• Aktualisierte Forenregeln

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    Forenregeln


    Vielen Dank

Uli Hoeneß als Steuerbetrüger

[...]
Ich wette, dass so gut wie jeder hier im Forum - wenn er soviel Geld hätte - mit aller Macht versuchen würde, soviel wie möglich davon am Staat vorbei zuschleusen.
Nicht wirklich.

Ich zahl brav meine GewSt. & KöSt. & freu mich meines Lebens. Was bleibt noch zum Schleusen? Ggf. Zinsgewinne? Bei aktuell 0,3 - 1,0% p.a.? :B

Lass mal gut sein. :-D

Mir persönlich ist der komplette Aufwand zu hoch. Des Weiteren wollen ja auch noch die Berater, die einem diese Steuermodelle vorstellen, einrichten und begleiten, auch bezahlt werden. Soviel Geld kannst du heute auf normalen Wege garnicht generieren, um diese Kosten zu decken. :B ;)
 
wer sein haus teilweise schwarz bauen lässt, hätte sonst möglicherweise überhaupt kein haus gebaut. und gerade diese fälle gibt es zuhauf.
Echt jetzt? :B

Diese Argumentation erinnert mich frappierend an Kopiererdiskussionen hier im Thema. "Wenn jemand was lädt, hätte er es ja auch nicht gekauft!!11".

Unter uns, wer sein Eigenheim schwarz bauen lässt, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Allein bei Mängel, die bei jedem Hausbau auftreten, hast du keinen Ansprechpartner. Jedenfalls nicht offziell und schon garnicht bei einem Rechtsstreit.

reden wir über die nicht-besteuerung von kapitalerträgen aus einem vorhandenen millionenvermögen, dann ist das reine gier. ein anderes motiv fällt mir nicht ein.
Gutgläubigkeit? Es gibt doch Berater, die noch vor einigen Jahren hausieren gegangen sind, und Leuten "legale" Steuermodelle angeboten haben. Schlussendlich wird ein Hoeness seine Steuererklärung nicht persönlich gemacht haben ... ;)
 

echt jetzt!

Diese Argumentation erinnert mich frappierend an Kopiererdiskussionen hier im Thema. "Wenn jemand was lädt, hätte er es ja auch nicht gekauft!

da ist ja auch irgendwo was dran, ohne das gutzuheißen.
ich würde das allerdings nicht vergleichen.

Gutgläubigkeit? Es gibt doch Berater, die noch vor einigen Jahren hausieren gegangen sind, und Leuten "legale" Steuermodelle angeboten haben. Schlussendlich wird ein Hoeness seine Steuererklärung nicht persönlich gemacht haben ... ;)

ich bin mir ziemlich sicher, dass bspw herr hoeness sehr genau wusste, was er da tut ;)
 
Wird ja immer "besser".
Bald muss Bayern bem Vorstandsausverkauf mitmachen. :B
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie Dieter Nuhr schon bei Uli Hoeneß meinte:
"Auch bei Hoeneß gilt: Wer nie einen Handwerker schwarz beschäftigt hat, der werfe den ersten Steuerbescheid."

2 Rolexuhren sind jetzt zwar nochmal eine andere Hausnummer, aber wie viele haben denn schon wissentlich oder unwissentlich Dinge unverzollt über die Grenze gebracht?

Jetzt weiß ich auch warum der Markwort immer bei den Bayern hockt: Der hat recherchiert. :B :-D

Ja der recherchiert seit mehreren Jahren als verdeckter Ermittler beim FC Bayern... Codename Warzenschwein.
 
hoeneß kommt wohl mit bewährung davon.

SPIEGEL schrieb:
Die angestrebte Milde für Hoeneß erklärt sich auch dadurch, dass wohl nur ein Teil seines Steuervergehens als strafbar gewertet wird: (...) Der strafrechtlich relevante Anteil betrüge dann nur knapp 900.000 Euro. Damit läge Hoeneß' Vergehen unterhalb einer brisanten Grenze: Der BGH hatte Anfang 2012 bekräftigt, dass bei Steuerhinterziehung über einer Million Euro keine Bewährungsstrafe mehr möglich sein soll.

so lächerlich.
ganz ähnlich liefs übrigens damals auch bei herrn zumwinkel.
ich wünsche hoeneß wirklich nicht, dass er in den bau wandert, aber das ganze nun so zu drehen... %)
 

Sieh's mal so:

