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Sexualisierte Frauen in Videospielen? Wir müssen reden

Die teils aggressiven Reaktionen einiger hier zeigen sehr gut, warum solche Artikel wie von Antonia Dreßler enorm wichtig sind. Versucht es zur Abwechslung doch einfach mal mit Zuhören und Reflektieren.
Eher andersherum wird ein Schuh draus. Das wird umso klarer in dem Moment, in dem in den Reaktionen der Inhalt nämlich auseinandergenommen und aufgezeigt wird, dass ein Autor einen Bias aufweist. Es sind also diejenigen, die reflektieren und zuhören müssten und nicht etwa diejenigen, die wieder die Augen verdrehen. Es sind die Frontal 21 Redaktionen, die Evangelikalen, die Helen Lovejoys dieser Welt, die Jack Thompsons, die Fredric Werthams die zuhören und reflektieren müssen. Wichtig wären Artikel die genau gegensätzlich zu dem von Toni sind. Eine andere Perspektive gibt es, ähnlich zu anderen Themen der Vergangenheit auch schon, nur in den Kommentaren, was diesen entsprechend aufwertet. Das hier ist schließlich in kurzer Zeit sogar schon der zweite Artikel derselben Art. Ein einseitiger Bias, ein Pusch in eine Richtung die schon seit Jahrzehnten in allen medialen Feldern immer wieder stattfindet.
 
Eher andersherum wird ein Schuh draus. Das wird umso klarer in dem Moment, in dem in den Reaktionen der Inhalt nämlich auseinandergenommen und aufgezeigt wird, dass ein Autor einen Bias aufweist.
Nein. Die gesamte Diskussion zeigt mir, dass du nicht bereit bist zuzuhören und darüber zu reflektieren.

Du stellt sogar die Behauptung auf, dass jeder Mensch sich durch seine Spiegelneuronen in jeden anderen Menschen hineinversetzen könne. In Menschen mit anderer Hautfarbe, ins andere Geschlecht etc.. Nein, das geht nur bis zu einem gewissen Grad. Warum? Weil du im Alltag völlig andere Erfahrungen machst. Du bist nicht täglich damit konfrontiert. Das ist ein gewaltiger Unterschied.

Und wenn mir ein Mensch erzählt, wie er sich bei bestimmten Dingen fühlt und was er erlebt, dann höre ich zu. Nur so kann ich es ansatzweise verstehen und mein Verhalten und meine Sichtweisen hinterfragen.

P.S. Der "Autor" dieses Artikels ist übrigens eine Autorin.
 
Das hier ist schließlich in kurzer Zeit sogar schon der zweite Artikel derselben Art. Ein einseitiger Bias, ein Pusch in eine Richtung die schon seit Jahrzehnten in allen medialen Feldern immer wieder stattfindet.
Man muss fairerweise sagen, dass dieses Thema - also Sexualisierung von Frauen - schon einen Bart hat, so alt wie es ist. Wir sind hier aber eigentlich schon an einen Punkt angelangt in der man neuere Erkenntnisse dazu haben kann als vor 30 - 50 Jahren als die Rolle der Frau in der Gesellschaft gerade dabei war sich zu der zu entwickeln, die sie heute ist.

So lange noch solche Falsch-Thesen durch dieses Land geistern, wie dass Männer mehr verdienen als Frauen (Gender Pay Gap bei 18 % ) Frauen zu wenig in der Politik vertreten sind, weil sie vom Patriarchat unterdrückt werden und es keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt, wird auch eine Antonia Dreßler den Eindruck haben, es stimmt was mit der Welt nicht und Eve ist nur ein weiteres Symptom dafür.

