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    Forenregeln


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Der schwierige Fall Dragon Age: Zwischen Meinungsdiktat und Verschwörungstheorie

Ach so, bei diskriminierenden Begriffen geht es also gar nicht um Diskriminierung und was als diskriminierend empfunden wird, legen diejenigen fest, die den diskriminierenden Begriff verwenden. Wow.
Alter, mach dich mal locker.
Wie verklemmt kann ein Mensch eigentlich sein?
Zieh mal den Stock irgendwo raus, der wird nämlich nicht kürzer.
 
Ich habe mir von den 20 Minuten Video jetzt 10 angesehen und es dann abgebrochen. Der Typ kommt einfach nicht zum Punk. Immer wenn ich denke: "Jetzt. Jetzt macht er Butter bei die Fische. Endlich" ..... und dann kommt wieder ein Einspieler aus dem TV, der alles derailed.

Da hilft es auch nicht, dass er das gesamte Video schon mit einer Halbwahrheit beginnt. Dieser kurze Einspieler über die Musseumsausstellung. Wenn man sich das mal genauer anguckt ist das
1. kein Verbot, sondern eine Bitte.
2. Es sind 4h von 48h Öffnungszeit.
3. Das Museum will mehr PoC erreichen/ins Musem locken.
Junge, junge, junge. Das ist nichts Anderes als ne Happy Hour für Frauen im Club, damit da mehr Frauen hingehen. Weil alle davon profitieren.

Dieser so leicht erkennbare Manipulationsversuch tut nichts weiter als mich dazu zu bringen, alles was er im Folgenden zu sagen hat mit Argwohn zu betrachten. Und warum überhaupt ein Video, welches durch Wokeness ausgelöste Opfermentalität besprechen soll, mit ner POC-Happy Hour im Museum beginnt erschließt sich mir auch nicht.

Leider wird es dann fortfolgend auch nicht besser. Bei Minute 8:33 unterstellt er der Woke-Bewegung, sie würde pauschal die gesamte Gesellschaft als rassistisch betrachten. Belegen tut er die Unterstellung nicht. Ein 1A Strohmann-Argument. Er lässt die Woke-Bewegung unvernünftiger aussehen als sie tatsächlich ist. Und warum ein Video, welches durch Wokeness ausgelöste Opfermentalität besprechen soll, überhaupt erst mal die Woke-Bewegung an sich diskreditieren muss, bevor es überhaupt zum vorgeblichen Punkt kommt, erschließt sich mir nicht.

Was er indes in mittlerweile 10 Minuten NICHT tut: mal klipp und klar erklären, wie woke zu Opfermentalität führt. Bisher nur Manipulation durch Halbwarheiten. Strohmannangriffe. Und ansonsten nur heiße Luft.

Ich kann dieses Video nicht empfehlen,und wenn es ein Indikator für den Rest des Channels ist, dann diesen auch nicht.

Edit: natürlich, nach 10 Minuten kommt er dann doch mal ein wenig zum Punkt. Erzählt davon, dass Opfermentalität zum Stück auch Eigenwahrnehmung ist. Wie viel dieser Wahrnehmung aber nun durch die Wokebewegung erzeugt wird und wie viel durch tatsächliche Diskriminierung (die er ausdrücklich nicht leugnet), das analsysiert er leider nicht weiter. (jedenfalls nicht bis Minute 12). Und ehrlich gesagt kann ich nicht darauf vertrauen, dass er die Studien, auf die er sich beruft, überhaupt akkurat wiedergibt. Wegen des manipulativen Anfangs.

Meine Ansicht dazu: wir können über falsche Opfermentalität sprechen, wenn reale Diskriminierung nicht mehr existiert. Bringen wir erst mal den Sperrmüll weg, bevor wir diskutieren, ob der Staubwedel notwendig ist.
Und damit bin ich jetzt raus aus dem Video.
Das Video ergibt mehr Sinn, wenn man es bis zum Ende schaut.
Ansonsten weitere Artikel dazu falls Interesse besteht:


Auch wenn es nicht der Kern des Themas ist, finde ich die Museums-Geschichte wieder herrlich. Stell dir mal vor, was los wäre, wenn es andersherum wäre. Als jemand, der jedes zweite Wochenende zum Feiern nach Berlin pilgert und selbst DJ im Hard-/Darktechno-Bereich ist, frage ich mich, welcher glaubwürdige Club eine Happy Hour für bestimmte Personengruppen anbietet – außer es handelt sich um einen Abend, der auf ein bestimmtes Klientel ausgelegt ist, wie zum Beispiel in Queer-Clubs.

Um auf den letzten Abschnitt einzugehen: Das eine rechtfertigt nicht das andere und bessert auch nichts. Nach dieser Logik könnte ich mich jetzt auch einfach als Opfer der Gesellschaft hinstellen, und ihr müsstet alle meine Ideologie akzeptieren, selbst wenn ich sie euch aufzwinge und damit Dinge, die euch gefallen (wie Filme oder Spielreihen, von denen ihr Fans seid), in Mitleidenschaft ziehe. Zudem kann ich mich deswegen politisch und moralisch über euch stellen, nur weil Diskriminierung existiert. Du verstehst jetzt auf was hier alle hinaus möchten wenn man die selbst erlegt Opferrole kritisiert?
 
