• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


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  • Kritk / Fragen / Anregungen zu Artikeln

    Wenn ihr Kritik, Fragen oder Anregungen zu unseren Artikeln habt, dann könnt ihr diese nun in das entsprechende Forum packen. Vor allem Fehler in Artikeln gehören da rein, damit sie dort besser gesehen und bearbeitet werden können.

    Bitte beachtet dort den Eingangspost, der vorgibt, wie der Thread zu benutzen ist: Danke!

Der schwierige Fall Dragon Age: Zwischen Meinungsdiktat und Verschwörungstheorie

Wenn es sich verkauft wie Star Wars Outlaws, Pitch in 2020 aber eine Entwicklungszeit von 10 Jahren hatte (also 2014) mit an die 6 Jahre davon ernsthaft entwickelt hat, dazu das Marketing, dann lässt sich daraus schon ein Fail ableiten.

Die Entwicklung wurde mittendrin komplett neu gestartet. Zuerst war da noch dieses Multiplayerding geplant. Wenn du das alles mit einrechnest, dann kann es nur ein Fail sein. Allerdings ist dann auch der Grund für den Fail klar: EA's eigene Wankelmütigkeit. Diskussionen über den möglichen Einfluss von Diversität erübrigen sich völlig.
 
Fazit, nach 100h und dem Abspann.
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Zum Thema Woke,
was mir schon gleich auf den Sack ging, wenn ich zu lange in einem mittelmäßigen Charaktereditor verbringen muss, damit der Avatar auch nach meinem Pronomen aussieht.
Im ganzen Spiel äußern sich die Partymitglieder immer verständnisvoll und schwulstig politisch Korrekt. Ohne einen Aussetzer. Egal welche Antwortoptionen man auswählt.
Das holt mich mal sowas von aus der Immersion. SO redet niemand dauerhaft.
Perfide ist, erst nach der Hälfte des Spiels geht die Charakterquest um den falschen Körper des einen Partymembers los. Dann ändert sich auch die Sprache. Immer wieder Binäre Wortkonstrukte die nicht existieren und einem wirklich auf den Sack gehen.
Ich hätte mir so dermaßen folgende Antwortoption gewünscht, ich respektiere das ohne Vorbehalte mit deinem Körper. Aber es reicht jetzt und haltet einfach alle mal die Klappe.
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Das dürften viele Spieler in der Anfangseuphorie des Spieles, die gibt es wohl aufgrund der überschwänglichen Aussagen, nicht nachvollziehen können.
Und der sehr lange Endkapitel Block ging fast ins unerträgliche. Viel prätentiöses Geschwafel. Kaum zum aushalten.
Aber wieder cool, das eigentliche Ende mit dem Wolf war konsequent und befriedigend. Es hat mich wieder versöhnt.
Aber was ein ideologisch, queeres Machtwerk mit vielen belehrenden und erhobenen Zeigefinger Dialogen.
Bin richtig sauer.
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Zum misslungenen Kampfsystem, schlechte Übersicht, Kamera toter WInkel und hin und herspringendes Target.
DA:V ist ein Rollenspiel Ultra light, ohne Rassen/Klassen Vor/Nachteilen und Klassen Skills (Stealth, Lock Pick, Wahrnehmung, Überreden ect).
Wirklich schade, dass sich Bioware dazu hinreißen ließ.
Ich würde auch gerne mehr über die guten Seiten des Spieles berichten, und ja, die gibt es. Aber ich habe mich so geärgert das ich keinen Bock mehr habe.
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Dragon Age: Veilguard wirkt wie eine infantilisierte Version der grandiosen ersten 3 Teile.
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Gratis dazu, Jedi Sprücher vom Behüteren und die Meister, die natürlich voll politisch korrekt, keine Kulturgüter vertickern, lächerlich.
 
[...] Und ganz grundsätzlich: Wir beide haben Deinen Minimalkonsens, schon immer! Bei mir kann jeder tun und lassen was er will, solange es die Rechte und Pflichten seiner selbst & anderer - also auch meine - respektiert & unberührt lässt. Und das soll bitte so bleiben und für alle Menschen unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Orientierung, Alters oder sonst welcher individueller Eigenschaften. Sprich, gendern kann wer will - solange er mich damit in Ruhe lässt. Das ist mein Konsens. [...]
@spaceforce: Diesen "Minimal"-Konsens gab ich Dir schon vor 14 Tagen. Ich habe zudem sowohl meine als auch Deine Beiträge nochmals überflogen. Ich kann Deine Schlussfolgerungen und Ableitungen daraus weiterhin nicht abbilden. Es findet sehr wohl eine Differenzierung und konkrete Diskussion über Design und Inhalte statt. Regelhaft werden dabei differenzierte und ausgewogene Betrachtungen Deinerseits in pauschalisierte "Anti-Woke" und übergeordnete rechtspopulistische Weltanschauungen abgetan, selbst wenn Kommentare dies gar nicht zuließen oder konkret so benannt haben.

