fucking Grant.

Zugänglicher wirds nicht. Leute haben keinerlei Druck, brauchen keinerlei Reflexe, sie können mitten im Endbosskampf zwischen dritter und vierter Runde noch mal nach dem Baby schauen, das Ganze passt zum entspannten (Couch)-Erlebnis, das Larian erzeugen wollen. Und außer ihnen machts auf diesem Niveau trotzdem niemand. Heißt: Dieser Belgier kann in seiner Ritterrüstung den Raum betreten und erregt bereits dadurch Aufmerksamkeit. Weils sonst niemanden gibt, der das so macht. Für manchen mag das "langweilig" sein und nicht genug Äkschn bieten. Aber genau das ist der Punkt: Publisher, die über viele Jahre den jungen, männlichen Adrenalinbolzen als die Hauptzielgruppe von Videospielen ausgemacht hatten. Die Fifa-, GTA- und Call-Of-Duty-Dudes. Dabei spielen heute weitaus mehr Menschen Spiele als noch vor zwanzig Jahren. Und wenn du der einzige in deinem Segment bist, der das bedient, dann bist du der einzige, der die Scheine zählt.

Veilguard meanwhile wird längst auch in der Fachpresse mit Megahits wie God Of War verglichen. Nicht nur im Kampf selbst, sondern auch im Aufbau der Levels/Welten, ihren Puzzles sowie Bewegungsmöglichkeiten. Selbst dem Looten, wo man einfach mal nen Container "smasht". Das ist KEIN Votum für Rundenkämpfe in jedem Spiel -- das wäre eintönig, genauso eintönig wie der RPG-Markt Triple-A über viele Jahre war (viele Studios gibts da nicht). Aber: so ist es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt im Allgemeinen haufenweise Vorschriften und Gesetze, die auch Künstlern einen Rahmen vorgeben, in dem sie sich bewegen dürfen und notfalls auch eingreifen.

Die Einschränkungen gelten immer dann, wenn Rechte Anderer verletzt werden. (z.B. Beleidigungen, DIffamierungen/Lügen). Sie sind also explizit dafür da, um DICH davor zu schützen, dass die Bild dich Eself...er nennt und sich dann hinter der Meinungsfreiheit versteckt.

Durch Gendern wird Niemandes Recht verletzt oder eingeschränkt...
 
Tja man, dann ist das so.
Ist aber Dein “Problem“, ich habe nicht automatisch nur Männer in der Vorstellung, wenn es um Berufsbezeichnungen geht.
Außer vielleicht beim Bauarbeiter, weil nahezu 100 Prozent aller Bauarbeiter auch tatsächlich Männer sind.
Wer jemand bei der Verwendung des generischen Maskulinums nur an Männer denkt, dann hat der- oder diejenige ein Problem, nicht das generische Maskulinum und ist vielleicht doch nicht so „aufgeklärt“ wie er denkt.
Ich denke auch nicht nur an Männer, wenn ich bestimmte Berufsbezeichnungen im generischen Maskulinum formuliert sehe. Aber dem ging ein Lernprozess voraus, der mich überhaupt erstmal dazu bewegte, mein Denken entsprechend anzupassen. Bei Kindern z.B. sieht die Sache anders aus, weswegen man gerade sprachlich da besonders sensibel agieren sollte.

Du gehst davon aus, dass Sprache einen geringeren oder keinen Einfluss auf das Denken und Handeln hat. Das stimmt aber nicht. @spaceforce hat hier schon vollkommen recht. Es gibt wissenschaftliche Belege dafür. Google ruhig mal. Weißt ja, wie das geht.
Ich frage mich, wie es in Sprachen ist, in denen es nur eine Bezeichnung gibt, im Englischen zum Beispiel. Denkt der Engländer auch nur an Männer, wenn er Doctor, Driver, Politician, Pilot, Baker, und so weiter hört oder liest?
Nein, das Problem, wenn überhaupt eines existiert liegt allein bei dir, nicht bei der verwendeten Formulierung.
Auch die englische Sprache lässt geschlechtsspezifische Bezeichnungen zu (z.B. "male teacher" oder "female teacher").