Richtig ist, dass Frauen sexualisiert werden, aber auch dass Frauen sich selbst sexualisieren. Das erste wird jedoch als Problem dargestellt, das zweite als Empowerment. Wir erleben immer wieder diese tiefen Gräben, die sich durch unsere Gesellschaft ziehen, wegen diametralen Ansichten und daher wäre es natürlich gut, wenn man diese Zwistigkeiten irgendwie ausräumen könnte, aber auch nach 5 Seiten, sehe ich da zu wenig Fortschritt in der Diskussion. Das lässt mich vermuten, dass wenn die PCGames den nächsten Artikel dieser Art in zwei-drei Monaten auf uns loslässt, wir hier wieder stehen werden.
Und wenn mir ein Mensch erzählt, wie er sich bei bestimmten Dingen fühlt und was er erlebt, dann höre ich zu. Nur so kann ich es ansatzweise verstehen und mein Verhalten und meine Sichtweisen hinterfragen.
Ich denke, es steht jedem Menschen zu, etwas zu fühlen oder zu empfinden, ohne dass jemand vorgibt, wie man sich zu fühlen habe. Dennoch sind auch Gefühle manipulierbar. Daher ist ein Empfinden auf ein bestimmten Zustand zwar real, aber durch falsche Faktoren hergeleitet. Das, so vermute ich, wollte SethWinterstein, hier implizieren.
P.S. Der "Autor" dieses Artikels ist übrigens eine Autorin.
Spielt das Geschlecht im Zusammenhang des Kontexts denn eine solch gewichtige Rolle, dass man dieses explizit ausweisen muss? "Autor" ist wie "Spieler" eine generische Bezeichnung, die das Geschlecht unbetont lässt, aber klar, es wird auch für die männliche Betonung verwendet.
 
Spielt das Geschlecht im Zusammenhang des Kontexts denn eine solch gewichtige Rolle, dass man dieses explizit ausweisen muss?
Ähm, ja, natürlich spielt das in diesem Kontext eine Rolle. Wie ich schon schrieb: andere Wahrnehmung, andere Perspektive, andere Lebensrealitäten, andere Alltagserfahrungen. Deswegen war die MeToo -Debatte auch so enorm wichtig, weil Frauen ihre Alltagserfahrungen schilderten.

Das kannst du auch auf andere Bereiche ausdehnen. Wir beide können uns jetzt über Rassismus unterhalten und unsere Sicht der Dinge darlegen, aber die Alltagserfahrungen von Betroffenen werden wir nie haben. Um sie ansatzweise nachvollziehen zu können, muss ich zuhören. Erst dann kann ich mein eigenes - meist unterbewusstes - Verhalten und meine Denkweisen hinterfragen und im besten Fall auch ändern.
 
Nein. Die gesamte Diskussion zeigt mir, dass du nicht bereit bist zuzuhören und darüber zu reflektieren.

Du stellt sogar die Behauptung auf, dass jeder Mensch sich durch seine Spiegelneuronen in jeden anderen Menschen hineinversetzen könne. In Menschen mit anderer Hautfarbe, ins andere Geschlecht etc.. Nein, das geht nur bis zu einem gewissen Grad. Warum? Weil du im Alltag völlig andere Erfahrungen machst. Du bist nicht täglich damit konfrontiert. Das ist ein gewaltiger Unterschied.

Und wenn mir ein Mensch erzählt, wie er sich bei bestimmten Dingen fühlt und was er erlebt, dann höre ich zu. Nur so kann ich es ansatzweise verstehen und mein Verhalten und meine Sichtweisen hinterfragen.
Empathie ermöglicht einen sich in jeden Menschen hineinzuversetzen. Das heißt nicht automatisch, dass man auch Mitgefühl mit jedem Menschen hat, das System ist komplex, ebenso wie die Faktoren und Menschen, unter denen es auch Psychopathen gibt aber die grundsätzliche Möglichkeit besteht nun ein Mal. Von demher wirkt dieses "Nein" in Bezug auf das Hineinversetzen deplaziert, gerade wenn du danach selbst sagst, dass es ja ginge und nichts anderes sagt die Neurowissenschaft.

Diese Diskussion zeigt dir, dass ich nicht bereit bin zuzuhören und zu reflektieren. Stimmt allerdings nicht, denn ich gehe ja auch einzelne Inhalte ein, habe also zugehört und reflektiert. Und genau deswegen kritisiere ich den Mangel an Reflektion und Zuhören auf der anderen Seite, denn dort bleibt dieses Eingehen auf die Einwände häufig aus. Kommunikation ist keine Einbahnstraße oder sollte es zumindest nicht sein.

P.S. Der "Autor" dieses Artikels ist übrigens eine Autorin.
I know.

Man muss fairerweise sagen, dass dieses Thema - also Sexualisierung von Frauen - schon einen Bart hat, so alt wie es ist. Wir sind hier aber eigentlich schon an einen Punkt angelangt in der man neuere Erkenntnisse dazu haben kann als vor 30 - 50 Jahren als die Rolle der Frau in der Gesellschaft gerade dabei war sich zu der zu entwickeln, die sie heute ist.

