AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist
Freaky22 am 31.01.2009 15:28 schrieb:
@ Ra-Tiel
Man kann es auch schlicht und ergreifend übertreiben. Und deine Beispiele mit den Journalisten sind bezogen auf den Bundestrojaner für mich an den Haaren herbeigezogen. Als ob die Polizei nichts besseres zu tun hat als Leuten irgendwelche falsche Beweise unterzuschieben. Nicht dass das nicht vor kommt. Aber wie gesagt man kann es auch übertreiben. Wenn du so ein starkes Misstrauen ggü. dem Staat hast solltest du auswandern. [...]
Ich habe nirgendwo gesagt, dass diese Taktik angewandt wird, sondern dass sie
möglich ist. Und das ist schon der eigentliche Knackpunkt an der ganzen Geschichte: Missbrauch wird in keiner Weise eingeschränkt oder verhindert - ganz im Gegenteil, er wird sogar erst dadurch überhaupt ermöglicht. Mal angenommen in 5 Jahren gibts in der Regierung aus irgendwelchen Gründen einen derben Rechtsruck, und die NPD sitzt mit einer Anzahl Sitze im Bundestag, welche eine Regierungsbeteiligung der Rechten in greifbare Nähe rücken lässt. Ob Sie die Sache dann immer noch so locker sehen?
Freaky22 am 31.01.2009 15:28 schrieb:
[...] Dass da auch mal ein Unschuldiger dazwischen kommt lässt sich ja leider nicht ohne weiteres vermeiden.
OMG...
Eigentlich macht es ab hier schon keinen Sinn mehr, weiter zu diskutieren. Wer einen demokratischen Kollateralschaden so einfach hinnimmt, dem ist wohl in dieser Hinsicht wirklich nicht mehr zu helfen. Dann hoffen Sie mal schön, dass Sie nicht irgendwann einer dieser "dazwischen gekommenen Unschuldigen" sind.
Und zum Thema: es lässt sich
sehr wohl vermeiden. Indem man die Sache nämlich so ähnlich macht wie die Rechteverwaltung unter *nix und nicht wie die unter Win98:
"so viele Befugnisse wie nötig, so wenig Befugnisse wie möglich, und eine umfassende Kontrolle der ausführenden Organe", und nicht
"jeder darf alles und keinen interessierts".
Freaky22 am 31.01.2009 15:28 schrieb:
Man sollte aber auch mal bedenken wie und ob es überhaupt möglich ist einen Trojaner auf einem Rechner zu installieren. Um dieses wirksam zu gewährleisten müsste man unmittelbar an den PC rankommen und vollen Zugriff darauf haben. Das ginge quasi nur durch Einbruch oder Hausdurchsung.
Keine Sorge, da kam von "demokratischen" Politikern auch schon der
eine oder andere Vorschlag wie man dieses "Problem" angehen könnte - nämlich indem die Polizei einfach heimlich in die Wohnung des Verdächtigen einbricht.
Freaky22 am 31.01.2009 15:28 schrieb:
Über das Internet ist das nach wie vor sehr schwer zu bewerkstelligen. Ich glaube auch nicht das man den Trojaner so ohne weiteres per Mail installieren kann wenn der Absender unbekannt ist und der User, wenn er etwas vorhätte sowieso insofern sensibelisiert sein müsste, dass er keine unbekannte Anhänge öffnet. [...]
Ach, Social Engineering funktioniert heute immer noch relativ gut. Es gibt immer noch genügend Leute, die ".pdf.exe" Dateien ausführen "weil das ja PDF Dateien sind"...
Außerdem, das ist genau der Punkt den ich schon vor Monaten angesprochen hab. Die eigentliche Zielgruppe wird sich im Bereicht "Kenntnisse über IT-Sicherheit"
deutlich vom Durchschnittsuser abheben, und damit die Erfolgschancen des BT ins Bodenlose sinken lassen (Live-CDs, Offline-Laptops, etc.). Der normale Bürger aber wäre diesem Ding relativ wehrlos ausgeliefert.
Weiteres Problem des BT: wie verhindert man den Missbrauch durch Dritte? Wie wollen die verhindern, dass ein "Betroffener" den BT nicht analysiert und dessen Kommunikation mitschneidet (mit frei verfügbaren Werkzeugen ein Kinderspiel: Wireshark, MS Network Monitor, etc.)? Oder dass er den BT isoliert und an die Hacking-Szene weitergibt?