• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

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Unmoralisch ?

Stef1811

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Hi,

heute in den Nachrichten folgendes gehört: "E.ON meldet Rekordgewinn und kündigt Übernahme von Endesa an." Quelle: http://www.faz.net/s/Rub560251485DC24AF181BBEF83E12CA16E/Doc~EF0CD57B2CB3E4D9E8BDE8BBB1D1F8B08~ATpl~Ecommon~Scontent.html . Als ein Freund von mir diese Meldung hörte konnte er sich fast nicht mehr wiedereinkriegen. Einige wörtliche Zitate: " Die Arbeiter schmeißen sie raus um nach Mallorca zu fliegen" oder auch: " Sowas unmoralisches" Damit wäre erstmal der Threadname geklärt. Aber um nun zum Diskussionsthema zu kommen: Ist das denn wirklich so unmoralisch ? Warum soll es den unmoralisch von einem Unternehmen sein Milliardengewinne zu machen ?
Natürlich: es ist nicht sehr schön das sie Angestellte trotz großen Gewinnen entlassen, aber das liegt imo nicht am Unternehmen. Die Gewinne werden meist nicht in Deutschland verdient. Deutschland arbeitet nur meist an der Grenze der Profitablität. Also: nicht die Unternehmen oder der Kapitalismus ist schuld daran, sondern dahinter stehen andere Gründe. Die Unternehmen sind besonders wegen der Globalisierung wieder profitabel.
 
Stef1811 am 21.02.2006 22:36 schrieb:
Hi,
heute in den Nachrichten folgendes gehört: "E.ON meldet Rekordgewinn und kündigt Übernahme von Endesa an." Quelle: http://www.faz.net/s/Rub560251485DC24AF181BBEF83E12CA16E/Doc~EF0CD57B2CB3E4D9E8BDE8BBB1D1F8B08~ATpl~Ecommon~Scontent.html . Als ein Freund von mir diese Meldung hörte konnte er sich fast nicht mehr wiedereinkriegen. Einige wörtliche Zitate: " Die Arbeiter schmeißen sie raus um nach Mallorca zu fliegen" oder auch: " Sowas unmoralisches" Damit wäre erstmal der Threadname geklärt. Aber um nun zum Diskussionsthema zu kommen: Ist das denn wirklich so unmoralisch ? Warum soll es den unmoralisch von einem Unternehmen sein Milliardengewinne zu machen ?

e.on will hier keine Leute entlassen! Desshalb kann von von "Leute rausschmeißen" auch nicht die Rede sein.

Es ist auch nicht unmoralisch Milliardengewinne zu erzielen.

Aber: Ich stehe e.on äußerst kritisch gegenüber, vieles in deren Umfeld mieft nach Korruption. Es gab in den vergangenen Jahren mehrere Klagen wegen Bestechung und auch Kartellrechtsprozesse. Wenn man dann in dem Zusammenhang von Milliardengewinnen hört kommt mir das schon etwas mulmig vor.
 
Es gab in den vergangenen Jahren mehrere Klagen wegen Bestechung und auch Kartellrechtsprozesse. Wenn man dann in dem Zusammenhang von Milliardengewinnen hört kommt mir das schon etwas mulmig vor.
Genau. War da nicht soetwas mit einem Miniserpräsidenten eines Bundeslandes, der sich für e.on und ein Partnerunternehmen stark gemacht hat und danach einen Platz in der Chefetage bekommen hat? Ich meine mich daran erinnern zu können, dass es da sowas gab!