Das Argument höre ich immer wieder. Wenn Sprache sich ausschließlich "natürlich" entwickelt, warum sprichst und schreibst du dann Hochdeutsch? Diese Sprache ist nicht "natürlich" gewachsen. Und warum gab es Rechtschreibreformen, warum überhaupt Vorschriften? Wenn doch alles natürlich wächst, dann ist es doch einfach vorhanden. Nee, selbstverständlich nicht. Es wurde einfach eine halbwegs verständliche und sinnvolle Form für alle geschaffen und vorgeschrieben, die sich an andere bereits vorhandene Sprachen und Dialekte anlehnte und anlehnt.

Im Gegensatz zum Gendern, wurde Hochdeutsch übrigens "von oben" verordnet, Gendern nicht. Nur mal so erwähnt. Das soll jetzt kein pauschales Pro- oder Contra für Gendern sein, sondern nur mal eine Feststellung, weil das Gegenargument immer wieder kommt. Insbesondere Hochdeutsch, ist nun so überhaupt keine gewachsene "natürliche" Sprache.
Ich glaube kaum, dass sich die Gründung eines Kaiserreichs mit verschiedenen Abwandlungen der einzelnen Sprachregionen, sich mit einer politisch linksideologischen Sprache vergleichen lässt. Selbst Österreich Ungarn musste als Vielvölkerstaat ja zumindest formell mit Standards arbeiten, die eine einheitliche Kommunikation im Reich zuließ, nur dass es dort weit weniger gelang als im deutschen Kaiserreich.

"Sprache entwickelt sich natürlich" bedeutet im Endeffekt, dass die letzten Rechtschreibreformen immer so gestaltet worden sind, dass sie die Sprache vereinfachten oder vereinheitlichten sollten. "Daß" mit ß ist z.B. im diesem Zuge quasi ausgestorben, weil es innerhalb der Sprache eine logische Lücke in der Vermittlung von Anwenderwissen gab. Andere Wörter starben aus, weil sie im Zuge des Zeitgeschehens nicht mehr zur Anwendung kamen. Wieder andere kamen aus dem selben Grund hinzu. Gendersprech fügt aber keinen neuen Sachverhalt hinzu, sondern versucht einen bestehenden zu verändern, nämlich den sexus von Substantiven eine andere Bedeutung zu geben als er effektiv hat. Nach Gendersprech-Logik würde "Die Schüler" dem Artikel nach auf ein weibliches Geschlecht hindeuten, das Wort "Schüler" jedoch auf eine männliche Form. Doch genauso wenig wie "Der Salzstreuer" männlich ist (und ja, darüber hat man früher sogar Witze gemacht und heute ist das bitterer Ernst), lässt der Sexus eines Substantivs Rückschlüsse auf das damit verknüpfte Geschlecht zu. Da dieses Verständnis der Sprache bei Leuten, die den Gendersprech nutzen, nicht vorhanden ist, kommt es zu erwartbaren Konflikten. Diese Menschen sehen in allen eine Diskriminierung und nicht selten erlebt man dort auch ganze Sprachverbote, bei denen man nur noch vom N-Wort spricht oder das Wort Indianer oder Zigeuner ablehnt. Eine natürliche Entwicklung ist daher nicht gegeben.

Eines hatten alle Grammatik- und Rechtschreibreformen gemeinsam: sie hatten das Ziel die Sprache zu vereinfachen, während die Gendersprache sich in aller Regel mit verschiedenen grammatikalischen Grundregeln nicht verträgt und damit die Sprache verschlechtert.
 
Doch genauso wenig wie "Der Salzstreuer" männlich ist (...), lässt der Sexus eines Substantivs Rückschlüsse auf das damit verknüpfte Geschlecht zu. (...) Diese Menschen sehen in allen eine Diskriminierung und nicht selten erlebt man dort auch ganze Sprachverbote, bei denen man nur noch vom N-Wort spricht oder das Wort Indianer oder Zigeuner ablehnt.

Wenn keine Rückschlüsse auf das Geschlecht gezogen werden können, dann können wir doch alternativ grundsätzlich die weibliche Form nehmen. Dürfte für dich ja kein Problem darstellen, auch kein kognitives. Du bist dann einfach mitgemeint und mitgedacht und die Sprache vereinfacht es nebenbei auch noch.

Es gibt keine Sprachverbote. Womit du allerdings rechnen musst ist Widerspruch. Daher auch an dich die Frage gerichtet: Warum ist es dir so wichtig problematische und diskriminierende Begriffe verwenden zu müssen? Bricht dir da ein Zacken aus der Krone, verschluckst du dann deine Zunge und erstickst, wenn du das einfach sein lässt?

 
Zuletzt bearbeitet:
Sehe ich ebenfalls so. Deswegen habe ich im Artikel absichtlich meine eigene Meinung zu bestimmten Inhalten eingebunden, damit man sich ein Bild davon machen kann, wo ich stehe und das im Hinterkopf behält.

Danke übrigens für deine ausführliche Antwort, fand ich persönlich sehr gut und spannend. und gerade der Bezug darauf, dass ich mit dem Satz, "Leute verstehen nicht, warum sie sauer sind" zu sehr aus einer bestimmten Ecke und auch herablassend klinge, kann ich gut nachvollziehen.
Damit wollte ich nicht alle gleichsetzen, habe ich aber effektiv getan. Es gibt sicherlich Personen, die blind und wütend-beleidigend sind und auf die meine These zutrifft. Aber auch viele, die sich bewusst sind, warum sie woke Inhalte nicht mögen.

