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    Vielen Dank

Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Ra-Tiel am 30.01.2009 13:05 schrieb:
Wenn Sie nichts zu verbergen haben, dann mal gleich hier und jetzt die - digitalen - Hosen runter:
* was ist ihre Lieblingspornoseite und wie oft besuchen Sie diese?
* welche Bücher haben Sie zuletzt gekauft?
* wo waren Sie wie lange zuletzt in Urlaub?
* welches "Erwachsenenspielzeug" haben Sie zuletzt gekauft?
* welche Medikamente haben Sie zuletzt gekauft?

Es gibt einfach einige Dinge die niemanden anderen etwas angehen.
darum geht es ja nicht. wenn jetzt einer gezielt wissen will "hat und wenn ja: welche ponoseiten hat X besucht", dann geht den das nix an, das möchte ich auch nicht jemandem sagen/zeigen. aber wenn man bei ner durchsuchung nach was ganz anderem einfach zufällig nebenbei darauf stößt, dann wollte diese dinge ja diese person nicht gezielt wissen. d.h. der wird von sich aus sagen "aha, das geht mich jetzt nix an - und weiter geht's". DAS wäre nicht schlimm, und das ist der unterschied. selbst wenn bei nur durchsuchung jemand sehen würde "der hat auch pferde-mit-hunden-sex.da.ru besucht": was soll er damit anfangen? vlt. ein innerliches grinsen, das war's.

selbst medikamente&co: was soll zB ein servicetechniker oder ein beamter einer behörde mit der info anfangen, dass du zB unter niereninsuffizienz leidest? da muss man schon sehr paraoid sein, wenn man meint, das ausgerechnet diese person die zeit dafür nimm, gezielt nach so was zu suchen und das dann auch noch negativ einsetzt zB es deinem arbeitgeber meldet, wobei selbst da die frage is, ob ihn so was überhaupt interessiert.
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Rabowke am 30.01.2009 13:12 schrieb:
Ra-Tiel am 30.01.2009 13:05 schrieb:
* was ist ihre Lieblingspornoseite und wie oft besuchen Sie diese?
Ich hab keine und besuch auch keine Internetseite mit solchem 'Material', wobei ich aber sagen muss, dass ich recht offen mit Sexualität umgehe, allerdings eher mit meiner Partnerin.
Tut uns Leid, wir müssen den Test leider noch mal wiederholen. Der Lügendetektor ist uns bereits nach der ersten Frage um die Ohren geflogen. :-D
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

skicu am 30.01.2009 14:25 schrieb:
Herbboy am 30.01.2009 12:27 schrieb:
Du tust ja geradezu so, als würde ein bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmter Computer innerhalb einer Zeit zurück gegeben, in der man ihn noch benutzen kann. :B

ach, wenn man viel glück hat sinds doch nur 12 monate -.-
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

MiffiMoppelchen am 30.01.2009 13:53 schrieb:
Also ich frage mich ja immer, was die Leute so daheim treiben, dass sie Angst haben, jemand kommt und durchsucht einfach ihre Festplatte.

Die Leute müssen schon irgendwas machen, dass so schlimm ist, dass sie erwarten, aufzufliegen, kontrolliert und bestraft werden. [...]
Warum haben Sie daheim Vorhänge und Rolläden am Schlafzimmerfenster? Und warum sperren Sie die Haustür ab wenn Sie weggehen? Sie haben ja schließlich nichts zu verbergen, oder?

MiffiMoppelchen am 30.01.2009 13:53 schrieb:
[...] Man muss ja schon irgendwas Dubioses angestellt haben, um Aufmerksam bei den betreffenden Organen erregt zu haben. [...]

Andererseits muss man sich ja auch schon irgendwie auffällig verhalten, um unter Verdacht zu kommen (siehe oben). [...]
Ach, dann sind Sie also von der verdachtsunabhängigen VDS befreit? Darf man fragen wen Sie dafür mit welcher Summe bestochen haben?



Herbboy am 30.01.2009 14:30 schrieb:
darum geht es ja nicht. wenn jetzt einer gezielt wissen will "hat und wenn ja: welche ponoseiten hat X besucht", dann geht den das nix an, das möchte ich auch nicht jemandem sagen/zeigen.
Ach, um was geht es denn dann bitte?

Übrigens, den Vorschlag der weiter oben im Thread genannt wurde, "einfach" für wichtige/sensible/private Daten einen TrueCrypt-Container anzulegen kann man gleichmal dezent in die Tonne treten - das nützt gar nichts.

Moderne Betriebssysteme (egal ob Windows oder *nix) haben so viele "schöne" Mechanismen mit denen Daten gecached/gespiegelt/usw werden (temporäre Dateien, Sicherungskopien, Schattenkopien von Festplattensektoren zur Ausfallsicherheit, Auslagerungsdateien, "zuletzt geöffnet" Listen und Caches, etc. etc. etc.), die eigentlichen Dateien zu verschlüsseln bring herzlich wenig wenn man mit ein bisschen Wühlen im Betriebssystem die gleichen Daten noch 2x in unverschlüsselter Form finden kann.