Sowas finde ich nämlich echt unter aller Sau! Das ist genauso wie Schröder und diese große Gasfirma aus Russland! Während seiner Amtszeit noch schnell den Vertrag unterschrieben und dann eine Cehfposition bekommen. Rechtlich gesehen ist das ganze sehr sehr bedenklich und auch moralisch bzw. menschlich gesehen nicht so sehr toll :|

Mfg. Klon1234
 
TBrain am 21.02.2006 22:52 schrieb:
Stef1811 am 21.02.2006 22:36 schrieb:
Hi,
heute in den Nachrichten folgendes gehört: "E.ON meldet Rekordgewinn und kündigt Übernahme von Endesa an." Quelle: http://www.faz.net/s/Rub560251485DC24AF181BBEF83E12CA16E/Doc~EF0CD57B2CB3E4D9E8BDE8BBB1D1F8B08~ATpl~Ecommon~Scontent.html . Als ein Freund von mir diese Meldung hörte konnte er sich fast nicht mehr wiedereinkriegen. Einige wörtliche Zitate: " Die Arbeiter schmeißen sie raus um nach Mallorca zu fliegen" oder auch: " Sowas unmoralisches" Damit wäre erstmal der Threadname geklärt. Aber um nun zum Diskussionsthema zu kommen: Ist das denn wirklich so unmoralisch ? Warum soll es den unmoralisch von einem Unternehmen sein Milliardengewinne zu machen ?

e.on will hier keine Leute entlassen! Desshalb kann von von "Leute rausschmeißen" auch nicht die Rede sein.

Es ist auch nicht unmoralisch Milliardengewinne zu erzielen.

Aber: Ich stehe e.on äußerst kritisch gegenüber, vieles in deren Umfeld mieft nach Korruption. Es gab in den vergangenen Jahren mehrere Klagen wegen Bestechung und auch Kartellrechtsprozesse. Wenn man dann in dem Zusammenhang von Milliardengewinnen hört kommt mir das schon etwas mulmig vor.

Genau das mag ich auch nicht an E.On.
Das mit dem Job-Abbau war nicht auf E.On bezogen sondern besonders auf das Paradebeispiel Deutsche Bank.
 
Stef1811 am 21.02.2006 22:36 schrieb:
" Die Arbeiter schmeißen sie raus um nach Mallorca zu fliegen" oder auch: " Sowas unmoralisches"
unmoralisch liegt im Auge des Betrachters
assozial wäre so eine Entlassungsproduktivität sicherlich
Volkswirtschaftlich ist sowas auch schlecht und damit langfristig auch betriebswirtschaftlich.
Also: nicht die Unternehmen oder der Kapitalismus ist schuld daran, sondern dahinter stehen andere Gründe. Die Unternehmen sind besonders wegen der Globalisierung wieder profitabel.
kurzfristig profitabel
Im Endeffekt schießt sich damit die Gesellschaft selbst ins Knie.
Wer ist den außer den Unternehmen oder dem Kapitalismus schuld?
Das Volk versagt, weil es die Politiker nicht zu ordentlicher Gesetzgebung zwingt, darum können die Unternehmen die gesetzlichen Gegebenheiten rigoros ausnutzen.
Uns geht es schlechter und in die Länder aus denen der "neue" Profit gesaugt wird, geht es nicht im gleichen Verhältnis besser. (uns geht es ja noch blendend wen ich mir so die Welt ansehe)
:|
 
crackajack am 22.02.2006 09:58 schrieb:
Im Endeffekt schießt sich damit die Gesellschaft selbst ins Knie.
Wer ist den außer den Unternehmen oder dem Kapitalismus schuld?
Das Volk versagt, weil es die Politiker nicht zu ordentlicher Gesetzgebung zwingt, darum können die Unternehmen die gesetzlichen Gegebenheiten rigoros ausnutzen.
Uns geht es schlechter und in die Länder aus denen der "neue" Profit gesaugt wird, geht es nicht im gleichen Verhältnis besser. (uns geht es ja noch blendend wen ich mir so die Welt ansehe)
:|

Ich gebe deinen Gedankengängen 100% Recht. Es ist leider wirklich so. Dass die anderen Länder zu uns aufschließen, ist eine Mär, die gar nicht funktionieren kann (mathematisch)!
 