Ich würde dahingehend sagen, dass meine Kolumne aber auch nicht als Abschluss einer Debatte gemeint ist, sondern als Startschuss, aufeinander zuzugehen und genau für solche Diskussionen und anschließendes Verständnis Raum zu schaffen.
Ich bin auf jeden Fall schon schlauer geworden und habe noch mehr Einblick gewonnen, der mir zeigt, dass man nicht zwischen woke-Freund und Feind unterscheiden kann, ohne ganz viel Platz für Ansichten in der Mitte zu lassen, die oft zu unrecht auf die eine oder andere Seite geschoben werden. Das wollte ich so in meiner Kolumne auch irgendwo vermitteln, aber es muss eben noch sehr viel klarer sein!

Auf NeoGaf wurde diesbezüglich ein Bild gepostet, das wie ich finde sehr treffend das Grundproblem bei solchen polarisierenden Debatten erfasst:
Beide Seiten haben Recht.JPG
Ich lasse das mal so stehen.

Auf der anderen Seite postete mal jemand ein Bild, das auch zu denken geben kann, zum Thema "modernes Erzählen". Meinte die Person, dass zwar nicht alles besser war, aber gefühlt waren manche Spielestudios schon weiter. Vor allem was beispielsweise starke Frauen als Hauptfiguren angeht:
. Früher ging das auch schon.JPG
Eines der Hauptprobleme bei diesen Spielen die dann vor die Wand fahren, obwohl sie modern audienced sind ist, dass entweder alle Figuren für die Tonne sind oder der Hauptprotagonist. Und wenn vielleicht schon beim Trailer dein erster Gedanke ist: "Diese Person ist anstrengend/doof/arrogant/cringe, mit der will ich keine Zeit verbringen!", dann ist bereits Feierabend. Das haben wir zuletzt eindrucksvoll bei den Charakteren von Concord gesehen. Veilguard überlebt meiner Ansicht nacht dadurch, dass es seine alten Figuren weiterverwendet und die Leute deshalb, weil da noch irgendwo Memberberries am Strauch hängen mitgehen können. Würde man nen ganz neuen Cast aufsetzen, ich weiß nicht. Ich denke das Spiel hätte richtig schlechte Karten gehabt.

Bei einer anderen Diskussion, wo jemand schimpfte: "Überall ist jetzt jemand schwul oder lesbisch, überall sind jetzt auf einmal Leute die angeblich nicht wissen welches Geschlecht sie haben und so weiter. Das wird echt langweilig und vor allem unglaubwürdig! Die sollen sich mal was neues ausdenken, dann kaufen die Leute die Spiele auch wieder!" - Postete ein anderer dieses Bild und schrieb: "Ja und? Zur XBox 360 Ära hatten wir immer den selben, generischen white Dude in viel zu vielen Spielen. War klischeetechnisch auch nicht besser. Jede Zeit hat ihre Trends, die irgendwann, weil es dann jeder macht, weil alle modern sein wollen, redundant werden und den Leuten zum Hals raushängen":
MANS in Games.JPG

Ein Problem was ich IMMER WIEDER lese, vor allem außerhalb ist, dass Spielemagazinen schon gar nicht mehr zugetraut wird, sich überhaupt mit dem aktuellen "Wokeness"thema befassen zu wollen, und wenn, dann steht man auf der Seite der Studios, weil man ja logischweise deren Werte vertritt. Werte, die ich nicht immer glauben kann, zumindest nicht bei Vereinen wie Ubisoft oder Activision, weil Vorgeschichte.

Ja, es ist ein heißes Eisen, aber wenn man vor allem diesen richtig harten Antiwokisten zumindest ein bisschen was mit Hand und Fuß entgegensetzen WOLLEN WÜRDE, dann würde man sich als Spielemagazin hinsetzen, sich den modern audience Kram angucken und diesen ebenfalls, wie ich schon sagte BEWERTEN. Nicht unbedingt nach Inhalt, sondern nach seiner UMSETZUNG. Die besten Absichten können in einer Katastrophe enden, wenn Dilettanten oder weltfremde Aktivisten am Werk waren, die es nicht können. Dann greift der weise Satz von Jason Schreier: "Jedes schlechte Spiel das Diversität für sich nutzt richtet größeren Schaden an, als zehn gute die alles richtig machen". Und ich möchte hinzufügen "Aber auch jedes gute Spiel, das Diversität schlecht umsetzt richtet großen Schaden an". Das ganze Thema verlangt viel Verantwortung, der Studios immer wieder nicht gewachsen scheinen. Und wenn es sogar beworben wird, dann sollte es erst recht qualitativ bewertet werden.

