• Aktualisierte Forenregeln

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    Forenregeln


    Vielen Dank

Landtagswahlen 2008 in Niedersachsen und Hessen - Heute: Hessenwahl die Zweite

AW: Hessen

Zwei positive Aspekte der Wahl:
- Die CDU hat kaum Stimmenzuwachs, die SPD-Wähler sind entweder zur FDP oder zu den Grünen übergelaufen.
- Ypsilanti ist endlich zurückgetreten. Es ist mir absolut schleierhaft, warum sie nicht viel eher gegangen ist. Allein ihr Name auf dem Wahlzettel hat womöglich viele potenzielle Wähler verschreckt.

Auch wenn Koch im November gesagt hat, er werde die Studiengebühren nicht wieder einführen, traue ich ihm nicht über den Weg. Vermutlich wird er den Studentenzulauf sogar noch so auslegen, dass gerade jetzt die Universitäten mit finanziellen Mitteln ausgestattet werden müssen. Die Studenten werden dann doppelt belastet.

Die FDP hat angekündigt, dass sie mit dem Wahlergebnis verantwortlich umgehen werde. Trotzdem wurde gerade die schwarz-gelbe Koalition schon verkündet. Hoffentlich halten sie an ihrem Parteibeschluss fest und stellen sich gegen eine Einführung der Studiengebühren in dieser Legislatur-Periode.

Weder FDP noch CDU werden die Automobil- und Metallbetriebe sowie Banken hängen lassen. Sie müssen die Betriebe sogar auffangen um die angestrebten 100.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Natürlich ist dieses Ziel zu befürworten, nur bin ich auf die Umsetzung gespannt. FDP hat sich auf die Fahnen geschrieben, Neuverschuldung in jedem Fall zu vermeiden. Die Ziele sind kaum kombinierbar.

Die CDU behauptet zwar, sie wolle auf regenerative Energiequellen setzen, erklärt aber gleich wieder, dass Hessen geographisch ungeeignet ist um Wind- oder Wasserenergie weiter zu fördern. Zur Vermeidung von für den Endverbraucher teuren Experimenten mit diesen regenerativen Energien, wollen sie wieder die Kernenergie unterstützen.

Wir dürfen gespannt sein.
 
AW: Hessen

SErlenborn am 18.01.2009 19:26 schrieb:
- Ypsilanti ist endlich zurückgetreten. Es ist mir absolut schleierhaft, warum sie nicht viel eher gegangen ist. Allein ihr Name auf dem Wahlzettel hat womöglich viele potenzielle Wähler verschreckt.
Man brauchte jemanden, der nach dem schlechten Wahlergebnis zurücktritt. Stell dir vor, TSG wäre seit 2 Monaten schon Fraktions- und Parteivorsitzender und würde nur 25% einfahren. Dann könnte er nicht mehr weitermachen. Sie hat sich also als Rücktrittsmaße bereit gehalten. Sehr nobel.

Auch wenn Koch im November gesagt hat, er werde die Studiengebühren nicht wieder einführen, traue ich ihm nicht über den Weg. Vermutlich wird er den Studentenzulauf sogar noch so auslegen, dass gerade jetzt die Universitäten mit finanziellen Mitteln ausgestattet werden müssen. Die Studenten werden dann doppelt belastet.
Das war mit ziemlicher Sicherheit eine Wahllüge. Da werden die hessischen Studenten, die jetzt vll. FDP gewählt haben, noch ihr blaues Wunder erleben.

Überhaupt tun mir die Hessen wirklich leid, dass sie jetzt über die gesamte Krise hinweg ausgerechnet mit einer schwarzgelben Koalition leben müssen. Naja, die Lämmer wählen sich ihre Schlächter selbst.

Aber ich bin positiv überrascht, dass die Hessen sich nicht von den Medien haben einreden lassen, dass sie die Linkspartei nicht wählen dürfen. Das ist eine gute Basis für die weiteren Wahlen im Westen.
 
