TOS ist Kult, weils Kult ist.
Und der Anfang einer grossen Geschichte war.
Wenn ich TOS anschaue, dann erwarte ich förmlich amüsante Dialoge, und unlogische Sachen hatten da auch noch Platz, weil eben das ST-Universum noch sowas erlaubte.
Und nicht zu vergessen: TOS wurde als Serie für die USA produziert, die man zwar für gut genug hielt, auf Sendung zu gehen, aber niemand hätte damit gerechnet, daß sich jemand in zehn, zwanzig Jahren noch daran erinnert. Das war eine Serie, die zur damaligen Unterhaltung gedreht wurde, mit dem damaligen Verständnis, wie Unterhaltung zu funktionieren hat.
Und da hat sich dann Pille (der an anderen Stellen eine starke Abneigung gegen das Benutzen des Transporters aufzeigt) in der Tribbels Folge runtergebeamt, um seine Forschungsergebnisse zu präsentieren. - was er ebenso auch auf später hätte verschieben oder das als Sprach Nachricht hätte durchgeben können - Einziger Grund war aber, daß er in der Szene kurz darauf den Tod der ganzen Tribbels, die auf Kirk herunterpurzeln, feststellen konnte.
Heute hingegen weiß man, daß Star Trek weltweit geschaut wird. Daß es gerade bei einem derart prominenten Format (und gerade bei Star Trek) genug Nerds geben würde, die die kleinsten Kleinigkeiten beobachten und analysieren und zB kritisieren, daß der Weg von der Shuttlerampe zur Brücke in dem Reboot Film viel zu kurz sei, weil eine vergleichbare Szene in TOS viel länger gedauert hat.
Heute weiß man, daß Star Trek nicht in ein paar Jahren vergessen sein wird - es hat ja schließlich schon 50 Jahre auf dem Buckel.
Heute weiß man, daß man mit ST etwas dreht, was die Leute sich Jahrzehnte lang anschauen und analysieren werden.
Und dementsprechend sollte man das auch produzieren und dann nicht wie im Reboot Film aus Einfallslosigkeit eine unglaubliche Zufallskette, die einem selbst als Macher zu überzogen erscheint, dann mit der Begründung "Es war Schicksal" (sinngemäß im Audio Kommentar) für sich selbst ausreichend begründen.