AW: Chavez droht Ausländern und ändert Verfassung um an der Macht bleiben zu können.
Wolf-V am 03.12.2007 17:31 schrieb:
mögen die neoliberalen noch so sehr enteignung schreien. im referendum ging es nicht um enteignungen sondern um den schutz von besitz, sei es privat, kollektiv oder gemischt, nicht um die erweiterung von „enteignungen“, die es im übrigen lt. völkerrechtlicher definition nie gegeben hat, da die firmen eine wahl hatten und sie haben alle entschädigung und besitz von 49% angenommen, die 51% gehören nun wieder dem volk von venezuela. man kann sowas auch korrektur vorn besitzverhältnissen nennen.
Nun, was den Inhalt des Referendums bezüglich Enteignungen anbelangt, so habe ich da andere Informationen, die ich vom ORF bezogen habe.
Der Hinweis auf das Völkerrecht ist zwar nett, aber insoferne unangebracht, weil juristische Terminologie hier völlig irrelevant ist. JA, die Firmen haben eine Entschädigung bekommen und NEIN, die hat nicht einmal annähernd den eigentlichen Wert ausgemacht und das zeichnet gemeinhin eine Enteignung
nicht juristisch betrachtet aus. "Korrektur von Besitzverhältnissen" ist nichts weiter als eine Verharmlosung des Begriffs Enteignung.
Arkasi am 03.12.2007 11:55 schrieb:
Hab ich ihm nie vorgeworfen, hat er im Prinip auch nicht nötig, da er genug Stimmvieh hat.
wer also nicht „deiner“ meinung nach den richtigen weg wählt, sondern z.b. chavez, den bezeichnest du abwertend als stimmvieh? mit demokratischer einstellung hat das wenig zu tun...
Es geht hierbei nicht um meine Meinung, sondern um ein simples Konzept, welches wir schön öfters bei den Sozialisten gesehen haben. Klaue Geld, verteile es und hol dir so Stimmen. Letztlich werden die Menschen für ihre Stimmabgabe bezahlt - mit dem Geld anderer Leute natürlich. Dass man sich so die zukünftigen Möglichkeiten ruiniert, bleibt freilich unerwähnt.
Mittlerweile scheint es ja so, dass Chavez schon wieder Geldprobleme hat, drum wollte er sich ja auch Zugriff auf die Nationalbank und die Währungsreserven sichern, denn die nächste Wahl kommt bestimmt.
Arkasi am 03.12.2007 11:55 schrieb:
Die unendlich ofte Möglichkeit einer Wiederwahl bei ausgedehnter Legislaturperiode auf 7 Jahre hat er also nur für einen Nachfolger vorgesehen, falls der so super sein sollte, dass man den öfter wählen will?
welchem wahn du auch erlegen sein magst, die verfassung soll dahingehend geändert werde, dass es keine begrenzung der regierungszeit gibt, in deutschland ist das ja schon immer üblich und teil eines der „besten verfassungen der welt“. ob das chavez oder wer anderes ist, steht in venezuela nicht geschrieben, was ist also dein problem, dass nicht nur eingebildet ist?
Kann ich nicht sagen, ich bin Österreicher und kenne die dt. Verfassung nicht. Bei uns darf der Präsident nur 2x gewählt werden, wobei anzumerken ist, dass der Präsident nicht über allzuviel Macht verfügt, aber (zumindest theoretisch, wurde noch nie angewendet) eine Regierung, die es auf eine Diktatur anlegt, auszuschalten. Alles andere erledigt der Kanzler samt Minister.
Arkasi am 03.12.2007 11:55 schrieb:
Was nichts anderes bedeutet als "wir stimmen so oft ab, bis das Ergebnis paßt".