AW: Hessen

aph am 19.01.2009 10:21 schrieb:
Man brauchte jemanden, der nach dem schlechten Wahlergebnis zurücktritt. Stell dir vor, TSG wäre seit 2 Monaten schon Fraktions- und Parteivorsitzender und würde nur 25% einfahren. Dann könnte er nicht mehr weitermachen. Sie hat sich also als Rücktrittsmaße bereit gehalten.

das seh ich anders.
selbst wenn er diese posten bereits vor der wahl inne gehabt hätte, so hätte ihm trotz und alledem niemand diese niederlage angekreidet.
ein rücktritt wäre kein thema gewesen.


sehr witzig.

Das ist eine gute Basis für die weiteren Wahlen im Westen.

wieso? die linke ist doch leider noch reingekommen. :B
 
AW: Hessen

Bonkic am 19.01.2009 10:28 schrieb:
selbst wenn er diese posten berweits vor der wahl inne gehabt hätte, so hätte ihm trotz und alledem niemand diese niederlage angekreidet.
ein rücktritt wäre kein thema gewesen.

Das bezweifle ich. Du weißt doch wie die Journaille drauf ist. Die fordern immer Opfer.

Was mich aber wundern: Wenn Koch jetzt zweimal in Folge so schlechte Werte erreicht und auch schlechter dasteht als die eigene Partei: Gibt es denn innerparteilich niemanden, der ihn loswerden will?
 
AW: Hessen

Wenn ich das mal so kurz anhand der Zahlen der ARD überschlage ...

61% Wahlbeteiligung, 37,2% für CDU, 16,2% für FDP

Also hätte die CDU/FDP-Koalition einen Rückhalt von 32,57%. Der letztjährige Durchgang galt aus Sicht der CDU noch als Schlappe, aber jetzt mit rund 50.000 Stimmen weniger, feiert man sich als Sieger. Und das mit einem Kandidaten, den doch schon seit Jahren keiner mehr haben will.

Wenn ich dann noch sehe, dass im Vergleich zur letzten Wahl je rund 190.000 Wähler der SPD nicht mehr gewählt oder andere gewählt haben, dann sag ich nur Glückwunsch. Koch als das kleinere Übel darstehen zu lassen, dazu gehört schon einiges.
 
AW: Hessen

aph am 19.01.2009 10:50 schrieb:
Bonkic am 19.01.2009 10:28 schrieb:
selbst wenn er diese posten berweits vor der wahl inne gehabt hätte, so hätte ihm trotz und alledem niemand diese niederlage angekreidet.
ein rücktritt wäre kein thema gewesen.

Das bezweifle ich. Du weißt doch wie die Journaille drauf ist. Die fordern immer Opfer.

hmm, ich glaubs eigentlich nicht.
es war dermassen offensichtlich was bzw wer ursächlich für dieses -vorhersehbare- debakel war, dass vermutlich sogar die presse nicht seinen kopf gefordert hätte.

überdies, muss sogar ich zugeben, dass er, also tsg, seine sache überraschend gut gemacht hat.
er hat sich, wie ich finde, weitaus kompetenter, unabhängiger (von der yps) und auch sympathischer präsentiert, als ich ihm das zugetraut hätte.


Was mich aber wundern: Wenn Koch jetzt zweimal in Folge so schlechte Werte erreicht und auch schlechter dasteht als die eigene Partei: Gibt es denn innerparteilich niemanden, der ihn loswerden will?

ist schon beeindruckend, wie man es bei der cdu hinbekommt, das historisch (mit-) schlechteste ergebnis dermassen schönzureden und sich auch noch als gewinnler zu präsentieren.
lächerlich.
in wahrheit isses doch nur das fdp-ergebnis, welches der cdu gerade noch mal dem hals gerettet hat.

was nun koch angeht; ist mir auch ein rätsel, weshalb man den nicht spätestens jetzt demontiert hat.
vermutlich haben sie dort aber einfach nix besseres....was traurig genug ist. :$
 
AW: Hessen

Bonkic am 19.01.2009 10:59 schrieb:
es war dermassen offensichtlich was bzw wer ursächlich für dieses -vorhersehbare- debakel war, dass vermutlich sogar die presse nicht seinen kopf gefordert hätte.