Dazu kommen dann noch diverse "Schwächen" bei mobilen Datenspeichern (Stichwort Wear-Leveling bei USB-Sticks) oder Selbstreparaturmechanismen bei modernen Festplatten (automatisches Kopieren von Daten aus defekten Blöcken, etc.) so dass ein effektives "Einsperren" der Daten ausschließlich im Container unmöglich ist.

Genau deswegen muss ja die ganze Festplatte verschlüsselt werden um diese Schwachstellen abdichten zu können. Auch sehr interessant, was TrueCrypt zum Betrieb empfiehlt:
* Paging File
* Hibernation File
* Memory Dump Files
* Multi-User Environment
* Unencrypted Data in RAM
* Password Change
* Data Leaks
* Windows Registry
* Wear-Leveling
* Reallocated Sectors
* Defragmenting
* Journaling File Systems
Selbst wer all diese Ratschläge berücksichtigt (und dabei einiges an Bedienkomfort einbüßt) hat immer noch mit großen Problemen zu kämpfen, denen ohne Verschlüsselung der gesamten Partition/des gesamten Datenträgers einfach nicht beizukommen ist.

Herbboy am 30.01.2009 14:30 schrieb:
aber wenn man bei ner durchsuchung nach was ganz anderem einfach zufällig nebenbei darauf stößt, dann wollte diese dinge ja diese person nicht gezielt wissen. d.h. der wird von sich aus sagen "aha, das geht mich jetzt nix an - und weiter geht's".
Es erstaunt mich immer wieder, wie sehr manche Leute auf ihre Rechte scheißen und den Verlust von informationeller Selbstbestimmung und Privatsphäre mit einem Schulterzucken und "ich hab ja nix zu verbergen" hinnehmen. Wirklich ein Phänomen...

Herbboy am 30.01.2009 14:30 schrieb:
DAS wäre nicht schlimm, und das ist der unterschied. selbst wenn bei nur durchsuchung jemand sehen würde "der hat auch pferde-mit-hunden-sex.da.ru besucht": was soll er damit anfangen? vlt. ein innerliches grinsen, das war's.
Falsch. Das kann ganz schnell Nachermittlungen nach sich führen:
[url=http://www.antiquariatsrecht.de/?p=185 schrieb:
Änderungen des StGB: Verbreitung von jugendpornographischen Schriften strafbar[/url]] [...] Ebenso handelt es sich bei der Verbreitung von jugendpornographischen Schriften, die ein „tatsächliches oder wirklichkeitsnahes Geschehen” wiedergeben, um eine strafbare Handlung, die mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe geahndet werden können. Als „ wirklichkeitsnahes Geschehen” ist dabei ein Geschehen zu verstehen, dass vom Betrachter nach dem äußeren Erscheinungsbild als ein tatsächliches Geschehen wahrgenommen wird.

Daher werden künftig auch Darstellungen von „Scheinminderjährigen”, also solchen Personen, die zwar bereits volljährig sind, aber von ihrem äußeren Erscheinungsbild her als Minderjährige eingeschätzt werden können, als „wirklichkeitsnahes Geschehen” eingestuft. [...]
(siehe auch hier)

Wenn mal also auf der einen oder anderen "einschlägigen" Teen-Seite unterwegs ist, kann das schneller als einem lieb ist eine Ermittlung wegen Besitzes kinderpornographischem Materials nachsich ziehen, nur weil ein Polizist meint "...die sieht aber noch nicht wie 18 aus...". Und ich glaube ich muss nicht sagen, wie schnell durch so einen Vorwurf das soziale, berufliche, und familiäre Leben eines Menschen zerstört werden kann, oder?

Herbboy am 30.01.2009 14:30 schrieb:
selbst medikamente&co: was soll zB ein servicetechniker oder ein beamter einer behörde mit der info anfangen, dass du zB unter niereninsuffizienz leidest? da muss man schon sehr paraoid sein, wenn man meint, das ausgerechnet diese person die zeit dafür nimm, gezielt nach so was zu suchen und das dann auch noch negativ einsetzt zB es deinem arbeitgeber meldet, wobei selbst da die frage is, ob ihn so was überhaupt interessiert.
Warum darf ein Personalchef wohl beim Einstellungsgespräch i.d.R. (außer es ist von beruflicher Relevanz) nicht nach Schwangerschaft, Geschlechtskrankheiten, oder sexuellen Vorlieben fragen? Warum sollte es dann also ok sein, wenn ihm diese Informationen auf anderem Weg zugetragen werden können? Das Internet weiß jetzt schon mehr über jeden Einzelnen als einem lieb sein kann.

Stellen Sie sich einfach mal vor, Ihr Freund für den Sie eine Homepage gestaltet haben wäre nicht Rechtsanwalt, sondern Computerfachhändler. Und Sie würden ihm Ihren Laptop vorbeibringen, weil irgendwas Windows zerschossen hat und das System nicht mehr richtig bootet. Und er schaut sich das an, bootet von einer Live-CD, wirft einen Blick in die Registry und findet dabei eine Liste mit den zuletzt geöffneten Dateien.