aph am 22.02.2006 10:33 schrieb:
crackajack am 22.02.2006 09:58 schrieb:
Im Endeffekt schießt sich damit die Gesellschaft selbst ins Knie.
Wer ist den außer den Unternehmen oder dem Kapitalismus schuld?
Das Volk versagt, weil es die Politiker nicht zu ordentlicher Gesetzgebung zwingt, darum können die Unternehmen die gesetzlichen Gegebenheiten rigoros ausnutzen.
Uns geht es schlechter und in die Länder aus denen der "neue" Profit gesaugt wird, geht es nicht im gleichen Verhältnis besser. (uns geht es ja noch blendend wen ich mir so die Welt ansehe)
:|

Ich gebe deinen Gedankengängen 100% Recht. Es ist leider wirklich so. Dass die anderen Länder zu uns aufschließen, ist eine Mär, die gar nicht funktionieren kann (mathematisch)!

Och, das funktioniert schon, da brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, problematisch ist nur, daß das mit Sicherheit solange dauern wird, daß keiner von uns das erleben wird.

Sollten wir uns nicht irgendwann in der Zukunft selbst wegbomben, werden diese Länder mit Sicherheit in ein paar hundert Jahren zu uns aufschließen.
 
Stef1811 am 21.02.2006 22:36 schrieb:
Hi,

heute in den Nachrichten folgendes gehört: "E.ON meldet Rekordgewinn und kündigt Übernahme von Endesa an." Quelle: http://www.faz.net/s/Rub560251485DC24AF181BBEF83E12CA16E/Doc~EF0CD57B2CB3E4D9E8BDE8BBB1D1F8B08~ATpl~Ecommon~Scontent.html . Als ein Freund von mir diese Meldung hörte konnte er sich fast nicht mehr wiedereinkriegen. Einige wörtliche Zitate: " Die Arbeiter schmeißen sie raus um nach Mallorca zu fliegen" oder auch: " Sowas unmoralisches" Damit wäre erstmal der Threadname geklärt. Aber um nun zum Diskussionsthema zu kommen: Ist das denn wirklich so unmoralisch ? Warum soll es den unmoralisch von einem Unternehmen sein Milliardengewinne zu machen ?
Natürlich: es ist nicht sehr schön das sie Angestellte trotz großen Gewinnen entlassen, aber das liegt imo nicht am Unternehmen. Die Gewinne werden meist nicht in Deutschland verdient. Deutschland arbeitet nur meist an der Grenze der Profitablität. Also: nicht die Unternehmen oder der Kapitalismus ist schuld daran, sondern dahinter stehen andere Gründe. Die Unternehmen sind besonders wegen der Globalisierung wieder profitabel.

Mir fällt kein Grund ein, warum das umoralisch oder asozial sein sollte, wie jemand anderes meinte.

Die meisten Menschen begehen immer den Fehler sich auf den aktuellen Gewinn zu foccusieren. Klar, ein paar Mrd. klingt fein und wäre für einen Privaten eine irre Summe, aber wie sieht das bei einem riesigen Konzern aus?

Wenn wir beim Beispiel E.ON bleiben wollen, hat sich schon einmal jemand überlegt, was ein Kraftwerk kostet? Da kommt man mit ein paar Millionnen nicht weit, da braucht man schon etwas mehr finanzielle Rückendeckung.
Fraglich ist natürlich auch, wie typisch dieser Gewinn für das Unternehmen ist. Im Moment sind die Energiepreise hoch, was für Firmen in dieser Branche natürlich gut ist. Das war aber nicht immer so und wird auch kaum immer so bleiben.

Jemand anderes hat die dt. Bank angeführt. Als Österreicher weiß ich jetzt nicht genau was da läuft, wird sich aber vermutlich in ähnlichem Rahmen abspielen wie bei den österr. Banken, nur entsprechend größer.
Die Banken haben für ihr jetziges Geschäft einfach zuviele Mitarbeiter. Riesengewinn hin oder her, warum sollte man Menschen einfach so bezahlen, auch wenn sie letztlich für einen selbst gar nichts leisten bzw. die Leistung unnötig ist?