Wir haben sowieso grundsätzlich geschlechtsspezifische Bezeichnungen für Berufe und Tätigkeiten. Wir haben sogar andere geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Berufsgruppen (z.B. "Lehrkraft"). Da stehen wir sogar noch besser da, als Engländer. Das generische Maskulinum ist somit - auch wenn ich es der schlichten Einfachheit halber selbst gern mal nutze - eigentlich weder nötig, noch aktuell.

Fun Fact am Rande: das generische Maskulinum steht schon seit den 1970er Jahren in der Kritik.
Aber es dem Hörer/Leser aufzwingen ist in Ordnung?
Es wird dir nicht aufgezwungen. Du kannst selbst entscheiden, ob du es in Kauf nimmst und dir das Spiel holst, oder eben nicht. Dir werden deine Freiheiten nicht genommen. Und da es sich hier um ein kommerzielles Produkt handelt, ein Luxusgut ist und damit nicht essenziell zum leben ist, greift hier tatsächlich der Spruch "Kauf es halt nicht, wenn es dir nicht gefällt". So einfach ist das, in der Tat. Zumindest ist das der Kern des Ganzen.

Dass man es auch als Option anbieten könnte oder Texte und Dialoge anpassen könnte, ohne dass es cringe wirkt, steht außer Frage. Die Möglichkeit besteht, das zu tun. Aber hier geht es ja nicht um einen gewünschten Soll-Zustand, sondern um den Ist-Zustand.

Bei der Verwendung von Gendersprache existieren sie bedauerlicherweise (noch) nicht.
Du kritisierst Bevormundung, aber sprichst dich für Bevormundung von Künstlern aus. :confused: Nichts anderes tust du hier gerade.

Übrigens ist der Rahmen, in dem sich Künstler bewegen dürfen, sehr großzügig gestaltet. Solange es nicht strafrechtlich relevant ist, dürfen sie so ziemlich alles. Alle anderen Einschränkungen ergeben sich aus Angebot und Nachfrage. Und ob Gendern strafrechtliche Relevanz haben sollte, ist eindeutig infrage zu stellen.
Du unterrichtest die neue Generation und lehrst ihnen das es verboten ist, aber in anderen Bereichen nicht?
Ich sehe da jetzt kein Problem. Kinder und Jugendliche können durchaus Verständnis dafür entwickeln, wenn man es ihnen erklärt, und sich ihre eigene Meinung darauf bilden.
Du sagst den Leuten in Öffentlichen Behörden etc. darf nicht mehr gegendert werden, aber woanders schon?
Wieso ist das so? Das ist wegen der aktuellen Regierung so! Die dieses auf Bundesländer Ebene schiebt, statt es selbst zu klären.
Die Bundesregierung hat weniger damit zu tun, als du glaubst. Bildung und damit natürlich Vorschriften für Bildungseinrichtungen waren schon immer Ländersache, nicht Sache des Bundes.
Die Entscheidung es in aktuelle Spiele zu bringen liegt alleine an einem Studio selbst und den Befürwortern in der Zuständigen Chefetage.
Vollkommen richtig. Das war der Kern meiner Aussage.
Das beste ist doch an allem noch, dass alle diese Entscheidungen nur aus politischen Grund getroffen werden,
Natürlich ist es ein politischer Grund. Ein Verbot ist auch nur politisch motiviert und eine Sprachnormierung "von oben herab". Aber im Gegensatz zur reinen Existenz und der Verwendung der Gendersprache existiert bei einem Verbot sehr wohl eine Bevormundung.

Denn eine Bevormundung geht IMMER mit Sanktionen einher, wenn man sich nicht daran hält. Beim Gendersprech ist dem nicht so. Es existieren keine Sanktionen im Alltag, wenn du nicht genderst. Und wenn (z.B. an Hochschulen in Form von Punkteabzug), sind und waren sie faktisch nicht zulässig.
Ein Studio will eine Gendersprache integrieren gegen die Mehrheit?
Du suggerierst damit, dass es undemokratisch sei. Aber seit wann unterliegt der Entwicklungsprozess eines Spiels einem Mehrheitsentscheid durch Spieler? Auch die Freiheit, zu tun oder zu lassen, was man will, ist ein Grundpfeiler der Demokratie. Das gilt nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Firmen. Im Rahmen gesetzlicher Regelungen natürlich.

