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[Diskussion] Pegida, Hogesa und Co. - Was wollen die Migrations-Gegner eigentlich?

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Die DDR mag ein Vorzeigeland des Ostblocks gewesen sein und die Fabriken mögen durchaus auch qualitativ gute Produkte hergestellt haben. Aber dass sie dies auch auf eine konkurrenzfähige Weise in einer sozialen Marktwirtschaft hätten tun können, darf in der Tat bezweifelt werden. Jedenfalls, wie Rabowke richtigerweise feststellt, wäre es wohl kaum ohne Weiteres möglich gewesen.
 
um das dann doch noch kurz abzuschließen:

Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.

die "wahrheit" liegt in diesem fall ganz sicher nicht "in der mitte", nicht einmal in der nähe davon.
einige wenige ost-betriebe hätten sicherlich überleben können (ein paar haben das ja auch), die überwiegende anzahl (nein, ich werd mich nicht zu einer %-zahl hinreißen lassen) aber mit absoluter sicherheit nicht! dafür muss man kein genie sein, um das feststellen zu können.

über ein vierteljahrhundert nach der einheit können wir das thema aber so langsam wirklich mal ruhen lassen. im großen und ganzen, ohne jetzt den damaligen kanzler zitieren zu wollen, hat deutschland die sache -behaupte ich mal frechweg- doch ganz gut hinbekommen.
 
Glaubt Ihr allen Ernstes, daß die Leute nach der Wende (die kurz nach der großen Republikflucht über Ungarn eh kam) nicht nach Hause zurückgekehrt wären, wenn sie dort eine Perspektive gehabt hätten ?
... was nur zeigt, wie viele Parallelen es gibt. Denn die Syrer "haben"zwar noch "ihr Syrien", aber nach einer "Perspektive" sieht mir das da von hier aus gesehen auch nicht aus.

Und ich verstehe nicht wirklich, was irgendwelche Firmen mit den gesellschaftlichen Reaktionen auf den jeweiligen Flüchtlingsansturm zu tun haben ...
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Ich bin auch der Meinung, dass es spürbar im Osten deutschlands vermehrt ausländerfeindlich eingestellte Menschen gibt. Außerdem sind viele Äußerungen von Pegida und AFD als ausländerfeindlich und rassistisch einzustufen.
Das Problem ist halt, dass durch den extremen Linksruck der CDU eine Lücke entstanden ist. Es gibt keine Bürgerpartei (der Mitte) und links der AFD, die den vermehrt im Volk bestehenden Wunsch einer faktischen Flüchtlingsobergrenze im Rahmen des sinnvoll leistbaren und sozial verträglichen ins Parteiprogramm schreibt und sich ernsthaft um Lösungen bemüht, wie sowas umgesetzt werden kann.
Politisch links eingestelle Menschen müssen endlich, auch im Sinne des Zusammenhaltes der Gesellschaft, kapieren, das man noch lange nicht ausländerfeindlich ist, wenn man nicht möchte, dass der gesamte Flüchtlingsstrom nach Europa beständig und fast ausschließlich in Deutschland endet. Das bedeutet halt in letzter Konsequenz Abschottung.
Ich bin mal gespannt, wie sich die aktuelle Lage in der Schweiz entwickelt. Selbstverständlich ist auch Griechenland schon das nächste Pulverfass.
 
auch interessant: umfrage des politmagazins monitor unter den 700 größten kommunen zum immer wiederholten mantra der asylgegner, deutschland sei überfordert.

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scheint also nicht "so ganz" zu stimmen.
interessanterweise sollen sich, auch das ergab die umfrage, übrigens gerade die eher reichen kommunen "überfordert" fühlen.
am besten den kompletten beitrag ansehen: Überforderte Kommunen? Die große MONITOR-Umfrage - Monitor - Das Erste

#lügenpresse
 
Zuletzt bearbeitet:
Netter Bericht, danke.
Wieder mal das leidige Thema Wohnungsmangel....klar, dass die Reichen unter sich bleiben wollen, und dem "Pöbel" dann keine Sozialwohnungen hinstellen. Die 2-Klassen-Gesellschaft, von denen immer noch Witzbolde behaupten, es gäbe sie gar nicht.
 
auch interessant: umfrage des politmagazins monitor unter den 700 größten kommunen zum immer wiederholten mantra der asylgegner, deutschland sei überfordert.