überdies, muss sogar ich zugeben, dass er, also tsg, seine sache überraschend gut gemacht hat.
er hat sich, wie ich finde, weitaus kompetenter, unabhängiger (von der yps) und auch sympathischer präsentiert, als ich ihm das zugetraut hätte.

Eigentlich ist da gar nichts offensichtlich. Im Grunde ist es sogar völlig unklar, wieso TSG so hochgelobt war, obwohl er gemeinsam mit Ypsilanti und 99% des Rests des hessischen Landesverbandes den vorigen Kurs fuhr. Man darf ja nicht vergessen, dass das so gut wie alle Sozialdemokraten in Hessen so wollten, wie es lief. Als es wegen ein paar weniger schief ging, wurden zwei Sündenböcke gesucht (Scheer und Yps) und dem Rest erlaubte man so zu tun, als hätten sie nichts damit zu tun gehabt.

Das kreide ich TSG hoch an, dass er immer wieder darauf verweist, dass er und der Landesverband die vorige Politik mitgetragen haben. Klar - damit war dann kein gutes Ergebnis mehr zu erringen. Die Presse hat ihn komischerweise zum weißen Ritter geadelt. Ich kann mir das nicht erklären. Vielleicht doch eine Mann-Frau-Sache?
 
AW: Hessen

Es ist in vielen Parteien so, das die Spitzen offensichtlich ziemlich unbeliebt und teilweise sogar peinlich sind.
Weshalb die Partei die dann trotzdem immer wieder an die Spitze wählt begreift man wohl erst wenn man selbst in der Politik ist.

Es muss doch kompetentere, sympathischere Leute geben, die einen prima Spitzenkandidaten abgeben würden. Ein Obama ist ja kein Übermensch, solche Typen dürfte es auch in Deutschland im Dutzend geben.

Trotzdem bleiben Stoiber, Koch oder Westerwelle Jahrzehnte oben und senken die Wahlbeteiligung.
 
AW: Hessen

aph am 19.01.2009 10:50 schrieb:
Was mich aber wundern: Wenn Koch jetzt zweimal in Folge so schlechte Werte erreicht und auch schlechter dasteht als die eigene Partei: Gibt es denn innerparteilich niemanden, der ihn loswerden will?

Das ist echt merkwürdig. Als wenn der gegen jeden da was in der Hand hätte.
Aber der Koch hat da wohl sein Netzwerk gut eingebunden.
Tja, in keinem anderen Bundesland wäre der jetzt noch MP, aber Hessens SPD ist einfach noch unsympathischer, unfähiger und blöder als Koch, so einfach ist das.

Da braucht sich die FDP auch gar nicht so zu freuen, die Stimmen die die bekommen haben sind doch im grunde nur Leute, die wg Koch die CDu nicht wählen wollten.
Nur +0,5% bei solchen Verlusten der SPD, das ist wirklich armselig für koch.
 
AW: Hessen

Boesor am 19.01.2009 18:27 schrieb:
aph am 19.01.2009 10:50 schrieb:
Was mich aber wundern: Wenn Koch jetzt zweimal in Folge so schlechte Werte erreicht und auch schlechter dasteht als die eigene Partei: Gibt es denn innerparteilich niemanden, der ihn loswerden will?

Das ist echt merkwürdig. Als wenn der gegen jeden da was in der Hand hätte.
Aber der Koch hat da wohl sein Netzwerk gut eingebunden.


die hessiche ju hat sich übrigens äusserst koch-kritisch geäussert und ist wohl auch für eine absetzung.
 
