• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

Uli Hoeneß als Steuerbetrüger

Das es solche Deals gibt, ist nichts neues...

D.h. ich hab 2.000 EUR gezahlt ... Sache erledigt. Keine Punkte, kein Fahrverbot, keine Vorstrafe ... nichts. ;)

ja sicher, so was gibt es auch - aber du kannst nicht als "Deal" die bestehende Aktenlage verändern und Dinge formal als verjährt kennzeichnen, obwohl sie es nicht sind. Du kannst höchstens nen Deal machen, wenn zum Beweis der schweren Tat noch viel Aufwand nötig wäre, dass Du sagst: wenn wir verhandeln, könnte es mit Knast enden - wenn Sie aber gleich die Summe X zahlen + Bewährungsstrafe, dann ist die Sache gegessen.

Es gibt ZIG Fälle, in denen wegen Verjährung oder formal inkorrekter Beweise einer (milder) davonkommt oder auch umgekehrt: dass Leute Fristen versäumen und deswegen härter bestraft werden/mehr zahlen müssen. Das ist also nichts ungewöhnliches, und ich finde es einfach nur abwegig zu denken, dass die Summe bei Hoeneß wirklich juristisch beweisbar und vorwerfbar zB 3Mio beträgt und nun künstlich auf knapp unter die magische Grenze "gemauschelt" wird... und vor allem dieses fast schon paranoide "die Reichen und Bekannten werden bevorzugt", wenn ich das schon höre :$ das mag im bayrischen Wald vielleicht im ein oder anderen Dorf gelten, dass der Dorfbulle ein Auge zudrückt, weil es der Besitzer der örtlichen Sägewerks war, der beim zu schnellen Fahren erwischt wurde... aber grad so ein Fall wie Honeß, da wird die Staatsanwaltschaft niemals so dämlich zu sein, etwas hinzubiegen, denn das würde im Nachhinein alles rauskommen, und dann wäre die Kacke am dampfen. Hätte man Hoeneß hingehen doch >1 Mio angesetzt, dann hätte man sicher eher Lobeshymnen gesungen... :S wenn sich später doch rausstellt, das nachgeholfen wurde, wird das ein Riesenskandal. Aber jetzt zu sagen "typisch, die großen kommen davon..." ist völliger Käse.


@Bonkic: bei Zumwinkel keine Ahnung - wenn die Frist seitens der Ankläger versäumt wurde, dann könnte das schon Mauschelei sein. Danach sieht es aber bei Hoeneß nicht aus. Zudem: in etlichen Jahren gab es an sich an wirklich öffentlich gewordenen Fällen bekannter Leute, bei denen sogar Gefängnis möglich war, nur den Fall Vater Graf, Zumwinkel und nun Honeß - an drei bekannte Fällen kannst Du noch keine Regel festmachen, und selbst wenn doch: vor Honeß wäre die Quote 50:50 gewesen, denn Vater Graf durfte schön absitzen...
 
Zuletzt bearbeitet:
und vor allem dieses fast schon paranoide "die Reichen und Bekannten werden bevorzugt", wenn ich das schon höre :$ das mag im bayrischen Wald vielleicht im ein oder anderen Dorf gelten, dass der Dorfbulle ein Auge zudrückt, weil es der Besitzer der örtlichen Sägewerks war, der beim zu schnellen Fahren erwischt wurde... aber grad so ein Fall wie Honeß, da wird die Staatsanwaltschaft niemals so dämlich zu sein, etwas hinzubiegen, denn das würde im Nachhinein alles rauskommen, und dann wäre die Kacke am dampfen. Hätte man Hoeneß hingehen doch >1 Mio angesetzt, dann hätte man sicher eher Lobeshymnen gesungen... :S wenn sich später doch rausstellt, das nachgeholfen wurde, wird das ein Riesenskandal. Aber jetzt zu sagen "typisch, die großen kommen davon..." ist völliger Käse.
"Hinbiegen": betrachtet man mal den Fall Mollath, so sollte doch klar sein, dass Justitia zumindest in Bayern schon sehr regelmäßig Yoga betreiben muss, um dermaßen "biegsam" zu sein. Auch die des Querulantentums bezichtigten Steuerfahnder in Hessen können ein Lied davon singen, wie kreativ die gesamte Hierarchie doch werden kann.