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scheint also nicht "so ganz" zu stimmen.
interessanterweise sollen sich, auch das ergab die umfrage, übrigens gerade die eher reichen kommunen "überfordert" fühlen.
am besten den kompletten beitrag ansehen: Überforderte Kommunen? Die große MONITOR-Umfrage - Monitor - Das Erste

#lügenpresse

Monitor ist wohl überhaupt mit die polemischste Sendung im TV.

Und ich will nicht behaupten, daß es keine Fidschi-Rufer gibt. Aber so massiv wie behauptet treten die nicht auf.

Das sind (um auch mal polemisch zu werden) genau so viele wie es Straftäter unter den Migranten gibt.

Ich bin nun in Sachsen mehr als satt genug unterwegs aber solche Fidschi-Rufer o.ä. habe ich da in freier Wildbahn noch nicht erlebt. Und ich komme häufig auch nach Dresden oder Leipzig.
 
Das Problem ist halt, dass durch den extremen Linksruck der CDU eine Lücke entstanden ist.

In welchem Universum ist denn die CDU bitte nach links gerückt???

Lerne bitte erst mal, was "links" überhaupt bedeutet. Es ist ja an sich schon ein sehr, sehr schwammiger Begriff, aber wenn man dann bei der Deutung nicht mal mehr in den sehr weiten Grenzen dessen bleibt, was der Begriff tatsächlich bedeutet, dann redet man schlicht einfach nur noch Unsinn, sorry. Eine Pro-Asyl-Politik ist keine(!) klassisch linke Politik, sondern spätestens seit dem 2. Weltkrieg eine Politik des gesamten politischen Spektrums, mit Ausnahme von ganz rechts. Anti-Asyl Politik ist eine ethno-nationalistische Politik (also klassisch rechts), aber da war die CDU noch nie. Wie man also darauf kommt, hier von einem extremen Linksruck zu sprechen, ist mir völlig schleierhaft.

Noam Chomsky hat kürzlich Trumps Popularität in den USA mit der Popularität der Rechtsradikalen vor dem zweiten Weltkrieg verglichen und gleichzeitig das typische Klientel für derartigen Populismus benannt:
“Fear, along with the breakdown of society during the neoliberal period,” were the reasons behind Trump’s popularity among Republicans in the U.S., Chomsky said during an interview with Alternet website. “People feel isolated, helpless, victims of powerful forces that they do not understand and cannot influence.”
http://www.telesurtv.net/english/news/Chomsky-Trump-Popular-for-Same-Reasons-Hitler-Was-20160224-0040.html

Es bedarf keiner intellektuellen Großtat die Parallelen zur deutschen Politik zu sehen. Es ist schon grotesk, die CDU für einen angeblichen Linksruck zu rügen, während gerade diese Partei maßgeblich für die monetaristisch-neoliberale Wirtschaftspolitik verantwortlich ist, die unsere Gesellschaft spaltet und vielen (vor allem im Osten!) das Gefühl gibt, auf der Strecke gelassen zu werden. Dieses Gefühl der wirtschaftlichen Depression vermischt sich mit der diffusen Angst vor dem Fremden, das einem das Wenige, was man noch hat, irgendwie noch wegnehmen könnte und einer generellen Überforderung mit demokratischen Prozessen. Also wählt man den populistischen Autokraten, der scheinbar einfache Lösungen für alle die Probleme hat. Dass das ganze Problem aber vorrangig aufgrund von rechts-konservativer Politik überhaupt erst entstanden ist (was auch die Kriegsursachen in den Flüchtlings-Herkunftsländern mit einschließt!), darauf kommt scheinbar keiner. Und dass eine rechts-populistische, autoritäre Führung Gift für den sozialen Frieden im Land UND den externen Frieden ist, auf die Idee kommt auch keiner.