Wirst sehen, in spätestens ein paar Monaten gibt es einen neuen Vorschlag für ein Referendum, wo noch ein paar Wahlzuckerl dazugepackt werden. Er muß ja nur mehr etwas mehr als 1% der Bevölkerung zu überzeugen, dass sollte sich so leicht machen lassen. Er wird ganz sicher nicht am Ende dieser Legislaturperiode (2012?) den Sessel räumen, da kannst du dir sicher sein.
was hast du gegen einen politischen prozess der willensbildung, den das volk anscheinend verlangt? weshalb soll die politik einen entwurf mit verbesserungen nicht erneut vorlegen, scheinbar war das volk nämlich dagegen, dass die hürden für ein volksbegehren höher gelegt werden sollten (die damit immer noch niedriger wären als in deutschen bundesländern, auf bundesebene gibt es das schon mal garnicht). und wenn das volk ihn bis 2050 wählt, wird er solange im amt sein. wenn er abgewählt wird, gibt es nichts – ausser extremes misstrauen und üble nachrede – das bisher dafür spricht, dass chavez das nicht akzeptieren wird.
Eine sehr interessante wenn auch höchstwahrscheinlich vollkommen hirnrissige Interpretation des Wahlergebnisses. Zumindest der Opposition ging es um die Problematik der Diktatur und sie hat dabei sehr interessante Unterstützer gefunden, die bis vor kurzem treue Weggefährten von Chavez waren, u.a. der ehem. Verteidigungsminister, der beim letzten Putschversuch Chavez quasi gerettet hat und die sonst so treue Ex-Frau von Chavez.
Wenn du nun meinst, die Änderungen bei Volksbegehren waren ausschlaggebend, dann sei dir deine Meinung unbenommen, erwarte aber nicht, dass sie von allzuvielen Menschen geteilt wird.
und nur der vollständigkeit halber, folgende zuckerl soll es geben:
- neben dem recht auf privateigentum soll es das recht auf kollektiveigentum geben (bewohner der armen stadtviertel sollen vor bodenspekulanten geschützt werden)
- eine demokratisierung auf lokaler ebene soll die korruption in den rathäusern mit transparenter kontrolle durch den bürger und mitbestimmung des volkes eindämmen
- soziales sicherungsystem für geringverdiener
- gleichberechtigung und gleichbesetzung (m/w) in allen leitungsgremien und politischen kandidatenlisten
- erweiterung des diskriminierungsschutzes
- gremien der schulen und unis sollten zu gleichen teilen aus lehrenden, schülern und angestellten zusammengesetzt werden
Das Recht auf Kollektiveigentum geht allein vom Klang her für mich schon wieder in Richtung Enteignungen, aber da kann ich mich leicht irren, vielleicht findest du mal Zeit, dieses Konzept näher auszuführen.
Die Punkte 2, 3 und 6 sind klassische Zuckerl, Punkt 5 ist ok.
Den 4. Punkt kann ich nicht unterstützen, aber das ist eine persönliche Ansicht. Meiner Meinung nach sollten Posten in Gremien nach der Qualifikation und nicht nach der "Wasserleitung" des Bewerbers besetzt werden, aber ok.
wirklich eine schlimme entwicklung solche vorschläge und gut, dass es dass in deutschland alles nicht gibt, sonst würde die wirtschaft doch tatsächlich an einfluss verlieren und der normale bürger könnte sich entwickeln, gerade dann wenn auch noch die arbeitszeit beschränkt werden würde anstatt immer weiter hochgesetzt, damit die bürger mehr zeit für bildung und familie haben...
Die Wirtschaft wird niemals an Einfluss verlieren, die Frage ist lediglich, wie die einzelnen Unternehmen kontrolliert werden. Unser System mag hier durchaus gewisse Problemfelder aufweisen, aber letztlich ist es ein ausgesprochen demokratisches System - der Konsument entscheidet und ja, es gibt Ausnahmen, ich weiß. Dennoch liegt beim Konsumenten letztlich eine gewaltige Macht, ganz anders als bei einer staatlichen Kontrolle, denn wir dürfen immer nur über ganze Pakete entscheiden, sogut wie nie aber über einzelne Punkte. Den Inhalt meines Einkaufswagens kann ich hingegen sehr flexibel gestalten.