AW: Hessen

Bonkic am 19.01.2009 18:28 schrieb:
Boesor am 19.01.2009 18:27 schrieb:
aph am 19.01.2009 10:50 schrieb:
Was mich aber wundern: Wenn Koch jetzt zweimal in Folge so schlechte Werte erreicht und auch schlechter dasteht als die eigene Partei: Gibt es denn innerparteilich niemanden, der ihn loswerden will?

Das ist echt merkwürdig. Als wenn der gegen jeden da was in der Hand hätte.
Aber der Koch hat da wohl sein Netzwerk gut eingebunden.


die hessiche ju hat sich übrigens äusserst koch-kritisch geäussert und ist wohl auch für eine absetzung.

Naja, solange da niemand mit mehr Einfluss auf den zug aufspringt wird das wohl nichts.
Aber es will natürlich auch niemand den Königsmörder geben, denn die werden ja bekanntlich später auch eher selten was.
 
AW: Hessen

Warum wollen eigentlich alle den Koch weghaben?

Hat er nicht gut regiert, dann ist das ok.

Aber aus purer Antipathie heraus, bloß weil einem seine Art nicht gefällt - naja, das find ich nicht ok.
 
AW: Hessen

Boesor am 19.01.2009 18:27 schrieb:
Tja, in keinem anderen Bundesland wäre der jetzt noch MP, aber Hessens SPD ist einfach noch unsympathischer, unfähiger und blöder als Koch, so einfach ist das.
Ich bin in der Hinsicht nicht wirklich objektiv, aber das jetzt allein an der SPD festzumachen, scheint mir ein wenig einseitig. Was die Presse in den vergangenen Monaten diesbezüglich an Schund rausgeblasen hat, war schon ziemlich beachtlich.

Als Beispiel seien nur mal die gestrigen Artikel von Malzahn bei SPON und Zastrow in der FAZ genannt.

So heisst es bei Malzahn:
Wie man zuletzt mit den sogenannten "Abweichlern" umgesprungen ist und sie mit Hass und Häme abstrafte, war mehr als unwürdig. Es war geradezu abschreckend, wie der kalte Hauch vom Hotel Lux da über Hessens SPD wehte.
Hotel Lux? Und danach ab ins Gulag? Stalinistische Methoden unterstellen ist schon ziemlich nah an der Hetze, meiner Meinung nach.

Zastrows Schmankerl sieht wie folgt aus:
Nicht von ungefähr steht am Beginn der Geschichte die Auseinandersetzung über einen tatsächlich einmaligen Wahlbetrug – der mit Auseinandersetzungen über die Anhebung der Mehrwertsteuer oder die Senkung der Rentenbeiträge nicht zu vergleichen ist. Und der von vornherein kühl kalkuliert war. Die Empörung darüber wäre nicht kleiner gewesen, wenn andere ihn begangen hätten.
Einmaliger Wahlbetrug ... als wenn es nicht gang und gäbe wäre, nach der Wahl die vorherigen Aussagen zu "vergessen". Die besagte Mehrwertsteuer ist doch ein exzellentes Beispiel: SPD akzeptiert nur 0%, CDU will 2%, also einigt man sich auf 3%. Oder wie wäre es mit Merkels "Es wird keine große Koalition geben"? Oder etwas aktueller, das Kraftwerkskarussel der Grünen in Hamburg.
Anders als bei diesen Beispiele hätte Ypsilantis Wortbruch inhaltlich nichts geändert, zumal es mit den Linken reichlich Überschneidungen gab.

Und kalkuliert, sogar kühl kalkuliert soll das ganze auch noch gewesen sein?

Dazu noch die Hochstilisierung der rebellischen "Vier Musketiere", das ganze schön als Dauerfeuer aus verschiedenen Richtungen und schon erscheint sogar ein Koch als kleineres Übel.
 
AW: Hessen

LowriderRoxx am 19.01.2009 19:14 schrieb:
Was die Presse in den vergangenen Monaten diesbezüglich an Schund rausgeblasen hat, war schon ziemlich beachtlich.

