Ja, aber wie lange dauert es, bis du das gesamte System verstanden hast und nur noch an deinem Skill feilen musst?
In einem typischen CoD brauchst du dafür ein oder zwei Level - vielleicht 10 bis 20 Minuten. Fertig. Der Rest ist Skill.
Selbstverständlich basiert ein Shooter viel mehr auf Skill als ein RTS, aber 20 Minuten, um das ganze System zu verstehen? Sorry, aber das ist gerade im Multiplayer jetzt echt völliger Unfug. Da hat jede Waffe eigene Vor- und Nachteile, es gibt die ganzen "Perks" mit Zusatzsklills, die Du kombinieren kannst usw. - wenn du da intensiver spielst und das beste aus Deinen Skills rausholen willst oder ganz bestimmte Spielweisen unterstreichen willst, musst du viele Dutzend Stunden spielen, bevor Du das alles durchblickst bzw. ein Gefühl dafür bekommst, welche Waffen und zuschaltbare Skills für DICH passen, damit du DEIN Spiel gut umsetzen kannst, und hinzu kommt noch, dass du je nach Map und Spielmodus nochmal eine völlig andere Ausstattung brauchst, damit du da möglichst gut abschneidest.
Wenn du jetzt von der Singleplayer-Kampagne sprichst: klar, da muss man nicht viel wissen und "lernen". Und natürlich musst du nicht wie beim RTS überlegen: wenn der Feind nun die Einheitentyp X hat, welchen Einheitentyp muss ich dann einsetzen? Dafür musst du halt überlegen: wenn das Gegnerteam ständig beim Herrschaftspunkt B zwei Spieler versteckt: wie schalten wir die am besten aus, oder sollen wir die überhaupt ausschalten und nicht einfach auf B scheißen und ständig A und C erobern?
Es sind halt völlig andere Spiele, und bei RTS überwiegt selbstverständlich das überlegen, bei einem Shooter die Reaktion und der Skill. Aber wenn man mehr als nur die Kampagne spielen will, dann muss man auch bei einem Shooter extrem viel Zeit investieren, wenn man mit den besseren im Multiplayer mithalten will und nicht nur "ein bisschen rumballern" möchte - letzteres geht natürlich auch völlig ohne Verständnis der Waffen&co, du KÖNNTEST natürlich einfach die Standard-Sturmgewehrklasse nehmen und mitspielen. Aber zum Optimieren brauchst du sehr viel Erfahrung und musst sehr viel ausprobieren, vieles kann man auch nicht - um Gegensatz zu einem RTS - einfach pauschal sagen a la "Einheit X schlägt Einheit Y immer", sondern der eine kommt mit Snipergewehren super zurecht, der andere überhaupt nicht, der eine liebt Standardgranaten, die nach dem Werfen noch weiterrollen, der andere bevorzugt "Klebe"-Granaten usw.
Ein Vorteil bei Shootern ist, dass du auch als "noob" mitspielen kannst, weil du ja Teil eines Teams bist - sofern du nicht "jeder gegen jeden" spielst
Da hast du dann auch als "noob" immer wieder Deine Erfolgserlebnisse. Bei so was wie SC2 wäre man als Einsteiger nach 5 Runden vermutlich für immer raus, weil man da echt keinen Bock mehr hätte und nicht EIN Erfolgserlebnis hat.
In Starcraft 2 wird dir das Spiel über die gesamte Kampagne häppchenweise beigebracht - und selbst dann gibt es noch speziell auf Multiplayerskills ausgerichtete Tutorials, die dich in die arkanen Mysterien des Mikromanagements einführen. Für einen Totalnoob ist es ein wesentlich langwierigerer und aufwändigerer Prozess in RTS reinzukommen als in einen Shooter. Gerade deshalb geht Starcraft 2 ja so langsam und behuptsam vor.
Ja sicher, aber gerade deswegen ist es ja einfach auch für Einsteiger - man muss eben NICHT jede Kleinigkeit intensiv lernen und verstehen, weil es eben im Laufe der Zeit beigebracht wird, und zudem kann man durch den Schwierigkeitsgrad auch so oder so die Kampagne absolvieren, ohne dass man die ganzen Einheitentypen in- und auswendig kennt. Im Multiplayer sieht das ganz anders aus, da ist man verloren, wenn man sich nicht vorher einige Tutorials anschaut, was man in den ersten 2-3 Minuten des Spiels machen sollte, und selbst wenn man es weiß kommt es dann auch noch zusätzlich auf den Speed und das Timing der Aktionen an.