Darf ein Entwickler im Spiel Gendersprache verwenden? Na, selbstverständlich darf er das. Darf man als Kunde das Produkt oder einzelne Aspekte des Produktes kritisieren? Selbstverständlich, ja. Die Mehrheit hat aber keine Deutungshoheit darüber, was ein Entwickler darf und was nicht.

Wir reden hier ja nicht von einem für einen Kunden individuell zugeschnittenen Stück Software, bei dem der Entwickler ganz spezielle Anforderungen erfüllen muss. Hier sind die Freiheiten des Entwicklers natürlich eingeschränkter. Bei Massenprodukten sieht die Sache anders aus.

Was du als Kunde darfst, ist deine Meinung zu sagen und, auf Basis der dir vorliegenden Informationen über das Produkt, die Entscheidung fällen, das Produkt entweder zu kaufen oder nicht zu kaufen. Eine Bevormundung kann hier also gar nicht gegeben sein. Alles andere sind Kompromisse, die du eingehst. Du wägst selbst ab, ob es dir das wert ist oder nicht.

Ich bin kein Freund des Genderns, aber ich würde ein Spiel jetzt auch nicht per se ablehnen, nur weil gegendert wird. Einfach, weil ein Spiel noch aus anderen Aspekten besteht, die es zu beurteilen gilt und die für mich relevanter sind. Das sind Entscheidungen, die du erstmal für dich selbst triffst und nicht für andere.

Natürlich kannst du auch von der Mehrheit sprechen. Aber ob die Mehrheit - trotz Ablehnung - es genau so sieht, wie du, ist natürlich auch erstmal fraglich. Das weißt du nicht. "Ablehnung" heißt nicht, dass es nicht zumindest hingenommen werden kann, wenn es denn mal da ist.
Solange es gesetzlich nicht geregelt ist, wäre das noch die beste Lösung,
Ich finde auch, dass man sowas anders hätte aufziehen können. Aber man sollte gerade mit Blick auf die Gesetzeslage durchaus mal bedenken, dass man auch Firmen immernoch die Freiheit genießen, ihre Produkte so zu gestalten, wie sie es wollen.

Somit ist deine Argumentation, dass es ja bereits Verbote in bestimmten Bereichen (die aber nichts mit dem freien Markt zu tun haben) gibt, nicht zielführend. Weil es hierfür einfach nichts zur Sache tut.
Weil die Deutsche Sprache anfällig für Gendersprache ist und diese dadurch verändert.
Sprache verändert sich ja sowieso andauernd. Unter welchen Umständen sie sich ändert, ist eine andere Frage.
 
Du kritisierst Bevormundung, aber sprichst dich für Bevormundung von Künstlern aus. :confused: Nichts anderes tust du hier gerade.
Sind die Sprachakrobaten von Bioware für dich wirklich Künstler an der Stelle?
Ist ja nicht so, als hätten sie gerade Beethovens Neunte geschrieben.
Dann ist jeder Schüler, der im Fremdsprachenunterricht ein Gedicht übersetzt auch ein Künstler.
Aber ja, ich persönlich bin für einen allgemeine gesetzliche Regelung dahingehend.
 
Sind die Sprachakrobaten von Bioware für dich wirklich Künstler an der Stelle?
Ist ja nicht so, als hätten sie gerade Beethovens Neunte geschrieben.
Kunst ist:
- schöpferisches Gestalten, basierend auf Wissen, Vorstellungskraft, Intuition, Kreativität und handwerklichem Können, mit dem Ziel, ein materielles oder immaterielles Werk zu erschaffen

Kunst ist NICHT:
- nur das, was gemeinhin als positiv aufgefasst wird
- gleichbedeutend mit qualitativer Hochwertigkeit

Und im Idealfall sorgt Kunst dafür, Emotionen zu wecken und dafür, darüber zu debattieren und zu interpretieren.

