• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Stoiber in Schwandorf

Micha2 am 22.08.2005 16:37 schrieb:
sorry, aber schaut sich auch nur einer von euch in der region um.
wieviele firmen sind erst pleite gegangen, weil ABM und Sozialhilfeempfänger ihnen die arbeit weggenommen haben. der rest der firmen hat seine lohnkosten gedrückt um überhaupt noch an geld zu kommen.

Beispiele bitte, ich kenne keine...


ist das denn so schwer in die vergangenheit zu schauen?

was war übrigens 1945 für ein totalverlust? die DM kam später.
und ausser meiner Oma von 79 Jahren hat davor aktuell bestimmt keiner angst. eher davor, das man was abgeben muss.

Also, wenn man nicht weiß, welcher Totalverlust in der Zeit bis 1945 zu beklagen war, sollte man vielleicht den Ball doch etwas flacher halten...
 
Micha2 am 22.08.2005 16:37 schrieb:
Woodstock am 22.08.2005 16:23 schrieb:
aph am 22.08.2005 16:07 schrieb:
Das kostet doch viel mehr, weil hier der gesamte Lohn vom Staat bezahlt wird, ob nun Gemeinde oder Arbeitsamt. Wenn die Gemeinden sich notfalls verschulden würden, so muss das Geld für die nötigen Gemeindeaufgaben eben aus dem Steueraufkommen stammen. Da unser Vermögen und unser BIP nicht sinken, sondern kontinuierlich steigen, erschließt sich mir nicht, warum plötzlich kein Geld mehr dafür da sein soll.

Lass es uns mal darauf reduzieren:
Kommunen können kein Geld mehr ausgeben, weil sie keines mehr haben. Wo nichts ist, kann auch nichts rauskommen. Dein Argument, dass der Staat in eine Art Vorleistung gehen sollte, um dann von dne steigenden Steuereinnahmen zu profitieren, würde funktionieren und funktionierte die letzten 30 Jahre. Und wenn wir die US-Mentalität hätten, die besagt, dass Schulden egal sind, dann würde der Staat eben nochmal zig Milliarden Schulden machen und alle wären happy. Da wir - als Deutsche - zu den Leuten gehören, die meinen, dass man Schulden auch irgendwann mal zurückzahlen sollte, müssen wir uns was anderes überlegen.

Und du hast es schon richtig gesagt: wo ist denn das ganze Geld? Auf den Konten der Bürger. Insofern rede ich ja immer davon, dass mich diese Jammerei ankotzt. Die Konten quellen über, aber es geht uns so schlecht. Und Arbeitslose, die von ihrem Ersparten Geld in den Urlaub fliegen, meckern auch (selbst erlebt).

Es hat teilweise was mit der deutschen Mentalität zu tun und dem ewigen Schlechtgerede. Die Bürger konsumieren nicht, weil sie Angst haben vor etwas, was es nicht gibt. Ist vielleicht auch ein tiefes Trauma der vergangenen Generationen, die mehrmals einen Totalverlust erleben mussten (1923, 1929, 1945) und somit eine Mentalität schufen, die nicht so schnell zu eliminieren ist.

Also: wir sind Schuld. Leute, kauft mehr PCs, Computerspiele, Klamotten, CDs usw. Binnennachfrage hoch, dann klappts auch mit dem Job.

Gruß
W.
sorry, aber schaut sich auch nur einer von euch in der region um.
wieviele firmen sind erst pleite gegangen, weil ABM und Sozialhilfeempfänger ihnen die arbeit weggenommen haben. der rest der firmen hat seine lohnkosten gedrückt um überhaupt noch an geld zu kommen.

ist das denn so schwer in die vergangenheit zu schauen?

was war übrigens 1945 für ein totalverlust? die DM kam später.
und ausser meiner Oma von 79 Jahren hat davor aktuell bestimmt keiner angst. eher davor, das man was abgeben muss.

Es ist schwierig kurzfristige Reaktionen wie ABM in den 90iger in einer Gesamtentwicklung von Jahrzehnten zu bewerten. Sicher hast Du recht mit Deiner Aussage. Aber auch ABM war nur eine Reaktion auf Situationen, die gelöst werden mussten.

Totalverlust 1945? Ähhh...schau Dir einfach typische "Städtepanoramen" dieser Zeit an. Nach dem endgültigen Zusammenbruch war die Reichsmark kaum noch was Wert und der Schwarzmarkt mit Zigarettenwährung u.ä. bestimmte das Geschehen. Pech für die, die viel viel Geld auf dem Konto hatten. Glück für die, die viel viel Gold im Garten verbuddelt hatten.