Was weiß ich, holt euch Sensitive Reader ins Haus, am besten welche die selber Trans sind oder was auch immer das jeweilige Spiel gerade forciert. Und lasst sie das Spiel spielen und diese Dinge in Augenschein nehmen. Ob diese dann in die Endbenotung des Spiels einfließt ist euer Ding. Wenn ihr entscheidet dass das subjektiv ist, dann lasst es bei der Benotung raus, aber erwähnt es zumindest im Test. Nur tut nicht so, als sei es nicht da, als wenn nicht gerade mal wieder Meinungskrieg tobt deswegen. Nur weil es für euch das normalste auf der Welt ist, ist es innerhalb der Gesellschaft noch lange nicht. Sondern sprecht es an und schaut wie man es aus handwerklicher Sicht bewerten oder zumindest EINORDNEN kann. Das wird speziell die die komplett dagegen sind nicht besänftigen, aber dann können diese Leute zumindest nicht mehr behaupten, Spielemagazine schweigen es tot, weil die eh alle mit Blackrock und Sweet Baby unter einer Decke stecken und eine Krähe der anderen ein Auge aushackt.

Ein Mitarbeiter von ausgerechnet Sweet Baby brachte es auch sehr gut auf den Punkt:
"Diversität kann nichts retten. Wenn dein Spiel und/oder deine Story Schrott sind, dann ist das egal ob es drin ist oder nicht. Schlechte Produkte sind schlechte Produkte."

Veilguard ist nun ein an sich okayes, halbwegs solides Spiel mit dem man Spaß haben kann. Nur je mehr ich über den "woken" Kram ingame erfahre, desto deutlich scheint zu werden, dass das der Part ist, der handwerklich absolut schrecklich umgesetzt wurde. Jetzt gerade geistern Tagebucheinträge aus dem Spiel durchs Internet - Wie diese aufgenommen werden, könnt ihr euch bestimmt denken:
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Und die erste, verwirrte Frage, die immer wieder deswegen gestellt wird lautet: "Demigender"?! Was ist DAS denn jetzt schon wieder?!". Ich habe es erst für nen Deepfake gehalten, aber es scheint so im Spiel drin zu sein. Was zum Geier lese ich hier? Ich werde nicht schlau draus. Außer dass es angesichts der Tatsache, dass es in nem fucking FANTASYGAME drin ist, extrem fehl am Platz wirkt. Fast so als wenn ein Transaktivist sich für ne Rede oder nen Text auf seinem/ihren privaten Blog irgendwelche Notizen gemacht und sie versehentlich im Spiel abgespeichert hat.

Aber ich merke schon, wenn ich das Spiel irgendwann selber zocke, werde ich viel zu entdecken haben.

Genau sowas meine ich damit. Die Deutungshoheit liegt in solchen Fällen immer auch in der Hand derer, die es als erstes an die Öffentlichkeit tragen. Das ist ein Problem, das man nicht vollends in den Griff bekommt, aber dem etwas entgegensetzen kann. Und dafür ist in meinen Augen Journalismus da. Wie es der Spiegel mal so schön titelte:


"SAGEN, WAS IST"

Im Nachhinein, wenn die halbe Nachbarschaft schon brennt ne Debatte führen zu wollen, ist lobenswert, aber auch ein bisschen so, als würde man dann hektisch mit nem einzelnen Eimer Wasser hin und herrennen, um zumindest noch irgendwie ein bisschen was zu löschen.

Ich wollte mich eigentlich ab jetzt nicht mehr schriftlich mit diesem Spiel weiter auseinandersetzen, bis ich es mir irgendwann kaufe. Aber du meine Güte: Dieses Spiel ist doch immer wieder für neue, fesselnde Plottwists gut. Das immerhin muss man Veilguard lassen.
 
Zur XBox 360 Ära hatten wir immer den selben, generischen white Dude in viel zu vielen Spielen
Es waren aber auch überwiegend generische white Dudes, die Videogames spielten - Asiaten wie Japaner, Koreaner und Chinesen mitgerechnet.

Ja, es ist ein heißes Eisen, aber wenn man vor allem diesen richtig harten Antiwokisten zumindest ein bisschen was mit Hand und Fuß entgegensetzen WOLLEN WÜRDE, dann würde man sich als Spielemagazin hinsetzen, sich den modern audience Kram angucken und diesen ebenfalls, wie ich schon sagte BEWERTEN. Nicht unbedingt nach Inhalt, sondern nach seiner UMSETZUNG.
Da stimme ich zu. Für mich gehört der Wokeness-Faktor zu den Kriterien, ob ich ein Spiel kaufe oder nicht. Und diese Information hätte ich gerne in einem Spieletest, als mich zusätzlich über Reddit & Co. informieren zu müssen.

Mit einem diversen Charaktereditor habe ich kein Problem, lässt sich Diversität wie in BG 3 (Astarion) einfach ausblenden, kann ich damit auch leben. TLOU 2 war da schon ein anderes Kaliber, aber vom Gesamteindruck so gut, dass ich über den Kram hinweggesehen habe. Wären die weiblichen Charaktere attraktiver gewesen, hätte ich es sogar als gelungene Ergänzung betrachtet.

Ist ein Videogame allerdings höchstens Durchschnitt, so wie Veilguard mit seiner Optik und seinem Kampfsystem, fällt Wokeness gleich doppelt ins Gewicht.
 
Aber in den nachfolgenden Forendiskussionen meldete sich die für Mizhena zuständige Beamdog-Entwicklerin (Namen habe ich vergessen) zu Wort und goss Öl ins Feuer, in dem sie sagte, den Charakter bewusst als trans gestaltet zu haben, weil nach ihrer Ansicht zu viele heterosexuelle weiße Männer in Spielen repräsentiert seien.

trans zu sein hat mit der sexuellen Ausrichtung nichts zu tun!
trans kann Hetero, Homosexuell oder z.b. auch Bi sein

Das als Anmerkung!
 