Als Beispiel seien nur mal die gestrigen Artikel von Malzahn bei SPON und Zastrow in der FAZ genannt..


na ja, das waren ja kommentare.
da darf der einzelne schon mal einen raushauen, eben weil er nur seine persönliche meinung widergibt, die nicht deckungsgleich mit der, der gesamten redaktion sein muss.
 
AW: Hessen

LowriderRoxx am 19.01.2009 19:14 schrieb:
Boesor am 19.01.2009 18:27 schrieb:
Tja, in keinem anderen Bundesland wäre der jetzt noch MP, aber Hessens SPD ist einfach noch unsympathischer, unfähiger und blöder als Koch, so einfach ist das.
Ich bin in der Hinsicht nicht wirklich objektiv, aber das jetzt allein an der SPD festzumachen, scheint mir ein wenig einseitig. Was die Presse in den vergangenen Monaten diesbezüglich an Schund rausgeblasen hat, war schon ziemlich beachtlich.

Als Beispiel seien nur mal die gestrigen Artikel von Malzahn bei SPON und Zastrow in der FAZ genannt.

So heisst es bei Malzahn:
Wie man zuletzt mit den sogenannten "Abweichlern" umgesprungen ist und sie mit Hass und Häme abstrafte, war mehr als unwürdig. Es war geradezu abschreckend, wie der kalte Hauch vom Hotel Lux da über Hessens SPD wehte.
Hotel Lux? Und danach ab ins Gulag? Stalinistische Methoden unterstellen ist schon ziemlich nah an der Hetze, meiner Meinung nach.

Zastrows Schmankerl sieht wie folgt aus:
Nicht von ungefähr steht am Beginn der Geschichte die Auseinandersetzung über einen tatsächlich einmaligen Wahlbetrug – der mit Auseinandersetzungen über die Anhebung der Mehrwertsteuer oder die Senkung der Rentenbeiträge nicht zu vergleichen ist. Und der von vornherein kühl kalkuliert war. Die Empörung darüber wäre nicht kleiner gewesen, wenn andere ihn begangen hätten.
Einmaliger Wahlbetrug ... als wenn es nicht gang und gäbe wäre, nach der Wahl die vorherigen Aussagen zu "vergessen". Die besagte Mehrwertsteuer ist doch ein exzellentes Beispiel: SPD akzeptiert nur 0%, CDU will 2%, also einigt man sich auf 3%. Oder wie wäre es mit Merkels "Es wird keine große Koalition geben"? Oder etwas aktueller, das Kraftwerkskarussel der Grünen in Hamburg.
Anders als bei diesen Beispiele hätte Ypsilantis Wortbruch inhaltlich nichts geändert, zumal es mit den Linken reichlich Überschneidungen gab.

Und kalkuliert, sogar kühl kalkuliert soll das ganze auch noch gewesen sein?

Dazu noch die Hochstilisierung der rebellischen "Vier Musketiere", das ganze schön als Dauerfeuer aus verschiedenen Richtungen und schon erscheint sogar ein Koch als kleineres Übel.

Das mag ja alles stimmen...und doch ist es nichtig.
Interessant ist nämlich nur, was der Wähler wahrnimmt und wie er es bewertet.
Und da scheint mit dem Einbezug der Linken scheinbar für viele Wähler ein tabu gebrochen.
Dazu hat sich die SPD ja nun (leider) auch als nicht sehr stabil erwiesen, sowas mag der Wähler in Deutschland eher selten.
Nee, nee, das hat die SPD und natürlich allen voran "Frau XY" (Schröder) sich schon selbst zuzuschreiben.
 
AW: Hessen

TheChicky am 19.01.2009 19:09 schrieb:
Warum wollen eigentlich alle den Koch weghaben?
Er hat schlecht regiert, was das Wahlergebnis 2008 auch schön verdeutlicht. Um das Ergebnis zu retten, hat er damals einen Wahlkampf geführt den man schon mal als pro-rassistisch bezeichnen kann.