Was hier betrieben wird, ist eine gängige und durchaus vernünftige Geschäftspraxis, die, wie wir bedenken sollten, immerhin dafür gesorgt hat, daß überhaupt soviele Menschen dort einen Job haben.

Weiters sollte man bedenken, daß diese Gewinne ja in weiterer Folge verwendet werden, nachdem man einen ordentlichen Brocken an den Staat abgeliefert hat. Keine Bank kann es sich langfristig leisten, Geld einfach so tatenlos herumliegen zu lassen, also wird sie es gezwungenermaßen investieren. Ob diese Investitionen primär im In- oder Ausland erfolgen, liegt einzig und allein an den Rahmenbedinnungen, die wir hier im Land vorgeben.
Erwähnenswert ist auch, daß die momentan Gewinnbooster der Banken nicht das angestammte Geschäft hier im Lande sind, sondern primär auf das Osteuropageschäft zurückzuführen ist (zumindest bei den österr. Banken).
 
aph am 22.02.2006 10:33 schrieb:
crackajack am 22.02.2006 09:58 schrieb:
Im Endeffekt schießt sich damit die Gesellschaft selbst ins Knie.
Wer ist den außer den Unternehmen oder dem Kapitalismus schuld?
Das Volk versagt, weil es die Politiker nicht zu ordentlicher Gesetzgebung zwingt, darum können die Unternehmen die gesetzlichen Gegebenheiten rigoros ausnutzen.
Uns geht es schlechter und in die Länder aus denen der "neue" Profit gesaugt wird, geht es nicht im gleichen Verhältnis besser. (uns geht es ja noch blendend wen ich mir so die Welt ansehe)
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Ich gebe deinen Gedankengängen 100% Recht. Es ist leider wirklich so. Dass die anderen Länder zu uns aufschließen, ist eine Mär, die gar nicht funktionieren kann (mathematisch)!

Ich verstehe was du meinst ,aber das stimmt nur zum Teil. China wird uns in wenigen Jahren überholt haben, Indien wird bald nachziehen, Südamerika wird schnell wachsen. Diese Märkte sind auch langfristig sehr interessant für Unternehmen. Auch die USA( 4,7 % Arbeitslosigkeit ) und Großbritannien ( nicht mal 3 % Arbeitslosigkeit ) sind interessanter für Unternehmen.
Und zu der Behauptung das der Kapitalimus schuld sei: Ich verweise wieder auf die Arbeitslosigkeit in GB und den USA. Diesen Staaten geht es nicht schlechter als Deutschland. Sie sind nur flexibler.
 
[Das Grundübel dieser Welt liegt nun mal im Profitanhäufen.
Die Rahmenbedingungen, die dieses begünstigen schafft sich das Monsterkapital selbst. Das Mittel war schon immer egal. Der Erfolg ist wichtig. Die Entwicklung hat sich längst verselbstständigt..

Ach ist Kapitalismus schön. Aber nicht für die Menschen!!!
 
Stef1811 am 22.02.2006 12:41 schrieb:
Ich verstehe was du meinst ,aber das stimmt nur zum Teil. China wird uns in wenigen Jahren überholt haben, Indien wird bald nachziehen, Südamerika wird schnell wachsen. Diese Märkte sind auch langfristig sehr interessant für Unternehmen. Auch die USA( 4,7 % Arbeitslosigkeit ) und Großbritannien ( nicht mal 3 % Arbeitslosigkeit ) sind interessanter für Unternehmen.
Und zu der Behauptung das der Kapitalimus schuld sei: Ich verweise wieder auf die Arbeitslosigkeit in GB und den USA. Diesen Staaten geht es nicht schlechter als Deutschland. Sie sind nur flexibler.

Ich habe dir ja neulich einen Link gegeben, der zeigt wie dieses "Aufholen" aussieht. Da profitieren jeweils nur ein paar wenige davon. Wenn die Konzerne nicht die Möglichkeit hätten, die Menschen dort mehr auszubeuten als sie das mit uns können, würden sie nicht dort hin wollen. Die Reallöhne sinken/stagnieren aber nicht nur bei uns, sondern auch in Indien. Dementsprechend steigt die Nachfrage nicht, was bedeutet, dass die Anzahl an Arbeitsplätzen bestenfalls ebenfalls stagniert, durch Produktivitätssteigerung jedoch sinkt. Gleichzeitig sinken Sozial- und Umweltstandards. Das heißt, dass die Arbeitsplätze nur noch hin- und hergeschoben werden können, je nachdem wo die Löhne als nächstes unterboten werden. Das dies ein Teufelskreislauf ist, muss man wohl niemandem erläutern.
 
Die eigentliche Riesensauerei ist doch wie EON den Reichbach gemacht hat.

7Mrd.€ Verkaufspreis für die Viterra, ehemals VEBA-Immobolien. Nach Abzug von 3Mrd.€ für laufende Kredite blieben 4Mrd. Reibach. Dazu kommt noch eine Mrd.für den Verkauf von Gelsenwasser.
Bei Gründung der RAG gingen die Immobilien der stillgelegten Zechen an die Veba.
Bezahlt durch den Steuerzahler, der die Abfindungen an die Zechenbarone zahlte.
Dazu kamen noch jede Menge öffentlicher Gelder für den sozialen Wohnungsbau.
Summasumarum stammt der Reibach aus den Taschen der Steuerzahler.

Als Krönung entlässt dann der neue Eigentümer, die Heuschrecke Terra Firma, 600 Leute.

Dem unmoralischen Angebot von Terra Firma, Verkehrswert der Viterra waren 5,6 Mrd.€ konnte EON nicht wiederstehen.
 
Stef1811 am 22.02.2006 12:41 schrieb:
aph am 22.02.2006 10:33 schrieb:
crackajack am 22.02.2006 09:58 schrieb:
Im Endeffekt schießt sich damit die Gesellschaft selbst ins Knie.
Wer ist den außer den Unternehmen oder dem Kapitalismus schuld?
Das Volk versagt, weil es die Politiker nicht zu ordentlicher Gesetzgebung zwingt, darum können die Unternehmen die gesetzlichen Gegebenheiten rigoros ausnutzen.
Uns geht es schlechter und in die Länder aus denen der "neue" Profit gesaugt wird, geht es nicht im gleichen Verhältnis besser. (uns geht es ja noch blendend wen ich mir so die Welt ansehe)
:|

Ich gebe deinen Gedankengängen 100% Recht. Es ist leider wirklich so. Dass die anderen Länder zu uns aufschließen, ist eine Mär, die gar nicht funktionieren kann (mathematisch)!

Ich verstehe was du meinst ,aber das stimmt nur zum Teil. China wird uns in wenigen Jahren überholt haben, Indien wird bald nachziehen, Südamerika wird schnell wachsen. Diese Märkte sind auch langfristig sehr interessant für Unternehmen. Auch die USA( 4,7 % Arbeitslosigkeit ) und Großbritannien ( nicht mal 3 % Arbeitslosigkeit ) sind interessanter für Unternehmen.
Und zu der Behauptung das der Kapitalimus schuld sei: Ich verweise wieder auf die Arbeitslosigkeit in GB und den USA. Diesen Staaten geht es nicht schlechter als Deutschland. Sie sind nur flexibler.


Das mit den 4,7% Arbeitslosen in den USA ist aber auch nur eine statische Vertuschung.

http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyid=2170
 
smashheiser am 22.02.2006 23:55 schrieb:
Das mit den 4,7% Arbeitslosen in den USA ist aber auch nur eine statische Vertuschung.

http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyid=2170

Kann man so nicht sagen. Klar sind die USA schwer verschuldet, aber welche Staaten sind das nicht?

Richtig ist, daß die USA sich finanziell in eine schwierige Situation gebracht haben, doch das liegt nicht an der Wirtschaft sondern am Irakkrieg, der bereits mehr als die Hälfte des Defizits benötigt. Sollte die US-Strategie nicht aufgehen und sie nicht die langfristige Kontrolle über das irakische Erdöl bekommen, dann wird es wahrscheinlich zu Problemen kommen, geht die Strategie hingegen auf, ist das aktuelle Defizit irrelevant.
 
aph am 22.02.2006 13:58 schrieb:
Stef1811 am 22.02.2006 12:41 schrieb:
Ich verstehe was du meinst ,aber das stimmt nur zum Teil. China wird uns in wenigen Jahren überholt haben, Indien wird bald nachziehen, Südamerika wird schnell wachsen. Diese Märkte sind auch langfristig sehr interessant für Unternehmen. Auch die USA( 4,7 % Arbeitslosigkeit ) und Großbritannien ( nicht mal 3 % Arbeitslosigkeit ) sind interessanter für Unternehmen.
Und zu der Behauptung das der Kapitalimus schuld sei: Ich verweise wieder auf die Arbeitslosigkeit in GB und den USA. Diesen Staaten geht es nicht schlechter als Deutschland. Sie sind nur flexibler. Dementsprechend steigt die Nachfrage nicht, was bedeutet, dass die Anzahl an Arbeitsplätzen bestenfalls ebenfalls stagniert, durch Produktivitätssteigerung jedoch sinkt.

Ich habe dir ja neulich einen Link gegeben, der zeigt wie dieses "Aufholen" aussieht. Da profitieren jeweils nur ein paar wenige davon. Wenn die Konzerne nicht die Möglichkeit hätten, die Menschen dort mehr auszubeuten als sie das mit uns können, würden sie nicht dort hin wollen. Die Reallöhne sinken/stagnieren aber nicht nur bei uns, sondern auch in Indien.

Die Reallöhne sagen nichts aus, da sie nicht auf die gesamte Bevölkerung sondern lediglich auf die Erwerbstätigen bezogen berechnet wird. Steigt die Beschäftigung, steigt auch bei stagnierenden Löhnen die Kaufkraft. Es ist sogar möglich, daß die Kaufkraft steigt, wenn die Löhne sinken, abhängig von der Anzahl neuer Jobs.

Ich würde nicht sagen, daß von diesem Aufholen nur wenige profitieren. Es sind keinesfalls alle, aber soweit ich weiß, profitieren im Moment um die 20% der Bevölkerung, was in China immerhing 200 Mio Menschen sind - kann man nicht mit wenige umschreiben. Vergiß dabei nicht, daß dieser Aufschwung primär im industriellen Bereich stattfindet und da dauert es natürlich, bis die Bauern auch etwas davon mitbekommen. Gut möglich, daß das noch 2-3 Jahrzehnte dauert.

Von einer Ausbeutung kann keine Rede sein. Man zahlt lediglich ortsübliche Löhne. Natürlich gibt es auch so Aktionen wie die Verhinderung von Gewerkschaften o.ä., aber das spielt in Wirklichkeit keine Rolle, sind die rein heimisch beschäftigten auch nicht oder kaum gewerkschaftlich organisiert.
Letztlich paßt man sich nur den örtlichen Gegenheiten an. Das hat zwar keine positive Vorbildwirkung, doch den Menschen geht es dadurch nicht schlechter als vorher, aber dafür haben sie ein Einkommen, was viele davor nicht hatten.


Gleichzeitig sinken Sozial- und Umweltstandards. Das heißt, dass die Arbeitsplätze nur noch hin- und hergeschoben werden können, je nachdem wo die Löhne als nächstes unterboten werden. Das dies ein Teufelskreislauf ist, muss man wohl niemandem erläutern.