Über die allermeisten Kommentare bedienst Du schlichtweg sehr konfrontativ links-ideologische Gender-Debatte sowie deren Identitätspolitik, und greifst Andersdenkende vorrangig mit Infragestellung grundlegender, freiheitlicher Prinzipien oder übergeordneten, gesellschaftlichen Grundkonsens an. Dabei geht es gar nicht darum, welche gesellschaftliche Akzeptanz oder persönlichen Standpunkt jeder zu diesen 0,6% Bevölkerungsanteil hat, sondern ob ein Triple-A-Game in einem renommierten Franchise, welches queere Identitätspolitik derart mit der Brechstange transportiert, eine mehrheitliche Akzeptanz generiert (Antwort: Ja, tut es!), ob diese Gestaltung einen negativen Impact hat (Ja, hat es!), und wie man es vielleicht anders/besser machen könnte (wissen wir immer noch nicht!).

Und auch in Deinem letzten (bereits rekapitulierten) Beitrag machst Du wieder aus einem völlig unspezifischen "Trump hat in den USA gewonnen und wird dort kräftig umbauen.", was zudem überhaupt keine Wertung oder Konkretisierung meinerseits enthält, ob ich das gut oder schlecht finde (ich habe in einem anderen Kommentar übrigens explizit geäußert, dass ich die Wahl Trumps nicht befürworte und in keinem Aspekt gut heiße), kommt selbst in der Rekapitulation von Dir: "Endlich räumt da mal einer bei den Woken auf" - das kann ich so weder rekapitulieren noch abbilden!

Was ich aber rekapitulieren und abbilden kann, ist der persönliche Angriff auf mich durch Firmen wie SBI, die offen ihre ideologischen Inhalte und Ziele kommunizieren (siehe Interviews mit Camerin Wild oder CEO Kim Belair) mich aufgrund meines Geschlechts und meiner Hautfarbe zu diskreditieren, diskriminieren und in jedem Belang im Zusammenhang mit meinem Lieblingshobby Gaming unwohl zu fühlen und dabei grundlegende Persönlichkeitsrecht bewusst missachten. Und selbst aus dieser offensiven Bedrohung fordere ich lediglich einen kritischen Umgang und Einordnung, da ich grundlegend die Abbildung von Minderheiten weder ablehne, sondern in gesunder Verhältnismäßigkeit befürworte. Aber was SBI da abzieht, ist mir einfach eindeutig viele Nummern zu extrem und ideologisch behaftet. Auch hierzu findet sich seitens der Befürworter und Verfechter keinerlei Einordnung oder ernstzunehmendes Statement.
 
Kurzer Nachklapp zur Einordnung der Fachpresse-Wertungen, ich hatte das Thema Wertungsinflation schon angesprochen: 82er-Metascores (auf PC 77) sind alles andere als Jubelperser. Sie sind Standard für jeden Blockbuster der letzten x Jahre. Und das war auch zu Release nicht viel höher -- man erinnere sich an die Diskussion um den Access-Journalismus.

Um das alleine in diesem Jahr mal in Kontext zu setzen: Metacritic listet bislang ~400 Games dieses Jahr, die nennenswert viele Reviews bekamen. 2 (ZWEI) davon haben einen Metascore von unter 50. 250 haben mindestens einen 75er. Weniger als 100 einen unter 70. Veilguard steht damit trotz 82er-Metascore auf Platz #90, plattformübergreifend. Und auf Platz #140 für PC. Man kann immer noch finden, dass das zu viel oder zu wenig oder zu lila wäre. Aber besonders ist das nicht. Vor allem, wenn man bedenkt, dass bei so gut wie jeder Review-Quelle dabeisteht, dass ~70er-Wertungen (in der THeorie) für gute Spiele stehen -- und es auch darunter (in der Theorie) noch Kategorien für okaye Games gibt. Selbst bei IGN.

https://www.metacritic.com/browse/game/all/all/current-year/

Wer durchschaut, wird sehen, dass die Kollegen aus Film und Co. traditionell dann doch was härter unterwegs sind -- selbst, wenn man die unterschiedlichen Bewertungsskalen bedenkt. Denn der Games-Spiegel suggeriert mal wieder, dass es in der Spiele-Branche mediokres Gedöns oder echte Flops abseits von Winz-Produktionen kaum gäbe. In Film und Fernsehen hingegen bekommt selbst Disney regelmäßig Lack. Im Grunde schießt sich die Branche damit aber selbst ins Bein, Publisher, die am liebsten Awards für alles sehen wollen, inklusive. Denn Höchstwertungen für Games verlieren Aussagekraft, wenn sie so inflationär unterwegs sind. Und (fast) alles an nennenswerten Produktionen irgendwie als ganz okay bis gut bewertet wird.
 
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Regelhaft werden dabei differenzierte und ausgewogene Betrachtungen Deinerseits in pauschalisierte "Anti-Woke" und übergeordnete rechtspopulistische Weltanschauungen abgetan, selbst wenn Kommentare dies gar nicht zuließen oder konkret so benannt haben.