Aber selbst wenn man das absichtliche Hinbiegen für absurd erklärt, so bleibt noch immer das uralte Problem: Filz. Wenn man Bekanntschaften zu dem beteiligten Justizpersonal, oder zu deren Vorgesetzten, pflegt, so brauch es nicht mal Absicht. Und was Verfilzung angeht, macht den Bayern doch keiner was vor. Kann mir keiner erzählen, dass ein Verfahren koscher verläuft, wenn Beteiligte oder deren Weisungsbefugte in den gleichen Kreisen verkehren, wie der/die Angeklagte, nicht wenn derart viele Penunzen/Privilegien als Verhandlungsmasse zur Verfügung stehen.

Generell fehlt mir in dieser Betrachtung, sollte denn die Berichterstattung korrekt sein, ein anderer Leitsatz, den das BGH letztes Jahr im selben Fall gebracht hat: die Verteidigung der Rechtsordnung und die Erhaltung der Rechtstreue der Bevölkerung.
Ich hab mit Jura nichts am Hut, aber Steuerbetrug macht auf mich den Eindruck eines fächendeckenden Problemes. Und gerade ein dermaßen prominenter Fall, der nur durch Verjährung die magische Millionengrenze unterschreitet, schreit doch geradezu nach "Verteidigung der Rechtsordnung". Leuchtturmeffekt, quasi.

So bleibt wieder nur das G'schmäckle und das Gefühl, in einer Bananenrepublik zu leben, ohne den Zugang zu günstigen Bananen.

Wobei... das Gesülze unserer Regierung im Falle Snowden passt eher zum Planeten Spaceball, nur dass beim Beamen durch Snotty die Köppe in den Ärschen gelandet sind.
 
@Bonkic
Ich habe den ganzen Artikel von Spiegel Online gelesen, die schreiben wenn ich mich richtig erinnere, dass es sein könnte das die Verhandlung überhaupt nicht in München sondern in Miesbach stattfinden könnte.

Jedenfalls so wie ich das verstanden habe bzw. in Erinnerung habe, ist da noch gar nichts entschieden.
 
ja sicher, so was gibt es auch - aber du kannst nicht als "Deal" die bestehende Aktenlage verändern[...]
Bestehende Aktenlage ist aber ein dehnbarer Begriff, darum mein Beispiel. Nach bestehender Aktenlage hätte ich verurteilt werden müssen, hätte für min. sechs Monate meinen Führerschein abgeben müssen und wäre Vorbestraft gewesen, weil nicht nur mein Wagen, sondern zwei andere, parkende, Fahrzeuge einen Totalschaden erlitten haben.

Nur wenn die Anklage fallen gelassen wird ... tu die Mathe! ;)

Bei solchen Fällen ist es doch nicht anders, das Gericht stützt sich auf Dokumente, die diese nicht selbst erarbeitet haben sondern die zugearbeitet wurden.

Im Falle von Hoeneß sprechen wir also von der Zuarbeit des zuständigen FA.

Wenn hier, ohne das ich jetzt großartig mit Verschwörungstheorien um mich schlagen möchte, durch Beeinflußung Dritter eine niedrigere Summe festgesetzt wird, also wie in dem Beispiel 900.000 EUR, dann werden diese 900.000 EUR ein Fakt und daran hat sich das Gericht zu halten.

Das gerade steuerrelevante Sachverhalte nicht einfach zu ermitteln sind und hier viel Spielraum ist, dürfte jedem klar sein. ;)

Ich betone nochmal, ich bin der letzte, der irgendwelche wirren Verschwörungstheorien äußert, aber hier bleibt ein Geschmäckle. %)
 
Ich betone nochmal, ich bin der letzte, der irgendwelche wirren Verschwörungstheorien äußert, aber hier bleibt ein Geschmäckle. %)

Da braucht's gar keine krude Verschwörungstheorie, die CSU (Spitze) und der FC Bayern sind seit Jahren sehr eng mit einander "verbandelt", da wird auch gar kein großer Hehl daraus gemacht. Stoiber ist nach wie vor im Aufsichtsrat des FCB und Seehofer zählt zum privaten Freundeskreis von Hoeneß. Da muss man schon auf beiden Augen blind sein, wenn man da jegliche Mauschelei kategorisch ausschließen will.

Und die Justiz ist auch nur leider auf dem Papier wirklich unabhängig - zumindest in Bayern, wie das in anderen Bundesländern läuft, dazu kann ich nichts sagen.
 
