• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Was mich gerade aufregt (der durchschnittliche PC-Zocker)

... genau diese Anstrengungen werden doch seit geraumer Zeit unternommen. Förderungsprämien für e- und Hybridfahrzeuge, Wallboxen (aber nur mit 100% Ökostrom und max. 11 kW-Leistung), Besteuerung für Firmenfahrzeuge 0,50% bzw. sogar 0,25% und, wenn auch lächerlich, die geringe Kfz-Steuer von z.B. 30 EUR / Jahr für vier bzw. fünf Jahre für einen Q7 e 55 Hybrid mit 380PS Systemleistung! :-D :B

Du glaubst gar nicht wie den Hybriden die Fahrzeuge aus den Händen gerissen werden, denn für den durchschnittlichen C-Klasse bzw. E-Klasse-Fahrer mit 1% Regelung macht das ein Netto von 200-300 EUR mehr auf die Hand aus.
Das streite ich auch gar nicht ab. Deutschland wird den Switch früher oder später schaffen. Unter welchen Umständen, lasse ich mal dahingestellt.
Die Kunst wird letztendlich darin liegen, Staaten die aus nachvollziehbaren Gründen den Switch nicht schaffen oder ihn auch gar nicht wollen, eben doch zu überzeugen.
 
@Herbboy, scheinbar kennst du nicht viele Städte und du gehst immer noch von der falschen Situation aus. Einkaufen kostet Zeit, deswegen einmal in der Woche. Dabei wiegen alleine die Getränke 20 Kilo. Selbst bei zwei Mal Einkaufen, viel Spaß beim tragen von jeweils 10+ Kilo und dem Schleppen durch die Stadt, selbst mit Fahrrad, von etwa den Getränkekisten.
Darum geht es doch gar nicht, raffst Du es immer noch nicht? Es geht darum, dass es mit Sicherheit keine richtige "Stadt" gibt, die für eine "autofreie City" in Frage kommt und in der es nur EINEN Supermarkt gibt, und der nächste ist dann direkt 10km weit weg. Das ist völliger Bullshit. Es gibt sicher "Gemeinden", wo das so ist - aber das sind doch dann Dörfer und keine richtigen Städte und somit gar keine Kandidaten für eine autofreie "City" ...

So was wie eine autofreie City wirst Du da haben, wo es auch wirklich eine nennenswerte City gibt - und in so großen Orten hast du wiederum niemals erst 10km von der City-Zone die nächste Einkaufsmöglichkeit, sondern da wirst du dann spätestens 2 km vom Rand der autofreien Zone den nächsten Supermarkt haben.

Ich weiß jetzt nicht, um welchen seltsamen Ort es bei Dir geht, aber wenn da wirklich nur EIN Supermarkt innerhalb der Ortsgrenzen ist und in dem wiederum trotzdem eine autofreie Zone geplant wird, es gleichzeitig wirklich dann über zig Kilometer keinen anderen Supermarkt gibt, dann wird die Zone 100pro so umgesetzt, dass der Supermarkt am Rand dieser Zone ist und es da genug Parkmöglichkeiten gibt.

Es wird selbstverständlich Umstellungen geben müssen in DEN Städten, in denen autofreie Zonen mit einer nennenswerten Größe geplant werden, also wo mehr als nur ne 500m Fußgängerzone oder so was geplant ist. Es wird Citys geben, wo man zB nicht mehr zur Post fahren und ein schweres Paket abgeben kann, wenn man in der City wohnt. Anwohner werden auch ihre Autos abschaffen müssen oder halt nen gewissen Fuß- oder ÖPNV-Weg zum Parkplatz hinnehmen. Und Leute von Außerhalb werden halt "draußen" parken und per ÖPNV reinfahren, was in größeren Städten aber auch heute schon die deutlich clevere Wahl ist. Da werden sich aber in den nächsten 20-30 Jahren einige Leute umstellen müssen, vor allem wenn man in dem Bereich wohnt. Dafür wird es aber etliche Dinge geben, die die Stadt dadurch deutlich lebenswerter machen.

Langfristig ist es einfach nicht mehr hinzunehmen, dass in Cities auf Bürgersteigen keine zwei Kinderwagen aneinander vorbeikommen, nur weil man dort 4 Fahrspuren plus am Rand noch Parkplätze hat, also an sich 6 Spuren nur für Autos, und 1/3 davon mit Autos belegt, die sich nicht mal bewegen...

btw: Getränke kann man, wie gesagt, auch liefern lassen. Oder man fährt 1x alle zwei Wochen zu einem Getränkemarkt und kauft direkt für 2 Wochen die Getränke ein. Da gibt es viele Alternativen.
Ich bin mit Sicherheit kein Schwächling aber mir reicht es immer schon die Sachen vom Auto in die Wohnung zu schleppen. Damit zwei Kilometer durch den Ort ohne Auto? KEINE CHANCE!

Und die Supermärkte in der Innenstadt sterben nicht wegen Onlinehandel. Wieviele Menschen bestellen online ihre Lebensmittel? Das ist momentan noch bei vielleicht 1 Prozent oder weniger. Sondern die Läden sterben, seit über 20 Jahren, weil es immer schwerer wird mit dem Auto hinzukommen.
Beim Thema "Ladensterben" meinte ich die ganze Zeit natürlich eben NICHT die Supermärkte, sondern normale Läden - ich dachte das sei so klar, dass ich das nicht extra betonen musste ^^
 
Kiel hat extrem wenig Supermärkte in der Innenstadt, etwas weiter außerhalb (der Innenstadt) wiederum kann man sich zwischen mehreren Märkten der gleichen Ketten entscheidenauf deutlich weniger Fläche !
Und was genau willst du damit jetzt sagen? ^^ Sind im autofreien Bereich Supermärkte, die besser als die außerhalb sind und nun nur noch zu Fuß erreichbar sind, oder wie? Wie lange ist der Bereich schon autofrei? Es dauert natürlich eine Weile, bis die Umgestaltung sich vollzogen hat und dann auch die Märkte "außerhalb" mehr Sortiment haben oder auch ein neuer Markt entsteht.

