Nein. Die gesamte Diskussion zeigt mir, dass du nicht bereit bist zuzuhören und darüber zu reflektieren.
Du stellt sogar die Behauptung auf, dass jeder Mensch sich durch seine Spiegelneuronen in jeden anderen Menschen hineinversetzen könne. In Menschen mit anderer Hautfarbe, ins andere Geschlecht etc.. Nein, das geht nur bis zu einem gewissen Grad. Warum? Weil du im Alltag völlig andere Erfahrungen machst. Du bist nicht täglich damit konfrontiert. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
Und wenn mir ein Mensch erzählt, wie er sich bei bestimmten Dingen fühlt und was er erlebt, dann höre ich zu. Nur so kann ich es ansatzweise verstehen und mein Verhalten und meine Sichtweisen hinterfragen.
Empathie ermöglicht einen sich in jeden Menschen hineinzuversetzen. Das heißt nicht automatisch, dass man auch Mitgefühl mit jedem Menschen hat, das System ist komplex, ebenso wie die Faktoren und Menschen, unter denen es auch Psychopathen gibt aber die grundsätzliche Möglichkeit besteht nun ein Mal. Von demher wirkt dieses "Nein" in Bezug auf das Hineinversetzen deplaziert, gerade wenn du danach selbst sagst, dass es ja ginge und nichts anderes sagt die Neurowissenschaft.
Diese Diskussion zeigt dir, dass ich nicht bereit bin zuzuhören und zu reflektieren. Stimmt allerdings nicht, denn ich gehe ja auch einzelne Inhalte ein, habe also zugehört und reflektiert. Und genau deswegen kritisiere ich den Mangel an Reflektion und Zuhören auf der anderen Seite, denn dort bleibt dieses Eingehen auf die Einwände häufig aus. Kommunikation ist keine Einbahnstraße oder sollte es zumindest nicht sein.
P.S. Der "Autor" dieses Artikels ist übrigens eine Autorin.
I know.
Man muss fairerweise sagen, dass dieses Thema - also Sexualisierung von Frauen - schon einen Bart hat, so alt wie es ist. Wir sind hier aber eigentlich schon an einen Punkt angelangt in der man neuere Erkenntnisse dazu haben kann als vor 30 - 50 Jahren als die Rolle der Frau in der Gesellschaft gerade dabei war sich zu der zu entwickeln, die sie heute ist.
So lange noch solche Falsch-Thesen durch dieses Land geistern, wie dass Männer mehr verdienen als Frauen (Gender Pay Gap bei 18 % ) Frauen zu wenig in der Politik vertreten sind, weil sie vom Patriarchat unterdrückt werden und es keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt, wird auch eine Antonia Dreßler den Eindruck haben, es stimmt was mit der Welt nicht und Eve ist nur ein weiteres Symptom dafür.
Richtig ist, dass Frauen sexualisiert werden, aber auch dass Frauen sich selbst sexualisieren. Das erste wird jedoch als Problem dargestellt, das zweite als Empowerment. Wir erleben immer wieder diese tiefen Gräben, die sich durch unsere Gesellschaft ziehen, wegen diametralen Ansichten und daher wäre es natürlich gut, wenn man diese Zwistigkeiten irgendwie ausräumen könnte, aber auch nach 5 Seiten, sehe ich da zu wenig Fortschritt in der Diskussion. Das lässt mich vermuten, dass wenn die PCGames den nächsten Artikel dieser Art in zwei-drei Monaten auf uns loslässt, wir hier wieder stehen werden.
Sehr wahrscheinlich und es ist auch kaum ein Wunder, denn eine Debatte findet häufig ohne diejenigen statt, welche die Debatte starten. Es ist egal worum es dabei genau geht, die jeweilige Person oder Gruppe lädt ihren Ballast ab und damit ist dann ihr Tagewerk vollbracht. Das ist besonders problematisch, wenn das in Redaktionen wie hier passiert. Gemeinhin sollte das Ziel sein, Leser einen bestmöglichen Überblick über das Thema und die Positionen zu geben. Spiegel bspw. hat da konträre Personen wie Sascha Lobo oder Nikolaus Blome, was die Chancen verbessert. Besser noch sind natürlich Debatten zwischen gut vorbereiteten, konträren Positionen, was auch die Möglichkeit für die Beteiligten bietet ihre Positionen zu hinterfragen, wenn sie mit direkten Gegenargumenten konfrontiert werden. Großartig wenn dabei auch noch echte Experten dabei sind, zum GPG bespw. Wirtschaftsnobelpreisträgerin Claudia Goldin (
https://freakonomics.com/podcast/a-new-nobel-laureate-explains-the-gender-pay-gap-replay/). Wer zu dogmatisch ist, bei dem ist aber natürlich auch da Hopfen und Malz verloren aber zumindest sieht es dann das Publikum direkt wie jemand reagiert und dann besser eine eigene Meinung bilden.
Das geht hier dagegen nicht, wo statt einer anderen Position einfach nur der nächste Artikel mit derselben veröffentlicht wird und ganz sicher in nicht so kurzer Zeit dann der Dritte Artikel (oder vielleicht auch schon vierte oder fünfte, wer weiß) Artikel kommt, wenn mal wieder irgendeine Diskussion auf Reddit oder Twitter ins Auge sticht, wo über das Äußere irgendeines Protagonisten gesprochen wird.
Ich denke, es steht jedem Menschen zu, etwas zu fühlen oder zu empfinden, ohne dass jemand vorgibt, wie man sich zu fühlen habe. Dennoch sind auch Gefühle manipulierbar. Daher ist ein Empfinden auf ein bestimmten Zustand zwar real, aber durch falsche Faktoren hergeleitet. Das, so vermute ich, wollte SethWinterstein, hier implizieren.
Das geht in die richtige Richtung, ja. Eine Empfindung zu haben oder auch eine Meinung, ist nicht gleichbedeutend damit, dass die Empfindung auch gerechtfertigt ist oder dass die Meinung korrekt ist. Nehmen wir an eine Person belegt den letzten Platz und ist traurig und wütend und meint dann, es sei unfair. Die Gefühle sind nachempfindbar, vielleicht gab es auch in dem Wettbewerb einen Moment, der zum schlechten abschneiden führte, vielleicht glatte Schuhe, ein Stein oder die Wahrnehmung eines Fouls. Wie ist es nun richtig zu reagieren? Sich der Person anzuschließen und zu fordern, dass der Wettbewerb wiederholt wird? Dem Letztplatzierten einen Vorteil zu verschaffen für die Zukunft? Oder zu sagen, man kann eben nicht immer gewinnen, man muss sich eben mehr anstrengen, man sollte schauen wie es der Erstplatzierte gemacht hat? Auch das ist ein Ergebnis aus einem Prozess des Zuhörens und ein legitimes Ergebnis.