Eigentlich steht es außer Frage, dass Hoeneß nach geltender Gesetzeslage "einfahren" müsste. Eigentlich.
Ich bin aber überzeugt, dass in der bayerischen Landeshauptstadt gerade im Hintergrund sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit einem "so verdienten Ehrenmann" der Knast erspart bleibt, auf Teufel komm raus - notfalls mit der abstrusesten Winkeladvokatie.
Persönlich halte ich aber wenig von einer Haftstrafe für Steuerverbrechen. Keine Frage, es ist - gerade bei solchen Summen - eine echte Schweinerei, aber die betreffenden Personen dafür in den Bau stecken? Was bringt das, außer das diese Personen dadurch weitere Kosten verursachen?
Folgender Gesetzesvorschlag: bei erfolgreicher Selbstanzeige doppelte Steuerschuld, ansonsten 10-fach. Die Aussicht, einen Großteil des Vermögens zu verlieren, sollte mitunter abschreckender wirken als eine Haftstrafe. Davon abgesehen kann der Betreffende, da er ja nicht einsitzt, brav weiter seine Steuern zahlen, der Staat würde deutlich stärker profitieren.