Es ist gut, dass die CDU auf diesen Zug nicht aufspringt. Was wir brauchen sind praktikable Lösungen für komplexe Probleme, die mit dem vereinbar sind, was wir als westlich-europäische Werte ansehen. Da haben CDU und Co. noch viel zu liefern (vor allem fehlt es an konkreten Vorschlägen für Sozialisation und Integration), aber das ist immerhin weitaus besser als alles, was vom noch rechteren Spektrum kommt.
 
Wikipedia verbreitet Falschmeldungen, Monitor ist polemisch ... - darf man fragen, welchen Quellen du für Nachrichten überhaupt vertraust?

wie ich vorhin über Twitter meinte:
Wer Lügenpresse schreit hat meist nur keine Gegenargumente
 
In welchem Universum ist denn die CDU bitte nach links gerückt???
Lerne bitte erst mal...
Diese Analyse wird wöchentlich in mindestens einer Talkshow von durchaus kompetenten Diskutanten gemacht; ebenso, dass ehemalige CDU-Wähler, die mit Merkel nicht übereinstimmen, sich in der Parteienlandschaft nicht vertreten fühlen, bzw. zu Protest-AFD Wählern werden. Das habe ich mir also keineswegs ausgedacht.
 
Diese Analyse wird wöchentlich in mindestens einer Talkshow von durchaus kompetenten Diskutanten gemacht; ebenso, dass ehemalige CDU-Wähler, die mit Merkel nicht übereinstimmen, sich in der Parteienlandschaft nicht vertreten fühlen, bzw. zu Protest-AFD Wählern werden. Das habe ich mir also keineswegs ausgedacht.
Ich vermisse immer noch die Argumente. Etwas unreflektiert nachzuplappern, nur weil es andere behaupten, ist keine Kunst und schon gar keine Leistung...

Und Talkshows und kompetente Diskutanten? Leider eher nicht im deutschen Fernsehen... :P
 
Ich vermisse immer noch die Argumente.
Was ist denn dann deiner Meinung nach "...dass ehemalige CDU-Wähler, die mit Merkel nicht übereinstimmen, sich in der Parteienlandschaft nicht vertreten fühlen,"?
Was soll denn deiner Meinung nach jemand wählen, der rechts (nicht-extrem) oder konservativ ist und schlicht eine Begrenzung des Flüchtlingsstroms realisiert sehen will? In der politischen Mitte ist da nix mehr.
 
Auch so ein Problem, das kaum lösbar ist und weit reichende Folgen haben wird:
Ausbildung von Flüchtlingen in Rosenheim
Insbesondere junge Flüchtlinge aus nordafrikanischen Ländern haben keine Chance, am Arbeitsmarkt Fuss zu fassen.
Eine Ausbildung ist eigentlich nicht realistisch“
„Die schmeißen den Bettel hin, sobald sie sehen, dass sie keine Perspektive haben, schnell Geld zu verdienen“
Zu Zeiten der Kriegsflüchtlinge aus dem früheren Jugoslawien in den neunziger Jahren habe es noch Jobs für ungelernte Arbeiter gegeben....Heute nicht mehr.
...nun wollten sie studieren. „Nicht mal am Horizont“, sagt Fischer dazu.
Seinen Angaben zufolge geht die BA davon aus, dass zehn Prozent der Flüchtlinge nach einem Jahr Arbeit finden, 50 Prozent nach fünf Jahren und 75 Prozent erst nach zwölf bis 13 Jahren. Der Rosenheimer Kreisjugendamtsleiter nennt den ersten Teil dieser Aussage „höchst optimistisch“. Der zweite Teil sei „ausgeschlossen“.
Das bedeutet steigende Sozialkosten, soziale Spannungen und die ein oder andere kriminelle Laufbahn, wenn sich keinerlei Perspektiven ergeben.
 