Moment. Dabei ging es um Behauptungen, die hier immer wieder geäußert wurden, dass "Woke" für Rechtspopulismus und Rechtsextremismus verantwortlich zu machen ist. Du und einige andere verkennen dabei komplett, dass Rechtsextremisten und auch einige konservative Populisten diese Debatten bewusst aufbauschen und damit überhaupt erst ein dermaßen aggressives Anti-Woke Umfeld geschaffen wird, als Teil IHRER Agenda. Ich finde es sowieso in diesen Debatten immer wieder interessant, dass "Woke" als Ideologie bezeichnet wird, "Anti-Woke" aber nicht. Im Netz kursieren mittlerweile Listen mit über 1500 "woken" Games, die meist mit hanebüchenen Begründungen mit einer "Kaufwarnnug " versehen werden. Kennst du eine Liste mit Spielen, die vor "nicht-woken" Inhalten (eine deutliche Mehrheit aller Games übrigens) warnen? Ich nicht. Einfach mal drüber nachdenken.

Eine Diskussion darüber, ob ein Charakter gut oder schlecht geschrieben ist, ob Inhalte gut oder schlecht vermittelt werden, wäre ein ganz andere Debatte. Wäre diese Debatte insgesamt jemals so groß und laut geworden, wenn es einfach nur ein schlecht geschriebener Charakter wäre und dieser nicht non-binär? Kaum, oder? In dieser Debatte ging es nie darum, wie man etwas besser machen könne. Sorry. Es ging immer nur darum: "lass mich, will ich nicht, gar nicht, geht weg, mein space."

Ich habe dir auch nicht unterstellt, dass du die Inhalte von Trump & Co. begrüßt, sondern nur, dass du deren Narrative wiederholst und bekannte Radikalisierungsprozesse und die langangelegten Strategien der extremen Rechten dabei auch noch komplett ignorierst.
 
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Moment. Dabei ging es um Behauptungen, die hier immer wieder geäußert wurden, dass "Woke" für Rechtspopulismus und Rechtsextremismus verantwortlich zu machen ist.
Nicht ganz akkurat. Woke ist verantwortlich dafür, dass Rechtspopulismus und Rechtsextremismus Nährstoffe erhält. Es ist nicht verantwortlich für die Existenz an sich aber es fördert ihn, weil es zur Opposition führt und da Linke Parteien (im wortwörtlichen Sinne aber auch im Sinne von Organisation/Gruppe ecetera) ihre Verantwortung nicht wahrnehmen und Rechten das Feld überlassen.

Du und einige andere verkennen dabei komplett, dass Rechtsextremisten und auch einige konservative Populisten diese Debatten bewusst aufbauschen und damit überhaupt erst ein dermaßen aggressives Anti-Woke Umfeld geschaffen wird, als Teil IHRER Agenda.
Nein. Ich denke du verkennst, dass diese Debatten nicht die Ursache in einer rechten Verschwörung haben, sondern dass Menschen ehrlich genervt sind und Rechte nutzen allenfalls diesen Zustand des entnervt seins aber wenn wir einen Zeitstrahl aufbauen haben wir hier bspw. Dreadwolf -> Reaktion Yippie -> Veilguard -> Reaktion meh -> Bilder und Videos aus dem Spiel -> Reaktion Augenrollen bis hin zum Schock und direkt im Anschluß die politischen Elemente mit den einen die Veilguard verteidigen und die anderen die Verständnis zeigen - wozu übrigens auch Linke gehören aber nicht zur aktuell machthabenden Linken gehört, sondern Linke sind die man jetzt als Rechts oder zentristisch tituliert, siehe einige der Posts.

Genau in diesem "das wird aufgebauscht" haben wir das große Problem. Es stimmt nicht. Die Menschen sind ehrlich frustriert vom Geschehen. Es gibt keine rechte Verschwörung, es ist nicht Axel Springer, es ist nicht Truth Social, es ist nicht Elon Musk oder Putin, sondern die Leute sehen sowas wie den Codex-Eintrag im Spiel, etwas das so im Spiel ist, das keine Fake News ist, das keine Manipulation oder Halbwahrheit, sondern ein Fakt und finden "Shit, das wirkt wie Satire aber es ist real" und diese Reaktion "Shit, das wirkt wie Satire aber es ist real" haben wir bei diesem Thema nun seit etlichen Jahren und diese Dinge bleiben hängen, weil sie immer wieder kommen. Deswegen spricht man ja von woke, weil das ganze von einer Gruppe von Personen kommt, die politisch aktiv ist und immer wieder bestimmte Themen wie Safe Space, Cultural Appropriation, Gender, Diversity ecetera in einer Weise propagiert, die so bizarr ist, dass man nicht nachvollziehen kann, dass man soetwas ernstmeint.

