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ruyven_macaran
Gast
TBrain am 13.11.2007 20:08 schrieb:Was ist denn eine Beschränkung des Marktes anderes als eine Abschottung? Bitte erkläre es mir.
unter einer abschottung verstehe ich eine vollkommene abriegelung nach außen.
zwischen der und dem "freien markt" (gegen den ich argumentiert habe) gibt es noch eine ganze menge abstufungen.
Ich weiß jetzt nicht was du mit den einzelnen Punkten meinst, aber die OPEC ist z.B. ein Kartell und kein Monopol
das kartell hat (im falle der opec eher hatte) ein monopol.
Kartelle gäbe es in "meiner" Theorie nicht
blöd, dass es sie in einer an deine theorie angelegt wirklichkeit gibt.
Und, was unterscheidet diese Situation dann von einer Situation ohne "freien Markt" Transportprobleme (~kosten) hat man mit Markt genauso wie ohne :-o
ausgangspunkt war ein szenario ohne transportkosten, nach umsetzung der von dir und deinem markt so geliebten spezialisierung und arbeitsteilung gab es welche.
unabhängig davon ist dass eine etwas unbefriedigende reaktion auf die aussage
"deine theorie kann zu problematischer monopolbildung führen"
Natürlich ist das so... Wenn es das "schlimmste" ist, das der Markt in einigen Bereichen im Vergleich zu vorher (kein Markt) keine Vorteile und keine Nachteile bringt, und er in anderen Bereichen Vorteile bringt...
sach mal red ich chinesisch? ich hab ausführlich in der theorie und anhand der geschichte dargelegt, dass er nachteile bringt.
:-o nochmal: das braucht auch nicht selbstverständlich zu sein - das ist es ja gerade. Ein Vorteil besteht auch Wenn Unternehmen A in a besser und in b besser, Unternehmen B in a schlechter und in b schlechter ist.
der vorteil besteht nur dann, wenn A in a besser als in b und B in b besser als in a ist, sonst geht die rechnung nicht auf.
nur dass es relativ unsinnig ist einerseits ein Modell mit 2 Leuten zu nehmen und andererseits ein Modell einer modernen Kommunikationsgesellschaft zu verwenden. Wenn dann musst du auch dem Modell mit den 2 Leuten eine höhere Komplexität zugestehen.
es reicht vollkommen aus, wenn 2 leute sich moderner kommunikationsmethoden bedienen, damit meine aussage aufgeht.
wir können das ganze natürlich auch gerne mit 200leuten durchrechnen - du machst den anfang
Wenn es nicht möglich ist, dann ist es nicht möglich. Daran verschlimmert der Markt rein gar nichts.
deine aussage (bzw. die der theorie) war, dass er es verbessert (und zwar immer) - in anbetracht dessen, dass mir zustimmst, gehe ich mal davon aus, dass ich die aussage wiederlegt habe.
Über den Lohn ist hier gar nichts ausgesagt worden. Es geht um die Nutzung von Kostenvorteilen.
kein wunder, dass aph nicht mit seiner message durchkommt...
nochmal von mir:
mehrproduktion bei gleicher arbeit kann nur dann in mehr einnahmen umgewandelt werden, wenn auch mehr lohn gezahlt wird -was nicht vorgesehen ist- oder die preise sinken -was dem unternehmer nichts bringt und ihn im freien markt somit keine anreize gibt.
(vorteil gegenüber der konkurrenz mal außen vor - hier geht es ja um allgemeine optimierung des ganzen systems, vorteile gelten also für alle)
umgekehrt in aphs szenario wird die effizienzsteigerung nicht für mehr produktion sondern für weniger arbeit und weniger lohn genutzt - womit die gleichbleibende produktion nicht mehr in gleichem maße abgesetzt werden kann, da die kaufkraft gesenkt wird.
fazit:
die einnahmen sind durch die dem konsumenten möglichen ausgaben limitiert, bei betrachtung des ganzen systems ist keine steigerung der einnahmen durch steigerung der effizienz möglich. es könnten zwar mehr werte und z.b. ein höherer lebensstandard aller geschaffen werden - aber ohne vorteile für den produzenten.
derartiges verhalten unterstützt der freie markt aber nicht.
Wieso denn Steigerung?
siehe anfang der diskussion.
wenn ein hersteller sich von der produktion zweier güter auf die produktion eines gutes spezialisiert, ist er von der abnahme dieses einen gutes abhängig.
haben wir nun einen dynamischen markt, an dem die nachfrage schwankt, verdoppelt sich das risiko, dass der gesamte absatz des unternehmens gesenkt wird. da von diesem z.b. die zahl der beschäftigten abhängig ist, handelt es sich hierbei auch durchaus um ein persönliches risiko.
analog die räumliche konzentration auf einzelne hersteller:
je weniger standorte es gibt, an denen die qualifikation einer person gebraucht werden, desto größer ist das risiko, dass diese aus ihrem umfeld gerissen wird, wenn sie den arbeitsplatz wechseln muss.
fazit: durch das propagandierte system der spezialisierung&arbeitsteilung steigen persönliche risiken. (was bei der berechnung der vorteile dieses systems unberücksichtigt bleibt)
antwort ist demnach unzureichend.Antwort ist die gleiche wie bei Rohstoffe
wer?
könnte z.B. fragen ob sie verhindern, dass Kostenvorteile genutzt werden, oder ob sie Verhindern, dass Kostenvorteile genutzt werden können.
womit wir wieder bei einer definition, diesmal von "kostenvorteilen" wären.
und lass mich raten: die schlägt in die gleiche kerbe wie "optimal" und "wohlstand"?