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Wenn keine Rückschlüsse auf das Geschlecht gezogen werden können, dann können wir doch alternativ grundsätzlich die weibliche Form nehmen. Dürfte für dich ja kein Problem darstellen, auch kein kognitives. Du bist dann einfach mitgemeint und mitgedacht und die Sprache vereinfacht es nebenbei auch noch.
Im ersten Gedankenschritt kein Problem, aber warum forderst du überhaupt eine Änderung auf eine weibliche Form? Inwiefern wäre Sprache dann einfacher oder verständlicher als vorher? Der Vorschlag nach der weiblichen Endung an sich resultiert ja nur erneut daraus, dass du annimmst, die jetzige Form würde sich irgendwie nachteilig auf Frauen auswirken. Dem ist aber in der Praxis nicht so.
Es gibt keine Sprachverbote. Womit du allerdings rechnen musst ist Widerspruch. Daher auch an dich die Frage gerichtet: Warum ist es dir so wichtig problematische und diskriminierende Begriffe verwenden zu müssen? Bricht dir da ein Zacken aus der Krone, verschluckst du dann deine Zunge und erstickst, wenn du das einfach sein lässt?
Warum es mir wichtig ist _bestimmte_ Begriffe zu verwenden ist relativ einfach erklärt.

Punkt 1: Weil die Definition ob etwas problematisch, vorbelastet oder diskriminierend ist, nicht einem gesellschaftlichen Konsens entspringt, sondern von einer politischen Richtung erfolgt - in dem Fall der Linken - die eine Art moralische Instanz für sich in Anspruch nimmt.
Das Wort Indianer beschreibt im deutschen eine Gruppierung von Ureinwohnern Amerikas. Es wurde im deutschen Sprachraum nie primär in irgend einer Art und Weise abwertend benutzt oder um eine Volksgruppe zu diskriminieren. Die Annahme, dass z.B. das Volk der Cheeroke sich diskriminiert fühlt, weil im deutschen Sprachraum, einem anderen Kontinent ein Wort ihre Volksgruppe umfasst, welches im Zuge der Besiedlung von Amerika für sie erfunden wurde, ist unplausibel. Plausibel ist aber, dass Indianer ein Wort in ihrer nativen Sprache für den "weißen Mann" hat, die damals ihre Heimat besiedelten. Möglicherweise ist es auch abwertend gemeint, ähnlich wie das japanische Gaijin. Ich kenne es nicht mal und selbst wenn, würde ich mich dadurch nicht diskriminiert fühlen. Die Annahme, dass solche Begriffe also "vergiftet" sind, fehlt also die nötige Grundlage. Selbst wenn es historisch negativ gedeutet wurde, so hat es sich über Jahrhunderte in etwas positiv belegtes entwickelt. Auch "made in Germany" war mal als etwas negatives gedacht, was irgendwann mal zu einem positiven Markenkennzeichen wurde. Das kommt also durchaus vor.
Ergänzend noch, beim Wort Zigeuner kam es sogar zu einer positiven Konnotation durch das Wort Zigeunersoße, die im deutschen Sprachraum eine beliebte Beilage ist. Es gibt auch Zigeuner die ganz offen sagen, dass sie den Begriff nicht als abwertend oder diskriminierend empfinden.

Punkt 2: Indem man beginnt Begriffe aus ideologischer Sicht umzudefinieren oder gar ganz zu verbieten, endet man früher oder später immer bei Orwell. (1984) Die Herrschaft über die Sprache oder das Meinungsdiktat darüber ist problematisch, da sie einer Zensur gleich kommt. Die Gedankenschere, die dir sagt, dass man etwas nicht mehr sagen und dann auch denken darf, weil es politisch verordnet bzw. durch politische Mechanismen im Volk verbreitet wird. Irgendwann erkennt man dann jemanden, welcher politischen Ausrichtung er angehört je nachdem welche Begriffe er verwendet und damit ob er einer bestimmten Ideologie treu ist. Auch wenn das in der derzeitigen Demokratie noch weniger ein Problem wäre, solche Mittel werden potentielle Nachfolgeregime aufgreifen, wie man aus Nazi-Deutschland weiß. Auch die DDR ist noch nicht so lange her und dort sind Menschen "verschwunden", weil sie dachten, sie äußern etwas in vertrauter Mitte, während ein Stasi-Spitzel dabei saß, der das gleich nutze um die Person öffentlich bloß zu stellen, zu denunzieren und sollte das nicht gereicht haben, ist die Person halt verschwunden. Eingriffe in die Sprache des Menschen, in das was sagbar ist, sind nahezu immer problematisch, egal wie nobel der Vorwand dafür erscheinen mag.

Aber eigentlich möchte ich hier nicht über die Gefahren von Sprachverboten sprechen, sondern wenn's geht über Dragon Age 4. Bekommen wir das hin?
 
lässt sich Diversität wie in BG 3 (Astarion) einfach ausblenden
Habe ich irgendwas verpasst? Wo war Astarion denn "divers", kann mich nicht erinnern, dass er irgendwie queer wäre oder einer Minderheit angehörte? Er war bloß etwas schräg und hat seine minderwertigkeitskomplexe mit überheblichkeit kaschiert.