Unterschätze nicht die langfristigen Wirkungen von traumatischen Erlebnissen. Die fehlende Risikiobereitschaft der Generation der heute 60ig-jährigen hat massgeblich damit zu tun, dass diese Generation den Krieg als Kinder miterlebt haben. Das Bewusstsein eines Flüchtlingkindes seine Mutter zu verlieren, wenn es im Getümmel des Verladebahnhofs in Ostpreussen die HAnd loslässt prägt für den Rest des Lebens. Diese Generation ist immer noch in Entscheidungspositionen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Heute bekommst Du nach solchen Erlebnissen einen Psychologen, der dir in jahrelanger Kleinarbeit hilft, damit zu leben. Damals gab es sowas nicht und es wäre für die Menge auch nicht möglich gewesen.

Solche traumatischen Erlebnisse werden erst nach Generationen nivelliert. Also bist Du auch davon betroffen. Akzeptier es.

Gruß
W.
 
aph am 22.08.2005 16:07 schrieb:
Und ja: Wenn die Lebensversicherung kassiert wird und die Gesundheitsselbstbeteiligungen steigen, führt das sehr wohl zu einer sinkenden Lebenserwartung. Das ist leider längst Realität: Die Lebenserwartung in Deutschland ist einkommensabhängig.

Die Aussagen zum Thema Gehalt und Gesundheit sind nur bedingt richtig. Die Lebenserwartung ist abhängig von der Gesundheit. Der größte Teil unserer Krankheiten sind ernährungsbedingt. Metabolisches Syndrom, Knochen- und Gelenkerkrankungen und einige andere. Und die Qualität der Ernährung hängt stark vom Einkommen ab. Hier ist ein direkter Zusammenhang zwischen Bildung und Ernährung vorhanden. Aber diese Form der Bildung wird (noch) nicht in der Schule vermittelt. Also hat hier jeder Schüler durch den Staat den gleichen (nicht vorhandenen) Bildungsstand; der Staat trägt keine Schuld. Interessanteweise ist die schlechte Ernährung (McD und Co.) insgesamt teurer als die gesunde Ernährung. Es zählt also noch nicht einmal das Argument, dass die Armen sich keine bessere Ernährung leisten können. Interessant ist auch, dass viele dieser ernährungsbedingten Erkrankungen früher Wohlstandskrankheiten waren. Oder anders ausgedrückt: die Armen haben sich früher besser ernährt als die Reichen. Es zählt also auch nicht das Argument, dass es die Armen nicht besser wissen können, weil sie es von ihren Eltern oder Großeltern nie hätten lernen können. Es liegt eine bewusste Ablehnung der günstigeren, gesunden Ernährung seitens der Armen vor, während die Reichen bewusst (sicher aufgrund eines hohen Bildungsniveaus) einen Bewusstseinswechsel durchgeführt haben. Vielleicht sind die Gebildeten auch weniger anfällig, wenn sie schlechte McD-Werbung sehen oder sehen bevorzugt ARTE, wo keine schlechte McD-Werbung läuft. Aber da Fernsehen zur Grundversorgung gehört, kann sich jeder sein Bildungsprogramm selbst zusammenstellen.

Provozierend gefragt: Wieso soll eigentlich das Solidaritätsprinzip gelten, wenn jemand mutwillig seine Gesundheit kaputtfrisst? Anstatt teure Medikamente zu finanzieren, könnte man auch von den meisten Erkrankten erstmal fordern, dass sie sich vernünftig ernähren sollen. Damit würden sich viele Erkrankungen vermeiden lassen.
 
GenVaughn am 22.08.2005 16:35 schrieb:
aph am 22.08.2005 15:11 schrieb:
[Vielleicht solltest du dann mal versuchen die Sache zu verstehen, dann fändest du es nicht mehr seltsam. Du siehst nur die kurzfristigen Vorteile von 1-Euro-Jobs, und die sehen alle super aus: Gemeinde spart, AL haben zu tun, Straßen und Parks sind hübscher. Und da die Arbeit vorher nicht gemacht wurde, siehst du keinen Nachteil.

ABER: Schon mal daran gedacht, warum die Arbeiten vorher nicht gemacht wurden? Richtig: Die Gemeinden haben nicht genug Geld. Und warum haben sie das nicht? Weil zu wenig Einwohner reguläre, besteuerbare Arbeit haben und weil zu wenig Firmen da sind, die Steuern zahlen könnten. Und warum gibt es diese Firmen nicht? Genau: Weil die Gemeinde zu viele Tätigkeiten von 1-Euro-Jobbern erledigen lässt.