Rechte haben kein Anti-Woke Umfeld geschaffen. Rechte mussten überhaupt nichts tun. Sie nutzen das was von selbst entstanden als Reaktion entstanden ist. Wenn du das hier nennst:

Ich finde es sowieso in diesen Debatten immer wieder interessant, dass "Woke" als Ideologie bezeichnet wird, "Anti-Woke" aber nicht. Im Netz kursieren mittlerweile Listen mit über 1500 "woken" Games, die meist mit hanebüchenen Begründungen mit einer "Kaufwarnnug " versehen werden. Kennst du eine Liste mit Spielen, die vor "nicht-woken" Inhalten (eine deutliche Mehrheit aller Games übrigens) warnen? Ich nicht. Einfach mal drüber nachdenken.
Dann würde ich das eher umdrehen. Denk doch mal nach, woher das kommt. Für mich ist das überhaupt nicht verwunderlich. Ich denke ich hatte es schon ein Mal in einem Beitrag anhand von Musik zu verdeutlichen Versucht. Spiel den immer selben Song kontinuierlich und selbst ein Fan wird irgendwann die Schnauze voll davon haben und wenn Menschen genervt werden finden Entwicklungen statt um damit umzugehen. Man redet darüber, beginnt sich zu vernetzen und Antworten zu entwickeln wie Demonstrationen, Petitionen oder eben eine solche Liste und wenn die falschen Leute davon Wind bekommen und es ausnutzen, beginnt Radikalisierung bishin zur Gewalt. Natürlich findest du keine Liste mit Spielen die vor "nich-woken" Inhalten warnen. Warum sollte es auch? Eine Liste dient der Eingrenzung und das ist nicht besonders eingrenzend.

Ist die Liste ziemlich bescheuert? Ja, darüber brauchen wir uns gar nicht unterhalten. Man muss aber verstehen, dass es ein Symptom der Frustration ist und solange man die nicht wegbekommt, wird es nur schlimmer werden. Und die einzige Möglichkeit die Frustration wegzubekommen ist anzuerkennen, dass Fehler gemacht werden, weniger von einzelnen User als den großen Playern, Firmen genauso wie Parteien.

Hier ist der Radikalisierungsprozess: Wir befinden uns in einer Spirale. Die einzelnen Faktoren in dieser Spirale sind Familie, Freunde, Presse, Politik, Parteien, Organisationen. Eine Person A befindet sich zwischen den Seiten der Spirale mit einer Meinung zu einer Sache B. Sie bewegt sich in der Spirale nach links und erlebt Abstoßung. Rechts befindet sich ein Attraktor, dort findet sie Zustimmung. In der nächsten Runde erfolgt wieder eine Meinungsbekundung, links in der Spirale wieder das alte Spiele Abstoßung und Rechts der Attraktor. Mit jeder Runde steigert sich die Frustration und die Aufenthaltsdauer im rechten Attraktorfeld da sich nichts an der Gesamtsituation ändert. Irgendwann verlässt die Kugel dieses kaum bis gar nicht mehr und ist dann dort gefangen.

Veilguard ist einfach nur eine weitere Runde in diese Spirale, in der die Teilnehmer ihr übliches Protokoll abspielen und wo man nicht versteht, dass das rechte Attraktorfeld dieses Spiel unvermeidlich gewinnt - schlicht weil kein linkes Attraktorfeld existiert. Die Kugel, sinnbildlich für die Person, wird nicht in der Mitte gehalten oder auf einem dezenten Kurs hin und her geführt, sondern immer wieder weggestoßen. Und selbst wenn wir Asmongold oder YouTuber komplett rausnehmen würden, wäre das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn es gibt noch viel mehr Faktoren in dieser Spiralgleichung und da bleibt es dabei, dass eine Seite repellant ist und die andere attraktiv.
 
Es gibt keine rechte Verschwörung, es ist nicht Axel Springer, es ist nicht Truth Social, es ist nicht Elon Musk oder Putin (...)

Ich sprach nicht von einer Verschwörung, sondern von einer lang angelegten politischen Strategie. Die von dir genannten Akteure mischen da sehr kräftig und offensiv mit.

Wir reden ja eben nicht darüber, ob vereinzelt auch mal über das Ziel hinaus geschossen wird, oder hier und dort etwas schlecht umgesetzt wurde. Jeder aktive Mensch, der sich für etwas einsetzt, wird es auch mal überziehen oder etwas schlecht machen. Das gehört dazu, passiert. Nein, wir reden hier über einen rückwärtsgewandten Kampf gegen Diversität und Inklusion, indem "Woke" zum rechten Kampfbegriff wurde. Ganz bewusst, ganz gezielt.

Es wird gepusht, gepusht, gepusht, insbesondere von ganz Rechts, aber auch aus einigen konservativen Kreisen. Dann wird darüber ständig geredet, gestritten und alle haben das Gefühl, es gäbe kein anderes Thema mehr und das Abendland geht bald unter. Das ist der Trick, das ist die besonders laute rechtsdrehende Schallplatte mit dem Sprung.

Zudem wird es gerne mit sozialen Themen, Ängsten und Sorgen vermengt, die miteinander nichts zu tun haben, aber gegeneinander ausgespielt werden. Wenn ihr das nicht sehen wollt, dann weiß ich echt nicht weiter. Was ihr letztendlich indirekt fordert, ist ein Beenden des Einsatzes für Diversität, Inklusion und Sichtbarkeit, damit die extremen Rechten vermeintlich kein Futter mehr erhalten. Damit hätten die dann ein Etappenziel erreicht und es wird sich dem nächsten Thema gewidmet, immer einen Schritt nach dem anderen zurück.


Und nein, deswegen muss trotzdem niemand Dragon Age gut umgesetzt finden.
 