Wenn ich mir etwas kaufe will ich das idR gleich haben, echte Großteile mal außen vor.
Meine ersten eigenen Hifi Komponenten hätte ich nie mit dem Bus transportiert oder 1-2 Wochen auf die Lieferung gewartet, dann kann ich eh gleich online bestellen.
Äh, mit dem Bus war ich sogar schneller zu Hause als wenn ich erst ins vom Hifi-Laden aus nächstgelegene Parkhaus gefahren wäre ^^

"Wortwahl" !
Du hast mich gerade als solchen bezeichnet, weil ich mich idR online informiere und online kaufe ! :O
Etwas anderes ist es wenn man die Beratung vor Ort mitnimmt und dann online bestellt.
Nein, ich meinte die, die in den Laden gehen, WEIL sie beraten werden wollen, und dann NUR weil sie nicht mehr mit dem Arsch vor der Ladentür parken können auf Online umsteigen. DAS war mit Halbaffen gemeint.

"Hifi Läden" gibt es in der Kieler Innenstadt bis auf MM seid Jahren nicht mehr, die Guten die es noch gibt sind weiter "Außerhalb"
Das hat aber rein gar nichts mit "autofrei" zu tun. Höherwertige Hifi wurde durch billige Unterhaltungselektronik verdrängt, der gesamte Markt ist das massiv geschrumpft. Wo sich vor 15 Jahren die Leute noch ne "Surroundanlage" gekauft haben, wird heute ne Soundbar gekauft. Statt Stereoanlage stehen Blutooth-Brüllwürfel herum usw. Selbst der Ur-Saturn in Köln, der erste in D, hat seine Hifi-Abteilung fast komplett eingestampft - die war Jahrzehnte lang das Herz des Stammhauses und hatte zuerst sogar das massive Verkleinern der CD+LP-Abteilung überstanden...

In Köln sind dazu noch ebenfalls fast alle Hifi-Läden verschwunden, und zwar komplett ohne eine Änderung, was die Verkehrssituation angeht. Es gibt da noch einen alteingesessenen Laden in der City, der aber eine Luxus-Zielgruppe hat und davon lebt, dann noch einen in der City, der sogar neu entstanden ist, aber neben klassischen Sachen auch auf hochwertige Wifi- und Mini-Boxen spezialisiert ist, und dann noch einen eher in einem Vorort, der schon seit zig Jahren vom Onlinehandel lebt.

Ich wüßte jetzt auch nur Fahrradläden außerhalb der Innenstadt
Also, hier in Köln gibt es auch in der Innenstadt einige, und zwar schon immer. Die Idee ist: falls da ein Ladenlokal leersteht, wäre ein Fahrradladen sicher eine clevere Idee, weil dort ja viel mehr per Rad unterwegs sind als vor der Verkehrberuhigung.

Offensichtlich wohnt in der Inennenstadt wohl auch keiner, so ohne Supermarkt und Auto ?
Doch sicher, da haben trotzdem viele auch ein Auto. Aber die fahren natürlich nicht mit dem Auto zu einem City-Supermarkt. Das Auto ist für die Arbeit oder für Besuche bei Bekannten/Verwandten. Das parkt man in ner Tiefgarage, fährt aber damit nicht in der Nähe seiner Wohnung einkaufen, das wäre total dämlich - da sucht man länger nen Parkplatz als es dauern würde, mal eben zu Fuß die Sachen im nächsten Supermarkt zu holen.

"Wocheneinkäufe" machen diese Anwohner dann sowieso außerhalb der City, also jetzt "City" im Sinne von wirklich "Innenstadtbereich" und nicht im Sinne davon, dass sie extra aus Köln rausfahren... Wer ein Auto hat, hat das, weil er idr mindestens 1-2x die Woche mal raus aus der City muss, und dann geht man halt in einen "nicht-Innenstadt"-Supermarkt, vlt sogar in einen Vorort und kauft was mehr ein. Wer kein Auto hat, der holt zB Getränke dann halt bedarfsweise, einige gehen auch einfach abends kurz zum Kios (wer sich da ne Wohnung leisten kann, dem isses recht egal, ob dann 3 Flaschen Cola so viel kosten wie ein ganzer Kasten im Supermarkt...)


In Deiner Bubble vielleicht, in Kiel ging das Innenstadtsterben deutlich vor Amazon los !
Also, es gibt durchaus Städte, in denen wegen Strukturproblemen einfach nur immer weniger Leute als potenzielle Kunden vorhanden waren - Ladensterben per se gab es in vielen Städten aus vielerlei Gründen.

Bei ner Größe wie Kiel kann dafür selbst ein großes Einkaufscenter reichen, das viele Kunden, die vlt sogar eher von Außerhalb komme und sonst nach Kiel reinfahren, bindet. Das muss aber nicht mit ner autofreien City zu tun haben. Aber wenn das schon SO lange her ist: das waren ja noch völlig andere Zeiten - ich rede von einer Änderung jetzt oder in den letzten 5-10 Jahren, und natürlich ohne dass eine eher kleine Stadt gleichzeitig so doof ist, ein Einkaufscenter zu bauen. DANN liegt ein Ladensterben viel eher am Onlinehandel.

Natürlich keiner, aber in Kiel sin sicherlich 90% der Lastenräder in Privatbesitz, zumeist Leute mit Eigenheim, besagte Mietshausbewohner können nur das Zeug mit dem Auto herankarren oder müssen mehrfach die Woche einkaufen.
Wie groß ist denn in Kiel diese Zone? Und gibt es nur da Läden, oder wie? Es kann natürlich sein, dass Kiel es übertrieben hat, erstens mit der Größe des Bereiches und auch damit, dass die vor 20 Jahren schon so was eingeführt haben.
 