Also ja, erstmal sind die Autoren Künstler. Sie haben ein künstlerisches Werk erschaffen. Ob es dir gefällt oder nicht, spielt für den Kunstbegriff überhaupt keine Rolle. Also wirklich gar keine. :)
Dann ist jeder Schüler, der im Fremdsprachenunterricht ein Gedicht übersetzt auch ein Künstler.
Was hat jetzt die Übersetzung eines Gedichts mit Künstlern zu tun? Wenn der Schüler aber ein Gedicht selbst schreibt, hat er zumindest erstmal ein künstlerisches Werk geschaffen, unabhängig von der Qualität.
Aber ja, ich persönlich bin für einen allgemeine gesetzliche Regelung dahingehend.
Dann beschwer dich nicht über angebliche Bevormundungen, wenn du dich selbst dafür aussprichst. :)
 
Und auch wenn Publisher aktuell Zahlen verschweigen, das Resultat ist im Regelfall eindeutig prognostizierbar: Ein wirtschaftliches Debakel. Kalkuliert man die kolportierten Kosten für DA:V über die Entwicklungszeit, und hier lassen wir die exorbitanten Kosten für Marketing erst einmal außen vor, kann und wird dieses Spiel kein finanzieller Erfolg werden. Auch oder trotz des enorm namenhaften Franchise. Dafür sind die schon jetzt aus Steam ableitbaren Verkaufszahlen viel zu schlecht, auch wenn man dies mit Sicherheit abschwächen möchte.

wir kennen keine einzige metrik, außer dem steam peak - analyse: debakel. :-D
it takes two (ebenfalls day 1 auf steam) hatte übrigens einen peak von 32k - kürzlich wurden (plattformübergreifend natürlich) 20 mio. verkaufte exemplare vermeldet.

ganz so einfach isses dann halt doch nicht. ;)
 
Willst du jetzt darüber diskutieren, was Kunst ist und was nicht? Schon allein dafür stehst du einen halben Schritt vor dem Begriff "entartete Kunst".
Was Kunst ist und was nicht, liegt immer im Auge des Betrachters, meiner Ansicht nach nicht primär beim Schaffenden.
Und hier wird meiner Ansicht nach der Kunstbegriff missbraucht, um eine politisch-ideologisch motivierte Agenda durchzudrücken.
Das ist meine felsenfeste Meinung und dabei bleibe ich.
Ich spüre gerade das Verlangen, mir Clerks 2 und die darin enthaltene artübergreifende Erotik anzuschauen. ;)
Dann beschwer dich nicht über angebliche Bevormundungen, wenn du dich selbst dafür aussprichst. :)
Sind für dich alle gesetzliche Regelungen gleichbedeutend mit Bevormundung? Bissl zu einfach oder?
 
Was Kunst ist und was nicht, liegt immer im Auge des Betrachters, meiner Ansicht nach nicht primär beim Schaffenden.
Der Kunstbegriff ist ja schon definiert. Und die Definition beinhaltet nicht, dass der Kunstbegriff abhängig von individuellen Empfindsamkeiten des Betrachters ist. Der Kunstbegriff exkludiert Politik übrigens auch nicht.
Sind für dich alle gesetzliche Regelungen gleichbedeutend mit Bevormundung? Bissl zu einfach oder?
Ich hab eher den Eindruck, dass du es dir zu einfach machst. Wie bereits festgestellt, sind Künstler sehr frei in ihrem Handeln und nur insofern eingeschränkt, dass sie keine Grundrechte mit ihrer Kunst verletzen dürfen. Zurecht. Hier geht es um strafrechtliche Relevanz. Im Zweifelsfall wird eben im Einzelfall geprüft, ob eine strafrechtliche Relevanz vorliegt. Aber glaubst du ernsthaft, dass Gendern auf der selben Stufe stehen sollte? Wenn ja, dann bin nicht ich derjenige, der es sich zu einfach macht.