So lange noch solche Falsch-Thesen durch dieses Land geistern, wie dass Männer mehr verdienen als Frauen (Gender Pay Gap bei 18 % ) Frauen zu wenig in der Politik vertreten sind, weil sie vom Patriarchat unterdrückt werden und es keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt, wird auch eine Antonia Dreßler den Eindruck haben, es stimmt was mit der Welt nicht und Eve ist nur ein weiteres Symptom dafür.

Richtig ist, dass Frauen sexualisiert werden, aber auch dass Frauen sich selbst sexualisieren. Das erste wird jedoch als Problem dargestellt, das zweite als Empowerment. Wir erleben immer wieder diese tiefen Gräben, die sich durch unsere Gesellschaft ziehen, wegen diametralen Ansichten und daher wäre es natürlich gut, wenn man diese Zwistigkeiten irgendwie ausräumen könnte, aber auch nach 5 Seiten, sehe ich da zu wenig Fortschritt in der Diskussion. Das lässt mich vermuten, dass wenn die PCGames den nächsten Artikel dieser Art in zwei-drei Monaten auf uns loslässt, wir hier wieder stehen werden.
Sehr wahrscheinlich und es ist auch kaum ein Wunder, denn eine Debatte findet häufig ohne diejenigen statt, welche die Debatte starten. Es ist egal worum es dabei genau geht, die jeweilige Person oder Gruppe lädt ihren Ballast ab und damit ist dann ihr Tagewerk vollbracht. Das ist besonders problematisch, wenn das in Redaktionen wie hier passiert. Gemeinhin sollte das Ziel sein, Leser einen bestmöglichen Überblick über das Thema und die Positionen zu geben. Spiegel bspw. hat da konträre Personen wie Sascha Lobo oder Nikolaus Blome, was die Chancen verbessert. Besser noch sind natürlich Debatten zwischen gut vorbereiteten, konträren Positionen, was auch die Möglichkeit für die Beteiligten bietet ihre Positionen zu hinterfragen, wenn sie mit direkten Gegenargumenten konfrontiert werden. Großartig wenn dabei auch noch echte Experten dabei sind, zum GPG bespw. Wirtschaftsnobelpreisträgerin Claudia Goldin (https://freakonomics.com/podcast/a-new-nobel-laureate-explains-the-gender-pay-gap-replay/). Wer zu dogmatisch ist, bei dem ist aber natürlich auch da Hopfen und Malz verloren aber zumindest sieht es dann das Publikum direkt wie jemand reagiert und dann besser eine eigene Meinung bilden.

Das geht hier dagegen nicht, wo statt einer anderen Position einfach nur der nächste Artikel mit derselben veröffentlicht wird und ganz sicher in nicht so kurzer Zeit dann der Dritte Artikel (oder vielleicht auch schon vierte oder fünfte, wer weiß) Artikel kommt, wenn mal wieder irgendeine Diskussion auf Reddit oder Twitter ins Auge sticht, wo über das Äußere irgendeines Protagonisten gesprochen wird.

Ich denke, es steht jedem Menschen zu, etwas zu fühlen oder zu empfinden, ohne dass jemand vorgibt, wie man sich zu fühlen habe. Dennoch sind auch Gefühle manipulierbar. Daher ist ein Empfinden auf ein bestimmten Zustand zwar real, aber durch falsche Faktoren hergeleitet. Das, so vermute ich, wollte SethWinterstein, hier implizieren.
Das geht in die richtige Richtung, ja. Eine Empfindung zu haben oder auch eine Meinung, ist nicht gleichbedeutend damit, dass die Empfindung auch gerechtfertigt ist oder dass die Meinung korrekt ist. Nehmen wir an eine Person belegt den letzten Platz und ist traurig und wütend und meint dann, es sei unfair. Die Gefühle sind nachempfindbar, vielleicht gab es auch in dem Wettbewerb einen Moment, der zum schlechten abschneiden führte, vielleicht glatte Schuhe, ein Stein oder die Wahrnehmung eines Fouls. Wie ist es nun richtig zu reagieren? Sich der Person anzuschließen und zu fordern, dass der Wettbewerb wiederholt wird? Dem Letztplatzierten einen Vorteil zu verschaffen für die Zukunft? Oder zu sagen, man kann eben nicht immer gewinnen, man muss sich eben mehr anstrengen, man sollte schauen wie es der Erstplatzierte gemacht hat? Auch das ist ein Ergebnis aus einem Prozess des Zuhörens und ein legitimes Ergebnis.
 
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Die Debatte ist irgendwie mal wieder aus dem Ruder gelaufen,
So lange noch solche Falsch-Thesen durch dieses Land geistern, wie dass Männer mehr verdienen als Frauen (Gender Pay Gap bei 18 % ) Frauen zu wenig in der Politik vertreten sind, weil sie vom Patriarchat unterdrückt werden und es keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt, wird auch eine Antonia Dreßler den Eindruck haben, es stimmt was mit der Welt nicht und Eve ist nur ein weiteres Symptom dafür.

Richtig ist, dass Frauen sexualisiert werden, aber auch dass Frauen sich selbst sexualisieren. Das erste wird jedoch als Problem dargestellt, das zweite als Empowerment. Wir erleben immer wieder diese tiefen Gräben, die sich durch unsere Gesellschaft ziehen, wegen diametralen Ansichten und daher wäre es natürlich gut, wenn man diese Zwistigkeiten irgendwie ausräumen könnte, aber auch nach 5 Seiten, sehe ich da zu wenig Fortschritt in der Diskussion.

Gerade weltweit betrachtet, gibt es viele Länder mit patriarchalen Systemen, aber auch in Deutschland gibt es immer noch Bereiche, in denen Frauen wenig zu sagen haben. Ich denke es ist schon berechtigt hier Veränderungen zu wollen.

In den Medien zeigt sich jedoch ein gänzlich anderes Bild. Das lässt sich teilweise recht plakativ an Netflixvorschlägen zeigen. Im Actiongenre hatte man bis in die 2000er fast ausschließlich männliche Hauptfiguren. Inzwischen ist der Trend in viele Bereichen stark gegenläufig. Casts werden "diversifiziert" und der aktuelle "Standart" zeigt sehr viel Respräsentation von starken weiblichen Hauptfiguren. Die sehen interesannter Weise dann oft sehr maskulin aus. Warum eigentlich? Sind feminin aussehende Charakere unrealistisch für starke Frauenfiguren?
Die Gamingbrange ist dabei der Filmbrange etwas hinterher, vermutlich, weil die Entwicklungszeiten länger dauern, aber der Trend ist offensichtlich.

Zwischen Unterhaltungsmedien und Gesellschaft entsetht so ein Gap, was die Repräsentation von Rollenbildern angeht. Kurz zusammengefasst: In den 80ern hatten wir ein Überangebot an Machos und heute ein Überangebot an maskulinen Powerfrauen, was im Ergebnis dann letztlich ähnlich flach und oberflächlich wirkt.

Das hier thematisierte Spiel läuft in diesem Sinne gegen den westlichen Mainstream, was ja gar nicht so schlecht ist. Ich denke die Medienlandschaft sollte diesbezüglich mehr auf Diversität der Inhalte setzen, dann entsteht auch nicht der Eindruck eines einseitigen Agendasettings.

Der Anstoß der Autorin an dem Spiel ist individuell zwar eine berechtigte Meinungsäußerung, aber letztlich längst Mainstream.
Was mich persönlich eher beunruhigt ist die Entwicklung westlicher Medien, vor allem in den USA, zu mehr Gewalt, gepaart mit Prüderie. Vor 15 Jahren hatten wir Killerspieldebatten und Sorgen vor Gewaltexzessen in Spielen, heute sind die Aufreger Frauenkörper. Witzigstes Beispiel Mortal Kombat. Bloß keine Haut zeigen, aber guck mal: man kann ihr die Wirbelsäule raußreißen. :B
 
solange auch im jahr 2024 immer noch viele (männer) edit: nicht den unterschied zwischen "gleichberechtigung" und "gleichstellung" verstehen, sind wir mit dem thema auch lange noch nicht am ende: ja, frauen dürfen in unserem land auf dem papier alles, was männer auch dürfen. sie bekommen nur zum teil die möglichkeit nicht dazu oder müssen unverhältnismäßig mehr leisten.

und da reden wir noch nichtmal über kindererziehung oder care-arbeit. auf die jetzt erwartbaren kommentare, dass sie das selbst so wollen (die frauen) werde ich nicht reagieren, schon mal vorweg.
 
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@BitByter Ja, bei Frauen werden immer noch grundsätzlich andere Maßstäbe angelegt und darum geht es unter anderem ja auch hier. "Niemals gut genug" war dafür in dem anderen Artikel von Antonia eine passende Überschrift.

Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel: Brie Larson wurde als Darstellerin von Captain Marvel von einigen Männern dafür kritisiert, sie würde in den Filmen zu wenig oder nie lächeln. Kennt irgendjemand eine vergleichbare Kritik zu den männlichen Charakteren und Schauspielern? Nein, aber Frauen haben zu lächeln. Es mag wie eine unwichtige Kleinigkeit wirken, zeigt aber das Problem dahinter sehr gut.
 
@BitByter Ja, bei Frauen werden immer noch grundsätzlich andere Maßstäbe angelegt und darum geht es unter anderem ja auch hier. "Niemals gut genug" war dafür in dem anderen Artikel von Antonia eine passende Überschrift.

Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel: Brie Larson wurde als Darstellerin von Captain Marvel von einigen Männern dafür kritisiert, sie würde in den Filmen zu wenig oder nie lächeln. Kennt irgendjemand eine vergleichbare Kritik zu den männlichen Charakteren und Schauspielern? Nein, aber Frauen haben zu lächeln. Es mag wie eine unwichtige Kleinigkeit wirken, zeigt aber das Problem dahinter sehr gut.
Oder es zeigt, dass man sich selbst gar nicht die Mühe macht herauszufinden, ob man mit seinen Annahmen richtig liegt. Denn wenn man animmt, Männer würden keine vergleichbare Kritik erleben, könnte man ja danach suchen, ob es männliche Schauspieler gibt denen vorgeworfen wird, falsch gecastet zusein oder keinen schauspielerischen Umfang zu haben und Ähnliches. Mir würde ganz spontan Steven Seagal einfallen, der für eine ganze Bandbreite an Unzulänglichkeiten kritisiert wird oder Heath Ledgers Casting als Joker. Werden an Frauen also grundsätzlich andere Maßstäbe angelegt? Haben sie es wirklich schwerer als Männer? Oder ist es nur ein veraltetes Rollenbild?
 
Es ging mir nicht darum, ob jemand Kritik erfährt, sondern warum und wie. Um bei meinem Beispiel zu bleiben: Wäre Captain Marvel männlich besetzt, würde dann jemand kritisieren, er würde zu wenig lächeln? Wohl kaum. Spoiler: Die männlichen Charaktere lächeln ebenfalls fast nie. Das hat also nichts mit einer Kritik an der schauspielerischen Leistung an sich zu tun, sondern nur damit, was einige von Frauen erwarten.


Übrigens spiegelt sich das alles auch in den Besetzungen älterer Charaktere. Je älter Schauspielerinnen werden, desto schwieriger finden sie eine gute Rolle. Das ist bei Männern anders.

 
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Es ging mir nicht darum, ob jemand Kritik erfährt, sondern warum und wie. Um bei meinem Beispiel zu bleiben: Wäre Captain Marvel männlich besetzt, würde dann jemand kritisieren, er würde zu wenig lächeln? Wohl kaum. Spoiler: Die männlichen Charaktere lächeln ebenfalls fast nie. Das hat also nichts mit einer Kritik an der schauspielerischen Leistung an sich zu tun, sondern nur damit, was einige von Frauenrollen erwarten, weil sie weiblich sind.


Übrigens spiegelt sich das alles auch in den Besetzungen älterer Charaktere. Je älter Schauspielerinnen werden, desto schwieriger finden sie eine gute Rolle. Das ist bei Männern anders.

Und in beiden Artikeln haben wir mehr Meinung als Fakten und wenig Differenzierung. Black Widow hat nicht dieselbe Kritik erfahren wie Captain Marvel, tatsächlich hat Captain Marvel sogar beachtlichen Erfolg an der Kinokasse erzielt und selbst bei The Marvels (den man zu der Zeit noch nicht kannte) waren die meisten Tickets an männliche Zuschauer gegangen. Wenn ich also jetzt den Job eines Journalisten habe, wäre meine Aufgabe dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Das beginnt damit herauszufinden, wo tritt die Kritik auf, dann wie prävalent sie ist und schließlich die Hintergründe aufzuspüren. Natürlich kann ich aber auch die boulevardeske Abkürzung nehmen und das alles sein lassen, was ihn aber auch journalistisch wertlos macht.