Er müsste die Dateien ja nichtmal öffnen - in sehr vielen Fällen reichen schon der Dateiname und die Metainformationen aus um mehr über den Inhalt preis zu geben als der Verfasser möchte. Oder legt ihm die moralische Pflicht zu rechtlichen Schritten auf - siehe z.B. §184c und Material eines bestimmten niederländischen Erotikanbieters...



Zusammenfassend kann ich nur noch einmal den Kopf schütteln, mit welcher Sorglosigkeit - ich sollte wohl aber besser sagen: Ignoranz - die meisten User hier mit dem Thema Datensicherheit und Privatsphäre umgehen. Da wundern mich die Erfolge diverser digitaler Striptease Portale (aka Facebook oder StudiVZ) und verschiedener Datamining-Operationen (PayBack usw. usf.) gar nicht mehr. Auch die verschiedenen "Skandale" um verkaufte/verloren Adressdaten bei Telekom und Co. sind da wohl hausgemacht und offensichtlich auch gleichzeitig völlig egal.

Angesichts dieser absoluten Selbstverachtung im Bereich informationelle Selbstbestimmung und Wahrung der eigenen Privatsphäre kann ich nur sagen, dass die meisten Leute die VDS wohl doch voll und ganz verdient haben. Sie haben ja alle schließlich nichts zu verbergen...

-.-"
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Ra-Tiel am 30.01.2009 23:21 schrieb:
. Sie haben ja alle schließlich nichts zu verbergen...
ich finde es seltsam wie jemand auf der einen Seite im Internet herumgeistern kann, und auf der anderen Seite solche Paras hat das was nicht abgesichert ist (damit meine ich jetzt nicht direkt dich).....

wenn ich was wichtiges habe was keine wissen/sehn soll, werd ich es bestimmt nicht auf meinem Rechner speicher o.ä..... :-o

ich habe kein "geläufigen" Namen, und über Google kommen bei mir genau 5 Einträge (von Interviews die ich mal gegeben hab :B und eine Fotobook Bewertung %) )
wie viele Einträge habt ihr denn so :confused:
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

SCUX am 30.01.2009 23:50 schrieb:
wenn ich was wichtiges habe was keine wissen/sehn soll, werd ich es bestimmt nicht auf meinem Rechner speicher o.ä..... :-o
Wo denn sonst?


@ Bewertung von Rechnerdurchsuchung: Allein die Tatsache, dass der Computer für lange Zeit weg ist und man keinen Ersatz dafür bekommt, reicht schon um mir das sehr unsympathisch zu machen.
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

RaTiel, du bist echt paranoider als ich es mir in meinen kühnsten träumen von irgendeiner person hätte vorstellen können... es geht hier im thread um einen absoluten spezialfall, in dem ein laptop verloren/geklaut wird - wenn DA wirklich ALLES zusammenkommt, dann könnte mit viel bösem willen dein gedankengut VIELLEICHT zutreffen - du tust aber gerade so, als ob zur zeit jeder normale, unschuldige user ständig überwacht würde und beim minimalsten verdacht von irgendwelchen beamten genauer unter die lupe genommen würde - dazu wären schätzungsweise mind. 500.000 beamte nötig, die NICHTS anderes machen - sehr realistisch... :rolleyes:


wenn du meinst, dass DAS wirklich so ist: am besten du schmeisst deinen PC weg und ziehst in ne blockhütte irgendwo in den bergen, wo es kein telefon gibt. dann hättest du deine ruhe, und wir auch.
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Herbboy am 31.01.2009 01:57 schrieb:
wenn du meinst, dass DAS wirklich so ist: am besten du schmeisst deinen PC weg und ziehst in ne blockhütte irgendwo in den bergen, wo es kein telefon gibt. dann hättest du deine ruhe, und wir auch.

nein
die Hütte wird sich von der NSA mit einem Spionagesatellit ausspioniert, eine Höhle ist viel sicher
und nicht zu vergessen einen Hut aus Alufolie aufzusetzen

wobei
eigentlich das nervige an Payback ist, das man ständig danach gefragt wird und viele nicht mal wissen dass sie dadurch viele Einkaufsverhaltensstatistiker Arbeitslos machen und das für ein Rabattprogramm halten,
eher verkauft man sich und bekommt dafür irgendwann einen Wecker oder was anderes wofür man lange viel Geld bei dem Kundenbindungsprogramm mitmachen musste
Ne, ich habe so lieber meinen Nachlass
aber, das auch jetzt hier in dem Thema Offtopic
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Herbboy am 31.01.2009 01:57 schrieb:
RaTiel, du bist echt paranoider als ich es mir in meinen kühnsten träumen von irgendeiner person hätte vorstellen können... es geht hier im thread um einen absoluten spezialfall, in dem ein laptop verloren/geklaut wird - wenn DA wirklich ALLES zusammenkommt, dann könnte mit viel bösem willen dein gedankengut VIELLEICHT zutreffen - du tust aber gerade so, als ob zur zeit jeder normale, unschuldige user ständig überwacht würde und beim minimalsten verdacht von irgendwelchen beamten genauer unter die lupe genommen würde - dazu wären schätzungsweise mind. 500.000 beamte nötig, die NICHTS anderes machen - sehr realistisch... :rolleyes: [...]
1. Das hat nichts mit Paranoia sondern mit pragmatischem Realismus zu tun.

