"Die Wahrheit" wie du sie beschreibst, ist auch konstruiert. Es gibt biologisch zwei Geschlechter (wobei es auch Leute mit Chromosomen gibt, die nicht in dieses Schema passen), aber Identitäten sind konstruiert, genauso wie Geschlechterrollen.
Eine Identität ist aber nicht an das Geschlecht gebunden, genauso wenig wie eine Frau an den Herd gebunden ist, nur weil sie eine Frau ist. Dahingehend kann ich nicht erkennen wieso die Wahrheit, wie ich sie beschrieben haben soll, ein Konstrukt sein könnte.
eben dies - in der Regel wird zwischen biologischem Geschlecht und dem gesellschftlichen Konstrukt des Geschlechts unterschieden
Nur dass das gesellschaftliche Geschlecht, dass soziale wie ich denke, was du meinst, ein Mythos ist. Das ist so als würdest du sagen: "Es gibt Pferde und es gibt Einhörner, aber um das zu beweisen fehlt mir gerade ein Einhorn, also glaubt mir das einfach. Ich habe es hier gerade in ein Buch gezeichnet."
Die Lehre vom sozialen Geschlecht ist bis heute wissenschaftlich und gesellschaftlich soweit anerkannt wie die Astrologie.
Weil der Entwickler oder Künstler das Recht hat, sein Produkt so zu gestalten, wie er es für richtig hält. Man kann der Sachen aber natürlich aus dem Weg gehen, wenn man das dann nicht kauft.
Das ist sozusagen das Totschlagargument. Der Entwickler hat das Recht etwas zu tun und damit ist es auch immer legitim oder im Sinne aller. Damit gesteht man eigentlich ein, dass man eigentlich kein Argument hat. Noch mal ausformuliert: "Warum haben Spieler keinen Anspruch mehr auf die geltende deutsche Grammatik im Spiel?" - Antwort Toni: "Weil der Entwickler sich so entschieden hat."
Es fehlt halt nur das Argument, dass bekräftigt, warum er sich so entschieden hat und die Möglichkeit, dass ein Fehler begangen wurde, wird quasi gar nicht mehr zugelassen.
Du wertest es als Angriff, sprichst aber davon, dass du dich nicht abgelehnt fühlst. Wo ist für dich der Unterschied? (Das ist keine rhetorische, sondern eine ernst gemeinte Frage)
Deine erste Aussage bezog sich darauf, dass sich Woke-Gegner abgelehnt fühlen oder vom Diskurs ausgewiesen. Hierzu bezog ich bezogen auf das Spiel Stellung und sagte, ich fühle mich nicht abgelehnt. Ich habe das Spiel trotz dieses Makels gekauft und bisher schon reichlich gespielt und habe am Diskurs teilgenommen. Ob es sich nun ein fehlendes Feature wie Reittiere handelt oder um den Gebrauch von Gender-Ideologie im Spiel, ich übe aktiv Kritik daran, weil es mir nicht gefällt. Aber abgelehnt fühle ich mich deswegen nicht. Es mag Leute geben, die das Spiel allein wegen der Gender-Ideologie ablehnen um sich gegen den Hersteller zu positionieren, aber das sind ungefähr die gleichen Beweggründe wie warum du Stellar Blade abgelehnt hast. (Die individuelle rote Linie)
Dann habe ich dir erläutert, dass sich Leute sehr wohl wissen, warum sie sich angegriffen bzw. exkludiert fühlen (also deine These wiederlegt), weil z.B. bestimmte Körpermaße bei Frauen im Spiel nicht einstellbar sind, während im Gegenzug z.B. OP-Narben von Brust-Amputationen und Neo-Pronomen abgebildet wurden. Dies stellt eine objektiv bewertbare Ungerechtigkeit dar, weil eine kleine Gruppe von Menschen im Spiel bedient wird, eine viel größere jedoch nicht. Stell dir mal vor, du hättest in Dragon Age 4 mindestens Körbchengröße C haben müssen und alles drunter wäre nicht abbildbar gewesen. Auf diesen Umstand habe ich hingewiesen. Ob man das als Ablehnung werten kann? Nein, aber ich finde, man kann es zumindest als diskriminierenden oder kritikwürdigen Umstand darstellen.
Eigentlich ist es doch recht einfach: Die Menschen, die Gendern, sollen das tun dürfen, überall. Und die, die es nicht wollen, die lassen es halt. Fertig. Das wäre doch schön, oder? Können wir uns auf diesen Minimalkonsens einigen?
Könnte ich mit leben, mit der Einschränkung, dass Leute die Gendern, dies im Privaten tun sollen und natürlich ohne missionarischen Eifer. Warum die Einschränkung? Weil es um eine einheitliche Sprache geht. Standards haben einen Sinn und das hört nicht bei der Form der Steckdose in Deutschland auf.
Wenn ein Schüler plötzlich anfängt Kauderwelsch zu reden oder in seine Arbeiten nieder zu schreiben, und behauptet dies sei eine neue deutsche Sprachform, dann müsste der Lehrer ja sonst hergehen und dies anerkennen, ohne ihm einen Punktabzug zu geben. Es gibt im deutschen Sprachraum einen grammatikalischen (ja sogar gesetzlichen) Konsens, der deswegen existiert, damit Texte leicht und verständlich lesbar sind, Sprache gesprochen leicht und verständlich vermittelbar ist. Auch Toni hält sich an diesen Konsens, denn sonst könnte sie ja ihre Texte in bayrischen Dialekt oder Slang verfassen.
Da nun aber der Gendersprech quasi ausschließlich im politisch linken Spektrum stattfindet, kann man nicht von einer natürlichen Entwicklung der Sprache sprechen, sondern allenfalls von einer politisch indoktrinierten. Gender-Sprech beruht auf einer Falschannahme und fehlenden Verständnis für die deutsche Grammatik. Im öffentlichen Raum hat es daher keine reale Chance auf Konsens.