Und umgekehrt? Die Gemeinde schreibt die Jobs regulär aus, bzw. beauftragt Firmen. Die Firmen beschäftigen Leute. Die Arbeiter und die Firmen zahlen Steuern. Die Gemeinde hat Geld und das Arbeitsamt zahlt gar nichts mehr (sind ja jetzt reguläre Stellen). So funktioniert es!

Wenn man es so macht wie du es bevorzugst, haben wir irgendwann 1-Euro-Polizisten.

Auch an dich die Bitte, erst sämtliche Beiträge zu lesen (und n Moment drüber nachzudenken) und dann zu antworten. Dann würden Unsinnigkeiten wie 1-Euro-Polizisten oder 1-Euro-Ingenieure endlich aus dieser Diskussion verschwinden.

Ich sehe weiterhin nicht den Konkurrenzkampf zwischen 1-Euro-Jobbern und regulären Handwerkern, und ich wage zu behaupten, dass der Gartenbausektor auch dann nicht boomen würde, wenn es überhaupt keine 1-Euro-Jobber gebe.
Die Rechnung
Ausgaben Gemeinde durch ausgeschriebenen Auftrag < ESt durch neu entstandene Arbeitsplätze + USt der Gartenbaufirma
geht in meinen Augen übrigens auch nicht auf. Kann auch gar nicht, solange die Gartenbaufirma ökonomisch arbeitet, d.h. Gewinn machen will. Das Ganze würde nur wieder auf Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte hinauslaufen, was (wie von Woodstock richtig erkannt) nicht das Ziel sein kann.
Ich denke, dass die leeren Kassen weniger mit zu niedrigen Einnahmen als vielmehr mit zu hohen Ausgaben zu tun haben. Da muss gespart werden, an verschiedensten Stellen, und da kann man dann auch nicht alle Nase lang nen neuen Auftrag ausschreiben.

vielleicht bringt dieses beispiel euch zum nachdenken.
ich arbeite in einer grossen strassenbaufirma. wir leben also hauptsächlich von öffentlichen aufträgen.
es ist aber nicht damit getan, das wir etwas für den staat tun und er uns dafür bezahlt. der herr papenburg kauft aktuell gerade wieder 160 Mercedes Actros Sattelschlepper. In regelmäßigen abständen, wird die flotte von Baufahrzeugen erneuert(Schnitt3-5Jahre) letztes jahr wurden unsere Baukolonnen mit 64 neuen Mercedes Sprintern ausgestattet. alles sachen die in anderen branchen arbeitsplätze sichern.

müsste doch nunmal zu denken geben. das ist das grundprinzip der wirtschaft.
es geht doch hier nicht nur um den kleinen Gartenbaubetrieb. wenn der auch nicht allzuviel aus dem produzierenden gewerbe einkaufen muss macht es doch wie alle anderen.

der staat sind wir. wenn wir uns selbst dazu verdonnern für einen €uro arbeiten zu gehen, haben wir auch weniger geld zum ausgeben. das ist ein fakt!
 
Woodstock am 22.08.2005 16:23 schrieb:
Und du hast es schon richtig gesagt: wo ist denn das ganze Geld? Auf den Konten der Bürger. Insofern rede ich ja immer davon, dass mich diese Jammerei ankotzt. Die Konten quellen über, aber es geht uns so schlecht. Und Arbeitslose, die von ihrem Ersparten Geld in den Urlaub fliegen, meckern auch (selbst erlebt).
Tja, komisch. Komm mal zu mir und zeig mir in meinem Bekanntenkreis jemanden, der so viel auf dem Konto hat. Ich kenne keinen einzigen (in Zahlen: Null) mit irgendwelchen Reserven. Diese überquellenden Konten müssen irgendwo anders sein. Jedenfalls nicht bei der arbeitenden oder arbeitslosen Bevölkerung.
 
GenVaughn am 22.08.2005 16:43 schrieb:
Micha2 am 22.08.2005 16:37 schrieb:
sorry, aber schaut sich auch nur einer von euch in der region um.
wieviele firmen sind erst pleite gegangen, weil ABM und Sozialhilfeempfänger ihnen die arbeit weggenommen haben. der rest der firmen hat seine lohnkosten gedrückt um überhaupt noch an geld zu kommen.

Beispiele bitte, ich kenne keine...


ist das denn so schwer in die vergangenheit zu schauen?

was war übrigens 1945 für ein totalverlust? die DM kam später.
und ausser meiner Oma von 79 Jahren hat davor aktuell bestimmt keiner angst. eher davor, das man was abgeben muss.

