Das ist interessant, denn genau das machen du und andere "Anti-Gender" und "Anti-Woke" Typen nämlich und merken es offensichtlich selbst nicht. Ihr wollt den Leuten vorschreiben, wie sie zu schreiben und zu sprechen haben bzw. wie nicht. Andere gendern einfach nur und werden dafür ständig attackiert, wie auch jetzt die Entwicklerinnen und Entwickler dieses Spiels. Einfach mal darüber nachdenken. Ihr lasst die Menschen ja eben nicht einfach so schreiben, sprechen, fühlen und lieben wie sie wollen.
Etwas das sich ähnelt ist nicht zwingend dasselbe. Gendern ist ja nicht irgendwie eine sich natürlich entwickelte Sprache, das ist ja kein Dialekt wie Sorbisch, sondern ein Gegenentwurf. Dahinter steckt ja was, das ist ja nicht unpolitisch, sondern hat seine Ursache in feministischer Linguistik und bringt einen ganzen Rattenschwanz an Inhalten mit sich. Wenn Gendern kritisiert wird, ist das genauso wie wenn Schamanismus, Homöopathie, Flat Earth und vieles anderes auch kritisiert wird. Wenn jemand möchte, dass man Kreationismus parallel zur Evolutionstheorie lehrt, kann derjenige sich dafür einsetzen aber die negativen Reaktionen kommen nicht aus Gemeinheit, sondern basieren darauf, dass Kreationismus nicht gleichwertig ist und bei diesem und anderen Themen Reihenweise kritische Punkte existieren.
Was heißt die Entwickler werden attackiert? Man kommentiert die Arbeit, das ist normal bei Kunstprodukten. Theater, Musik, Film, Malerei, Literatur und so weiter und so fort, alles öffnet sich der Kritik. Hypersensitivität ist nicht ratsam, wenn man etwas produziert, das der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Was Gefühle angeht:
Man kann alles mögliche empfinden und behaupten zu empfinden, niemand ist verpflichtet alles ernstzunehmen. Ich laufe auch mit einem Diablo IV Shirt rum auf der ein dämonisches Lilith-Shirt prankt, auch wenn das religiöse Gefühle verletzen sollte.
Zum letzten Punkt noch: Wenn du sagst, "ihr" lasst Menschen nicht einfach (...) lieben wie sie wollen". Wen meinst du da? Worauf beziehst du dich dabei? Hat hier irgendjemand einen Kommentar geschrieben, dass irgendwelche realweltlichen Beziehungen nicht sein sollten?
Zuletzt zu Lindenberg:
Es ist halt ein hervorragendes Beispiel für den Disconnect zwischen der Allgemeinheit und denen, die sich progressiv wähnen. Was ist denn erreicht worden? Nichts, außer vermutlich wieder ein paar AfD-Wähler zu kreieren, für die das mal wieder einer der Tropfen ist, die das Fass zum Überlaufen bringen. Leidtragende sind dann alle, die ganze Gesellschaft, weil die Gegenkräfte die man weckt am Ende nur den politischen Prozess lähmen - inklusive der Kultur und das schlimme ist, dass es Verständnis dafür gibt und solche Fälle herangezogen werden um zu zeigen "Seht ihr wohin das führt, wenn wir Geld reinstecken? Unser Liedgut und unsere Sprache wird von Kommunisten zensiert!". Es ist grotesk, absurd und irrsinnig aber das ist der Geist, der gerufen wird, wenn man überall nur Ungerechtigkeit wittert - selbst im Sonderzug nach Pankow.
Lies den Artikel bitte noch einmal mit dem Gedanken im Kopf, dass es selbstkritisch gemeint sein könnte. Gerade in Bezug auf Stellar Blade bin ich mit mir und meiner Meinung selbstkritisch. Ich stelle sie dar, sagen aber auch, dass sie aus persönlichem Empfinden so ist und ich eben nicht mehr Recht daran habe, die Darstellung von Eve zu kritisieren, wie andere Leute das Recht haben, woke Inhalte in Spielen nicht gut zu finden.
Natürlich hast du grundsätzlich jedes Recht zu kritisieren was du willst und so du willst. Ich sehe schon dass es selbstkritisch ist aber was fehlt ist dass Selbstkritik auch zu Konsequenzen führt. Eine Konsequenz wäre bspw. andere Kolumnen schreiben zu lassen, mit anderen Ansichten, damit man andere Perspektiven sieht, anstatt halt einfach nur wieder zu lesen, dass Eve ne Slut ist und die Gaminglandschaft besser ohne sie wäre. Nein liebe Leser des Kommentars, das war nicht das was von Toni geschrieben wurde, sondern ist eine starke Übertreibung von mir, nur damit das keiner missversteht.