2. Da sind auch nicht "mind. 500.000 beamte nötig". Ich gebe Ihnen mal ein Stichwort: Data mining. Das lässt sich hervorragend automatisieren. Oder glauben Sie wirklich, die Datenberge die durch die VDS anfallen werden manuell ausgewertet? Lol!

3. Gerade bei verlorenen Laptops ist das Gefährdungsszenario extrem groß. Ich verwette meine rechte Hand, dass geschätzte 90% aller User hier aus Bequemlichkeit diverse Passwörter im Browser speichern - für Foren, für Newsgroups, für Amazon, für Ebay, für sonstige Onlineshops, etc. Selbst wenn man das Passwort des Benutzerkontos nicht kennt, kann man mit einer Live-CD diese Daten abgreifen und verwenden. Und was man mit diesen Daten lustiges anstellen kann brauch ich ja wohl keinem erklären, oder? Genauso kann man übrigens auch das gesamte Postfach aus dem verwendeten Mailprogramm extrahieren und bekommt so alle gespeicherten Emails und Kontakte. Lustig, nicht?

4. Falls es sich bei dem Laptop um einen geschäftlich/betrieblich genutztes Gerät handeln sollte, wird die Situation noch verschärft. Kontaktdaten von Zulieferern und Kunden, Vertragsinformationen und Verhandlungsdaten, firmeninterne Präsentationen und Statistiken, gespeicherte Passwörter für das Firmen-WLAN, eventuell sogar Prototypen von Auftragsarbeiten (je nach Branche mehr oder weniger zutreffend) in Form von CAD-Dateien, Scans/Fotos von Skizzen, Betaversionen von Programmen, usw. usf. Es gibt auch Statistiken zu diesem Thema - man muss sie nur finden wollen.

5. Ich würde Ihnen empfehlen mal nachzulesen (aka "sich vorher informieren") was die VDS ist und was sie macht, bevor man anderen Leuten Paranoia und Realitätsverlust unterstellt. Auch hier ein Stichwort: verdachtsunabhängig.

6. Wenn man von IT-Sicherheit keine Ahnung hat, sollte man sich auch mal an Dieter Nuhr halten können...



[Nachtrag]
Enisra am 31.01.2009 02:17 schrieb:
[...] Ne, ich habe so lieber meinen Nachlass [...]
Besuchen Sie Saigon - Ihre Payback-Daten sind schon da. xD

Ob jetzt wissentlich vom Payback-Betreiber weitergegeben oder durch Diebstahl entwendet spielt dabei keine Rolle. Es ist genau das Gleiche wie vor kurzem bei der Telekom und anderen Firmen, nur hat man da letztes Jahr eben nicht so ein Brimborium in der Presse darüber veranstaltet.

Aber das ist ja bestimmt auch nur wieder realitätsfremde Paranoia. Warum renn ich nicht gleich mit dem Kopf gegen die Wand und hol mir auch gleich 20 Rabattkarten, damit ich die gesamte deutsche Handels- und Werbewirtschaft an meinem Konsumverhalten teilhaben lassen kann.

Zu Leuten die nicht kapieren [wollen] warum Datenschutz und ein gesundes Misstrauen gegenüber solchen System so wichtig ist fällt mir nur ein Wort ein: Opfer...
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Herbboy am 31.01.2009 01:57 schrieb:
wenn du meinst, dass DAS wirklich so ist: am besten du schmeisst deinen PC weg und ziehst in ne blockhütte irgendwo in den bergen, wo es kein telefon gibt. dann hättest du deine ruhe, und wir auch.
Das finde ich jetzt etwas unfair. Das Spektrum der möglichen Ansichten und Überzeugungen ist hier riesengroß und man mag nicht immer jedes Extremum nachvollziehen können, das sehe ich ein. Man sollte aber IMO auf keinen Fall die Überzeugung mancher Leute für dieses Thema pauschal abwerten. Mancher professionelle Kryptologe oder Security-Spezialist ist bestimmt in einem hohen Maße paranoid - oder würde zumindest vom Durchschnittsbürger so bezeichnet werden. Wer weiß, ob die ihren Job ohne diese Eigenschaft mit der gleichen Hingabe erledigen würden?

Ich denke da nur an den Prof für Datensicherheit hier an der Uni. Der haut im Vortrag manchmal Dinge raus, die einem sehr weltfremd erscheinen. Aber auf der anderen Seite ist diese Überzeugung vielleicht auch erst sein Antrieb.
 
Klingt alles spannend, aber wie gehts?

Hey,
ich hab jetzt alles mitgelesen. Kann da einer mal ein FAQ schreiben mit welchen Programmen man die Sachen verschluesselt etc.?


MFG Pulchi
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Ra-Tiel am 31.01.2009 03:21 schrieb:
Herbboy am 31.01.2009 01:57 schrieb:
RaTiel, du bist echt paranoider als ich es mir in meinen kühnsten träumen von irgendeiner person hätte vorstellen können... es geht hier im thread um einen absoluten spezialfall, in dem ein laptop verloren/geklaut wird - wenn DA wirklich ALLES zusammenkommt, dann könnte mit viel bösem willen dein gedankengut VIELLEICHT zutreffen - du tust aber gerade so, als ob zur zeit jeder normale, unschuldige user ständig überwacht würde und beim minimalsten verdacht von irgendwelchen beamten genauer unter die lupe genommen würde - dazu wären schätzungsweise mind. 500.000 beamte nötig, die NICHTS anderes machen - sehr realistisch... :rolleyes: [...]
1. Das hat nichts mit Paranoia sondern mit pragmatischem Realismus zu tun.