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Und @Herb an dich zurück, auch du willst nicht verstehen. In einer 500.000 Einwohner Stadt leben vielleicht 50.000 in der direkten City. Der Rest lebt in anderen "ländlicheren" Stadtteilen. Der Rest BRAUCHT in der Regel ein Auto, außer die Lebensumstände sind entsprechend. ÖPNV kann eine Alternative sein, wenn er günstig, gut gepflegt (sauber, die U-Bahnen in Korea sind blitzblank, nicht solche Rotzeimer wie hierzulande), schnell erreichbar und schnell verfügbar (kaum Wartezeiten) die Regel ist. Das ist aber zumindest in Deutschland alles fernab der Realität. Von Verspätungen mal ganz zu schweigen. Meine Schwester nimmt einen Zug früher als sie müsste, weil Bahn und Bus oft verspätet kommen, insgesamt hat sie mit ÖPNV zur Arbeit am Tag einen Zeitverlust von über einer Stunde im Vergleich zum Auto, wenn sie die regulären Züge nehmen würde, so sind es sogar noch mehr.

In Frankfurt am Main leben etwa 500.000 Menschen jedoch arbeiten und sind tagsüber über 1,5 Millionen Menschen in der Stadt. Der Verkehr ist entsprechend katastrophal, aber schlicht Autos verbieten ohne vernünftige Alternative (große Busbahnhöfe, mindestens eine Ver-X-fachung der Busse, vernünftige Preise etc.) ist einfach nur kontraproduktiv.
Die Frankfurter City ist nicht groß aber Proppenvoll. Ich durfte mal einen Monat in Nähe des HBF wohnen, in der Zeit habe ich eine echte Allergie gegen das Stadtleben erworben. Nie wieder will ich in so einem Moloch leben.

Die Frage ist und bleibt, warum sollte jemand noch in die City fahren, wenn er alles besser außerhalb erreichen kann? Eben! Es gibt keinen Grund, genau deswegen sterben die Citys aus.

Und warum sollte man extra Geld für ÖPNV ausgeben, der hierzulande extrem teuer ist, wenn man ein Auto hat? Macht auch keinen Sinn. Und ohne Auto geht eben nicht so ohne, wenn man im Umland lebt, weil dort der ÖPNV noch schlechter als in der Stadt ist.


Kiel ist ein gutes Beispiel, sie haben 1988 als Verlängerung der Einkaufsstraßen den Sophienhof eröffnet. Der hat an einer Seite direkte Anbindung an den Bahnhof und an der anderen Seite an die Haupt-Einkaufsstraße, die von dort einige Kilometer weiter bis zum Kleinen Markt zieht. Das war damals ein sehr schönes Einkaufszentrum mit einer Vielzahl unterschiedlichster Geschäfte.

Bin ich früher gerne durchgeschlendert. Seit ewigen Jahren aber nicht mehr, weil es keine vernünftigen Parkmöglichkeiten mehr in der Nähe gibt. Man soll halt mit Bus oder Zug hin. Nur wozu sollte ich? Die kosten schließlich Geld. Und noch einmal, nur ein Bruchteil der potenziellen Kundschaft lebt direkt im Stadtzentrum.

Etwa in den mittleren 80ern wurde recht Zeitnah ein paar Kilometer außerhalb ein riesiges Einkaufsviertel in Raisdorf eröffnet, dort fand sich auch der erste Media Markt in Norddeutschland. Problem natürlich für die City-Bewohner, ohne Auto oder Zug nicht erreichbar, da recht weit außerhalb der City. Im Gegenteil fand ich damals, dass sich Raisdorf und Sophienhof recht gut ergänzt haben.
Der Sophienhof fing an den Bach runterzugehen, als die Stadt anfing die Insider-Parkplätze in dessen Umkreis wegzumachen. Nur der Zug-Pendlerverkehr reichte halt scheinbar nicht. Der Citti-Park war dann der endgültige Todesstoß.

Vor etwas über zehn Jahren wurde dann nämlich am Kern-Stadtrand an der Autobahn noch der Citti-Park eröffnet, direkt neben Ikea (knapp 16 Jahre alt, war damals während des Baus auf einer Presseführung) mit Zug- und Busanbindung sowie sehr vielen kostenlosen Parkplätzen. Benannt ist der Citti-Park nach dem Citti Großmarkt, das war ein Mega-Supermarkt wo nur Geschäftsleute (hauptsächlich Restaurants und Co.) einkaufen konnten, die Preise waren dort entsprechend auch immer Netto ausgezeichnet (was ich als Kind nicht kapiert habe und alles sehr schön günstig fand). Erst in den 90ern wurde er für die Allgemeinheit geöffnet und sieht heute nach recht normalem Groß-Supermarkt aus, wobei es abgeschirmt weiterhin etwa eine Fleischabteilung für Großkunden gibt, die gleich 100 Kilo Fleisch auf einmal kaufen.

Der Citti-Park alleine reicht aus um die Innenstadt auszubluten, denn für nicht Stadtkern-Bewohner ist er erste Anlaufstelle für Einkäufe jeder Art und als Ausweichmöglichkeit gibt es weiterhin Raisdorf.

Kiel möchte gerne grüner und schöner werden. Als Hafenstadt für Fähren nach Schweden etc. war es immer Anlaufpunkt für nordische Touristen. Das ist ein nettes Ansinnen nur scheinbar reichen die Touristen, Pendler als auch Anwohner nicht, um weiterhin als Einkaufszentrum interessant zu sein.