Solche Urteile bestätigen uns Normalos doch, dass bundesdeutsche Gesetze eher sowas wie Richtlinien sind und demzufolge nicht zwingend verbindlich. Man ist also moralisch gesehen kein schlimmer Finger, wenn man diese "Richtlinien" situationsbedingt ein wenig flexibler auslegt... :B ;)
 
Sorry, aber das geht mir zu sehr in Richtung Stammtischparolen. Auch bei "Normalos" ist bei Ersttätern wenn das Gericht davon ausgeht, das keine weiteren Straftaten folgen werden, eine Bewährungsstrafe häufig der Fall. Dieses kann man kritisieren, aber es so hinzustellen als würden nur die Reichen mit einer Bewährung davonkommen ist fernab der Realität.
Insbesondere bei Straftätern, die keine oder kaum Sozialisierungsdefizite aufweisen, besteht eher die Möglichkeit, eine Aussetzung einer Strafe zur Bewährung vorzunehmen.

Wobei ich grundsätzlich aus Gerechtigkeitsgründen gegen eine Bewährungsstrafe bin. Außerdem, vor einer Verhandlung bereits ein mögliches Urteil zu kritisieren ist auch nicht gerade sinnvoll.

Und man kann davon ausgehen, dass falls das mit der unzureichenden Selbstanzeige stimmen sollte, diese massiv zurückgehen werden, jedenfalls würde ich keine machen wäre ich in der Situation, wenn selbst bei wohl einem der besten Fachleute diese unzureichend gewesen sein soll.

Allerdings ist mir das sowieso insgesamt zu unübersichtlich, ich warte erst einmal alle Fakten ab, bevor ich mir eine endgültige Meinung bilde.
 
Wobei ich grundsätzlich aus Gerechtigkeitsgründen gegen eine Bewährungsstrafe bin. Außerdem, vor einer Verhandlung bereits ein mögliches Urteil zu kritisieren ist auch nicht gerade sinnvoll.

da hast du zwar grundsätzlich recht, aber bei hoeneß liegt der fall doch schon ein wenig anders:

1. gibt es an seiner schuld ohnehin keinerlei zweifel
2. beantragt die staatsanwaltschaft bewährung, weil 'nur' 900.000 euro an steuern hinterzogen wurden (wenn man den medien an dieser stelle mal glauben schenkt) und der rest unter die verjährung fällt

dass das gericht dem nicht folgen wird, kann wohl als ausgeschlossen gelten.
und dass da mehr als ein geschmäckle bleibt, kannst du wohl keinem verdenken. denn bei 1 mio. euro hätte hoeneß zwangsläufig in den bau gehen müssen.
ist das stammtisch (wie in der tat oft bei solchen diskussionen)? ich denke nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, aber das geht mir zu sehr in Richtung Stammtischparolen. Auch bei "Normalos" ist bei Ersttätern wenn das Gericht davon ausgeht, das keine weiteren Straftaten folgen werden, eine Bewährungsstrafe häufig der Fall. Dieses kann man kritisieren, aber es so hinzustellen als würden nur die Reichen mit einer Bewährung davonkommen ist fernab der Realität.

Aber das ist ja das Problem: der Großteil der Bevölkerung ist weder juristisch, oder überhaupt nur entsprechend akademisch vorgebildet, um diesbezüglich differenzieren zu können. Nein, man fühlt sich eh nur in einer evtl. bereits vorhandenen "Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen"-Attitüde bestätigt.

Ich unterstelle jetzt einfach einmal, dass der Fall Hoeneß rechtlich vollkommen korrekt abgelaufen ist, dass es im Hintergrund keine Mauscheleien, Absprachen, etc. gab - aber selbst dann lässt sich das Ergebnis nicht mehr wirklich der Mehrheit der Bevölkerung vermitteln.

Schon klar, dass der Gesetzgeber sich nicht nach aktueller Stimmungslage der Bevölkerung richten darf - aber Recht und Rechtssprechung sollten imho schon gewisserweise den moralischen Kompass einer Gesellschaft erfassen bzw. widerspiegeln - und das ist in solchen Fällen meines Erachtens nicht mehr gegeben.
 
Die Staatsanwaltschaft wird ganz sicher nicht etwas irgendwie so drehen, dass Hoeneß grad so aus der Sache ohne Haft rauskommt - denn das würde am Ende sowieso rauskommen und einige Leute ihren Job kosten. Daher ist es Quatsch, wenn man irgendwie behauptet, dass er "Glück hat" nur WEIL er halt der bekannte Herr Hoeneß ist...