Das Interview ist da ähnlich, die Protagonisten müssen sich keinen unangenehmen Fragen stellen, es ist ein "fröhlicher" Kaffeeklatsch, der an und für sich auch nicht schlecht ist, weil er ein Einblick in persönliche Erfahrungen und Ansichten liefert aber eben keinen Blick darüber hinaus und auch keine Konfrontation damit.
Der Deutschlandfunk hat eine ganz nette Seite dazu, wie gute Interviews aussehen sollten:
Das heißt nicht, dass man es so machen kann wie hier, wie gesagt es ist interessant welche persönlichen Erfahrungen und Ansichten jemand hat aber was fehlt ist ein Gegenpart, der nicht fragen füttert, sondern hinterfragt ob eine Ansicht, eine Einstellung oder eine Annahme korrekt ist oder auch mit dem Gegensatz konfrontiert.
 
Es ging mir nicht darum, ob jemand Kritik erfährt, sondern warum und wie. Um bei meinem Beispiel zu bleiben: Wäre Captain Marvel männlich besetzt, würde dann jemand kritisieren, er würde zu wenig lächeln? Wohl kaum. Spoiler: Die männlichen Charaktere lächeln ebenfalls fast nie. Das hat also nichts mit einer Kritik an der schauspielerischen Leistung an sich zu tun, sondern nur damit, was einige von Frauen erwarten.


Übrigens spiegelt sich das alles auch in den Besetzungen älterer Charaktere. Je älter Schauspielerinnen werden, desto schwieriger finden sie eine gute Rolle. Das ist bei Männern anders.


OK, kann man alles thematisieren.

Ich hätte aber gar kein Interesse in einem Game stundenlang auf die Rückansicht einer 60 jährigen zu gucken, um mal den Bogen zu spannen. :|
Abgesehen davon gibt es auch haufenweise Kritik an männlichen Schauspielern, in jede Richtung. Arnie und Sly Stallone mussten sich da durchkämpfen und hatten irgendwann das Glück erfolgreich zu werden, weil es für sie eine Zielgruppe gab.
Bei Medien geht es auch darum, für welche Zielgruppen diese da sind. Das wird dann von Kritikern dann gerne als Fanservice bezeichnet. Im Umkehrschluss sollen also Medien entgegen der Wünsche der Nutzer gestaltet werden?

Das hier diskutierte Spiel richtet sich vorrangig an eine junge männliche Spielerschaft. Anstatt sich darüber zu freuen, dass hier eine starke weibliche Hauptfigur im Mittelpunkt steht, statt des z.B. in Final Fantasy üblichen Jünglings, sieht die aber angeblich zu gut aus.
 
Wir drehen uns in dieser Diskussion im Kreis. Wir können natürlich auch wieder vorne anfangen.
 
Wir drehen uns in dieser Diskussion im Kreis. Wir können natürlich auch wieder vorne anfangen.
hast du wirklich erwartet irgendetwas zu erreichen, geschweige denn zu verändern? die allgemeinplätze und vorgegebene sachlichkeit sind ja eigentlich schon warnung genug^^
 
hast du wirklich erwartet irgendetwas zu erreichen, geschweige denn zu verändern?
Nein, habe ich nicht erwartet. Mir geht es bei solchen Diskussionen eher um die still mitlesenden und vielleicht auch hier und dort einen Denkanstoß geben zu können. Überzeugen lässt sich in einer einzelnen Diskussion sowieso fast nie jemand, aber der ein oder andere Gedanke bleibt vielleicht mal hängen und arbeitet weiter. Das wäre schon sehr viel.

P.S. Danke an Antonia für den sehr lesenswerten Artikel und verspätet auch für "Niemals gut genug".
 
Wir drehen uns in dieser Diskussion im Kreis. Wir können natürlich auch wieder vorne anfangen.

Aha, ich habe mal kurz geguckt, was Du bislang argumentativ vorgebracht hast, eher wenig, von daher kannst Du gerne von vorne anfangen.

Ich habe den Eindruck, Du gehst davon aus, von einer moralisch höheren Position heraus zu sprechen, wodurch andere Argumente nicht diskussionswürdig seien, oder Deine besonders gut.

Wie in den meisten politischen Debatten gibt es nunmal Zielkonflikte, wer die nicht anerkennt, bleibt Ideologe.
 
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hast du wirklich erwartet irgendetwas zu erreichen, geschweige denn zu verändern? die allgemeinplätze und vorgegebene sachlichkeit sind ja eigentlich schon warnung genug^^
"Wie in den meisten politischen Debatten gibt es nunmal Zielkonflikte, wer die nicht anerkennt, bleibt Ideologe."
 
