G
GenVaughn
Gast
Denis10 am 24.08.2005 18:04 schrieb:Nur positiv von anderen Bewerbern abheben? Weißt du eigentlich, wie viele Bewerbungen teilweise auf eine einzige Stelle kommen?
Ich habe schon gehört, dass bei einer Stelle, auf die ich mich mal beworben habe, 300 Bewerbungen auf diese Stelle eingingen.
Auch bei den anderen dürften es so um die 100 oder mehr gewesen sein.
Da must du also nur derjenige sein, der sich positiv hervorhebt. Das hat mit Willen nichts zu tun, eher schon mit einem Lotteriespiel.
Offensichtlich hast du dich mit dieser Thematik noch nicht ausgesetzt, bzw. aussetzten müssen, sonst würdest du so etwas nicht behaupten.
?
Angesichts der Tatsache, dass du meinen Lebenslauf nichts kennst, solltest du dich hüten, irgendeinen Kommentar dazu abzugeben. Kann nämlich nur Mist bei rauskommen (wie hier geschehen). Wäre dir nicht passiert, wenn du einige Beiträge in diesem Thread aufmerksam gelesen hättest. Aber für dich noch mal :
Ich habe mich mit meinem (doch eher durchschnittlichen) 2,7er-Abi für 6 (in Worten : sechs) Ausbildungs-Stellen beworben und konnte im Endeffekt aus 3 (in Worten : drei) Angeboten auswählen (und bevor nu ne Behauptung à la "das war wohl 1873 kommt" : das war 2003). Das ist ne Quote von 50 %, d.h. jede zweite meiner Bewerbungen war erfolgreich. Ich könnte jetzt behaupten, dass liegt daran, dass ich n kleines Wunderkind mit nem IQ von 180, fotografischem Gedächtnis und Talenten ohne Ende bin. Wäre aber gelogen. Und deswegen kann ich nicht verstehen, dass jemand, der 20, 50, 100 Bewerbungen schreibt, nur Absagen bekommt. Derjenige macht einfach was falsch, und lernt offentsichtlich auch nicht aus seinen Fehlern.
Danke, du darfst mich gern mit weltlichen Titeln ansprechen...aph am 24.08.2005 17:49 schrieb:Oh mein Gott, du kapierst es einfach nicht.
Wenn wir die Arbeitslosigkeit beklagen und feststellen, dass auf 1 offene Stelle 16 Suchende kommen, dann machen wir uns garantiert nicht Sorgen um den einen, der diese Stelle kriegen wird, sondern um die anderen 15, die sie nicht kriegen. Wie ist denen denn bitte geholfen, wenn sie das "beste aus der Situation" machen? Auf die Stelle passt nu mal nur einer.
Es war noch nie die Rede davon, dass es KEINE Stellen gibt, sondern immer nur davon, dass es ZU WENIG Stellen gibt. Und die Lage ist selbstverständlich umso dramatischer, je höher das Verhältnis zwischen offenen Stellen und Gesuchen ausfällt. Wie kann das so schwer zu kapieren sein?
Es geht mir überhaupt nicht darum, wieviele Stellen offen sind und wieviele Bewerber darauf kommen. Dass die Lage am Arbeitsmarkt nicht rosig ist, bestreite ich gar nicht.
Ich beharre aber darauf, dass Arbeit da ist und das jeder die Chance hat, sich darum zu bemühen. Es kotzt mich einfach an, dass die Leute, die ihre Arbeit verlieren, dazu neigen, sich erstmal selbst zu bemitleiden, dann auf den Staat zu schimpfen, und sich dann irgendwann mal auf die Suche nach nem neuen Job begeben, oder sich aber gleich zurücklehnen und auf Zahlungen von Papi Staat warten.
Die Zahl der Arbeitslosen würde meiner Meinung nach wesentlich niedriger sein, wenn die Leute flexibler wären (was Arbeitsart/Branche + