SethWinterstein
Spiele-Enthusiast/in
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Uff also zu erst ein Mal lege ich Frauen keine Mündigkeit in den Schoß, sie SIND mündig. Sie sind selbstbewusste Wesen, sie sind rechtlich gleichgestellt, das Thema unter dem wir hier kommentieren kommt von einer weiblichen Autorin. Wir haben einen weiblichen Kanzler macht, weibliche Minister in allen Ländern und Ebenen, weibliche Richter, Frauen spielen Videospiele, kaufen Häuser und so weiter. Frauen führen ihre eigenen Leben, in denen sie freien Zugang zu Bildung haben und nutzen, in denen sie ihre eigenen Entscheidungen treffen können und dies auch tun.ich werde jetzt ein einziges mal reagieren. bei allem was du schreibst hinterfragst du nicht ein einziges mal die hintergründe. du fragst nicht ein einziges mal, nach dem warum. legst den frauen eine mündigkeit in den schoß (und ruhst dich als mann darauf aus), die sie auf dem papier vielleicht haben, aber gesellschaftlich nicht eingeräumt bekommen. im folgenden ein paar beispiele zum GPG, welcher bereinigt aktuell übrigens bei 6% liegt und nicht bei 2%:
Equal Pay Day: Fünf Mythen zur ungerechten Bezahlung im Faktencheck
Heute ist Equal Pay Day in Deutschland. Der Aktionstag soll auf ungerechte Lohnlücken zwischen den Geschlechtern aufmerksam machen. Dabei kommen immer wieder die gleichen Mythen auf den Tisch. Stimmen sie?www.rnd.de
Gender Pay Gap: Frauen verdienen mehr - DGFP
www.dgfp.de
Expertinnen-Interview: Warum der Gender-Pay-Gap seit Jahren stagniert
Wir sprechen mit Wirtschafts- und Finanzexpertin Henrike von Platen über Lösungsansätze zur Schließung des Gender-Pay-Gaps.www.stepstone.de
darüber hinaus spielt aus meiner sicht auch der unbereinigte GPG eine rolle, da wir uns als gesellschaft die frage stellen sollten, warum frauen so massiv schlechter bezahlte berufe "freiwillig" wählen. aber wenn ich ehrlich bin erwarte ich nicht, dass du dir diese frage stellst.
Der Vorwurf, dass ich nicht nachdenke "warum" ist ziemlich absurd, wenn man meinen Text liest in dem ich einen historischen Ausflug mache und dabei differenziert verschiedene Faktoren miteinbeziehe, welche sowohl auf Gesellschaft als auch Frauen auswirkte, damit diese eben ein solch selbstbestimmtes Leben führen können. Was ich nur nicht schreibe ist, dass die Antwort auf alles warum "das Patriarchat" wäre, denn das ist wie aufgezeigt eben Unsinn.
Der GPG liegt bereinigt übrigens durchaus bei 2%. 6% beinhaltet nämlich noch immer die Erwerbsauszeiten, auch die kann man aber herausrechnen:
"Nimmt man zusätzlich Erwerbsauszeiten von Frauen zum Beispiel aufgrund von Kindererziehung aus der Berechnungsgrundlage heraus, beträgt die Lohnlücke nur noch zwei Prozent."
Ten Years Gender Pay Gap-Mistake - Ein Irrtum wird zehn Jahre alt
Mit einer konstruierten Zahl werden Frauen und Männer gegeneinander ausgespielt - Das Statistische Bundesamt veröffentlicht seine jährliche Berechnung
www.telepolis.de
Und an der Stelle noch ein Mal das Interview mit Wirtschaftsnobelpreisträgerin Claudia Goldin:
A New Nobel Laureate Explains the Gender Pay Gap (Replay) - Freakonomics
A New Nobel Laureate Explains the Gender Pay Gap (Replay) - Freakonomics
freakonomics.com
Ich stelle mir schon die Frage, warum Frauen eher einen schlechter bezahlten als besser bezahlten Beruf wählen, warum sie eher Teilzeit als Vollzeit wählen oder warum sie sich für Kinder entscheiden oder Sabbaticals nehmen und so weiter. Und hier gibt es eben zwei Perspektiven. Perspektive 1 ist, Frauen sind Opfer einer gesellschaftlichen Verschwörung herrschender Männer, welche sie wo es nur geht klein machen und klein halten. Perspektive 2 ist ein Konglomerat unterschiedlichster Gründe, die zu einer Tendenzverschiebung führen. Ich nehme Perspektive 2 ein, da Perspektive 1 über die letzten fünfzig Jahre das Niveau einer Verschwörungserzählung entwickelt hat und - erneut - Frauen ihrer Mündigkeit beraubt, weil sie unterstellt ihr Leben sei komplett fremdbestimmt und nur bei einem exakten Verhältnis von 50% ist dem dann nicht so, sprich wenn genug Frauen die "richtige Entscheidung" treffen.