Also, wenn man nicht weiß, welcher Totalverlust in der Zeit bis 1945 zu beklagen war, sollte man vielleicht den Ball doch etwas flacher halten...
ABM-Kräfte bauen Fusswege. ach was soll der quatsch, ließ einfach meine anderen postings.

was den totalverlust angeht, ging ich von währungsreformen bzw. dem Börsencrash aus aus. sorry, da habe ich wohl nen schnellschuss ;) gelandet. ;) ;)
 
Micha2 am 22.08.2005 17:12 schrieb:
vielleicht bringt dieses beispiel euch zum nachdenken.
ich arbeite in einer grossen strassenbaufirma. wir leben also hauptsächlich von öffentlichen aufträgen.
es ist aber nicht damit getan, das wir etwas für den staat tun und er uns dafür bezahlt. der herr papenburg kauft aktuell gerade wieder 160 Mercedes Actros Sattelschlepper. In regelmäßigen abständen, wird die flotte von Baufahrzeugen erneuert(Schnitt3-5Jahre) letztes jahr wurden unsere Baukolonnen mit 64 neuen Mercedes Sprintern ausgestattet. alles sachen die in anderen branchen arbeitsplätze sichern.

müsste doch nunmal zu denken geben. das ist das grundprinzip der wirtschaft.
es geht doch hier nicht nur um den kleinen Gartenbaubetrieb. wenn der auch nicht allzuviel aus dem produzierenden gewerbe einkaufen muss macht es doch wie alle anderen.

der staat sind wir. wenn wir uns selbst dazu verdonnern für einen €uro arbeiten zu gehen, haben wir auch weniger geld zum ausgeben. das ist ein fakt!

Ok, Deine Firma. Wenn die kein Geld mehr hat? Kauft sie dann noch Sattelschlepper? Nein? Würde sie Dein Gehalt bezahlen? Nein? Würde sie Schulden machen, um Sattelschlepper und Gehälter zu zahlen??? Wie lange würde sie Schulden machen, um Sattelschlepper und Gehälter zu zahlen? 5 Jahre? 10 Jahre? 20 Jahre?

Der Staat ist pleite, er hat 30 Jahre Schulden gemacht, um Aufträge (sprich: Löhne und Gehälter für die Wirtschaft) zu finanzieren.

Es reduziert sich auf die eine Erkenntnis: Machen wir so weiter wie bisher, finanzieren wir einen Wohlstand auf Pump, der irgendwann zusammen bricht (inklusive der Gefahr eines Totalverlusts wie schon öftes gehabt in unserer Geschichte) oder treten wir endlcih auf die Bremse. Leiden erstmal richtig heftig, und eröffnen die Chance für einen vernünftigen Neustart?

Und sogar die Wirtschaft versucht durch einen Insolvenz in erster Linie einen Neustart (Insolvenz ist nicht gleichbedeutend mit Pleite).

Danke für Dein Beispiel...
Gruß
W.
 
Woodstock am 22.08.2005 15:40 schrieb:
Das seh ich auch so. Was du beschreibst ist durchaus betrachtungswürdig ;)
Oder du argumentierst während deines Gesprächs offensiv: "Ja, es ist schwierig mich zu verstehen, ja, sprechen ist nicht meins, ja sie halte mich jetzt für komplett :B, ABER: ich arbeite daran und da es keine Schwächen, sondern nur fehlende Stärken gibt, bin ich ihr Mann, wenn sie jemanden für die konzentrierte, effektive "Stillarbeit" brauchen. Geben sie mir ein Büro und einen PC und ich bin die perfekte Ergänzung in ihrem Team. Benötigen sie jedoch jemanden für die Außendarstellung, dann wäre es besser, wenn wir unsere gemeinsame Zeit nicht weiter vergeuden."

Absolut ist das Problem nicht, absolut ist nur der Tod ;)

Gruß
W.