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Zudem wird es gerne mit sozialen Themen, Ängsten und Sorgen vermengt, die miteinander nichts zu tun haben, aber gegeneinander ausgespielt werden. Wenn ihr das nicht sehen wollt, dann weiß ich echt nicht weiter. Was ihr letztendlich indirekt fordert, ist ein Beenden des Einsatzes für Diversität, Inklusion und Sichtbarkeit, damit die extremen Rechten vermeintlich kein Futter mehr erhalten. Damit hätten die dann ein Etappenziel erreicht und es wird sich dem nächsten Thema gewidmet, immer einen Schritt nach dem anderen zurück.


Und nein, deswegen muss trotzdem niemand Dragon Age gut umgesetzt finden.
Na Vorsicht, dass du nicht selber den Untergang des Abendlandes ausrufst mit der Vision, dass Diversität, Inklusion und Sichtbarkeit gezielt erodiert werden.

Also solche Streitereien entzünden sich ja regelmäßig bei Medien, und in dem Bereich würde ich schon differenzieren, ob wirklich ob es beider Kritik wirklich darum geht, oder ob andererseits vernünftig diskutiert wird, ob - z.B. - DAV u.a. wegen der offensichtlichen Diversität ein schlecht(ere)s Spiel geworden ist.

Das ist eine Frage, der sich manche kreative Köpfe durchaus offener stellen könnten, statt ihrerseits dann mit pauschalen Wutäußerungen zu reagieren bzw. einfach so weiter zu machen.

Das ist ja auch das Thema bei Assassin‘s Creed. Herrscht wirklich eine Art aggressiver Positivismus vor, der jegliche Form von hausinterner oder führungsbedingter Kritik einschränkt oder unmöglich macht? Wird jede Form der „Self Insertion“ einzelner Schreiber hingenommen, egal wie inkompetent oder deplatziert sie durchgezogen wird? An welchen Leuten spart man in Studios, wenn mal wieder Stellen gestrichen werden?

Ich meine, mir ist schon klar, dass es sich um Kunst handelt und der Künstler frei ist in seiner Intention. Aber da es sich auch um ein verdammt kommerzielles Handwerk handelt kommt man nicht
umhin, sich strategisch zu überlegen, was, wie und wo unbedingt ausgesagt oder verschwiegen werden muss, ohne den möglichen Einfluss auf das Produkt zu berücksichtigen. Einerseits, weil man so ganz logisch urteilen kann, wo der optimale Grad zwischen künstlerischer Freiheit und finanziellem Erfolg liegt, und andererseits, ironischer Weise, weil zu viel Verbissenheit beim Einbringen zeitgeistlicher Themen die künstlerische Vision gefährden kann.
 
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Na Vorsicht, dass du nicht selber den Untergang des Abendlandes ausrufst mit der Vision, dass Diversität, Inklusion und Sichtbarkeit gezielt erodiert werden.

Es wird gezielt erodiert, es wird gezielt gepusht, es wird gezielt verzerrt. Das findet ganz real statt, mit ganz realen fatalen Folgen (s. Artikel). Grundrechte werden entzogen, Bücher aus Schulen und Bibliotheken verbannt, Menschen angegriffen. Das ist bei uns bei weitem noch lange nicht so derbe wie in den USA, Ungarn oder Russland, aber es bewegt sich in die Richtung. Als Antwort haben darauf einige hier nur, dass man es mit dem "Woken" doch einfach mal sein lassen soll, um den extremen Kräften kein Futter zu geben. Und genau das wäre der nächste Schritt in diese Richtung, und dann noch ein Schritt, noch ein Schritt... Und so wird die gesamte Gesellschaft Stück für Stück weiter nach rechts ins Autoritäre geschoben.

Stell dir einfach die Frage, ob es diese Diskussion in dem Umfang und mit der Aufregung und Aggressivität gegeben hätte, wenn der Charakter einfach nur ein schlecht geschriebener weißer heterosexueller Mann gewesen wäre.
 
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Na Vorsicht, dass du nicht selber den Untergang des Abendlandes ausrufst mit der Vision, dass Diversität, Inklusion und Sichtbarkeit gezielt erodiert werden.


"Schulen und Bibliotheken nehmen Bücher aus den Regalen, Kritiker sprechen von Zensur."
[...]
"Besonders häufig würden Werke von Autorinnen, People of Color oder LGBTQ+-Personen angegriffen. Die treibende Kraft dahinter stamme aus dem konservativen Spektrum,"


Lass dir das kurz mal auf der Zunge zergehen. Eine westliche Industrienation spricht im Jahr 2024 über Bücherverbote, weil religiös verbrämte Rechte Schneeflocken es nicht abkönnen, dass über Themen wie Rassismus oder LGBTQ+ geschrieben wird. Und du willst mir erzählen, es bestände keine Gefahr? ... :B
 
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Das kann ich auch langsam nicht mehr lesen, zumal man ja meistens weiß aus welcher Ecke diese Art von Kampfbegriff herstammt :S

Naja, ein Kampfbegriff ist das nicht, sondern eine möglichst genaue Beschreibung für einen Mann bzw. eine Frau, der bzw. die sich selbst auch so verortet, gesehen werden möchte und seinem bzw. ihrem biologischen Geschlecht entspricht. Das ist nichts schlimmes dran, ich bin auch einer. Aber ich verstehe die Kritik und werde die Beschreibung anpassen und meinen Beitrag oben entsprechend editieren. Der Begriff ist generell umstritten, da hast du recht.