Aber ich find's ehrlich gesagt witzig, wie manche hier gerne hätten, dass bestimmte Elemente aus einem Spiel für sie entfernbar sein sollen. Komischerweise wahrscheinlich die selben Leute, die sich darüber aufregen, wenn irgendwo ein Arachnophobie Modus oder Easy Mode oder sonst was implementiert wird. Snowflakes. Catering to me, but not to thee
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit einem diversen Charaktereditor habe ich kein Problem, lässt sich Diversität wie in BG 3 (Astarion) einfach ausblenden, kann ich damit auch leben.

"Ich hab ja nix gegen XY, aber ich will nicht damit in der Öffentlichkeit konfrontiert werden!"
Wären die weiblichen Charaktere attraktiver gewesen, hätte ich es sogar als gelungene Ergänzung betrachtet.

Misogynie-Bullshitbingo wieder am Start. Frauen ok, aber bitte nur, wenn sie für irgendwelche Dudes attraktiv sind. Würg.
 
"Ich hab ja nix gegen Schwule, aber ich will nicht damit in der Öffentlichkeit konfrontiert werden!"
Ich habe auch nichts gegen HipHop, solange ich es nicht mit anhören muss.

Frauen ok, aber bitte nur, wenn sie für irgendwelche Dudes attraktiv sind
So what. In Tomb Raider ist das doch ebenso der Fall und auch Frauen werden sich wahrscheinlich eher mit einem attraktiven Charakter identifizieren können.
 
Ich lasse das einmal hier:

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Sowohl das Ausgangsvideo als auch die Reaktion darauf befassen sich sehr gut mit den (Meta-) Thema und bringen sehr viele gute Argumente - u.a. auch das Thema, das @ZgamerZ mit der Karikatur von NeoGaf angesprochen hat.
 
Habe ich irgendwas verpasst? Wo war Astarion denn "divers", kann mich nicht erinnern, dass er irgendwie queer wäre oder einer Minderheit angehörte? Er war bloß etwas schräg und hat seine minderwertigkeitskomplexe mit überheblichkeit kaschiert.

Aber ich find's ehrlich gesagt witzig, wie manche hier gerne hätten, dass bestimmte Elemente aus einem Spiel für sie entfernbar sein sollen. Komischerweise wahrscheinlich die selben Leute, die sich darüber aufregen, wenn irgendwo ein Arachnophobie Modus oder Easy Mode oder sonst was implementiert wird. Snowflakes. Catering to me, but not to thee
ich denke das spricht mehr für das Writing der Charaktere in BG3 ^^
meines Erachtens geht es da mehr um die Freihet die den Spieler gewährt wird in einem Rollenspiel. Wenn man irgendwen in BG3 nicht in seiner Gruppe haben wollte gabs Alternativen
Aber Astarion nicht in der Gruppe zu haben ist ein Versäumnis
 
Im ersten Gedankenschritt kein Problem, aber warum forderst du überhaupt eine Änderung auf eine weibliche Form? Inwiefern wäre Sprache dann einfacher oder verständlicher als vorher? Der Vorschlag nach der weiblichen Endung an sich resultiert ja nur erneut daraus, dass du annimmst, die jetzige Form würde sich irgendwie nachteilig auf Frauen auswirken. Dem ist aber in der Praxis nicht so.

Die rein weibliche Form zu nutzen, hatte natürlich einen ironischen Hintergedanken. In der Praxis wäre das aber tatsächlich einfacher, insbesondere für Kinder und Zugezogene. Aktuell es ein reines Auswendiglernen, ob etwas "weiblich" oder "männlich" ist. Eine Regel dafür gibt es nicht. Wäre alles "weiblich", wäre es einfacher und außerdem steckt dann im Wort alles drin. Trotzdem war das zur Verdeutlichung selbstverständlich ironisch gemeint.

Ändert aber nichts daran, dass Sprache generell nachweislich natürlich eine Wirkung auf unser Denken hat und wie wir die Welt wahrnehmen, auf mehreren Ebenen. Das zeigt die Kognitions- und Sozialwissenschaft sehr gut. Was sprachlich nicht sichtbar ist, wird im Schnitt auch weniger mitgedacht. Das hat ganz reale Konsequenzen. Auch an dieser Stelle nochmal: Gendern muss nicht zwingend mit Sternchen oder Binnen I geschehen, sondern kann z.B. mit der Neutralisierung (Lehrkräfte statt Lehrer) oder der konsequenten Doppelnennung (Lehrerinnen und Lehrer) stattfinden. Das steht auch nicht im Widerspruch zur aktuellen und gebräuchlichen Grammatik, wenn das dein Hauptkritikpunkt sein sollte.

Die Wirkung der Neutralisierung oder/und Doppelnennungen ist in diversen Studien nachgewiesen. Zum Sternchen und Binnen I gibt es noch zu wenig Studien, um signifikante Aussagen treffen zu können. Natürlich ist es alleine mit der Sprache nicht getan, viele Faktoren fließen beim Thema Gleichstellung mit ein, auch noch weitaus gewichtigere, es ist aber ein Teil davon.