Da braucht's gar keine krude Verschwörungstheorie, die CSU (Spitze) und der FC Bayern sind seit Jahren sehr eng mit einander "verbandelt", da wird auch gar kein großer Hehl daraus gemacht. Stoiber ist nach wie vor im Aufsichtsrat des FCB und Seehofer zählt zum privaten Freundeskreis von Hoeneß. Da muss man schon auf beiden Augen blind sein, wenn man da jegliche Mauschelei kategorisch ausschließen will.

so seh ich das auch.
hoeneß ist in bayern doch so eine art heiliger.
er kennt nun einmal jeden und ist auch mit den großkopferten per du.
der kann auch eigentlich keinen neutralen richter oder staatsanwalt bekommen.
dafür kann er nix, ist aber eben so.
 
so seh ich das auch.
hoeneß ist in bayern doch so eine art heiliger.
er kennt nun einmal jeden und ist auch mit den großkopferten per du.
der kann auch eigentlich keinen neutralen richter oder staatsanwalt bekommen.
dafür kann er nix, ist aber eben so.

Läuft im Kleinen doch nicht anders. Wenn man gesellschaftlich recht aktiv ist, und sich bspw. in verschiedenen Vereinen, oder eben Parteien, engagiert, dann hat man innerhalb seiner Gemeinde ganz andere Privilegien, als andere. Und Hand auf's Herz?
Wer von uns wäre wirklich so korrekt, als das er auf diese "Extrawürste" verzichten würde?

Es liegt mir fern, die Causa "Hoeneß" zu beschönigen, oder irgendwie gut zu heißen - aber letztlich ist es zutiefst menschlich. Und wenn man entsprechend mächtige Freunde hat, die einem aus der Patsche helfen - wer würde nicht nach diesem Strohhalm greifen?
 
Es liegt mir fern, die Causa "Hoeneß" zu beschönigen, oder irgendwie gut zu heißen - aber letztlich ist es zutiefst menschlich. Und wenn man entsprechend mächtige Freunde hat, die einem aus der Patsche helfen - wer würde nicht nach diesem Strohhalm greifen?

logisch, ich würde es herrn hoeneß auch niemals zum vorwurf machen, dass er seine beziehungen spielen lässt.
wer will schon gerne in den knast?
 
natürlich ist da noch nix entschieden.
wir beziehen uns hier lediglich auf die informationen in dem spiegel-artikel.
Wer ist wir? Und ich kann nicht erkennen dass sich nur auf diesen Artikel bezogen wird, kann dort jedenfalls nirgendwo lesen, dass das Urteil bereits feststeht, wie gesagt es steht dort das noch nicht einmal der Verhandlungsort sicher ist und hier wurde bereits so getan als wäre es garantiert eine Bewährungsstrafe.
 
Ihr beide mögt euch ... kann das sein?
Ja, absolut richtig erkannt, wir sind ein Herz und eine Seele. :B

Aber dass ich nur noch auf meinen bereits geschriebenen Beitrag verweise ist nicht böse gemeint, ich versuche mich so wenig wie möglich zu wiederholen, weil mir zum einen die Zeit dafür zu schade ist und zum anderen die User hier auch vermutlich nicht 4 mal das gleiche in abgewandelter Form lesen möchten.
 
Steuerexperten zweifeln daran, dass der Präsident des FC Bayern München tatsächlich mit einer Bewährungsstrafe davonkommen wird. Als Grund nennen sie eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs, mit der der BGH das Steuerrecht im Dezember 2008 (Az. 1StR416/08) deutlich verschärft hatte. Dazu zählt etwa der Absatz im Steuergesetz, nach dem bei einer Steuerhinterziehung im „großen Ausmaß“ eine Verjährungsfrist von zehn Jahren gilt. Ein solches Ausmaß liegt nach der Rechtsprechung des BGH vor, wenn ein Beklagter in einem Jahr mehr als 100.000 Euro an Steuern hinterzogen hat. „Wenn man es juristisch sauber machen würde, dann führt eigentlich an einer Freiheitsstrafe nichts vorbei“, urteilt Christian Höll, Rechtsanwalt für Steuerfachrecht und Wirtschaftsrecht im Gespräch mit Handelsblatt Online. Zu einer ähnlichen Bewertung kommt Johannes Grießhammer, Rechtsanwalt und Steuerstrafrechtsexperte der Kanzlei Rödl & Partner: „Die Gefahr ist da. Ich kenne keinen Fall, in dem es glimpflich ausging.“

Experten zweifeln: Doch keine Bewährung für Steuersünder Hoeneß? - Fußball - Sport - Handelsblatt
 
der fall hypo alpe adria ist übrigens weiteres wasser auf die mühlen derer, die meinen, dass in der bayerischen justiz nicht alles mit rechten dingen zugeht.
 
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