Was ist denn dann deiner Meinung nach "...dass ehemalige CDU-Wähler, die mit Merkel nicht übereinstimmen, sich in der Parteienlandschaft nicht vertreten fühlen,"?
Was soll denn deiner Meinung nach jemand wählen, der rechts (nicht-extrem) oder konservativ ist und schlicht eine Begrenzung des Flüchtlingsstroms realisiert sehen will? In der politischen Mitte ist da nix mehr.

Was soll eigentlich diese Fixierung auf Flüchtlinge? Das ist EIN Thema von vielen. Und keine Partei deckt normalerweise das eigene politische Präferenzset zu 100% ab. Und wenn eine Partei in genau einem Punkt eine andere Meinung vertritt als man selbst, dann gibt es da keinen "extremen Linksruck" in besagter Partei. Das ist pauschal falsch und konkret inhaltlich auch.

Außerdem ist die CDU nicht die politische Mitte und war es noch nie. Das ist schlicht die Propaganda, der wir seit einigen Jahrzehnten ausgesetzt sind. Die eigentliche politische Mitte ist tatsächlich links von der CDU (und teilweise der SPD...).

Aber um konkret auf deine Frage zu antworten: wenn einem die Flüchtlingsfrage (warum auch immer) so derart wichtig ist, dass man alle anderen Punkte ignoriert, und man der Auffassung ist, dass die Flüchtlingsströme durch Mauern kategorisch an unseren Grenzen unterbunden werden müssen, dann muss man die AfD wählen. Das ist dann aber weder die politische Mitte, noch traditionell konservative Politik. Das ist in der Tat eine ethno-nationale Politik, die mit scheinbar einfachen Lösungen komplexe Probleme bekämpfen will. Es ist ja nicht so, als hätte die AfD ausgefeilte Lösungen für die Bewältigung der Flüchtlingsfrage in Petto, ganz im Gegenteil. Eine richtige Diskussion über diese Frage und die Erarbeitung konkreter, komplexer und vielschichtiger Lösungen findet durch und mit dieser Partei gar nicht statt. Stattdessen wird Isolierung und pauschale Fremdenfeindlichkeit als das Allheilmittel stilisiert, was weder eine Politik der Mitte noch eine wertebewusste Politik ist. Die AfD und ihre Thesen helfen in der Flüchtlingsfrage nicht, sie reduzieren sogar die Umsetzung konkreter Lösungen durch die Aufstachelung und Spaltung der Bevölkerung - und sie instrumentalisieren das Thema, um rechtspopulistische Standpunkte in der Mitte der Gesellschaft zu etablieren.

In der Realität gibt es eben keine "perfekte" Partei und meist auch keine perfekte Wahl. Wenn man AfD wählt, muss man sich klar sein, dass man weit rechts der Mitte steht.
 
Die AfD wird aber nun von dir so stark thematisiert. Politisch ist es doch eher eine Auffassung der mitte, und auch der politisch Linken, ein geeintes Europa voranzutreiben. Mit unter etwas Schizophren, da linke gleichermaßen gerne als Globalisierungsgegner auftreten. (Muss man sicher differenziert und themenabhängig betrachten, das "wirtschaftlich geeinte Europa" ist aber in vielen Maßnahmen ein Schritt in RIchtung Globalisierung)
Möglicherweise wären viele frustrierte Merkelwähler auch eher an einer europäisch einheitlichen Lösung (inklusvie einheitlicher Standards für den Umgang mit Flüchtlingen), einen kleinsten gemeinsamen Nenner, als deutsche Alleingänge oder moralisch zweifelhafte Vereinbarungen mit der Türkei interessiert.
 