Ich denke doch!
und du hast recht?
:-o Jeder einzelne handelt nach einer Moral (das war mit dem ersten Zitat gemeint), aber es gibt keine Moral die für alle Mitglieder einer Gesellschaft gilt (das bedeutet das 2. Zitat).
das heißt wenn jeder einzelne etwas macht, dass falsch ist, wenn es jeder macht, kommt das richtige bei raus?
Du gehst von Dingen aus, von denen du glaubst sie wären Fakten.
abgesehen von dem grundsatzproblem, dass man nichts wissen und alles nur glauben kann:
fakten zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit nicht-subjektiven methoden zuverlässig (überprüfbar,... - wissenschaftsgedöns) aus der realität hergeleitet werden könne.
das heißt nicht, dass sie richtig sein müssen, aber dass sie mit großer wahrscheinlichkeit sicher sind. für jeden, der anderer meinung ist, gilt das gleiche wie bei der argumentation an sich:
vortragen, bessermachen, (besser) begründen, warums besser ist - neuen standard setzen.
Nur dass es bei einem Markt viele Entscheidungsträger gibt, die ihr Unwissen einbringen und sich der durchsetzt, der am wenigsten Unwissend ist.
das ist schlicht falsch.
es gibt eine ganze reihe von unwissen, dass am markt sogar positiv auffällt, z.b. setzt sich der chemiekonzern durch, der "mangels besserem wissens" um mögliche umweltschäden die niedrigeren produktionskosten hat.
Was glaubst du machen Versicherungen?
sich nur um zu versichernde kümmern?
Contergan war aber dann ziemlich schnell nicht mehr erfolgreich.
ziemlich schnell oder zu spät?
fckws waren wesentlich länger erfolgreich, die hersteller wurden vom markt definitiv dafür belohnt, dass sie die ozonschicht zerstören.
abhilfe brachten erst (und nur) aktivitäten außerhalb des marktes.
(es lassen sich noch bessere beispiele finden - dummerweise liegt eines der probleme des marktes ja gerade in seiner geringen zeitlichen aufmerksamkeitsspanne, die wiederum aus dem beschränkten horizont der menschen resultieren. soll heißen: die wirklich großen fehler des marktes spielen sich auf zeitskalen ab, die alles andere als anschaulich sind)
Natürlich tut er das
beispiele/belege?
(noch mal zu genaueren definition: "nicht materiell" wurde hier als "sauberes gewissen" ins spiel gebracht - dass der markt z.b. informationen berücksichtigt, die einige auch als nicht-materiell bezeichnen, ist mir klar.
in dem zusammenhang ist aber nicht-materiell im sinne von nicht-von-kapitalistischem-wert gemeint, nicht nicht-physisch)
Kostenminimierung ist kein Prinzip des Marktes, es ist ganz einfach rational. Wenn man sagt: die Kosten sind mir egal, oder hohe Kosten sind gut, dann ist das irrational, und kann nur der Unvernunft oder dem Irrsinn entspringen.
das problem ist, dass der markt eine eingeschränkte sicht auf die kosten hat und nicht alle elemente in seine kostenrechnung mit einfließen lässt.
solange ich mich innerhalb des marktes befinde, kann ich die daraus resultierenden fehler nicht aufzeigen, dazu muss ich den markt verlassen und die dinge berücksichtigen, die der markt ignoriert.
Dann kannst du also auch nicht in Entscheidungszeitpunkt wissen, was sich schlussendlich als richtig herausstellen wird.
natürlich kann ich das nicht mit sicherheit wissen.
ich kann es aber nach bestimmten methoden abschätzen. und ich kann diese methoden anhand ihrer ergebnisse in der vergangenheit beurteilen, in dem ich das dargelegte system verwende.
und der freie markt kommt da nicht gerade gut bei weg, lag zu oft in zu schwerwiegenden fällen falsch.
Mit den Irrtümern sog. Experten kann man allerdings auch mehrere Bände von Witzbüchern füllen.
jup. witzbücher. aber keine ernsthaften abhandlungen, die sich mit den hintergründen, den aussagen und der gesamten wissenschaftsgemeinschaft auseinandersetzen.
Und realistisch betrachtet: Wann wird denn mal auf Experten gehört?
in der marktwirtschaft?
nie.
Dann frage ich mich wieso wir nicht alle den Spruch auf deinem Avatar in die Tat umsetzender preis vieler menschenleben, der eines intakten ökosystems, der letzten ressourcen,... ist nahe an unendlich.
die wahrscheinlichkeit, dass die kosten zu ihrem schutz höher sind, ist damit verschwindent gering.
hmm - "der preis von menschleben ist nahe unendlich"->"ich frage mich, warum die leute sich nicht alle umbringen"
muss ich diese verknüpfung verstehen?
ich hoffe nicht.