Haha, wenn ich das so sagen könnte wie du es schreibst hätt ich mit dem Sprachwahnsinn eh keine Probleme :-D
 
aph am 22.08.2005 17:16 schrieb:
Tja, komisch. Komm mal zu mir und zeig mir in meinem Bekanntenkreis jemanden, der so viel auf dem Konto hat. Ich kenne keinen einzigen (in Zahlen: Null) mit irgendwelchen Reserven. Diese überquellenden Konten müssen irgendwo anders sein. Jedenfalls nicht bei der arbeitenden oder arbeitslosen Bevölkerung.

wo treibst du dich denn rum ?

ich kenne genug.
einen 26jährigen, der hat 50.000 euro auf der hohen kante. wie geschafft? jahrelang bei muttern gewohnt trotz eigenem einkommen. keine miete, selbst essen muss er net selbst kaufen.

einen 31jährigen, der finanziert gerade sein zwotes haus...

einen 24jährigen, der einen 330-er bmw bar gekauft hat.

und das sind nur drei beispiele - obwohl sie nicht unbedingt spitzenverdiener sind...

p.s.:
ich selbst schaffe leider keine großartigen sparsummen anzuhäufen, da ich geld nie lange bei mir behalten kann und fleißig für binnenkonsum sorge ;)
 
davidian2000 am 22.08.2005 17:33 schrieb:
wo treibst du dich denn rum ?

ich kenne genug.
einen 26jährigen, der hat 50.000 euro auf der hohen kante. wie geschafft? jahrelang bei muttern gewohnt trotz eigenem einkommen. keine miete, selbst essen muss er net selbst kaufen.

einen 31jährigen, der finanziert gerade sein zwotes haus...

einen 24jährigen, der einen 330-er bmw bar gekauft hat.

und das sind nur drei beispiele - obwohl sie nicht unbedingt spitzenverdiener sind...

p.s.:
ich selbst schaffe leider keine großartigen sparsummen anzuhäufen, da ich geld nie lange bei mir behalten kann und fleißig für binnenkonsum sorge ;)

Kannst du mich denen mal vorstellen? :/
 
Woodstock am 22.08.2005 17:29 schrieb:
Der Staat ist pleite, er hat 30 Jahre Schulden gemacht, um Aufträge (sprich: Löhne und Gehälter für die Wirtschaft) zu finanzieren.

Bei wem genau hat der Staat eigentlich seine Schulden?
Im Endeffekt bei Wohlhabenden, die in den letzten 30 Jahren in festverzinsliche Staatspapiere investiert haben, oder?
Heißt das, die Reichen haben zusätzlich zu Ihrem tatsächlichen Reichtum an Geld und Immobilien noch mal eine Speckschicht aus Staatsschulden, weil die Allgemeinheit jedes Jahr ein bißchen tiefer in der Kreide steht bei ihnen?
Funktioniert das System so?
Oder anders?
:confused:
 
Tom_Borovskis am 22.08.2005 17:46 schrieb:
Woodstock am 22.08.2005 17:29 schrieb:
Der Staat ist pleite, er hat 30 Jahre Schulden gemacht, um Aufträge (sprich: Löhne und Gehälter für die Wirtschaft) zu finanzieren.

Bei wem genau hat der Staat eigentlich seine Schulden?
Im Endeffekt bei Wohlhabenden, die in den letzten 30 Jahren in festverzinsliche Staatspapiere investiert haben, oder?
Heißt das, die Reichen haben zusätzlich zu Ihrem Reichtum noch mal eine Speckschicht aus Staatsschulden, weil die Allgemeinheit immer tiefer i8n der Kreide steht bei ihnen?
Funktioniert das so?
Oder anders?
:confused:

DIe Hauptschulden haben wir wohl im Ausland, die wahrscheinlich im Gegenzug auch wieder Schulden bei uns haben...
 
El_Bronchito am 22.08.2005 17:49 schrieb:
Tom_Borovskis am 22.08.2005 17:46 schrieb:
Woodstock am 22.08.2005 17:29 schrieb:
Der Staat ist pleite, er hat 30 Jahre Schulden gemacht, um Aufträge (sprich: Löhne und Gehälter für die Wirtschaft) zu finanzieren.

Bei wem genau hat der Staat eigentlich seine Schulden?
Im Endeffekt bei Wohlhabenden, die in den letzten 30 Jahren in festverzinsliche Staatspapiere investiert haben, oder?
Heißt das, die Reichen haben zusätzlich zu Ihrem Reichtum noch mal eine Speckschicht aus Staatsschulden, weil die Allgemeinheit immer tiefer i8n der Kreide steht bei ihnen?
Funktioniert das so?
Oder anders?
:confused:

DIe Hauptschulden haben wir wohl im Ausland, die wahrscheinlich im Gegenzug auch wieder Schulden bei uns haben...

