Jemanden letztendlich einzustellen, NUR WEIL er zu einer Minderheit gehört, finde ich falsch.
Sicher kann es ggfalls Kandidaten geben, die sehr ähnliche Qualifikationen aufweisen - aber das kann man doch problemlos mit einem weiteren Gespräch, Test oder einem Probearbeitstag austesten.
Das wiederum wäre ja dann eigentlich eine Diskriminierung der anderen Person.
Nur weil sie NICHT der Minderheit angehört, hat man weniger Chancen den Job zu bekommen?
Es gibt NIE zwei Personen, welche gleich sind.
Qualis und Zeugnisse sind das eine. Wichtiger (für mich), ist das persönliche:
Wie passt eine Person ins Team, was ist der PERSÖNLICHE Werdegang, etc
Jetzt hab ich mir doch ein Eigentor geschossen. ^^
Ich sprach explizit von gleicher Qualifikation und Notendurchschnitt. Das, was schlussendlich wichtig ist, um überhaupt zu diesem Job zu kommen. Mehr kann man zu Beginn einfach nicht über die Person sagen und selbst ein Probetag ist nur dazu da, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Ein einzelner Tag sagt rein gar nichts über die Person aus. Man kann einen Monat super ins Team passen und plötzlich nachlassen und die Kollegen lernen die Person erstmal so richtig kennen. Das gilt sowohl für den netten Schwarzen, der gerade aus Afrika kommt, als auch für den netten Weißen, der Zeit seines Lebens in seinem spießigen...äh...schicken Reihenhaus im Vorort der Stadt wohnt.
Auch von der Person, die einer Minderheit angehört, muss natürlich Leistung erbracht werden und erbracht worden sein (guter Abschluss). Ist das nicht gegeben, hat sie natürlich auch bei mir keine Chance und dann nehme ich den alten weißen Mann oder eben die alte weiße Frau.
"Nur weil sie einer Minderheit angehört", ist also nicht ganz korrekt. Ich würde niemals eine Person ins Erzieher-Team aufnehmen, die z.B. schlecht Deutsch spricht oder offen mit antiquierten Ansichten hausieren geht, weil's einfach nicht ins Berufsbild passt. Sprache ist halt eine Grundvoraussetzung für diesen Beruf, ebenso wie eine gewisse Grundhaltung. Da kann die Person noch so sehr einer Minderheit angehören, aber wenn gewisse Voraussetzungen nicht oder mangelhaft erfüllt sind, ist das halt so.
Aber auf dem
ersten Blick würde ich doch eher denjenigen zum Vorstellungsgespräch einladen, der innerhalb des Berufsfeldes des Erziehers eher eine Rarität ist. Nicht, um jemanden zu diskriminieren. Im Gegenteil. Sondern, um jemand anderes die Chance zu geben, der eben in unserer Gesellschaft weniger Chancen hat.
Ob diese Person diese Chance auch nutzt und ob sie dann bleibt, steht auf nem anderen Blatt. Wer scheiße baut, muss gehen. Das passiert dann unabhängig der Herkunft oder sonstigen Kram. Auch die Person, die einer Minderheit angehört, muss sich selbstverständlich beweisen. Und wenn schon im Vorstellungsgespräch klar wird, dass diese Person die Voraussetzungen nicht erfüllt, dann nehme ich die auch nicht.
Im Erzieherberuf kann es in der Tat auch vorteilhaft sein, wenn man z.B. einem arabischstämmigen oder kurdischen Menschen einstellt, statt einen Deutschen. Vor allem dann, wenn in der Einrichtung ein relativ hoher Anteil arabischstämmiger Kinder ist.