Ich wohnte damals noch in Niedersachsen, deswegen will ich nicht ins Detail gehen, weil ich womöglich falsche Aussagen mache. Mir als Student ging es bei der Wahl hauptsächlich um die Studiengebühren.

aph am 19.01.2009 11:07 schrieb:
Vielleicht doch eine Mann-Frau-Sache?
Es spielte sicher eine Rolle. Die Menschen mögen keine schwachen Politiker, auch wenn Ypsilantis Programm imo gar nicht schwach war, sondern nur ihr gescheiterter Durchsetzungsversuch einer rot-rot-grünen Koalition. Wenn der schwache Politiker zudem eine Frau ist, sehen viele ihr Vorurteil bestätigt und die Politikerin wird geradezu gehasst.

Ich persönlich rechne Ypsilanti ihren Versuch auch hoch an. Es kommt hoffentlich kein Spitzenpolitiker der SPD mehr auf die Idee, rot-rote Koalitionen zu verdammen. Die Möglichkeit rot-roter Koalitionen ist die einzige derzeitige Perspektive sozial-demokratischer Politik. Sollte sich die SPD der Linken nicht annähren oder zumindest selber versuchen ihren rechten Flügel kleiner zu halten und Teile des Linken-Programms in ihr eigenes zu integrieren, wählen wir in Deutschland bald nur noch die Koalitionspartner der CDU.

Meiner Meinung nach ist es gerade heute schlecht, dass Schwarz-Gelb bundesweit so stark wird - finanz-, wirtschafts-, bildungs- und innenpolitisch. Allerdings wird es Zeit, dass sich etwas verändert und die Situation ist so verfahren, dass dies wohl der einzige Ausweg ist - und hoffentlich als Ausweg genutzt wird.

Meine politischen Interessen werden dieses Jahr eh nicht umgesetzt, von daher hoffe ich einfach nur, dass SPD, Linke und Grüne eine starke Opposition bilden und sich in dieser wieder annähern.

Off-Topic:
APH!!! :X :X :X :X :X Schön dich zu sehen!
 
AW: Hessen

Boesor am 19.01.2009 19:24 schrieb:
Das mag ja alles stimmen...und doch ist es nichtig.
Interessant ist nämlich nur, was der Wähler wahrnimmt und wie er es bewertet.
Exakt mein Punkt, die Wahrnehmung der Wähler. Was, bitte, bestimmt die Wahrnehmung, wenn nicht die Mainstream-Medien? Es wurde in einer Art und Weise präsentiert, sowohl was Umfang als auch Formulierungen angeht, die sehr hart an der Grenze der objektiven Berichterstattung liegt. Der Wortbruch wurde weit über alle gängigen Maße verunglimpft, Ypsilanti wurde zur Lügilanti, die RGR-Koalition transformierte zur Vorhut der Bolschewiken, und so weiter.

Und da scheint mit dem Einbezug der Linken scheinbar für viele Wähler ein tabu gebrochen. Dazu hat sich die SPD ja nun (leider) auch als nicht sehr stabil erwiesen, sowas mag der Wähler in Deutschland eher selten.
Nee, nee, das hat die SPD und natürlich allen voran "Frau XY" (Schröder) sich schon selbst zuzuschreiben.
Stabil ... stabil ist heutzutage keiner mehr. Was ist denn aus Kochs Tiraden gegen Ausländer geworden oder seiner Fokussierung auf die Jugendkriminalität? Alles schon Schnee von gestern, alle fallen sie um wie die Fliegen.

Natürlich haben die Sozen beim Umfallen ein besonderes Talent, da kann ihnen kaum einer das Wasser reichen. Und ohne Zweifel haben sie in Hessen den Bock abgeschossen und ein hervorragendes Ziel für solch eine Medienkampagne abgegeben. Aber das ändert nichts daran, wie sehr die öffentliche Meinung eingepeitscht wurde. Besonders lokale Blätter haben in der Hinsicht kein Blatt vor den Mund genommen.