 
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Stell dir einfach die Frage, ob es diese Diskussion in dem Umfang und mit der Aufregung und Aggressivität gegeben hätte, wenn der Charakter einfach nur ein schlecht geschriebener weißer heterosexueller Mann gewesen wäre.
Naaja. Zunächst mal bin ich da geneigt, dir zuzustimmen. Aber wenn sie in dem Rahmen eines Dragon Age unironisch einen alten Rassisten mit orangenem Hautton als Companion schreiben, den man weder vergraulen noch dem man widersprechen kann, und seine Tiraden zum Hauptgegenstand einiger Companionquests machen, dann sehe ich tatsächlich einen vergleichbaren Aufschrei vor mir, eventuell sogar mit Überschneidungen bei den Akteuren. Deswegen bleibe ich dabei, dass die Repräsentation von Transcharakteren mehr Kompetenz als (offensichtlich!) bei Bioware gezeigt verdient gehabt hätte und bestenfalls als Beispiel für misslungene Charakterentwicklung herhalten kann.

Nicht mehr einverstanden bin ich erst dann, wenn sämtliche Kritik am Spiel dahinter versteckt wird oder umgekehrt, das Spiel schlecht gemacht wird nur um in Wahrheit nur gegen die "woke Agenda" zu poltern.


"Schulen und Bibliotheken nehmen Bücher aus den Regalen, Kritiker sprechen von Zensur."
[...]
"Besonders häufig würden Werke von Autorinnen, People of Color oder LGBTQ+-Personen angegriffen. Die treibende Kraft dahinter stamme aus dem konservativen Spektrum,"


Lass dir das kurz mal auf der Zunge zergehen. Eine westliche Industrienation spricht im Jahr 2024 über Bücherverbote, weil religiös verbrämte Rechte Schneeflocken es nicht abkönnen, dass über Themen wie Rassismus oder LGBTQ+ geschrieben wird. Und du willst mir erzählen, es bestände keine Gefahr? ... :B
Dass keine Gefahr besteht wollte ich nicht sagen, aber das hängt nun mal ach von den Demokratien ab, die jetzt leider auf die Probe gestellt werden.

Politische, nicht strafrechtlich relevante, Zensur lehne ich ganz überwiegend ab. Aber, um es mal kalt auszudrücken, die USA mit ihren school boards und Aufsichtskommissionen, die aus Eltern besetzt werden, laden geradezu zu solchen Eingriffen ein, und es ist dort vermutlich sogar nichts anders, als eben die Ausübung jener Demokratie. So wie ihr Wahlsystem, das aus unserer Sicht ungefähr so demokratisch ist wie das in Ungarn.

Aber um es kurz zu machen, ich schreibe das von meiner Position aus - ich glaube nämlich, dass unsere repräsentative Demokratie mit ihrer Gewaltenteilung erheblich widerstandsfähiger gegen Meinungsmache ist und "Zensur" in Schulbibliotheken bis auf in krassen Ausnahmefällen, d.h. Fehlern, auf pädagogischen und nicht auf politischen Grundsätzen beruht und beruhen wird.

Aber jetzt mal die Gegenfrage an euch beide, ich sehe ja, dass ihr seit Tagen anredet: Ihr seid da nicht darauf eingegangen, sondern habt beide den ersten Teil meiner Nachricht kommentiert. Findet ihr als, ich öffne der Erosion der Diversität etc. bereitwillig Tür und Tor, wenn ich meine, ihre kreative Darstellung und Einbettung ins Medium muss sich genau so einer Kritik unterziehen lassen wie etwa das Writing der Companion-Quests auch, und - den habe ich selber noch draufgesetzt - sogar hinterfragen lassen, ob das ganze Produkt dadurch schlechter (oder besser) geworden ist? Sollte ich hie die Luken dicht machen um die Strömung überhaupt erst aufzuhalten? Oder ist das Thema - und das meine ich bitte unironisch - sakrosankt zu verstehen, sodass überhaupt nicht diskutiert werden darf, welche Qualitäten es mit sich bringt?
 
Aber um es kurz zu machen, [...] ich glaube nämlich, dass unsere repräsentative Demokratie mit ihrer Gewaltenteilung erheblich widerstandsfähiger gegen Meinungsmache ist

Auf den ersten Blick sieht das tatsächlich so aus. Andererseits kann es durchaus sein, dass wir nur andere Sollbruchstellen haben, die noch nicht offenbar geworden sind, weil bisher noch niemand so niederträchtig war, sie auszunutzen.

Ein Beispiel: Im Moment sagen alle noch, sie würden ja niemals mit der AFD koalieren. Aber warte mal ab, bis eine Koalition mit AFD die Regierungsmehrheit sichern würde. Ich garantiere dir, die Brandmauern werden ganz schnell gelöscht. Ideologisch sind Merz und Söder sowieso schon fast auf Augenhöhe mit der AFD.