Was soll eigentlich diese Fixierung auf Flüchtlinge? Das ist EIN Thema von vielen. Und keine Partei deckt normalerweise das eigene politische Präferenzset zu 100% ab. Und wenn eine Partei in genau einem Punkt eine andere Meinung vertritt als man selbst, dann gibt es da keinen "extremen Linksruck" in besagter Partei. Das ist pauschal falsch und konkret inhaltlich auch.

Außerdem ist die CDU nicht die politische Mitte und war es noch nie. Das ist schlicht die Propaganda, der wir seit einigen Jahrzehnten ausgesetzt sind. Die eigentliche politische Mitte ist tatsächlich links von der CDU (und teilweise der SPD...).

Aber um konkret auf deine Frage zu antworten: wenn einem die Flüchtlingsfrage (warum auch immer) so derart wichtig ist, dass man alle anderen Punkte ignoriert, und man der Auffassung ist, dass die Flüchtlingsströme durch Mauern kategorisch an unseren Grenzen unterbunden werden müssen, dann muss man die AfD wählen. Das ist dann aber weder die politische Mitte, noch traditionell konservative Politik. Das ist in der Tat eine ethno-nationale Politik, die mit scheinbar einfachen Lösungen komplexe Probleme bekämpfen will. Es ist ja nicht so, als hätte die AfD ausgefeilte Lösungen für die Bewältigung der Flüchtlingsfrage in Petto, ganz im Gegenteil. Eine richtige Diskussion über diese Frage und die Erarbeitung konkreter, komplexer und vielschichtiger Lösungen findet durch und mit dieser Partei gar nicht statt. Stattdessen wird Isolierung und pauschale Fremdenfeindlichkeit als das Allheilmittel stilisiert, was weder eine Politik der Mitte noch eine wertebewusste Politik ist. Die AfD und ihre Thesen helfen in der Flüchtlingsfrage nicht, sie reduzieren sogar die Umsetzung konkreter Lösungen durch die Aufstachelung und Spaltung der Bevölkerung - und sie instrumentalisieren das Thema, um rechtspopulistische Standpunkte in der Mitte der Gesellschaft zu etablieren.

In der Realität gibt es eben keine "perfekte" Partei und meist auch keine perfekte Wahl. Wenn man AfD wählt, muss man sich klar sein, dass man weit rechts der Mitte steht.

Ich sehe darin kein Problem. Wenn es linke Politik gibt, warum soll es nicht auch rechte Politik geben? Es darf eben nur nicht auf beiden Seiten im Extremismus enden.
Im Grunde ist es vielleicht sogar wichtig, wenn es beide Seiten gibt. Droht ein Land zu sehr nach links zu kippen, dann pieksen die Rechten und versuchen es in die Mitte zu ziehen. Droht ein Land zu weit nach Rechts zu rücken, dann pieksen die Linken und versuchen es auch in die Mitte zu ziehen. Wenn es beide Seiten gibt, wird ein Land quasi im Gleichgewicht gehalten. So sehe ich das jedenfalls. Wenn es nur eine Seite gebe, das wäre schlecht.

Das ist übrigens auch ein Problem der aktuellen Bundesregierung, dass manche politische Richtungen schlichtweg fehlen und Leute sich nicht mehr vertreten fühlen. Es gibt auch keine richtige Opposition im Bundestag.
 
Ich sehe darin kein Problem. Wenn es linke Politik gibt, warum soll es nicht auch rechte Politik geben? Es darf eben nur nicht auf beiden Seiten im Extremismus enden.
Im Grunde ist es vielleicht sogar wichtig, wenn es beide Seiten gibt. Droht ein Land zu sehr nach links zu kippen, dann pieksen die Rechten und versuchen es in die Mitte zu ziehen. Droht ein Land zu weit nach Rechts zu rücken, dann pieksen die Linken und versuchen es auch in die Mitte zu ziehen. Wenn es beide Seiten gibt, wird ein Land quasi im Gleichgewicht gehalten. So sehe ich das jedenfalls. Wenn es nur eine Seite gebe, das wäre schlecht.