Ist das nicht egal wer wo Schulden hat?
Ergebnis ist doch, dass der größte Teil des Jahreshaushalts zur Zinstilgung draufgeht und dies wiederum bedeutet, dass der zweitgrößte Teil des Jahreshaushalts für Soziales draufgeht, danach die Verwaltung kommt und erst dann mit Bruchteilen der übergeordneten Posten tatsächlich Budgets and er Reihe sind, die irgendwie Geld in die Wirtschaft bringen.
Das ist doch der Wahnwitz der gesamten Situation.
Zu sagen "wir setzen uns hin und rechnen die Schulden gegenseitig auf und dann ist alles wieder gut" ist etwas naiv, weil es nicht funktioniert.
Gegen den radikalen Weg "wir setzen einfach so alles auf Null" egal ob mit oder ohne Krieg hab ich auch etwas. Weil die kurzfristigen Begleiterscheinungen wie Kriminialität und Korruption die Lebensqualität verringern.

W.
 
El_Bronchito am 22.08.2005 17:49 schrieb:
DIe Hauptschulden haben wir wohl im Ausland, die wahrscheinlich im Gegenzug auch wieder Schulden bei uns haben...

Also wiederum bei den wohlhabenden und reichen Menschen im Ausland quasi?

Woodstock am 22.08.2005 18:01 schrieb:
Ist das nicht egal wer wo Schulden hat?

Also mir nicht.

Generell ist das ein witziges System, das mit den Staatsschulden!
Das werde ich zuhause mal meiner Frau vorschlagen:
Ich leihe ihr von nun an das Haushaltsgeld, anstatt es ihr einfach zu geben.
Das funktioniert dann so, dass unsere Familie, sogenannte Familienschulden beim Alleinverdiener (ich) hat, welche jährlich auch zu 3% verzinst werden.
Diese Familienschulden sind unsere gemeinsamen Schulden, weil wir ja auch gemeinsam von dem Geld essen und trinken, etc.
Aber der Gläubiger bin alleine ich.

Der Familienschuldenberg wächst kontinuierlich, da leider alles immer teurer wird, und irgendwann wird die Zinslast an mich so hoch sein, dass sie keinen Cent mehr für sich hat, und sogar noch hochverschuldet bei mir ist.

Klar - ich selbst bin bei mir auch hochverschuldet (als Teil des Schuldners "Familie".) - aber das ist ja egal, weil ich mein eigener Gläubiger bin, und immer automatisch mehr bekomme, als ich selbst tilgen muss.
:B


Zwar ein cooles System für den "Gläubiger", da der sich quasi selbst Geld leiht, und die damit bezahlten Leistungen trotzdem voll nutzen kann (z.B. das Geld gleich wieder in Form von Subventionen einkassieren), - aber irgendwie wirkt es sehr schief und ungerecht, wenn man das große Bild betrachtet.

Und darum ist mir die Frage wichtig, bei wem genau diese Schulden eigentlich bestehen.
 
Tom_Borovskis am 22.08.2005 18:07 schrieb:
El_Bronchito am 22.08.2005 17:49 schrieb:
DIe Hauptschulden haben wir wohl im Ausland, die wahrscheinlich im Gegenzug auch wieder Schulden bei uns haben...

Also wiederum bei den wohlhabenden und reichen Menschen im Ausland quasi?

Generell ein witziges System, das mit den Staatsschulden!
Das werde ich zuhause mal meiner Frau vorschlagen:
Ich leihe ihr von nun an das Haushaltsgeld, anstatt es ihr einfach zu geben.
Das funktioniert dann so, dass unsere Familie, sogenannte Familienschulden beim Alleinverdiener (ich) hat, welche jährlich auch zu 3% verzinst werden.
Diese Familienschulden sind unsere gemeinsamen Schulden, weil wir ja auch gemeinsam von dem Geld essen und trinken, etc.
Aber der Gläubiger bin alleine ich.

Der Familienschuldenberg wächst kontinuierlich, da leider alles immer teurer wird, und irgendwann wird die Zinslast an mich so hoch sein, dass sie keinen Cent mehr für sich hat, und sogar noch hochverschuldet bei mir ist.

Klar - ich selbst bin bei mir auch hochverschuldet (als Teil des Schuldners "Familie".) - aber das ist ja egal, weil ich mein eigener Gläubiger bin, und immer automatisch mehr bekomme, als ich selbst tilgen muss.
:B


Zwar ein cooles System für den "Gläubiger", da der sich quasi selbst Geld leiht, - aber irgendwie gehört das doch verboten, wenn man das große Bild betrachtet.

Naja...fast...bring noch ein paar Nachbarn mit rein und es funktioniert. Du hast noch Schulden bei allen Häusern um die Ecke und darüber hinaus. Und wenn Du den Vorschlag machst, man könne sich doch mal hinsetzen, alles diskutieren und so das Thema beseitigen, dann sagt Dir derjenige mit den Ölquellen, dass er darauf keinen Bock hat und wenn Du nochmal sowas sagst, dann schick er Dir nix mehr von dem Öl und außerdem zieht er dann seine Investitionen zurück, die in Deinem Haus schon reingesteckt hat, was bedeuten würde, dass Du Deinen Computer, Fernseher und wenn Du Pech hast auch Dein Dach wieder abreißen müsstest.