2. Da sind auch nicht "mind. 500.000 beamte nötig". Ich gebe Ihnen mal ein Stichwort: Data mining. Das lässt sich hervorragend automatisieren. Oder glauben Sie wirklich, die Datenberge die durch die VDS anfallen werden manuell ausgewertet? Lol!

3. Gerade bei verlorenen Laptops ist das Gefährdungsszenario extrem groß. Ich verwette meine rechte Hand, dass geschätzte 90% aller User hier aus Bequemlichkeit diverse Passwörter im Browser speichern - für Foren, für Newsgroups, für Amazon, für Ebay, für sonstige Onlineshops, etc. Selbst wenn man das Passwort des Benutzerkontos nicht kennt, kann man mit einer Live-CD diese Daten abgreifen und verwenden. Und was man mit diesen Daten lustiges anstellen kann brauch ich ja wohl keinem erklären, oder? Genauso kann man übrigens auch das gesamte Postfach aus dem verwendeten Mailprogramm extrahieren und bekommt so alle gespeicherten Emails und Kontakte. Lustig, nicht?

4. Falls es sich bei dem Laptop um einen geschäftlich/betrieblich genutztes Gerät handeln sollte, wird die Situation noch verschärft. Kontaktdaten von Zulieferern und Kunden, Vertragsinformationen und Verhandlungsdaten, firmeninterne Präsentationen und Statistiken, gespeicherte Passwörter für das Firmen-WLAN, eventuell sogar Prototypen von Auftragsarbeiten (je nach Branche mehr oder weniger zutreffend) in Form von CAD-Dateien, Scans/Fotos von Skizzen, Betaversionen von Programmen, usw. usf. Es gibt auch Statistiken zu diesem Thema - man muss sie nur finden wollen.

5. Ich würde Ihnen empfehlen mal nachzulesen (aka "sich vorher informieren") was die VDS ist und was sie macht, bevor man anderen Leuten Paranoia und Realitätsverlust unterstellt. Auch hier ein Stichwort: verdachtsunabhängig.

6. Wenn man von IT-Sicherheit keine Ahnung hat, sollte man sich auch mal an Dieter Nuhr halten können...



[Nachtrag]
Enisra am 31.01.2009 02:17 schrieb:
[...] Ne, ich habe so lieber meinen Nachlass [...]
Besuchen Sie Saigon - Ihre Payback-Daten sind schon da. xD

Ob jetzt wissentlich vom Payback-Betreiber weitergegeben oder durch Diebstahl entwendet spielt dabei keine Rolle. Es ist genau das Gleiche wie vor kurzem bei der Telekom und anderen Firmen, nur hat man da letztes Jahr eben nicht so ein Brimborium in der Presse darüber veranstaltet.

Aber das ist ja bestimmt auch nur wieder realitätsfremde Paranoia. Warum renn ich nicht gleich mit dem Kopf gegen die Wand und hol mir auch gleich 20 Rabattkarten, damit ich die gesamte deutsche Handels- und Werbewirtschaft an meinem Konsumverhalten teilhaben lassen kann.

Zu Leuten die nicht kapieren [wollen] warum Datenschutz und ein gesundes Misstrauen gegenüber solchen System so wichtig ist fällt mir nur ein Wort ein: Opfer...
Wenn du schon anfängst hier alles und jeden bzgl. Datenmissbrauch zu verdächtigen solltest du aber schon trennen zwischen Staat und Wirtschaft. Gerade die Datenpreisgabe in der Wirtschaft/Internet ist um einiges "gefährlicher" als das, was der Staat aufzeichnet. Der einzige Unterschied ist nur dass die Wirtschaft sich die Daten teuer kaufen muss um ein komplettes Profil zu erhalten.

Was die VDS angeht da würde ich auch fein dazwischen unterscheiden zwischen dem allg. Speichern und der Wahrscheinlichkeit mal ins Visier der Auswertung zu kommen. Denn dafür müssen dann ja schon konkrete Anhaltspunkte vorliegen. Ich finde schon das gerade im Bereich dieser VDS und anderen staatlichen Überwachungsmaßnahmen die Paranoia bei vielen etwas zu stark ausgeprägt ist. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Bediensteten da nix besseres zu tun haben als den ganzen Tag nach Kleinkriminellen zu suchen. Die werden sich da schon auf die wirklich "kapitalen" Fälle beschränken. Das ist ja schon einiges an Ermittlungsarbeit und auch sehr zeitaufwändig.
Unterm Strich finde ich die jetzige VDS allerdings unverhältnismäßig und nicht gerechtfertigt. Die "alte" hat ja schließlich auch gereicht.

Wenn du dann so um deine Daten besorgt bist zieh den Stecker und halte dich vom Internet fern, führe kein Bankkonto, werfe dein Handy weg usw......