Selbst die Kinos in Kiel haben in den letzten 20 Jahren merklich nachgelassen. Wobei zunächst das große Cinemaxx den kleineren alteingesessenen den Besucherstrom abgewürgt hat und dann selbst leiden musste, als auch in Neumünster ein entsprechendes Großkino eröffnet wurde und Leute von außerhalb dann keinen Grund mehr hatten extra nach Kiel zu fahren.
 
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Und @Herb an dich zurück, auch du willst nicht verstehen. In einer 500.000 Einwohner Stadt leben vielleicht 50.000 in der direkten City. Der Rest lebt in anderen "ländlicheren" Stadtteilen. Der Rest BRAUCHT in der Regel ein Auto, außer die Lebensumstände sind entsprechend. ÖPNV kann eine Alternative sein, wenn er günstig, gut gepflegt (sauber, die U-Bahnen in Korea sind blitzblank, nicht solche Rotzeimer wie hierzulande), schnell erreichbar und schnell verfügbar (kaum Wartezeiten) die Regel ist. Das ist aber zumindest in Deutschland alles fernab der Realität. Von Verspätungen mal ganz zu schweigen. Meine Schwester nimmt einen Zug früher als sie müsste, weil Bahn und Bus oft verspätet kommen, insgesamt hat sie mit ÖPNV zur Arbeit am Tag einen Zeitverlust von über einer Stunde im Vergleich zum Auto, wenn sie die regulären Züge nehmen würde, so sind es sogar noch mehr.

In Frankfurt am Main leben etwa 500.000 Menschen jedoch arbeiten und sind tagsüber über 1,5 Millionen Menschen in der Stadt. Der Verkehr ist entsprechend katastrophal, aber schlicht Autos verbieten ohne vernünftige Alternative (große Busbahnhöfe, mindestens eine Ver-X-fachung der Busse, vernünftige Preise etc.) ist einfach nur kontraproduktiv.
Die Frankfurter City ist nicht groß aber Proppenvoll. Ich durfte mal einen Monat in Nähe des HBF wohnen, in der Zeit habe ich eine echte Allergie gegen das Stadtleben erworben. Nie wieder will ich in so einem Moloch leben.

Die Frage ist und bleibt, warum sollte jemand noch in die City fahren, wenn er alles besser außerhalb erreichen kann? Eben! Es gibt keinen Grund, genau deswegen sterben die Citys aus.

Und warum sollte man extra Geld für ÖPNV ausgeben, der hierzulande extrem teuer ist, wenn man ein Auto hat? Macht auch keinen Sinn. Und ohne Auto geht eben nicht so ohne, wenn man im Umland lebt, weil dort der ÖPNV noch schlechter als in der Stadt ist.


Kiel ist ein gutes Beispiel, sie haben 1988 als Verlängerung der Einkaufsstraßen den Sophienhof eröffnet. Der hat an einer Seite direkte Anbindung an den Bahnhof und an der anderen Seite an die Haupt-Einkaufsstraße, die von dort einige Kilometer weiter bis zum Kleinen Markt zieht. Das war damals ein sehr schönes Einkaufszentrum mit einer Vielzahl unterschiedlichster Geschäfte.

Bin ich früher gerne durchgeschlendert. Seit ewigen Jahren aber nicht mehr, weil es keine vernünftigen Parkmöglichkeiten mehr in der Nähe gibt. Man soll halt mit Bus oder Zug hin. Nur wozu sollte ich? Die kosten schließlich Geld. Und noch einmal, nur ein Bruchteil der potenziellen Kundschaft lebt direkt im Stadtzentrum.

Etwa in den mittleren 80ern wurde recht Zeitnah ein paar Kilometer außerhalb ein riesiges Einkaufsviertel in Raisdorf eröffnet, dort fand sich auch der erste Media Markt in Norddeutschland. Problem natürlich für die City-Bewohner, ohne Auto oder Zug nicht erreichbar, da recht weit außerhalb der City. Im Gegenteil fand ich damals, dass sich Raisdorf und Sophienhof recht gut ergänzt haben.
Der Sophienhof fing an den Bach runterzugehen, als die Stadt anfing die Insider-Parkplätze in dessen Umkreis wegzumachen. Nur der Zug-Pendlerverkehr reichte halt scheinbar nicht. Der Citti-Park war dann der endgültige Todesstoß.

Vor etwas über zehn Jahren wurde dann nämlich am Kern-Stadtrand an der Autobahn noch der Citti-Park eröffnet, direkt neben Ikea (knapp 16 Jahre alt, war damals während des Baus auf einer Presseführung) mit Zug- und Busanbindung sowie sehr vielen kostenlosen Parkplätzen. Benannt ist der Citti-Park nach dem Citti Großmarkt, das war ein Mega-Supermarkt wo nur Geschäftsleute (hauptsächlich Restaurants und Co.) einkaufen konnten, die Preise waren dort entsprechend auch immer Netto ausgezeichnet (was ich als Kind nicht kapiert habe und alles sehr schön günstig fand). Erst in den 90ern wurde er für die Allgemeinheit geöffnet und sieht heute nach recht normalem Groß-Supermarkt aus, wobei es abgeschirmt weiterhin etwa eine Fleischabteilung für Großkunden gibt, die gleich 100 Kilo Fleisch auf einmal kaufen.

Der Citti-Park alleine reicht aus um die Innenstadt auszubluten, denn für nicht Stadtkern-Bewohner ist er erste Anlaufstelle für Einkäufe jeder Art und als Ausweichmöglichkeit gibt es weiterhin Raisdorf.

Kiel möchte gerne grüner und schöner werden. Als Hafenstadt für Fähren nach Schweden etc. war es immer Anlaufpunkt für nordische Touristen. Das ist ein nettes Ansinnen nur scheinbar reichen die Touristen, Pendler als auch Anwohner nicht, um weiterhin als Einkaufszentrum interessant zu sein.