Weil die Definition ob etwas problematisch, vorbelastet oder diskriminierend ist, nicht einem gesellschaftlichen Konsens entspringt, sondern von einer politischen Richtung erfolgt - in dem Fall der Linken - die eine Art moralische Instanz für sich in Anspruch nimmt.

Schon elegant, wie du die Stellungnahme des Zentralrats der Sinti & Roma einfach ignorierst und das mit einem "ich kenne aber jemanden, den stört das nicht" konterst. Ein beliebtes Gegenargument. Es ist irrelevant, ob der eine oder die andere sich nicht daran stört, wenn sich sehr viele Betroffenen davon diskriminiert fühlen. Hast du den Text des Zentralrats überhaupt gelesen? Was ist dein Problem, stattdessen Roma & Sinti zu sagen? Begreife ich nicht.

Zum Thema "Indianer" habe ich mich gestern nochmal gründlicher auf der Seite der "Native American Association of Germany" eingelesen.

Kurzantwort des Vereins: Es ist kompliziert.

Langantwort: "Indianer" ist eine Fremdzuschreibung, die im Laufe der Zeit teilweise auch zur einer Eigenzuschreibung führte. Viele indigene Völker haben den Begriff in ihrem Namen übernommen, was aber primär auf alten Verträgen beruht und einen juristischen Hintergrund hat. Viele fordern zwar nicht direkt das Weglassen des Begriffs, kritisieren aber die damit verbundenen Stereotypen und Klischees, die nicht annähernd die Lebensrealitäten, Geschichte und Kultur abbilden, die sich zwischen den verschiedenen Völkern teils drastisch voneinander unterscheiden. Was primär kritisiert wird ist der Umstand, dass sich viele (wenn auch gut gemeint) nur auf den Begriff stürzen und es dabei belassen. Das reicht ihnen nicht und das kann ich nachvollziehen. Den Begriff selbst, finden sie trotzdem mindestens unpassend und sie fordern dazu auf sich gemeinsam dem komplexen Themenfeld zu nähern, statt nur an der Oberfläche zu kratzen. Schaffen wir aber auch nicht, wenn du einfach nur versuchst den Begriff positiv zu framen, denn auch in dem Versuch liegen Klischees und Stereotypen.

Indem man beginnt Begriffe aus ideologischer Sicht umzudefinieren oder gar ganz zu verbieten, endet man früher oder später immer bei Orwell. (1984)

Hier wird es sonderbar und sehr verdreht. Der Versuch, eine inklusivere und diskriminierungsfreiere Sprache zu finden und zu nutzen, hat nichts, aber auch gar nichts, mit Orwell, der Stasi oder "Sprachverboten" zu tun. Bei Orwell und "1984 " ging es primär darum, die Geschichte umzuschreiben und Missstände zu verdecken. Also genau das Gegenteil davon, was du anderen unterstellst. Dazu dann schnell noch ein "Linksaktivisten" hinterherschieben, und fertig ist die Laube. Du lässt die Stimmen der Betroffenen dabei komplett außen vor.

Mein Maßstab, und der vieler anderer, sind nicht meine Befindlichkeiten und was ich als Diskriminierend empfinde, sondern das, was mir Betroffene berichten. Daran orientiere ich mich. Und ja, das ist der unbequemere Weg und manche Erkenntnisse sind auch schmerzhaft. Was ich früher gedacht und gesagt habe, meist unterbewusst, weil internalisiert, ist mir heute zutiefst unangenehm und peinlich, und es ist Immer noch reichlich Luft nach oben vorhanden und ich lerne immer noch dazu, was sich auch nie ändern wird. Niemand von uns ist "perfekt" oder fehlerfrei, außer vielleicht Thomas Gottschalk (Achtung, hier versteckt sich wieder Ironie).

Und bevor jetzt wieder das Argument kommt, dass "wir" uns nur besser fühlen wollen: Das ist in der pauschalen Aussage Unsinn, denn solche Umdenkprozesse und Selbstreflexionen sind alles andere als angenehm, weil es eigene internalisierte und erlernte Denkweisen aufdeckt. Das ist ja auch ein Grund mit, warum sich so viele dagegen sperren. Es bedeutet nämlich in erster Linie, sich mit sich selbst zu beschäftigen und sich selbst zu hinterfragen. Es gibt allerdings auch Menschen, da stimme ich hier einigen Kommentaren zu, die tatsächlich nur mit dem Finger auf andere zeigen und sich über sie erheben wollen. Die laufen in die gleiche Falle wie die, die sich mit den verschiedenen Diskriminierungsformen gar nicht erst auseinandersetzen wollen. Das ist das gleiche Kernproblem, bei beiden Gruppen. Weiter kommen wir so allerdings nicht.

Es ist immer einfacher sich zurückzulehnen und zu sagen: "Das war schon immer so, die sollen sich mal nicht so anstellen und ich meine das doch gar nicht böse", genauso wie "die anderen sind alle schlecht und böse" zu rufen, sich selbst dabei aber gar nicht in den Blick nehmen und sich selbst nicht hinterfragen. Gleiches Problem, zwei Seiten einer Medaille.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon elegant, wie du die Stellungnahme des Zentralrats der Sinti & Roma einfach ignorierst und das mit einem "ich kenne aber jemanden, den stört das nicht" konterst.
Also wenn Teilnehmer A meint er sprach mit Betroffenen zählt das nicht
Mein Maßstab, und der vieler anderer, sind nicht meine Befindlichkeiten und was ich als Diskriminierend empfinde, sondern das, was mir Betroffene berichten.
Aber bei B schon ? ist auch ein wenig schwierig...