Meiner Meinung nach sollte man schon darauf achten wo man was für welche Daten angibt und wie man mit denen umgeht. Angefangen bei den Onlinecommunitys bis hin zu ebay und co. Wenn man das bisschen kontrolliert kann da nicht ohne weiteres viel schief gehen. Versteht sich ja von selbst das man da nicht seine Telefonnummer, Anschrift und co bei StudiVZ angeben sollte.

Was den Datenschutz auf dem eigenen PC angeht. Der Fall dass jemand den PC in Reparatur gibst und dann der Servicemensch deine Daten auskundschaftet oder ähnliches, wird zum einen auch nicht der Regelfall sein. Zum anderen sollte man mittlerweile gelernt haben, dass man eben nicht überall das selbe Passwort speichert usw........
Nur sind die Fälle wo ein Servicetechniker oder ein Dritter Privatmann hingeht und sich die Mühe macht da alles mögliche an privaten Daten von einer Platten zu ergattern auch ziemlich selten. Ähnliches mit dem "Bundestrojaner" auch da ist die Wahrscheinlichkeit von dem betroffen zu sein sehr gering, da dass BVerfG hierfür den Handlungsspielraum extrem eingeschränkt hat. Also da ist meiner Meinung nach auch einiges an übertriebener Paranoia unterwegs. Sicherlich Datenschutz ist wichtig aber man kann es auch übertreiben.

@ Vorposter: einfach mal nach truecrypt googlen da gibt es auch eine deutsche Seite mit Anleitungen und co. Zum Thema Datensicherheit bzw. wie vermeide ich unnötige Datenberge kannst du dann die einchlägigen Magazine ansurfen wie com! und co. Da bekommt man auch hinweise und Tipps wie man mit einfachen Sachen der Sammelwut des Betriebssystems einhalt gebietet.
 
AW: Klingt alles spannend, aber wie gehts?

Die Verschlüsselung privater Daten ist für mich auf dem Notebook Pflicht. Wenn das Gerät mir abhanden kommt, will ich nicht, dass meine Daten einsehbar sind. Meine Buchhaltung oder meine emails mögen für andere uninteressant sein, ich einfach nicht, dass die Daten einsehbar sind, sie sind privat und sollen es bleiben. Abgesehen von meinen eigenen Daten, habe ich ja auch noch private Daten meiner Freunde und Bekannten gespeichert, ich fühle mich auch verpflichtet, diese Informationen zu schützen.
Komplette Verschlüsselung halte ich persönlich für meine Zwecke für übertrieben, Mir reicht die Verschlüsselung des Benutzerordners und des virtuellen Speichers.
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Ra-Tiel am 30.01.2009 23:21 schrieb:
MiffiMoppelchen am 30.01.2009 13:53 schrieb:
Also ich frage mich ja immer, was die Leute so daheim treiben, dass sie Angst haben, jemand kommt und durchsucht einfach ihre Festplatte.

Die Leute müssen schon irgendwas machen, dass so schlimm ist, dass sie erwarten, aufzufliegen, kontrolliert und bestraft werden. [...]
Warum haben Sie daheim Vorhänge und Rolläden am Schlafzimmerfenster? Und warum sperren Sie die Haustür ab wenn Sie weggehen? Sie haben ja schließlich nichts zu verbergen, oder?
Vorhänge und Rolläden am Schlafzimmerfenster hat man zum Abduckeln wegen der Nachtruhe. Im Wohnzimmer ist das Dekoration.
Eine Türe schliesst man ab, damit man niemanden einläd, Dinge zu stehlen.

MiffiMoppelchen am 30.01.2009 13:53 schrieb:
[...] Man muss ja schon irgendwas Dubioses angestellt haben, um Aufmerksam bei den betreffenden Organen erregt zu haben. [...]

Andererseits muss man sich ja auch schon irgendwie auffällig verhalten, um unter Verdacht zu kommen (siehe oben). [...]
Ach, dann sind Sie also von der verdachtsunabhängigen VDS befreit? Darf man fragen wen Sie dafür mit welcher Summe bestochen haben?
Hab keine Ahnung, was Sie mit VDS meinen.

Aber es ist schon bezeichnend für Ihre Paranoia, dass Sie erstmal annehmen müssen, jemand muss Bestechen, um nicht aufzufallen. Das ist mitnichten so.
Schwer zu begreifen, ich weiss, wenn man so festgefahren und gefangen in der Welt des Verfolgungswahns ist wie Sie.
Warum sollte man jemanden Bestechen müssen, wenn man nichts getan hat, was eine Bestechung wieder glattbügel könnte? Das würde ausserdem voraussetzen, dass da immer jemand ist, den man bestechen könnte.
Wir sind hier nicht in Gotham City.
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Thomsn am 31.01.2009 01:15 schrieb:
SCUX am 30.01.2009 23:50 schrieb:
wenn ich was wichtiges habe was keine wissen/sehn soll, werd ich es bestimmt nicht auf meinem Rechner speicher o.ä..... :-o
Wo denn sonst?
.
:B
ob du es glaubst oder nicht, es gibt immer noch Menschen die ohne Computer auskommen ;)
ich denke nicht das jemand, im privaten Bereich, gezwungen wird einen Computer zu haben/besitzen/nutzen... =)