Irgendwo hab ich auch mal im Rahmen einer Bewährungsstrafe für einen "Totschläger" (ein Jugendlicher, der vorher nicht auffällig war und in eine Schlägerei verwickelt wurde) Kommentare gelesen in der Art, dass so was nicht angehen könne und dass ein Normalbürger für ein paar Tausend Euro Steuerhinterziehung in den Knast müsse (was für ein Unsinn...), aber auf der anderen Seite "Mörder noch frei rumlaufen" dürften - da merkt man, was für einen völligen Quatsch manche Leute denken...

Viele denken halt, dass der Staat die kleinen Bürger für Kleinigkeiten hart bestraft und große Tiere oder auch schwere Straftäter davonkommen lässt, und picken sich dann Fälle als Bestätigung ihrer Denke raus, bei denen sie anderer Meinung sind. Aber wenn dann wie hier Hoeneß halt Glück hatte, weil inkl. der 100%ig korrekt angewendeten Verjährungsbestimmungen der strafwürdige Betrag nun mal unter der Grenze ist, dann ist das halt so. Ich frag mich zudem, ob diese Leute auch nur EINEN nicht prominenten Fall kennen, der ähnlich gelagert ist, um beurteilen zu können, ob/dass man Hoeneß wirklich anders behandelt als einen nicht-prominenten...

Man sollte auch bedenken: wäre die Selbstanzeige formal korrekt gewesen, wäre GAR nichts passiert - das muss man sich mal klar machen, da fordern manche ein paar Jahre Knast, und mit nem etwas gewissenhafteren Steuerberater/Fachanwalt wäre die Sache schon gegessen... ^^
 
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Die Staatsanwaltschaft wird ganz sicher nicht etwas irgendwie so drehen, dass Hoeneß grad so aus der Sache ohne Haft rauskommt - denn das würde am Ende sowieso rauskommen und einige Leute ihren Job kosten. Daher ist es Quatsch, wenn man irgendwie behauptet, dass er "Glück hat" nur WEIL er halt der bekannte Herr Hoeneß ist...

ich erinnere an den fall zumwinkel.
da rutschte die in frage stehende summe wegen eines fristversäumnisses gerade noch so unter die magische 1 mio. grenze.
glaubst du da an einen zufall? sorry, ich nicht mehr.

dabei halte ich für gewöhnlich sogar recht viel von der deutschen justiz und halte auch generelle systemkritik für falsch.

Man sollte auch bedenken: wäre die Selbstanzeige formal korrekt gewesen, wäre GAR nichts passiert - das muss man sich mal klar machen, da fordern manche ein paar Jahre Knast, und mit nem etwas gewissenhafteren Steuerberater/Fachanwalt wäre die Sache schon gegessen... ^^
die praxis der strafbefreienden selbstanzeige ist ja auch ein absoluter witz und widerspricht allen sonstigen strafrechtlichen gepflogenheiten.
das kann man aber weder der justiz noch den betroffenen vorwerfen.
diesen bock hat die politik -bewußt natürlich- geschossen.
 
Ich bin hier auch eher auf der Seite von Bonkic ... wichtig ist nur die Grenze von 1 Mio. EUR. Ggf. gab es dafür eine Absprache mit der Staatsanwaltschaft, dass dafür die Anzahl der Tagessätze massiv angehoben wird?

Denn so eine hohe Anzahl von Tagessätzen hab ich bislang noch nicht gehört, wie sie hier bei Hoeneß aufgerufen wird.

Das es solche Deals gibt, ist nichts neues. Selbst so ein kleines Licht wie ich hab vor einigen Jahren mit einem Verkehrsrichter so einen Deal gemacht. Ist eine lange Geschichte und ziemlich komplex, aber in Kurzform: mir hat jemand die Vorfahrt genommen, ich hab einen Unfall gebaut und Zeugen haben behauptet, ich sei mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren. Aus diesem Grund wurde ich wg. gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr angeklagt und zwar nach so einem §, der auf jedenfall den Entzug der Fahrerlaubnis bedeutet. Wie auch immer, wichtiger Zeuge meinerseits war ein halbes Jahr im Ausland, dann ist mein Anwalt verstorben ( klingt lustig, ist aber so ) und schlussendlich hat sich das so lange hingezogen, bis mir der Richter einen "Deal" angeboten hat: ich zahle 2.000 EUR als "Spende", nicht absetzbar, an eine Autobahnmeisterei und im Gegenzug wird die Anklage fallen gelassen.

D.h. ich hab 2.000 EUR gezahlt ... Sache erledigt. Keine Punkte, kein Fahrverbot, keine Vorstrafe ... nichts. ;)
 
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