Und wenn du sinngemäß sowas wie "Ich fühle mich bevormundet, also müssen Künstler bevormundet werden" sagst, ist das schon reichlich albern und dafür fehlt mir jedes Verständnis. Eine Sache zu kritisieren, die selbe Sache aber für andere zu fordern ist derb inkonsequent. Damit nimmst du dir selbst die Glaubwürdigkeit in dieser Diskussion.
Das ist meine felsenfeste Meinung und dabei bleibe ich.
Du hast gefragt, du bekamst eine Antwort. Deal with it.
Ich spüre gerade das Verlangen, mir Clerks 2 und die darin enthaltene artübergreifende Erotik anzuschauen. ;)
Tu dir keinen Zwang an. Viel Spaß.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wir kennen keine einzige metrik, außer dem steam peak - analyse: debakel. :-D
it takes two (ebenfalls day 1 auf steam) hatte übrigens einen peak von 32k - kürzlich wurden (plattformübergreifend natürlich) 20 mio. verkaufte exemplare vermeldet.

ganz so einfach isses dann halt doch nicht. ;)

Richtig, so einfach ist es nicht. Es gibt aber Tendenzen in Steam. Der Peak ist eines der schwächsten Indikatoren, ist aber eben trotzdem - auch wenn für EA/Bioware höher als bspw. SW:Jedi Survival - im Vergleich zu anderen SP-Spielen zu niedrig, damit Bioware hier in schwarze, geschweige denn gute Zahlen kommt. Es wird sich auch immer ein Spiel finden, welches das Gegenteil beweist. It takes two hatte ein Budget von 3,5 Mio. - DA:V ~250 Mio. (exkl. Marketing). Hinzu kommt, der Hypetrain ist vorbei. Sprich, wer es wollte, der hat es. Hinzu kommen die Refunds sowie eine Verschiebung der Bewertungen Richtung 70% Marke. Weder wünsche ich Bioware den Misserfolg, noch möchte ich orakeln, was nicht vorhersehbar ist. Nach meiner Meinung geht aber eben das Konzept nicht auf und wird unterm Strich für EA maximal ein +/- 0, und das ist maximal positiv auch weil das Marketing - welches hier einen sensationellen Job macht - nochmal richtig gekostet hat und alleine Unsummen der Verkaufserlöse verbrennt.
 
Was Kunst ist und was nicht, liegt immer im Auge des Betrachters, meiner Ansicht nach nicht primär beim Schaffenden.

Das Auge des Betrachters inkludiert den Schaffenden. Und muss es auch. Alles Andere wäre eine Einschränkung der Kunst- und Meinungsfreiheit.

Und hier wird meiner Ansicht nach der Kunstbegriff missbraucht, um eine politisch-ideologisch motivierte Agenda durchzudrücken.

Acho. Missbraucht? Weil Kunst ja ansonsten auch immer total unpolitisch ist, oder wie? Ja ne, is klar.

Sind für dich alle gesetzliche Regelungen gleichbedeutend mit Bevormundung? Bissl zu einfach oder?
Jede gesetzliche Regelung ist eine Bevormundung. Von der Anschnallpflicht bis zur Definition von Straftagen.
 
Jede gesetzliche Regelung ist eine Bevormundung. Von der Anschnallpflicht bis zur Definition von Straftagen.
Aha. Und wenn es um das Thema hier geht, wird das als was Negatives angesehen, aber sonst ist es in Ordnung?


Das Auge des Betrachters inkludiert den Schaffenden. Und muss es auch.
Nein, tut es nicht, muss es nicht und wäre auch nicht einschränkend.
Wenn ich vor einem Bild stehe, kann ich auch ohne Wissen um den Künstler entscheiden, ob es mir gefällt oder nicht.
Wenn ich ein Lied höre, kann es mir gefallen oder missfallen, völlig unabhängig davon ob ich weiß wer es komponiert hat. Der Künstler selbst spielt für den subjektiven Eindruck (der bei jedem anders ist) bei der Betrachtung eines Kunstwerkes eigentlich erstmal überhaupt keine Rolle.
 
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