wenn du auf der Strasse fährst kann dich auch jederzeit die Polizei anhalten %)
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Ra-Tiel am 31.01.2009 03:21 schrieb:
2. Da sind auch nicht "mind. 500.000 beamte nötig". Ich gebe Ihnen mal ein Stichwort: Data mining. Das lässt sich hervorragend automatisieren. Oder glauben Sie wirklich, die Datenberge die durch die VDS anfallen werden manuell ausgewertet? Lol!
Was haben den bitte Informationen zur Ermittlung wer, was, wo und wann gekauft hat mit sensiblen Daten zu tun?
Das Privatdaten, die wirklich die Intimsphäre verletzen genauso leicht durch Data Mining rauszufiltern seien, halte ich für ein Gerücht, wobei man jetzt vortrefflich drüber steiten könnte, was sensible Daten sind und wie hoch der Aufwand seien könnte, diese Daten zu ermitteln. Sparen wir uns das.
Ich persönlich würde mein Amazon-Profil nicht als Intimsphäre betrachten, einige tun es womöglich.
Und ich meide Social Networks wie Facebook und Co. eh, da mir das einfach zu blöd ist täglich gegruschelt zu werden. :finger:
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Dickes dito an Ra-Tiel.
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Freaky22 am 31.01.2009 09:36 schrieb:
Wenn du schon anfängst hier alles und jeden bzgl. Datenmissbrauch zu verdächtigen solltest du aber schon trennen zwischen Staat und Wirtschaft. Gerade die Datenpreisgabe in der Wirtschaft/Internet ist um einiges "gefährlicher" als das, was der Staat aufzeichnet. Der einzige Unterschied ist nur dass die Wirtschaft sich die Daten teuer kaufen muss um ein komplettes Profil zu erhalten.
Ganz im Gegenteil. Die staatliche Datensammelei ist um einige Größenordnungen gefährlicher. Die Wirtschaft kann außer einen mit Werbung bombardieren nicht viel machen. Der Staat hingegen hat exekutive Kräfte und kann einem Bürger damit ganz schön das Leben schwer machen.

Bestes Beispiel: die Überwachung von Journalisten und deren Informanten mittels VDS. Damit sollen wohl auch unliebsame Veröffentlichungen wie diese hier verhindert werden, bzw. das Plappermaul aufgedeckt werden können. Wenn sich immer weniger Leute aus Regierungskreisen trauen, die "schmutzige Wäsche" die da intern am Bürger vorbei gewaschen wird nach außen zu tragen, ist das für unsere Demokratie extrem schädlich.

Freaky22 am 31.01.2009 09:36 schrieb:
Was die VDS angeht da würde ich auch fein dazwischen unterscheiden zwischen dem allg. Speichern und der Wahrscheinlichkeit mal ins Visier der Auswertung zu kommen. Denn dafür müssen dann ja schon konkrete Anhaltspunkte vorliegen.
Das ist doch gerade der Punkt. Es müssen eben keine konkreten Verdachtsmomente vorliegen. Jeder (außer einigen wenigen Ausnahmen) wird überwacht. Und die anfallenden Daten werden automatisch nach bestimmten Kriterien gefiltert, sortiert, und ausgewertet.

Mal angenommen es gibt einen akut Terrorverdächtigen mit Telefonnummer 0123-45768 und Ihr bester Kumpel hat die Nummer 0123-45678. Sich einmal verwählen reicht schon, um bei Suchanfragen zu der Nummer des Verdächtigen mit in der Liste von potenziellen Kontaktpersonen zu landen und weitere Überwachungsmaßnahmen auf sich zu ziehen. Da der Inhalt des Gesprächs nicht gespeichert wird, besteht keine Möglichkeit zu sagen ob der Inhalt des Gesprächs "Oh, ich glaub ich hab mich verwählt. Entschuldigung." - "Kein Problem, schönen Tag noch" war, oder halt "Ok, ich hab die Bombe. Wo und wann?" - "Ich schick dir ne Email." war.

Freaky22 am 31.01.2009 09:36 schrieb:
Ich finde schon das gerade im Bereich dieser VDS und anderen staatlichen Überwachungsmaßnahmen die Paranoia bei vielen etwas zu stark ausgeprägt ist. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Bediensteten da nix besseres zu tun haben als den ganzen Tag nach Kleinkriminellen zu suchen. Die werden sich da schon auf die wirklich "kapitalen" Fälle beschränken. Das ist ja schon einiges an Ermittlungsarbeit und auch sehr zeitaufwändig. [...]
Zufallstreffer. Und es ist nicht weit genug gedacht. Verknüpfen wir doch die VDS zum Beispiel mal mit der neuen SteuerID. Man ist von Geburt bis 20 Jahre nach dem Tod eineindeutig identifizierbar. Wenn man diese beiden Datenbanken verknüpft, kriegt man z.B. auch ganz schnell raus ob jemand einen heimlichen Nebenjob hat, oder sowas in der Richtung.