Selbst die Kinos in Kiel haben in den letzten 20 Jahren merklich nachgelassen. Wobei zunächst das große Cinemaxx den kleineren alteingesessenen den Besucherstrom abgewürgt hat und dann selbst leiden musste, als auch in Neumünster ein entsprechendes Großkino eröffnet wurde und Leute von außerhalb dann keinen Grund mehr hatten extra nach Kiel zu fahren.
Schön die absolut traurige Wahrheit beschrieben !
Der Witz dabei ist das die Innenstadtflächen natürlich vergleichsweise astronomische Mieten haben und alleine deswegen es schwer ist dort Fuß zu fassen.
 
Der Witz dabei ist das die Innenstadtflächen natürlich vergleichsweise astronomische Mieten haben und alleine deswegen es schwer ist dort Fuß zu fassen.
Das ist ein weiteres Problem der Geschäfte. Gerade für kleinere Spezialläden ist es halt schwer 10.000 Euro + Miete im Monat zu zahlen denn selbst wenn die Kunden nicht im Internet bestellen würden sondern in diese Läden gehen würden müssten die halt dennoch viel mehr verkaufen als sie in der Regel könnten. Ich nehme jetzt einfach mal an, dass die Mieten vor 30 Jahren für solche Läden, etwa Hifi-Geschäfte, merklich günstiger waren. Und für einen einigermaßen übersichtlichen Laden in der Innenstadt sind 10.000 Euro sicher eher am unteren Ende des Mietpreisspektrums.

Und mit Internethandel hat das alles nicht so viel zu tun. Als ich in den 70ern und 80ern aufwuchs hatte jede Familie mindestens einen Versandhauskatalog liegen. Wir hatten sogar Quelle, Otto, Neckermann, Bader und / oder Ulla Popken. Und da wurde dort jede Menge Zeug bestellt, insbesondere Klamotten. Es war eher so, dass Quelle das Internetzeitalter verpennte und deswegen von Amazon und Zalando verdrängt wurde.
Mit anderen Worten, die Bestellkonkurrenz für den lokalen Handel gab es schon immer.
 
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Mal eine ganz blöde Frage, warum muss man ausgerechnet in der Stadt einkaufen? Ist doch eigentlich kompletter Unsinn. Für Spezialgeschäfte lasse ich mir das eingehen, oder wenn man kurzfristig was braucht. Aber für den Wocheneinkauf?
Da findet man in der anderen Richtung weitaus mehr Auswahl, Platz und weniger Stress. Statt Innenstadt geht es bei mir (ähnlich weit) in der anderen Richtung zum nächsten Autobahnkreuz mit riesem Industriegebiet. Alles was man braucht auf einem großen Haufen, der obendrauf auch auf den Verkehr ausgerichtet ist.

Innenstadt = Einkaufen ist 'ne Tradition in die wir hereingewachsen sind - die aber nichtmal alt ist.
Früher ging man flanieren, nicht shoppen. Sehen und gesehen werden. Muss man wirklich nicht am Einkauf festmachen. Ganz im Gegenteil.

Eine Trendumkehr sind manche Städte zumindest am überlegen/diskutieren. Statt endloser Ketten, die für ein Aushängeschild in Bestlage auch rote Zahlen akzeptieren, lieber mehr Raum für die Freizeit.
Innenstadt sollte auch ohne Shoppen gehen. =)

Und für einen einigermaßen übersichtlichen Laden in der Innenstadt sind 10.000 Euro sicher eher am unteren Ende des Mietpreisspektrums.
Kommt darauf an wo. In günstigen Lagen in München ist man bei um die 150 €/m2. In den typischen Einkaufsstraßen kostet das um die 300 €, am Marienplatz ist Spitze mit 370 €. :B
Andererseits sind die Verdienstmöglichkeiten auch die höchsten in Deutschland (6.600 € pro Jahr und m2).
Quelle SZ, 2018
 
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@Loosa
Ich denke, es ist den Menschen die nicht in der City wohnen völlig egal wo sie einkaufen. Und von daher ist es richtig zu sagen, man muss nicht in der Innenstadt einkaufen.

Es geht jedoch um die Städte an sich, die ja zwar alles tun um Besucher zu vergraulen aber gleichzeitig Menschen in die Stadt locken wollen. Es geht um Gewerbesteuern, Jobs, um Attraktivität usw. also im Endeffekt um Geld, Infrastruktur und Co.

Ob die Geschäfte in der Innenstadt Pleite gehen - und notfalls eben umziehen - ist letztlich nur für die Stadt und die Geschäfte relevant.

Tatsächlich wäre es ja gut, wenn die Innenstädte entschlackt würden. Dann bräuchte man nicht einmal ein Autoverbot, da ohnehin niemand dort hinfahren muss, da es weniger Geschäfte, weniger Arbeitsplätze usw. dort gibt. Quasi ein Win-Win für alle - bis auf eben der Stadt selbst und den City-Bewohnern, die eben nicht mehr alles vor Ort dann haben.

Ich meine, warum müssen Firmen ihre Büros in der Innenstadt haben? Dafür gibt es ja großflächige, günstigere Industriegebiete am Stadtrand.

Innenstädte entschlacken und begrünen macht sie mit Sicherheit lebenswerter. Einzig die "Mobs" schauen dann in die Röhre, weil sie dort weniger Opfer finden, wenn die Leute die Innenstadt nicht mehr als Treffpunkt nutzen. Frankfurt HBF und Umgebung ist z.B. eine Katastrophe. Habe dort in meinem Monat Wohnzeit mehrfach selbst gesehen, wie Drogengeschäfte und ähnliches auf offener Straße am helllichten Tag getätigt wurden. Nicht nur einfach so in der Öffentlichkeit sondern direkt vor meinen Augen und denen anderer Passanten.