Das ist übrigens auch ein Problem der aktuellen Bundesregierung, dass manche politische Richtungen schlichtweg fehlen und Leute sich nicht mehr vertreten fühlen. Es gibt auch keine richtige Opposition im Bundestag.

"Rechts" und "links" ist generell viel zu schwammig. Natürlich sollte es unterschiedliche Positionen geben, aber die müssen sich spezifisch auf einen Politikbereich beziehen und werden doch meist spezifisch bezeichnet. Und in der Tat sollte es keinerlei Toleranz für Extremismus und insbesondere Rassismus und Co. geben. Einen Ethno-Nationalismus halte ich in Deutschland mit seiner Geschichte schlicht für unerträglich, sorry. Das ist für mich keine politische Meinung, mit der ich gut leben kann oder die ich in irgendeiner Weise tolerieren kann. Zumal die "neue Rechte" an einem demokratischen Ausgleich oder Dialog gar nicht interessiert ist, ganz im Gegenteil. Man hält ja alles, was in der Presse geschrieben steht, für Lügen. Das ist demokratiefeindliches, dialogfeindliches und autokratisches Denken, also prinzipiell verfassungsfeindlich. Da ist also nichts mehr mit "in eine Richtung ziehen zum Ausgleich"...

Das mit dem Gleichgewicht funktioniert übrigens in zentralen politischen Themen (wie etwa der Wirtschafts- und Außenpolitik) schon lange nicht mehr, da gebe ich dir recht. In der Wirtschaftspolitik folgt fast die komplette westliche Welt seit gut 40 Jahren einem libertär-neoliberalen Paradigma, während in der Außenpolitik seit vielen Jahren eine aggressive Politik gegenüber viele Nicht-Demokratien oder schwache Demokratien gefahren wird in Gebieten, von denen man sich geopolitische oder ökonomische Vorteile verspricht. Und in beiden Punkten ist z.B. die AfD voll auf Linie der großen Parteien, also keineswegs eine Protestpartei.

Es ist vielmehr erschreckend und traurig, dass die linke Politik so dermaßen schwach ist und selbst die ganzen Krisen im In- und Ausland das libertär-neoliberale Paradigma und die aggressive, vom militärisch-industriellen Komplex angeheizte Außenpolitik nicht aufbrechen können. Aber anstatt die Politik wirklich mal wieder einen wichtigen Push zu geben, wendet man sich lieber Alibi-Diskussionen wie der Flüchtlingspolitik zu, wo es rein um die Bewältigung von Symptomen, nicht aber der Frage nach den Ursachen geht.

Warum stellt sich z.B. keiner die Frage, warum wir scheinbar kein großes Problem damit haben, mit hunderten Milliarden Euro Banken zu retten, während wir scheinbar große Probleme damit haben, ein paar Milliarden für die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen aufzutreiben? Warum kommt keiner auf die Idee, das Budget des UNHCR derart aufzubessern, dass sie anständige Unterkünfte für Flüchtlinge im Libanon bauen können und die Flüchtlinge dort anständig ernähren können? Warum kommt niemand auf die Idee, dass die Verkäufe von Waffen in die arabische Welt zu noch mehr Flüchtlingen führt? Warum kommt niemand auf die Idee, dass der vom Westen unterstütze Regime-Change in der arabischen Welt die Flüchtlingskrise in seiner jetzigen Form erst ausgelöst hat? Warum kommt niemand auf die Idee, politischen und wirtschaftlichen Druck auf die arabische Welt und insbesondere die Golfstaaten auszuüben, ihrerseits Flüchtlinge aufzunehmen?

Aber klar, soweit denkt normal keiner. Einfach eine Mauer aufbauen, das ist ein viel einfacheres Konzept, das auch der Dümmste und Ahnungsloseste verstehen kann. Willst du mit solchen Parteien die deutsche Demokratie wieder in irgendeine positive und konstruktive Richtung lenken? Sorry, aber imo macht die AfD vieles schlimmer, aber nichts besser.
 
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