Früher hat man bei sowas an den Patriotismus appeliert und einen Krieg begonnen. Das geht heute - zumindest hier - nicht mehr, weil wir als gute Menschen in unserem Parlament nur gute Menschen haben, die sowas verhindern.

und nun stell Dir vor, Du willst das System durchbrechen, in dem Du Schulden zurück bezahlst, um so mehr unabhängigkeit von den anderen zu erreichen. Das bedeutet, dass Du Deiner Frau nicht mehr soviel zum essen geben kannst. Aber sie will weiterhin jeden Tag Rehrücken mit Preisselbeeren, wo eine Kartoffelsuppe auch funktionieren würde, weil - ihre Aussage - die ganzen Rehzüchter pleite gehen würde. Was machst Du jetzt? Wenn Du hart bleibst, dann wird sie dich in spätestens vier Jahren rausschmeissen!

Gruß
W.
 
Woodstock am 22.08.2005 18:18 schrieb:
...Was machst Du jetzt? Wenn Du hart bleibst, dann wird sie dich in spätestens vier Jahren rausschmeissen!

Gruß
W.

Nein, nein, ich spiele auf etwas ganz anderes an.
Du musst nicht die Nachbarn, sondern vielmehr die Subventionen einbeziehen.

Konstruiertes Beispiel:
Reicher Mann R hat 100 Mio und will eine Fabrik bauen, damit er reicher wird.
R geht zum Staat, und sagt, "Du, Staat, wenn mir das Grundstück schenkst, und 50% von meinen 100 Mio. Baukosten zuschießt, dann baue ich ein neues Autowerk in Leipzig. Das wäre ganz dufte für Dich, weil dann ja Arbeitsplätze entstehen!"
Staat sagt zu.
Staat hat aber kein Geld übrig, und muss die Summe per Kredit finanzieren.
R legt die erfreulicherweise beim Fabrikbau eingesparten 50 Mio in festverzinslichen Staatspapieren an.

Am Ende hat R in dem Beispiel:
(+) Fabrik im Wert von 100 Mio.
(+) ein Guthaben von 50 Mio in Staatspapieren.
(-) ein 80 Millionstel von 50 Mio Staatsschulden

Siehst, was ich genau meine?
Ich kann's nicht besser erklären gerade, mir ist grade so schlecht irgendwie - in real meine ich, und ich kann mich deshalb net so richtig konzentrieren.
 
Tom_Borovskis am 22.08.2005 18:51 schrieb:
Woodstock am 22.08.2005 18:18 schrieb:
...Was machst Du jetzt? Wenn Du hart bleibst, dann wird sie dich in spätestens vier Jahren rausschmeissen!

Gruß
W.

Nein, nein, ich spiele auf etwas ganz anderes an.
Du musst nicht die Nachbarn, sondern vielmehr die Subventionen einbeziehen.

Konstruiertes Beispiel:
Reicher Mann R hat 100 Mio und will eine Fabrik bauen, damit er reicher wird.
R geht zum Staat, und sagt, "Du, Staat, wenn mir das Grundstück schenkst, und 50% von meinen 100 Mio. Baukosten zuschießt, dann baue ich ein neues Autowerk in Leipzig. Das wäre ganz dufte für Dich, weil dann ja Arbeitsplätze entstehen!"
Staat sagt zu.
Staat hat aber kein Geld übrig, und muss die Summe per Kredit finanzieren.
R legt die erfreulicherweise beim Fabrikbau eingesparten 50 Mio in festverzinslichen Staatspapieren an.

Am Ende hat R in dem Beispiel:
(+) Fabrik im Wert von 100 Mio.
(+) ein Guthaben von 50 Mio in Staatspapieren.
(-) ein 80 Millionstel von 50 Mio Staatsschulden

Siehst, was ich genau meine?
Ich kann's nicht besser erklären gerade, mir ist grade so schlecht irgendwie - in real meine ich, und ich kann mich deshalb net so richtig konzentrieren.

ok...dann so rum.
Stimmt. Es sei denn der Betrieb kann zeigen, dass er das Geld wirklich benötigt. Aber selbst bei publikationspflichtigen AGs kann man alle Kalkulationen so drehen, dass es am Ende hinhaut.
Subventionsabbau ist sicher ein großes und wichtiges Thema. Sage ja auch nicht, dass nur die Arbeitnehmer die Bösen sind. Ich meine, dass wir - alle Deutschen - die Jammerlappen sind. Mich natürlich ausgeschlossen. Ich ändere ja sogar meine Ernährung, um keine teuren Medikamente schlucken zu müssen :))
Gruß
W.
 