Wenn man übrigens deinen Links folgt (von dgfp) liest man Sätze wie:
"Die Beschäftigten in diesen Berufen erhalten durchschnittlich deutlich weniger Lohn, Wertschätzung und Ansehen." im Bezug auf Gesundheitswesens, der Grundversorgung, Pflege und Bildung. Beleg? Gar keiner. Was haben wir stattdessen in der Pandemie erlebt? Das Geklatsche als Zeichen der Wertschätzung und auch vorher schon gab es Kritik daran wie Pflegekräfte bezahlt werden. Darüber hinaus ist das eine ganz schön große Bandbreite die hier abgesteckt wird, allein die Gehaltsspannen sind hier gigantisch, wobei man hier wohl nirgendwo auf den Mindestlohn trifft. Es wird auch verglichen mit der besseren zweiten Stufe wo dann Lehrkräfte erwähnt werden (was war dann mit Bildung bei der Aufzählung von Bereichen der ersten Stunde gemeint? Vor allem, die zweite Aufzählung dient als diejenige, die besser bezahlt ist - nur sind bedeutend mehr Frauen als Männer Lehrer.
Wenn eine unbelegte Aussage mit ziemlichen Gewicht gefällt wird, die bei näherer Betrachtung sich womöglich sogar als fragwürdig oder sogar falsch herausstellt, wirft das auf die Quelle ein schlechtes Licht. Es ist auffällig, dass man versucht den Gender Pay Gap als ein grundsätzlich zu lösendes Problem darzustellen, weil man mal subtil, mal ganz offen meint der Hintergrund sei Diskriminierung von Frauen. Und wenn es nicht die erste Antwort aufs "Warum?" ist, dann halt als antwort auf das zweite warum oder das dritte warum ecetera.
Und was ist mit den Frauen, welche dieselbe Position der Männer vertreten? Genau hier sind wir wieder am Punkt, dass man sich am Geschlecht aufhängt. "Der darf das nicht, denn er ist ein Mann!" aber die Frau die das macht, die wird nicht wahrgenommen und ignoriert oder auf andere Art disqualifiziert.mir geht es darum, dass mäner frauen nicht sagen, was sie zu fühlen oder zu denken haben. das männer nicht frauen erklären, dass sie gleichgestellt sind, wenn sie die kämpfe die frauen führen (müssen) überhaupt nicht beurteilen können.
Nur dass sogar im Artikel die Sexualisierung von Männern angesprochen wird, die es also eben sehr wohl gibt und hier auch in den Kommentaren wurden sie erwähnt, ich habe sie selbst sogar erwähnt. Also ja, Männer dürfen das Anprangern kleinreden und Frauen genauso und wir können es nachvollziehen, unabhängig vom Geschlecht aber nicht jeder zieht eben denselben Schluß.auf den konkreten fall bezogen geht es mir darum, dass männer die meinung einer frau nicht kleinreden dürfen, die eine sexualisierung anprangert, die keiner von uns männern in der form auch nur ansazuweise nachvollziehen kann.
Fadenscheinige Argumente oder eher unangenehme Argumente? Denn was stört ist ja, dass es passiert und das man argumentiert, es scheint also eher es geht darum, dass die Argumente dir unangenehm sind. Die vorgespielte Sachlichkeit kann ich als Kritikpunkt nicht nachvollziehen. Wie möchtest du, dass die Diskussion aussieht? Soll sie aus flamen bestehen, ein Stakkato an Beleidigungen?und doch passiert es wieder und wieder und wieder unter fadenscheinigsten argumenten und vorgespielter sachlichkeit, um ja das eigene verhalten nicht anpassen zu müssen, weil man merkt, dass das nicht okay ist.
