Ich schaue gerade Misfits (english) und entdecke entdecke dabei gerade wieder wie weit die Engländer und Deutschen in Sachen Konsequenz, Story, Schauspielern und Technik voraus sind.
So ein Thema würde kein deutscher Sender 1. anfassen und 2. so produzieren, dass es nicht kitschig und glaubwürdig wirkt.
die Engländer haben halt nicht zuletzt auch einiges mehr an Budget, weil man die Serie ohne Synchronisation auf einem viel größeren Markt anbieten kann. Das ist auch ein Faktor.
Da sind zwar auch schwache Folgen dabei, aber wenn man die 2. Staffel sieht, merkt man dass sie die Serie von Anfang an durchdacht haben und nicht einfach "drauf los gedreht" (wie man deutsche Serien das Gefühl hat) haben.
Bei welchen hattest du denn dieses Gefühl? Ich kenne an sich keine dt. Serie, die überhaupt so gestrikt ist, als dass man mehr als die eine aktuelle Staffel überhaupt hätte planen KÖNNEN. Die ganzen dt. Serien sind doch entweder Soaps oder erzählen dich eh pro Folge sowieso eine eigene Geschichte, nur die Hauptdarsteller lernt man halt immer besser kennen, aber ohne irgendeine wichtig übergeordnete Story.
Vor Beginn einer Staffel ist aber auch bei dt. Serien definitiv alles genau festgelegt, sonst würde die Produktion das Geld gar nicht zur Verfügung stellen.
Zudem können - auch wenn man erst mal nur EINE Staffel dreht und sich keine Gedanken über weitere Staffeln gemacht hat - geschickte Autoren auch sehr wohl im Nachhinein noch was schreiben, dass man nur DENKT, die "genialen" Storiezusammenhänge der später folgenden Staffeln hätten schon vorher alle festgestanden, obwohl es gar nicht so war
kann also durchaus auch sein, dass Misfits erst nach Erfolg der 1.Staffel weitergeschrieben wurde.
Bei Misfits sind ein paar Dinge später dann doch auch extrem abstrus, finde ich, aber die Serie macht trotzdem einfach Spaß. In D hätte man aber allein Probleme gehabt, eine "Asi"-Darstellerin zu finden, die Sätze in der Art "Halt die Fresse, sonst reiß ich Dir die Fo#!&/ raus und spuck drauf!" von sich geben würde und die nicht gleichzeitig zu ernst, aber auch nicht zu "Comedy-artig" wirkt - zb Carolin Kebekus hätte kein Problem, so was zu spielen, würde aber zu unauthentisch wirken, weil sie natürlich als Comedian viel zu sehr übertreibt. Eine gute Schauspielerin wiederum hätte vielleicht Schiss, sich mit der Rolle ein mieses Image zu kreieren...
Das ist auch ein ZEichen guter Drehbuchschreiber, die es wohl hier zu lande nicht gibt.
klar gibt es die, aber viele Ideen sind den Geldgebern zu teuer bzw. zu riskant, so dass die nie umgesetzt werden. Aber manchmal entdeckt man in manchen Fernsehfilmen oder auch Kinofilmen sehr wohl ziemlich gute Drehbücher bzw. überhaupt Stories.
Vlt. schau Dir mal als aktuelles Beispiel Who Am I an - das is zwar ein Film und keine Serie, aber der ist an sich durch durch typisch "international", also Optik, Athmosphäre und die Story-Intensität, dass man gar nicht merken würde, dass es ein deutscher Film ist, wenn die Stimmen nicht so perfekt zu den Lippenbewegungen passen würden
und die Idee stammt von Baran bo Odar, der zwar in der Schweiz geboren wurde, aber in D aufgewachsen ist.