Zum Schluss noch ein Artikel über die Entwicklung hin zur Mediokratie.
 
AW: Hessen

LowriderRoxx am 19.01.2009 19:42 schrieb:
Exakt mein Punkt, die Wahrnehmung der Wähler. Was, bitte, bestimmt die Wahrnehmung, wenn nicht die Mainstream-Medien? Es wurde in einer Art und Weise präsentiert, sowohl was Umfang als auch Formulierungen angeht, die sehr hart an der Grenze der objektiven Berichterstattung liegt. Der Wortbruch wurde weit über alle gängigen Maße verunglimpft, Ypsilanti wurde zur Lügilanti, die RGR-Koalition transformierte zur Vorhut der Bolschewiken, und so weiter.

Ist nur die Frage, haben sich die Wähler das von den meiden einreden lassen, oder haben die Medien die Stimmung der Wähler aufgegriffen? Ich tendiere ehrlich gesagt eher zu letzterem.

Stabil ... stabil ist heutzutage keiner mehr. Was ist denn aus Kochs Tiraden gegen Ausländer geworden oder seiner Fokussierung auf die Jugendkriminalität? Alles schon Schnee von gestern, alle fallen sie um wie die Fliegen.

Natürlich haben die Sozen beim Umfallen ein besonderes Talent, da kann ihnen kaum einer das Wasser reichen. Und ohne Zweifel haben sie in Hessen den Bock abgeschossen und ein hervorragendes Ziel für solch eine Medienkampagne abgegeben. Aber das ändert nichts daran, wie sehr die öffentliche Meinung eingepeitscht wurde. Besonders lokale Blätter haben in der Hinsicht kein Blatt vor den Mund genommen.

Der Unterschied ist nur, dass Koch alles zusammen mit seiner Partei machen konnte, während die SPD nunmal wie ein führungsloser zerstrittener haufen, der im wesentlichen mit sich selbst zu tun hat, daher kommt.
 
AW: Hessen

TheChicky am 19.01.2009 19:09 schrieb:
Warum wollen eigentlich alle den Koch weghaben?

Hat er nicht gut regiert, dann ist das ok.

Aber aus purer Antipathie heraus, bloß weil einem seine Art nicht gefällt - naja, das find ich nicht ok.
nunja jemand der um des machterhalts willen mit rassismus spielt, der seine illegalen wahlkampfspenden dreister- und wissentlich fälschlicher weise als "jüdische vermächtnisse" deklariert, der brutalstmögliche verhinderer eines fast einzigartigen und weitestgehende unaufgeklärten spendenskandals - der auch offiziell nichts von seinen verfehlungen zurücknimmt oder entschuldigt - dem steht meines erachten kein öffentliches amt zu. und das ist seine art und die gefällt mit tatsächlich nicht.

recht hast du nur, dass reine antipathie ohne gründe nicht ausschlaggebend sein sollte, die ypsilanti mag ich auch nicht, aber wenigstens hatte sie versucht lösungen zu finden möglicherwiese unbequem, aber man sieht ja, dass die wähler immer noch nicht bereit sind den unbequemen weg zu gehen...

und unschön ist der ausgang der wahl an sich, wirklich schlimm aber das die wahlbeteiligung immer niedriger wird.
 
AW: Hessen

Wolf-V am 19.01.2009 20:43 schrieb:
und unschön ist der ausgang der wahl an sich, wirklich schlimm aber das die wahlbeteiligung immer niedriger wird.

Wobei das hier denke ich logisch ist, also die niedrige Wahlbeteiligung.
Viele SPD Wähler sind enttäuscht gewesen und anders als sonst wollten sie nicht in Massen zur CDU (also zu Koch) überlaufen.
Die Linke hat auch nicht gerade positive Schlagzahlen gemacht, da werden sich viele gedacht haben "Bleib ich halt zu hause".

Aber generell stimme ich dir zu, die Wahlbeteiligung in D ist generell zu niedrig
 
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