Demzufolge kann allerdings die "Entkernung" der Städte auch das Gegenteil zur Folge haben und die Stadtzentren in Slums verwandeln, wenn außer den normalen Anwohnern dort keiner mehr ist.
 
Und @Herb an dich zurück, auch du willst nicht verstehen. In einer 500.000 Einwohner Stadt leben vielleicht 50.000 in der direkten City. Der Rest lebt in anderen "ländlicheren" Stadtteilen. Der Rest BRAUCHT in der Regel ein Auto, außer die Lebensumstände sind entsprechend. ÖPNV kann eine Alternative sein, wenn er günstig, gut gepflegt (sauber, die U-Bahnen in Korea sind blitzblank, nicht solche Rotzeimer wie hierzulande), schnell erreichbar und schnell verfügbar (kaum Wartezeiten) die Regel ist. Das ist aber zumindest in Deutschland alles fernab der Realität. Von Verspätungen mal ganz zu schweigen. Meine Schwester nimmt einen Zug früher als sie müsste, weil Bahn und Bus oft verspätet kommen, insgesamt hat sie mit ÖPNV zur Arbeit am Tag einen Zeitverlust von über einer Stunde im Vergleich zum Auto, wenn sie die regulären Züge nehmen würde, so sind es sogar noch mehr.
Was hat denn das jetzt mit dem Thema zu tun? Ich hab doch kein Wort von "Abschaffung aller Autos" oder so gesagt.

Mir ging es nur darum, das es völliger Blödsinn ist, dass Du in Deinem Ort künftig statt 2km um die 10km fahren musst, nur um einzukaufen, weil bei einer "Stadt", die so geartet ist wie Dein Beispiel-Ort, niemals ein 2-3km-Bereich in der "City" (LOL) autofrei gemacht werden wird.

und in größeren Städten, in denen es möglicherweise eine relevant große autofreie Zone (also wirklich so groß, dass du vom Rand bis zur Mitte nicht nur 5-10 Min Fußweg hast) geben wird, müssen - wenn überhaupt - nur die Anwohner der Zone ihr Auto abschaffen. Die anderen können doch weiterhin ihre Karre benutzen, die können halt dann nur nicht in diese Zone rein. Und wer da hin will oder muss, der muss halt parken und ÖPNV nehmen oder wenn er will auch zu Fuß oder per (Leih)Rad. ÖPNV und ein Angebot an Leihrädern muss selbstverständlich im Zuge der Umgestaltung deutlich verbessert werden, das müsste doch jedem Volldepp klar sein.

Man geht ja nicht hin "so, ab morgen hier Autoverbot" und lässt den Rest so wie er ist... :rolleyes: Und wer bisher seinen Stamm-Supermarkt in der betreffenden dann autofreien Zone hatte, der muss halt ggf außerhalb der Zone einen neuen suchen, wird dann aber niemals 10km fahren müssen, da in solchen Städten sowieso alle Nase lang ein Supermarkt ist und nicht einer in der City und der nächste am Arsch der Welt.

Hier in Köln zb wird derzeit nur überlegt, Bereiche um den Dom herum autofrei zu machen. Dann könnte man immer noch in maximal 10 Min von einem Parkhaus am Rand der Zone bis in die Mitte der Zone gehen. Und selbst wenn man es DEUTLICH ausweiten würde, sind es auch keine Tagesmärsche. Mal angenommen, man macht wirklich einen 2km Radius mit ner autofreien Zone, dann wäre man bei lässigem Gehstil nach 20 Min vom Rand bis zur Mitte gekommen. Das ist ja nun echt nicht unzumutbar, vor allem wenn es dann dort deutlich schöner und angenehmer ist als früher. Es ist nur für die blöd, die ganz wenig Zeit haben, das ist klar. Dafür ist es aber für alle anderen blöd, wenn derjenige - wie bisher - mit seinem Auto Platz wegnimmt und einen ständig aufhält, weil man für ihn Ampeln braucht und man als Fußgänger oder Radfahrer immer wieder mal Rot hat ;)


In Frankfurt am Main leben etwa 500.000 Menschen jedoch arbeiten und sind tagsüber über 1,5 Millionen Menschen in der Stadt. Der Verkehr ist entsprechend katastrophal, aber schlicht Autos verbieten ohne vernünftige Alternative (große Busbahnhöfe, mindestens eine Ver-X-fachung der Busse, vernünftige Preise etc.) ist einfach nur kontraproduktiv.
Blätter mal ein paar Comments zurück: KERNstädte, nicht komplette Städte sollen autofrei werden.


Die Frankfurter City ist nicht groß aber Proppenvoll. Ich durfte mal einen Monat in Nähe des HBF wohnen, in der Zeit habe ich eine echte Allergie gegen das Stadtleben erworben. Nie wieder will ich in so einem Moloch leben.
Dann müsstest du doch wissen, dass es an sich sowieso ziemlicher Schwachsinn ist, per Auto in die Kern-City zu fahren, außer man wohnt da. Was also wäre dann so schlimm, wenn dieses Areal autofrei wäre?