Eine weitere Verknüpfung hat man mit der automatischen Kennzeichenüberwachung und den RFID-Ausweisen. Der Mehrwert für die Sicherheit ist vernachlässigbar, aber es entsteht dadurch die Möglichkeit von jedem Bürger umfangreiche Bewegungs- und Kontaktprofile anzulegen. Wer seine Freunde sind, wo er am häufigsten einkauft, in welcher Gruppierung/Verein/Partei er Mitglied ist, usw.

Ist ja auch nicht so, dass es zur Strafverfolgung und "Terrorbekämpfung" keine Alternativen gäbe...

Freaky22 am 31.01.2009 09:36 schrieb:
[...] Ähnliches mit dem "Bundestrojaner" auch da ist die Wahrscheinlichkeit von dem betroffen zu sein sehr gering, da dass BVerfG hierfür den Handlungsspielraum extrem eingeschränkt hat. [...]
Die beiden größten Probleme beim Bundestrojaner (und die größten Lügenmärchen von Onkel Schäuble) sind:
* der BT hat keine Möglichkeit den Inhalt einer Datei zu kennen bevor sie geöffnet wird. Damit ist die Aussage von Schäuble, dass die Privatsphäre nicht beeinträchtigt wird gleich wieder hinfällig. Woher soll das Programm wissen, ob sich hinter "Liebesbrief an Anna.doc" auch tatsächlich ein solcher verbirgt, oder nicht doch die Vorplanung für ein Bombenattentat? Es geht nicht. In dem Moment wo der BT aber diese Datei öffnet und den Inhalt indiziert wird die Privatsphäre schon in einer unzulässigen Art und Weise verletzt.
* man hat keine Gewissheit, dass einem nicht mittels BT Beweismittel untergeschoben werden. Wenn der BT heimlich die Festplatte indizieren und Daten ins Netz laden kann, kann er genausogut heimlich versteckte Ordner anlegen und Daten herunterladen. Extremfall: einem unbequemen (aber renomierten) Journalisten werden mittels BT über den Zeitraum von ein paar Wochen etliche hundert MB an hartem kinderpornographischem Material auf die Platte gepackt. Der Journalist hat keine Möglichkeit seine Unschuld zu beweisen, da alle Zugriffen von seinem Rechner, unter seiner IP, und mit seinem Benutzerkonto passierten. Ergebnis: der unbequeme Journalist verschwindet für Jahre im Knast, und seine Glaubwürdigkeit und Reputation in der Öffentlichkeit ist für immer zerstört.

Bei einer herkömmlichen Haus- oder Wohnungsdurchsuchung hat man genau diesen Gründen die Rechte, die ich in meinem ersten Post genannt habe und die im verlinkten Video ausgeführt werden. Man hat einen unabhängigen Zeugen, damit einem die Polizei eben nicht ne Tüte Kokain in die Schublade packt. Man hat das Recht auf einen Anwalt und das Recht der Polizei Zutritt zu nicht zu durchsuchenden Räumen zu verweigern, damit die Privatsphäre nicht unzulässig verletzt wird. Aber diese grundlegenden Rechte gelten bei weder bei einer "Onlinedurchsuchung" noch beim BT.



MiffiMoppelchen am 31.01.2009 10:52 schrieb:
Hab keine Ahnung, was Sie mit VDS meinen.
Hatte ich das nicht schon mindestens einmal verlinkt? Egal, hier nochmal ganz langsam zum Mitklicken: Vorratsdatenspeicherung. Bekommt man ja auch nur als ersten Vorschlag wenn man bei Wikipedia "VDS" eintippt. ^^"

MiffiMoppelchen am 31.01.2009 10:52 schrieb:
Aber es ist schon bezeichnend für Ihre Paranoia, dass Sie erstmal annehmen müssen, jemand muss Bestechen, um nicht aufzufallen. Das ist mitnichten so. [...]
Gut, dann haben wir ja eine 33% Chance Ihren Beruf zu erraten:
* Abgeordneter
* Strafverteidiger
* Geistlicher/Seelsorger
denn nur diese Berufsgruppen sind von der VDS ausgenommen.
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

Herbboy am 30.01.2009 12:27 schrieb:
ps: was sagt eigentlich balrog (threadsteller) inzwischen? hat es ihm die sprache verschlagen? :-o


Moinmoin, ich lebe noch und es ist alles locker. Aber Klausurphase und so - da hat man nicht immer Zeit.
Hier hab ich ja ne Diskussion freigelassen :-D
Vor Hausdurchsuchungen habe ich keine Angst, mir geht es nur um Diebstahl. Klar schreckt eine verschlüsselte Platte einen Dieb nicht ab, aber wer schon kriminelles Potential zeigt und so ein Ding mitgehen lässt, hat auch meistens noch das Potential sich aus den Festplattendaten Nutzen zu ziehen. Seien es die Amazon, Ebay etc Passwörter mit denen man schon gewaltig Schabernack treiben kann.
 
AW: Wie kann man Leute davon überzeugen, dass Festplattenverschlüsselung wichtig ist

balrog am 31.01.2009 13:30 schrieb:
Seien es die Amazon, Ebay etc Passwörter mit denen man schon gewaltig Schabernack treiben kann.

Hier ist ihre 36 Meter Jacht! :finger:
 
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