Mir war bisher nicht bekannt, daß Indien, China u.a. so tolle Sozialstandards hatten, die durch die Globalisierung nun verschlechtert wurden.

Arbeitsplätze werden mit Sicherheit nicht hin- und hergeschoben, denn selbst das kostet eine Menge Geld, die erst einmal verdient werden muß.
Das was wir heute erleben ist ein Sondernfall, weil plötzlich massig Billigmärkte ihre Grenzen geöffnet haben. Die Mauer kann aber nur einmal fallen und die Öffnung Chinas, Indiens,... kann auch nur einmal erfolgen.
 
Stef1811 am 22.02.2006 12:41 schrieb:
Ich verstehe was du meinst ,aber das stimmt nur zum Teil. China wird uns in wenigen Jahren überholt haben, Indien wird bald nachziehen, Südamerika wird schnell wachsen. Diese Märkte sind auch langfristig sehr interessant für Unternehmen. Auch die USA( 4,7 % Arbeitslosigkeit ) und Großbritannien ( nicht mal 3 % Arbeitslosigkeit ) sind interessanter für Unternehmen.
Und zu der Behauptung das der Kapitalimus schuld sei: Ich verweise wieder auf die Arbeitslosigkeit in GB und den USA. Diesen Staaten geht es nicht schlechter als Deutschland. Sie sind nur flexibler.

China überholt uns noch lange nicht. Die haben zwar ein irres Wirtschaftswachstum, aber bedenke, daß dieses mit +X% ausgedrückt wird. X mag sehr hoch sein, doch die Basis dafür ist das jeweilige Vorjahr und diese Basis ist sehr sehr gering. Ich hab zwar nur 2002er Daten, aber damals war das BIP / Kopf in D fast 6x so hoch wie in China. Diese Differenz muß man erst einmal wegmachen und das dauert noch lange. Außerdem wird deren Wachstum nicht auf diesem Level anhalten.
 
kiljeadeen am 23.02.2006 13:19 schrieb:
Stef1811 am 22.02.2006 12:41 schrieb:
Ich verstehe was du meinst ,aber das stimmt nur zum Teil. China wird uns in wenigen Jahren überholt haben, Indien wird bald nachziehen, Südamerika wird schnell wachsen. Diese Märkte sind auch langfristig sehr interessant für Unternehmen. Auch die USA( 4,7 % Arbeitslosigkeit ) und Großbritannien ( nicht mal 3 % Arbeitslosigkeit ) sind interessanter für Unternehmen.
Und zu der Behauptung das der Kapitalimus schuld sei: Ich verweise wieder auf die Arbeitslosigkeit in GB und den USA. Diesen Staaten geht es nicht schlechter als Deutschland. Sie sind nur flexibler.

China überholt uns noch lange nicht. Die haben zwar ein irres Wirtschaftswachstum, aber bedenke, daß dieses mit +X% ausgedrückt wird. X mag sehr hoch sein, doch die Basis dafür ist das jeweilige Vorjahr und diese Basis ist sehr sehr gering. Ich hab zwar nur 2002er Daten, aber damals war das BIP / Kopf in D fast 6x so hoch wie in China. Diese Differenz muß man erst einmal wegmachen und das dauert noch lange. Außerdem wird deren Wachstum nicht auf diesem Level anhalten.

Ich seh das auch nicht so dramatisch, diese Panikmache von wegen "China ist in 3 Jahren eine Wirtschaftsmacht mit 1,3 Milliarden Arbeitssklaven" ist doch völlig überzogen. Ich bin der Meinung, dass die Bevölkerung Chinas sich nicht mehr lange so verarschen lässt und so genügsam bleibt wie sie jetzt ist. Je mehr die Wirtschaft wächst desto anspruchsvoller werden auch die Arbeitnehmer. Die Globalisierung besorgt dann den Rest, so dass bald schon wird nicht mehr zwischen den Nationen unterschieden wird sondern alles nur noch ein großer Wirtschaftsbrei ist.
 