Und welches Verhalten ist nicht okay? Das gerade eben, das Kleinreden? Warum soll das nicht okay sein, obwohl das ja sachlich formuliert und mit Argumenten begleitet wird? Dir schwebt vor, dass man sein Verhalten anpassen soll.. und im Kontext dessen, dass es um Widerspruch ging also keinen Widerspruch äußert. Und die Basis dafür ist dann auch noch das eigene Geschlecht. Mann soll die Klappe halten, wenn eine Frau etwas anprangert, weil er ein Mann ist. Ziemlich diskriminierend.
Das Problem ist die grundsätzliche Vorstellung, dass alles mögliche jeden repräsentieren soll. Das ist aber nicht der Job einer Arbeitsstelle, nicht der Job einer Führungsposition, ja nicht ein Mal der Job eines politischen Mandats. Man hat hier zwei Wege die man gehen kann, entweder man freut sich über die Möglichkeiten die Frauen haben und auch wählen, darum dass wir also Egalität erreicht haben oder man moniert den Mangel an Repräsentanz und sieht Egalität nur gegeben, wenn überall ein exaktes Verhältnis erreicht wird und reduziert Menschen dabei auf ihre Attribute wie ihr Geschlecht, ohne es zu merken.Das ist wirklich erstaunlich. Ihr zählt ständig Gründe auf, warum Frauen in der Summe nicht benachteiligt sein sollen, um dann aufzuzählen, warum Frauen benachteiligt sind. Faszinierend.
Beispiel Medizin: Der Anteil weiblicher Medizinstudierender liegt aktuell und schon länger bei 60-70%, in den Führungspositionen sind sie hingegen absolut unterrepräsentiert.
Anderes Beispiel, unser geliebtes Hobby: Mittlerweile liegt der Anteil an weiblichen Spielerinnen in etwa gleichauf mit männlichen Spielern. In der Entwicklung von Spielen, erst recht in den entscheidenden Positionen, sind sie hingegen ebenfalls deutlich unterrepräsentiert.
Und bevor du gleich wieder Gegenbeispiele in epischer Länge bringst: Nein, das ist nicht mehr in jeder Branche so ausgeprägt, aber es gibt sie immer noch zuhauf und die Gründe dahinter, die unterschiedlichen Maßstäbe, Rollenbilder, Zuschreibungen, Vorurteile, Klischees, Mythen und Erwartungshaltungen, die sind überall immer noch sehr häufig vorhanden und darum ging es hier in dem Thread ja eigentlich. Und natürlich macht das etwas mit Frauen und mit Mädchen, wenn es um die Berufswahl, Interessen, Denkweisen und das eigene Verhalten geht. Bei Männern und Jungs ebenso, nur in andere Richtungen weisend. Und an der Stelle sollten wir uns alle hinterfragen, denn wir sind alle ein Teil des Ganzen.
Wie ich auch zuvor jetzt schon schrieb, es läuft immer wieder darauf hinaus anzunehmen, alle Entscheidungen oder Lebenswege von Frauen, die nicht dem entsprechen was man persönlich sich wünscht, seien fremdgesteuert und basierten auf Sexismus in all seinen Formen. Dabei spielen sicher zum Teil die Dinge die du nennst auch hinein, wie ich oben schrieb, ich nehme Perspektive 2 ein, was ein sehr, sehr großer Sack voller Faktoren ist, wo natürlich auch Diskriminierung neben vielen anderen Dingen drin liegt. Aber Perspektive 1 ist eben wie gesagt nur eine Verschwörungserzählung. Ich stimme zu, alle sollten sich hinterfragen aber die Antwort lautet dann sehr wahrscheinlich nicht, dass wir alle Teil eines Patriarchats sind, sondern dass das Leben einfach komplex und vielschichtig ist und die Erwartungshaltung ein genau ausgeglichenes Verhältnis, bei einem einzelnen herausgepickten Attribut wie dem Geschlecht, zu erwarten nicht mit dieser Komplexität zusammenpasst.
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