Der Markt hat sich geändert, richtig - aber eben nicht hin zu einer "Modern Audience". Gaming ist keine Randgruppenerscheinung introvertierter Teenager mehr, sondern allen voran ein Massenmarkt der gesellschaftlich weit verbreitet und lange angekommen ist. Will man hier ernsthaft weiß machen, dass man mit einer potentiellen Zielgruppe von roundabout 500k Menschen overall in D eine neue Zielgruppe für Wachstum für ein Multimillionen-Dollar-Projekt definiert? Da muss man doch schon beim Gedanken lachen, das ist ungefähr so als baue man einen Wolkenkratzer mit 10k Wohneinheiten in einer Kleinstadt mit 15k Einwohnern, kann man machen - erfolgversprechend? Nein. Im Gaming steht der Fokus auf einer großen Masse hetero-normativer Menschen der westlichen und asiatischen Welt, beide Kontinente sogar differenziert mit unterschiedlichen Design- und Content-Vorlieben, die regelhaft bedient werden wollen. Ob das gefällt oder nicht, interessiert nicht und ist hoch emotionalisiert. Aber dort steckt das Geld - u.a. mein Geld - und zwar viel davon: Wieder mal beim - mittlerweile - "gealterten", weißen (vorzugsweise) Mann - in Addition zunehmend ausgeglichen auch Frauen. Das erklärt im Übrigen auch den erwartbaren Shitstorm. Möglich, dass man hier versucht, neues Wachstum zu generieren, sonderlich erfolgreich sind diese Ideen und Umsetzungen ja aber scheinbar nicht. Ich kenne jedenfalls keines der neuerlichen DIB-Games-Projekte, welches nicht krachend gescheitert ist. Die wirtschaftlichen Blockbuster dieses Jahr waren allesamt auf maximale Distanz zu DIB. Es bleibt eine Political Correctness und Ideologie-Kampagne einer sehr kleinen, sehr lauten und hartnäckigen Minderheit. Man ist hier einem Trend und dem Hype der DIB-Agenturen auf den Leim gegangen. Und die wird sich absehbar krachend auf den Arsch setzen. Meine Meinug, die muss ich hier auch nicht mehr diskutieren. Und selbst wenn das für DA:V nicht zutreffen sollte, weil wir keine offiziellen Zahlen kennen, bleiben die Ergebnisse im "solala"-Bereich der undefinierten Mittelmäßigkeit, und das bei einem Franchise mit Blockbuster-Potential und vorweggenommener GotY-Krönung durch diverse Medien. Applaus.
Aktuelle Leaks, die ich immer mit Vorsicht betrachte, gehen von Verkaufszahlen knapp hinter SW
utlaws aus. Das ist mitnichten schlecht, aber dennoch weit hinter wirtschaftlicher Rentabilität bei den enormen Kosten des Projekts. Das größte Indiz ist aber ein Schweigen seitens EA/Bioware. Denn, Grundregel Nr. 1 in der Wirtschaft, sprich über deine Erfolge! Bleibt dies aus, bspw. "1 Mio. copies sold!", was immer noch weit hinter der nötigen Anzahl wäre um bei +/-0 rauszukommen, spricht Bände. DIB in Games sind eine kurzfristige Modeerscheinung und wird maximal als Randgruppenszenario für gewisse Ziel-Minderheiten überleben. Trump hat in den USA gewonnen und wird dort kräftig umbauen. Der Rest kommt dann von alleine. DA:V bleibt ein Meilenstein, leider im negativen Sinne, weil Millionen in einem Franchise für eine fixe Idee verbrannt wurden, die eben je nach Standpunkt leider oder zum Glück nicht funktioniert!
Und hört bitte endlich mit diesen Wissenschafts-Geblubber auf! Es lassen sich doch für jede Seite sowohl wissenschaftliche als auch subjektive Wahrnehmungen finden und als evident deklarieren. Hier dreht sich die Diskussion doch mittlerweile im Kreis, da völlig ersichtlich ist, dass keiner die Gegenseite überzeugen wird können!. Im Grunde braucht es auch keine wissenschaftliche Evidenz, um eine Wahrnehmung zu begründen. Subjektives Empfinden, Emotionalität sind Hauptkriterien unseres Handelns und leider auch Denkens - und allen voran kreativen Konsums - allen voran des Kaufens. Hier also zu behaupten, dies wäre nicht so, und man würde nach reiner Faktenlage agieren (Mr. Spock lässt grüßen), ist völlig hanebüchen. Hinzukommen noch völlig andere Faktoren, die mitunter Erwartungshaltungen völlig konterkarieren, wie bspw. aktuelle, wissenschaftlich publizierten Daten zu einer Erhebung aus der hervorgeht, dass insbesondere Frauen beim Gaming stark übersexualisierte Charaktere bevorzugen (
https://www.psypost.org/new-research-on-female-video-game-characters-uncovers-a-surprising-twist/). Was man von solchen Daten halten kann, überlasse ich jedem selbst, zeigen sie doch aber eindringlich, dass die Gaming-Welt da draußen vielfältiger und weit "mysteriöser" ist, als so manche Narrative im beidseitigen Schwarz-/Weiß-Denken glauben und zulassen und auch, dass Wissenschaft mitunter ein diffiziles Bild zurücklässt. Und genau das ist auch meine Quintessenz zu DA:V und dieser Diskussion hier. Das ist nicht schlecht, aber eben auch kein Fortschritt oder auf einander zugehen, aber mehr als ich erwartet habe.
Nochmals danke an die PCG-Redaktion für das Zulassen dieses bisweilen hitzigen Austauschs sowie allen Beteiligten, der Diskurs ist aber m.E. festgefahren.
Angenehme Restwoche!