Die Frage ist und bleibt, warum sollte jemand noch in die City fahren, wenn er alles besser außerhalb erreichen kann? Eben! Es gibt keinen Grund, genau deswegen sterben die Citys aus.
Schwachsinn. Du tust ja so, als ob keine Sau OHNE Auto in der City unterwegs wäre. Das Gegenteil ist der Fall: zähl mal, wie viele Leute aus der U-Bahn-Haltestelle zB Konstablerwache in Frankfurt pro Stunde rauskommen und wie viele Autos gleichzeitig in der Nähe vorbeifahren und nen Parkplatz suchen - da sind die Autos in der ganz klaren Minderheit.

und selbst die, die bisher lieber mit dem Auto in die Kern-City fahren: Nur weil es für DICH keinen Grund mehr gibt, extra in die Kern-City zu fahren, weil du keinen Bock hast, vom Auto auf was anderes umzusteigen, heißt das ja nicht, dass das jeder der "derzeit noch per Auto"-Leute auch so machen wird. ;)


Und warum sollte man extra Geld für ÖPNV ausgeben, der hierzulande extrem teuer ist, wenn man ein Auto hat? Macht auch keinen Sinn. Und ohne Auto geht eben nicht so ohne, wenn man im Umland lebt, weil dort der ÖPNV noch schlechter als in der Stadt ist.
Es geht wie gesagt nicht um das Abschaffen von Autos, noch nicht mal ums Abschaffen in größeren Städten, erst Recht nicht für Provinzler und das Dorfvolk. Aber zu sagen "ich nutze kein ÖPNV, WEIL ich ein Auto hab" ist ehrlich gesagt richtig dämlich. Als ob man das nicht kombinieren könnte... Das musst du vlt noch lernen, weil es bei Dir wenig ÖPNV gibt. Aber gerade so was wie "man kann gar nicht mehr Auto dahin, wo man hin will" wäre mal ein Anlass. Um Köln herum platzen die ParkNRide-Parkplätze aus allen Nähten, das zeigt doch, wie attraktiv das ist, per Auto aus dem Umland an den Stadtrand zu fahren und ab da die Bahn zu nehmen.

Das kann auch viel Nerven sparen - mein Bruder wohnte bis vor kurzem in Frankfurt und hat mich mal per Auto zum Bahnhof gefahren, er bestand darauf - ich wollte ja die U-Bahn nehmen. Mit dem Auto sind es ohne Verkehr 15 Min und theoretisch 5Min schneller als per Bahn. Ergebnis: Riesenstress für meinen Bruder wegen des Verkehrs, 3x mit frechen Autofahrern fast angelegt, beim Absetzen von mir wütende Autos hinter uns am Hupen, und ich hab den Zug fast verpasst. Per U-Bahn wäre ich 10 Minuten früher dagewesen, und mein Bruder hätte die insgesamt 40 Min für was besseres investieren können...

Kiel ist ein gutes Beispiel, sie haben 1988 als Verlängerung der Einkaufsstraßen den Sophienhof eröffnet. Der hat an einer Seite direkte Anbindung an den Bahnhof und an der anderen Seite an die Haupt-Einkaufsstraße, die von dort einige Kilometer weiter bis zum Kleinen Markt zieht. Das war damals ein sehr schönes Einkaufszentrum mit einer Vielzahl unterschiedlichster Geschäfte.

Bin ich früher gerne durchgeschlendert. Seit ewigen Jahren aber nicht mehr, weil es keine vernünftigen Parkmöglichkeiten mehr in der Nähe gibt. Man soll halt mit Bus oder Zug hin. Nur wozu sollte ich? Die kosten schließlich Geld. Und noch einmal, nur ein Bruchteil der potenziellen Kundschaft lebt direkt im Stadtzentrum.
Wozu? Du schreibst die Antwort doch nur zwei Sätze vorher: "Bin ich früher gerne durchgeschlendert." - das Durchschlendern wird doch nicht unschöner, nur weil da keine Autos mehr fahren... ^^ Das finde ich schon echt extrem seltsam, wenn du nicht mehr hinfährst, NUR weil du nicht in der unmittelbaren Nähe einen Parkplatz hast. Es kann doch sogar sein, dass die zusätzlichen 10-15Min, die du von einem Parkplatz bis zur City Fuß gehen müsstest, ebenfalls schön zum Schlendern sind ^^ Verstehen könnte ich das nur, wenn du früher nicht nur zum Schlendern da warst, sondern immer so viel gekauft hast, dass man es schwer tragen kann. Oder wenn du körperliche Probleme hast und nicht weit gehen kannst. Ansonsten find ich es komisch, etwas schönes, gechilltes nicht mehr zu machen, nur weil man dazu etwas mehr Fußweg in Kauf nehmen muss.

Vor allem: War das Parken denn da vorher kostenlos? In Köln zB ist es billiger, obwohl Bus&Bahn als teuer im deutschen Vergleich gelten, wenn du per ÖPNV in die City fährst als wenn du per Auto hinfährst und dann 3 Stunden da parkst.


Etwa in den mittleren 80ern wurde recht Zeitnah ein paar Kilometer außerhalb ein riesiges Einkaufsviertel in Raisdorf eröffnet, dort fand sich auch der erste Media Markt in Norddeutschland. Problem natürlich für die City-Bewohner, ohne Auto oder Zug nicht erreichbar, da recht weit außerhalb der City. Im Gegenteil fand ich damals, dass sich Raisdorf und Sophienhof recht gut ergänzt haben.
Der Sophienhof fing an den Bach runterzugehen, als die Stadt anfing die Insider-Parkplätze in dessen Umkreis wegzumachen. Nur der Zug-Pendlerverkehr reichte halt scheinbar nicht. Der Citti-Park war dann der endgültige Todesstoß.
Da geht es dann aber um ein ganz anderes Thema bzw das waren dann völlig andere Zeiten. Da hatte Kiel offenbar nicht einfach nur aus Gründen der Umwelt und für "mehr Platz für die Einwohner" alles umgestaltet, sondern offenbar wollten die auch dem Trend nach Einkaufsstraßen nachkommen. Das war nämlich eine ganze Weile so, dass immer mehr Fußgängerzonen entstanden, damit die Leute in Ruhe einkaufen können.

In der Regel hast du dann aber seitlich verlaufend trotzdem Straßen - in Köln zB gibt es auch nen MediaMarkt mitten in einer Fußgängerzone und mit quasi Null Parkplätzen im Umkreis von 500m. Aber wer da mal was großes kauft, lässt es sich halt liefern oder kann mit dem Auto zumindest auf ca 100m ranfahren, um es einzuladen.