Aber jetzt mal die Gegenfrage an euch beide, ich sehe ja, dass ihr seit Tagen anredet: Ihr seid da nicht darauf eingegangen, sondern habt beide den ersten Teil meiner Nachricht kommentiert. Findet ihr als, ich öffne der Erosion der Diversität etc. bereitwillig Tür und Tor, wenn ich meine, ihre kreative Darstellung und Einbettung ins Medium muss sich genau so einer Kritik unterziehen lassen wie etwa das Writing der Companion-Quests auch, und - den habe ich selber noch draufgesetzt - sogar hinterfragen lassen, ob das ganze Produkt dadurch schlechter (oder besser) geworden ist? Sollte ich hie die Luken dicht machen um die Strömung überhaupt erst aufzuhalten? Oder ist das Thema - und das meine ich bitte unironisch - sakrosankt zu verstehen, sodass überhaupt nicht diskutiert werden darf, welche Qualitäten es mit sich bringt?

Wie immer gilt: der Kontext macht die Musik. Wenn dein Anliegen einfach nur aufrichtige Kritik ist: kein Problem.
Wenn deine Kritik ein Baustein einer größeren Anti-Woke-Stimmungsmachekampagne ist, die zum Ziel hat, Wokeness insgesamt zu diffamieren, dann lautet die Antwort ja: das trägt zur Erosion von Meinungsfreiheit und Menschenrechten bei. Gleichzeitig wird dann auch die Kritik selbst suspekt, weil du dann ein Interesse daran hättest, auf Negativpunkten möglichst hart herumzureiten.
 
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Ich sprach nicht von einer Verschwörung, sondern von einer lang angelegten politischen Strategie. Die von dir genannten Akteure mischen da sehr kräftig und offensiv mit.
Was verschwörerisch klingt. Eine politische Strategie bei der die Medien wie Axel Springer einen Plan verfolgen, mit dem Ergebnis alles zurückzudrehen. Gut, du glaubst nicht an eine Verschwörung aber es bleibt bei der Annahme, dass die Akteure da eine politische Strategie verfolgen. Ich stimme zu - eingeschränkt. Ich denke dass Parteien also in diesem Fall tatsächlich politische Parteien und deren Mitglieder Strategien verfolgen. Ich sehe aber, dass diese Mitglieder eben maßgeblich als Attraktor fungieren. Das heißt nicht, dass es immer und jedem Thema so ist, dass man nicht auch manipuliert und Lügen in die Welt setzt oder mit Halbwahrheiten agiert, ganz deutlich sichtbar beim Thema Ukraine wie dem Fall des Raketenangriffs auf ein Kinderkrankenhaus wo russlandfreundliche Agitatoren lachhafteste Bildvergleiche verteilt haben (ich werde das nicht weiter ausführen, denn hier geht es um Veilguard und Medien). Aber hier bei Veilguard haben wir das nicht, das ist alles real und auch in anderen Themen ist es immer wieder sehr real, keine Übertreibung, keine Lüge oder Halbwahrheit.

Du hast auch Recht, es gibt ganz reale Folgen. Genau das ist die Folge einer solchen Spirale und letztendlich Radikalisierung. Wenn eine Seite nichts anzubieten hat und repellant wirkt, dann bleibt eine Person länger und länger auf der anderen Seite, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.

Du sagst darauf:
Was ihr letztendlich indirekt fordert, ist ein Beenden des Einsatzes für Diversität, Inklusion und Sichtbarkeit, damit die extremen Rechten vermeintlich kein Futter mehr erhalten.
Das ist weder vollkommen falsch, noch ist es absolut richtig. Es geht viel mehr um Achtsamkeit, darum was notwendig ist, bis zu welchem Grad es notwendig ist, was redundant oder obsolet ist. Wenn ich nicht achtsam bin, entsteht eben ein Produkt wie Veilguard, das zu einem global hörbaren Facepalm führt. Wenn dann die Medien ebenso unachtsam mit einem einhelligen "return to form" reagieren, folgt ein nicht mehr so hörbares aber ebenso weitreichendes Augenrollen. Ich könnte auch sagen, es geht darum kritischer zu sein mit bisher gültigen Dogmen, die zu eben jener Abstoßung in dem System führen und darüber dafür zu sorgen, dass wieder ein größeres Gleichgewicht geschaffen wird.

Wenn dergleichen nicht passiert, sehe ich nicht wie dieser aktuell stattfindende Prozess in diesem beschriebenen System sich ändern soll. Ich sehe ehrlich gesagt keine Angebot einer Alternative, weder von dir, noch außerhalb des Forums an anderen Stellen. Ein weiter so führt zwangsläufig in das Rechts autoritäre, die USA haben da schon einen großen Schritt gemacht aber auch hier in Deutschland sehen wir schon in Parlamenten wie eine äußerst besorgniserregende Entwicklung deutliche Gestalt angenommen hat.
 
Das ist weder vollkommen falsch, noch ist es absolut richtig. Es geht viel mehr um Achtsamkeit, darum was notwendig ist, bis zu welchem Grad es notwendig ist, was redundant oder obsolet ist.