Im Kreis drehend deshalb, weil es nichts bringen würde, hier schon getätigte Argumente und Sichtweisen einfach zu wiederholen. Ich habe nur versucht weitere Aspekte dieser Diskussion hinzuzufügen. Was du und andere damit anstellen, ist euch überlassen.
 
Im Umkehrschluss sollen also Medien entgegen der Wünsche der Nutzer gestaltet werden?
Genau das war ein Gedanke den ich im Interview hatte. Wenn wir ans Kino denken, sind die umsatzstärkeren Filme eher bombastischer Natur. Schauen wir nur mal die erfolgreichsten Filme aller Zeiten an:

Selbst ein Titanic, das ja ein tragisches Drama ist, geht es um junge Liebe und eine gewaltige Katastrophe mit den bestmöglichen Effekten seiner Zeit dargestellt. Nach Inflation haben wir noch sowas wie Vom Winde Verwehrt oder Doktor Zhivago aber das ist lange nicht mehr aktuell. Das meiste Geld möchte in den letzten Jahrzehnten das Publikum doch lieber ausgeben für Stars Wars, Marvel, Avatar, Fast & Furious, Transformers, Harry Potter, Frozen, Barbie usw.. Kurzum: Nicht dass es kein Publikum gibt für realistische Darstellungen unserer Welt aber der Kram vom Cannes Film Festival über die krebskranke Patientin die ihre Flucht aus Bukarest aufarbeitet und von einen netten jungen Pfleger begleitet wird, mit dem sie noch ein Mal Spaß im Stroh hat ist keiner der die Kasse nun so sehr klingeln lässt, dass man sagen würde "Au ja, da müssen wir jetzt viel mehr investieren!".

Das man sich das, auch als Schauspieler, womöglich mehr wünscht kann ich nachvollziehen. Bei mir kommt auch etwas die Magensäure hoch, wenn ich die Nummern hinter dem Fast Franchise sehe aber Berlinale, Cannes und Co. existieren ja nun Mal. Es steht dem grundsätzlich nichts im Weg.

Ach ja, was ich allerdings im Interview interessant fand war der Teil mit dem Bezug auf den Beziehungen in Serien. Das ist etwas das mich allerdings schon immer genervt hat - unabhängig vom Geschlecht. Diese Spielerei mit Beziehungen, die man aber nicht konsequent durchzieht und dann zurück zum Status Quo geht.

Das hier diskutierte Spiel richtet sich vorrangig an eine junge männliche Spielerschaft. Anstatt sich darüber zu freuen, dass hier eine starke weibliche Hauptfigur im Mittelpunkt steht, statt des z.B. in Final Fantasy üblichen Jünglings, sieht die aber angeblich zu gut aus.
Stimmt, was ja auch im Artikel angesprochen wurde. Es gibt diese Idealvorstellungen bei Männern - kritisiert sie aber nicht. Es gibt sie halt und joah, egal. Aber warum kann es dann nicht bei Eve egal sein? Gerade wo in den letzten Jahren ja eher versucht wurde weibliche Figuren reinzubringen, die nicht dem Ideal entsprechen (bis hin ins groteske, wie bei Diablo Resurrected).

Wir drehen uns in dieser Diskussion im Kreis. Wir können natürlich auch wieder vorne anfangen.
Das im Kreis drehen liegt doch aber daran, dass man auf die Inhalte nicht eingeht, sich also diesem Austausch verweigert und einfach wieder zum Start geht und dort im Grunde erneut wiederholen würde, was man schon gesagt hat, anstatt bspw. ichmussagens Kommentar zu nehmen und ganz direkten Bezug zu nehmen. Man würde sich nicht im Kreis drehen, wenn man seine Aussage... sagen wir "Bei Medien geht es auch darum, für welche Zielgruppen diese da sind. Das wird dann von Kritikern dann gerne als Fanservice bezeichnet. Im Umkehrschluss sollen also Medien entgegen der Wünsche der Nutzer gestaltet werden?" nehmen würde und dann darüber sprechen würde. Aber stattdessen ist die Antwort, dass man sich im Kreis drehen würde.

Gerade wo du stille Mitleser ansprichst: Wie sieht das aus einer Perspektive eines Dritten aus? Der Denkanstoß kommt ja eher von denen, welche direkten Bezug auf das Gesagte nehmen und weniger von denen, die sich dem entziehen.
 
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