Das in Kiel ist offenbar schon so lange her, dass man da noch zu wenig Erfahrungen hatte - das würde man heute in einer vergleichbaren Stadt ganz sicher völlig anders machen.

Vor etwas über zehn Jahren wurde dann nämlich am Kern-Stadtrand an der Autobahn noch der Citti-Park eröffnet, direkt neben Ikea (knapp 16 Jahre alt, war damals während des Baus auf einer Presseführung) mit Zug- und Busanbindung sowie sehr vielen kostenlosen Parkplätzen. Benannt ist der Citti-Park nach dem Citti Großmarkt, das war ein Mega-Supermarkt wo nur Geschäftsleute (hauptsächlich Restaurants und Co.) einkaufen konnten, die Preise waren dort entsprechend auch immer Netto ausgezeichnet (was ich als Kind nicht kapiert habe und alles sehr schön günstig fand). Erst in den 90ern wurde er für die Allgemeinheit geöffnet und sieht heute nach recht normalem Groß-Supermarkt aus, wobei es abgeschirmt weiterhin etwa eine Fleischabteilung für Großkunden gibt, die gleich 100 Kilo Fleisch auf einmal kaufen.

Der Citti-Park alleine reicht aus um die Innenstadt auszubluten, denn für nicht Stadtkern-Bewohner ist er erste Anlaufstelle für Einkäufe jeder Art und als Ausweichmöglichkeit gibt es weiterhin Raisdorf.
Genau - solche Center haben in vielen Städten, die nicht sonderlich groß sind. die City "ausbluten" lassen - aber nicht WEGEN Verkehrsberuhigung, sondern weil solche Center Kunden binden, die einfach näher an dem Center wohnen als an der City. So ein Center, wenn es zB am westlichen Rand der Stadt ist, fängt ja quasi fast jeden ab, der von außerhalb kommt und westlich der Stadt wohnt.

Betroffen sind dabei dann vor allem "mittelgroße" oder kleine Städte - in Köln zb würde so ein Center niemals ausreichen, um aus der Kerncity Nachfrage wegzunehmen. So ein Center nimmt eher die Nachfrage bei Einzelhändlern weg, die zwischen dem Center und der City sind.

Kiel scheint wohl inkl. Umland so klein zu sein, dass zB ein MediaMarkt in der City bereits leidet, nur weil am Rand der Stadt ein neuer Saturn in einem neuen Center aufmacht - das wäre für eine Stadt wie Köln undenkbar. Vlt kaufen viele Kieler bzw. Umland-Kieler sowieso eher in Hamburg ein, WENN sie mal "shoppen gehen" wollen? Wenn dann Kiel sowieso nur "vom Rest" leben muss, macht ein neues Center natürlich enorm viel aus. 250.000 Einwohner sind aber auch ne schwierige Größe, das ist heutzutage an sich zu viel für ne richtige City plus 1-2 Einkaufscenter, aber auch zu wenig dafür, dass es quasi nur ne City und sonst nix gibt.
 
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Dieses Jahr gefühlt mehr, als je zuvor: Es ist wieder Zeit für's 24 Stunden Rennen am Nürburgring. Das finde ich gut. Es gibt auch einen kostenlosen Livestream zum Rennen auf Youtube, das finde ich auch gut.

Aber wie zur Hölle kann es sein, dass ein Youtubekanal, der live 5-stellige Zuschauerzahlen hat, keinen moderierten Chat zustande bekommt? Der Chat beim Rennen ist mal wieder überfüllt von Spam, Beleidigungen, Drohungen und reichlich dubiosen politischen Aussagen unterschiedlichster Lager.

Ich finde, man sollte da den Chat deaktivieren oder moderieren, denn Jahr für Jahr wird immer wieder den merkwürdigsten Personen in diesem Chat eine öffentliche Plattform geboten ihre Scheiße rauszuposaunen und das wirft nicht nur ein schlechtes Licht auf die Community im Chat, sondern auch auf die Veranstaltung und den Motorsport an sich. Einfach nur unprofessionell und verantwortungslos.

Daumen für die Scuderia Glickenhaus mit dem SCG004C und das kleine Team mit dem Dacia sind trotzdem gedrückt. Die Veranstaltung selbst ist toll!
 
Ich verstehe nicht einmal diese Chat "Erscheinung" die immer mehr auftritt.

Klar wenn einer etwas zeigt nebst eingebauter Frage-/Antwortstunde, aber bei einem Autorennen ?
Das ist für mich ähnlich unpassend wie beim Film gucken. :rolleyes:
 
Ich verstehe nicht einmal diese Chat "Erscheinung" die immer mehr auftritt.

Klar wenn einer etwas zeigt nebst eingebauter Frage-/Antwortstunde, aber bei einem Autorennen ?
Das ist für mich ähnlich unpassend wie beim Film gucken. :rolleyes:
Wieso "immer mehr"? Chats gibt's doch im Grunde seit es das Internet gibt.

Ich find's bzw. fand's bei früheren Rennen halt gut, da man sich neben dem Rennen auch mal über die Fahrer, Autos, andere Rennen oder was auch immer unterhalten kann. Oder man kann morgens z. B. mal nachfragen, was über Nacht so passiert ist. Ich sitze bei so nem Rennen ja auch nicht 24 Stunden ununterbrochen am Fernseher.
 
Wenn ein 24-Stunden-Rennen stattfindet, aber niemand da ist um es 24 Stunden anzusehen... ist es dann wirklich passiert? :finger:
 
Wenn ein 24-Stunden-Rennen stattfindet, aber niemand da ist um es 24 Stunden anzusehen... ist es dann wirklich passiert? :finger:
Wenn ein Bär auf dem Dach sitzt und in den Wald hinein brüllt, hat der Papst dann auf die Auslegeware geschissen?
 
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