Ganymed17 am 23.02.2006 13:30 schrieb:
Die Globalisierung besorgt dann den Rest, so dass bald schon wird nicht mehr zwischen den Nationen unterschieden wird sondern alles nur noch ein großer Wirtschaftsbrei ist.

Das ist richtig, aber die Angleichung findet auf niedrigstmöglichem Niveau statt, was für die meisten Nationen eine faktische Rückentwicklung bedeutet. Was das bedeutet, kann man sich in allen westlichen Staaten anschauen.
 
aph am 23.02.2006 13:58 schrieb:
Ganymed17 am 23.02.2006 13:30 schrieb:
Die Globalisierung besorgt dann den Rest, so dass bald schon wird nicht mehr zwischen den Nationen unterschieden wird sondern alles nur noch ein großer Wirtschaftsbrei ist.

Das ist richtig, aber die Angleichung findet auf niedrigstmöglichem Niveau statt, was für die meisten Nationen eine faktische Rückentwicklung bedeutet. Was das bedeutet, kann man sich in allen westlichen Staaten anschauen.

Natürlich auf niedrigst möglichem Niveau, nur auch dieses steigt kontinuierlich.

Wie stark es uns trifft, hängt aber primär von uns ab. Kauf made in China und du stärkst die dortigen Arbeitsplätze. Kauf teurer aber made in Germany und du sicherst die Jobs hier.
Jeder Konsument hat hier immer die freie Wahl.
 
kiljeadeen am 23.02.2006 13:19 schrieb:
Stef1811 am 22.02.2006 12:41 schrieb:
Ich verstehe was du meinst ,aber das stimmt nur zum Teil. China wird uns in wenigen Jahren überholt haben, Indien wird bald nachziehen, Südamerika wird schnell wachsen. Diese Märkte sind auch langfristig sehr interessant für Unternehmen. Auch die USA( 4,7 % Arbeitslosigkeit ) und Großbritannien ( nicht mal 3 % Arbeitslosigkeit ) sind interessanter für Unternehmen.
Und zu der Behauptung das der Kapitalimus schuld sei: Ich verweise wieder auf die Arbeitslosigkeit in GB und den USA. Diesen Staaten geht es nicht schlechter als Deutschland. Sie sind nur flexibler.

China überholt uns noch lange nicht. Die haben zwar ein irres Wirtschaftswachstum, aber bedenke, daß dieses mit +X% ausgedrückt wird. X mag sehr hoch sein, doch die Basis dafür ist das jeweilige Vorjahr und diese Basis ist sehr sehr gering. Ich hab zwar nur 2002er Daten, aber damals war das BIP / Kopf in D fast 6x so hoch wie in China. Diese Differenz muß man erst einmal wegmachen und das dauert noch lange. Außerdem wird deren Wachstum nicht auf diesem Level anhalten.

Focus.de schrieb:
Das Land mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern steckt in einem wirtschaftlichen Aufschwung, den die Welt bisher noch nicht gesehen hat. „Bis zum Jahr 2041 könnte China weltweit die größte Volkswirtschaft sein — wenn die Regierung weiterhin die richtige Richtung einschlägt,“ meinen die Ökonomen von Goldman Sachs in einer viel beachteten Studie.

Pro Kopf ist China naturlich auf einem Niveau mit Wirtschaftsmachten wie Swasiland und Angola, aber China ist der Markt der Zukunft ( zusammen mit Indien). China hat nurnoch einen großen Stolperstein vor sich: Wie schafft es die Regierung die Bauern am Boom zu beteiligen. Leider belastet die Chinesische Regierung die Bauern extrem mit Steuern. Deshalb kann auf dem Land auch kein Aufschwung kommen.
 
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