Wer entscheidet, was notwendig, redundant und obsolet ist?
Mit welcher Autorität? Warum sollte sich irgendjemand an diese Entscheidung halten?
Ist das vereinbar mit Meinungsfreiheit?

Wenn ich nicht achtsam bin, entsteht eben ein Produkt wie Veilguard, das zu einem global hörbaren Facepalm führt.

Ach komm, du überschätzt die Reichweite der Antiwoke-Empöreria. Außerhalb dieses Teiches ist den Menschen das alles piepegal.
 
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Deswegen bleibe ich dabei, dass die Repräsentation von Transcharakteren mehr Kompetenz als (offensichtlich!) bei Bioware gezeigt verdient gehabt hätte und bestenfalls als Beispiel für misslungene Charakterentwicklung herhalten kann.

Nicht mehr einverstanden bin ich erst dann, wenn sämtliche Kritik am Spiel dahinter versteckt wird oder umgekehrt, das Spiel schlecht gemacht wird nur um in Wahrheit nur gegen die "woke Agenda" zu poltern.

Genau das hatte ich schon mehrmals geschrieben. Es ging in der Debatte eben nicht überwiegend darum, ob und wie das Thema an sich und der Charakter im speziellen vielleicht besser hätten eingebaut und umgesetzt werden können. Es ging überwiegend darum, es gar nicht haben zu wollen und die Leute suchen sich verzweifelt dafür "Argumente". Eine konstruktive und sachliche Diskussion findet meist nicht statt und wird so zerstört. Die wenigen ruhigen, sachlichen und konstruktiven Stimmen gehen in dem allgemeinen Geschrei einfach unter. Ja, ich übersehe sie in dem Geschrei dann manchmal auch. Aber ehrlich gesagt hatte ich nur sehr selten das Gefühl, dass es um bessere Formen, Darstellungen und Auseinandersetzungen mit dem Thema geht.

Ich könnte auch sagen, es geht darum kritischer zu sein mit bisher gültigen Dogmen, die zu eben jener Abstoßung in dem System führen und darüber dafür zu sorgen, dass wieder ein größeres Gleichgewicht geschaffen wird.

Dann gehe ich es mal anders an, weil wir uns im Kreis drehen und nur schwammig drumherum reden. Was konkret meinst du? Nicht diffus, sondern konkret.

Ich sehe ehrlich gesagt keine Angebot einer Alternative, weder von dir, noch außerhalb des Forums an anderen Stellen. Ein weiter so führt zwangsläufig in das Rechts autoritäre, die USA haben da schon einen großen Schritt gemacht aber auch hier in Deutschland sehen wir schon in Parlamenten wie eine äußerst besorgniserregende Entwicklung deutliche Gestalt angenommen hat.

Ich habe dafür keine schlüsselfertige Lösung in der Schublade. Wenn ich die hätte, hole ich mir morgen einen Preis ab. Ich persönlich kann im Alltag nur Haltung zeigen, mich engagieren (was ich mache ist z.B. politische, demokratische und gesellschaftliche Bildungsarbeit in und um "meinen" Fußballverein unterstützen), diskutieren und an die Mitmenschen appellieren.

Es ist nur verdammt schwer geworden, gegen diese Gewalt und Marktschreier sachlich anzukommen. Heute trat übrigens genau aus den Gründen Wannewitz zurück, wie so viele andere Politikerinnen und Politiker vor ihm auch schon. Oft Regionalpolitikerinnen und Regionalpolitiker, wie letztens als weiteres Beispiel Silvio Witt. Das sind die, die bekannt geworden sind. Die meisten laufen unter dem Radar der breiten Öffentlichkeit.

Und jetzt kommen wir wieder zum Anfang. Kräftig mischen hierzulande Springer und einige "alternative" Medien mit. Musk hat sein Netzwerk entsprechend umgebaut und greift aktiv, massiv und einseitig in die Politik und die Meinungsbildung ein. Mit Hass, Hetze, Verschwörungserzählungen, Desinformation, Antisemitismus, Rassismus, Frauenfeindlichkeit und natürlich, wie sollte es anders sein, gegen alles "Woke". Die Propaganda von Putin kommt noch obendrauf, aber das Fass will ich jetzt gar nicht erst aufmachen.

In den USA läuft das schon viel länger. Dort ist es ein unheilvoller Mix aus Rechtsextremisten, Nationalisten und christlich-fundamentalistischen Kräften, die schon seit Jahrzehnten diesen Plan beharrlich verfolgen, sehr geduldig verfolgen. Ich empfehle dazu die Bücher von Annika Brockschmidt, die es sehr detailliert und kenntnisreich beschreibt. Lese sie bitte, wenn dich das Thema wirklich interessieren sollte.

In neuerer Zeit kommen noch einige Tech-Giganten hinzu (Musk, Thiel etc.), die den Staat, Demokratie und jegliche Regulierung zerstören wollen. Das denke ich mir alles nicht aus, sie sagen das ganz offen. Sie machen daraus überhaupt kein Geheimnis.

Also, was für ein Gleichgewicht meinst du, was soll wieder hergestellt werden? Wo und wer?
 
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Erfolg geht eben anders.
 

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