Micha2 am 22.08.2005 17:16 schrieb:
ABM-Kräfte bauen Fusswege. ach was soll der quatsch, ließ einfach meine anderen postings.

was den totalverlust angeht, ging ich von währungsreformen bzw. dem Börsencrash aus aus. sorry, da habe ich wohl nen schnellschuss ;) gelandet. ;) ;)

Der Schnellschuß sei dir vergeben.

Wenn ich um Beispiele bitte, dann meine ich damit KONKRETE Beispiele von REALEN Firmen, die konkurs gegangen sind, weil ABM-Kräfte ihnen die Arbeit weggenommen haben.
 
Woodstock am 22.08.2005 17:29 schrieb:
Micha2 am 22.08.2005 17:12 schrieb:
vielleicht bringt dieses beispiel euch zum nachdenken.
ich arbeite in einer grossen strassenbaufirma. wir leben also hauptsächlich von öffentlichen aufträgen.
es ist aber nicht damit getan, das wir etwas für den staat tun und er uns dafür bezahlt. der herr papenburg kauft aktuell gerade wieder 160 Mercedes Actros Sattelschlepper. In regelmäßigen abständen, wird die flotte von Baufahrzeugen erneuert(Schnitt3-5Jahre) letztes jahr wurden unsere Baukolonnen mit 64 neuen Mercedes Sprintern ausgestattet. alles sachen die in anderen branchen arbeitsplätze sichern.

müsste doch nunmal zu denken geben. das ist das grundprinzip der wirtschaft.
es geht doch hier nicht nur um den kleinen Gartenbaubetrieb. wenn der auch nicht allzuviel aus dem produzierenden gewerbe einkaufen muss macht es doch wie alle anderen.

der staat sind wir. wenn wir uns selbst dazu verdonnern für einen €uro arbeiten zu gehen, haben wir auch weniger geld zum ausgeben. das ist ein fakt!

Ok, Deine Firma. Wenn die kein Geld mehr hat? Kauft sie dann noch Sattelschlepper? Nein? Würde sie Dein Gehalt bezahlen? Nein? Würde sie Schulden machen, um Sattelschlepper und Gehälter zu zahlen??? Wie lange würde sie Schulden machen, um Sattelschlepper und Gehälter zu zahlen? 5 Jahre? 10 Jahre? 20 Jahre?

Der Staat ist pleite, er hat 30 Jahre Schulden gemacht, um Aufträge (sprich: Löhne und Gehälter für die Wirtschaft) zu finanzieren.

Es reduziert sich auf die eine Erkenntnis: Machen wir so weiter wie bisher, finanzieren wir einen Wohlstand auf Pump, der irgendwann zusammen bricht (inklusive der Gefahr eines Totalverlusts wie schon öftes gehabt in unserer Geschichte) oder treten wir endlcih auf die Bremse. Leiden erstmal richtig heftig, und eröffnen die Chance für einen vernünftigen Neustart?

Und sogar die Wirtschaft versucht durch einen Insolvenz in erster Linie einen Neustart (Insolvenz ist nicht gleichbedeutend mit Pleite).

Danke für Dein Beispiel...
Gruß
W.

das seh ich nicht so verbissen.
nach eurem prinzip, stellt sie dann billigarbeiter aus polen ein. natürlich nur bis das auch nicht mehr funktioniert. ich musste ja schließlich vorher gehen und die strassen saniere ich jetzt für einen €uro. weil meine dann ehemalige firma kann sich unser staat dann ja auch nicht mehr leisten. Mercedes muss natürlich auch leute entlassen. werden ja ein paar LKW´s und Sprinter weniger verkauft. meine ex-firma geht dann irgendwann doch entgültig pleite.
der staat bekommt dann natürlich noch weniger steuern rein.

Der positive effekt an dieser Sache ist natürlich der:
DEUTSCHLANDS STRASSEN SIND SCHNEEFREI
UND UNSERE PARKS GLÄNZEN

Die leeren flaschen des biers , welches wir uns abends beim frusttrinken in die birne schütten, müssen wir dann am nächsten morgen gleich wieder beräumen. :-D
übrigens, wenn man einmal im Park ist..................... teure Miete sparen
 
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