Und bevor jetzt wieder das Argument kommt, dass "wir" uns nur besser fühlen wollen: Das ist in der pauschalen Aussage Unsinn, denn solche Umdenkprozesse und Selbstreflexionen sind alles andere als angenehm, weil es eigene internalisierte und erlernte Denkweisen aufdeckt.
Pauschalisierungen machst du aber auch in deinem Beitrag.

Im Großen und Ganzen kann man hier bei einigen Punkten nur zustimmen.
Dass Veränderung und Weiterentwicklung zu den Konstanten im Leben gehören dem pflichte ich auch bei, nur könnte man meinen, dass was meist verlangt wird realitätfremd ist.
Wo zieht man die Grenze? Ist es überhaupt möglich Sprache und menschliche Charakterzüge so zu verändern dass man NIEMANDEN mehr diskriminiert oder beleidigt? Hinzu kommt dann natürlich auch noch dass sich ja jeder inkludiert Fühlen soll...

Erwachsene Menschen sollten sich auch Verhalten wie eben jene, dazu gehört auch ein gewisses Maß an Eigenverantwortung, Selbstkontrolle, Disziplin und Umgang mit Kritik an der eigenen Person.

Um hier die Brücke zu DA:V zu schlagen, die Charaktere machen eher den Eindruck spätpubertierende Teenager zu sein anstatt sich wie professionelle Fachleute mit Lebens und Berufserfahrung zu verhalten.

Also weg mit der Hypersensibilität und machen wir uns auf den Weg höflich und respektvoll miteinander umzugehen.
Und nicht wegen jeder erdenklichen Kleinigkeit gleich die Flinte ins Korn zu werfen

PS: Gottschalk hat auch nicht ganz Unrecht mit dem was er sagt :P
 
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Das ist ein Irrtum. Ich fühle mich als Woke-Gegner überhaupt nicht abgelehnt. Ich hätte auch kein Problem woke Leute zu tolerieren, so lange wie sie mir nicht in alle möglichen Bereiche meines Lebens einfallen. Nur leider tun sie das ungefragt immer wieder.
Toleranz bedeutet, Dinge zu erdulden, die man nicht mag oder einem unangenehm sind. Ich sehe bei der Diskussion um Veilguard keine Toleranz
 
Also wenn Teilnehmer A meint er sprach mit Betroffenen zählt das nicht
Aber bei B schon ? ist auch ein wenig schwierig...

Doch, natürlich zählt das auch, aber ich wollte auf etwas anderes hinaus. Selbst wenn 50% der Betroffenen sagen, es stört mich nicht und die anderen 50% sich diskriminiert fühlen, was spricht dann dagegen, diese Begriffe einfach sein zu lassen? Die erste Gruppe tangiert es sowieso nicht und der zweiten Gruppe ist damit etwas geholfen. In der Regel ist dieses Argument "ich kenne jemanden, den stört das gar nicht" allerdings eine Ausrede, erst gar nicht darüber nachdenken zu müssen und bei sich selbst auch nichts ändern zu müssen.

Ist es überhaupt möglich Sprache und menschliche Charakterzüge so zu verändern dass man NIEMANDEN mehr diskriminiert oder beleidigt?

Nein, das ist sicher nicht möglich. Das ist aber kein Widerspruch dazu, sich dem soweit wie möglich anzunähern. Und es ist ja auch nicht so, dass es in dem Bereich nicht schon gesellschaftliche Fortschritte und Veränderungen gibt. Die gab es schon immer. Was eine Generation noch als "normal" bezeichnete, darüber schütteln die nächsten Generationen oft nur noch den Kopf.

Schau dir z.B. mal auf YouTube alte Werbung aus den 60ern, 70ern oder 80er an, die auch immer ein gewisses Spiegelbild der jeweiligen Gesellschaft darstellt. Das ist "lustig", auch zum dargestellten Frauenbild:
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Auch wenn ich auf meine Jugend in den 80ern zurückblicke, habe ich früher über dermaßen dämliche, sexistische, homophobe, behindertenfeindliche oder rassistische Witze gelacht, bei denen ich heute vor Scham im Boden versinke. Derartiges hast du früher an jeder Ecke gehört. Es war "normal". Für Betroffene war das aber auch damals schon Mist, nur wurden sie nicht gehört. Das hat sich teilweise geändert, wird sich weiter verändern und entwickeln und genau dagegen wehren sich einige. Von einigen wird es wahrgenommen, als ob nun "plötzlich alle rumspinnen" und "früher war das doch kein Problem". Doch, war es schon immer. Wir haben ihnen nur nicht zugehört, wir hatten sie unsichtbar gemacht.

Gottschalk hat auch nicht ganz Unrecht mit dem was er sagt :P

Das sehe ich anders. Er ist für mich eher das Symbolbild dafür mit Kritik nicht umgehen zu können, nichts dazulernen zu wollen und es einfach nicht über die Lippen zu bekommen zu sagen: "Ja, das war scheiße, auch damals schon." Dazu ein ziemlich großes Ego und ein Problem mit schwindender Relevanz seiner Person.
 
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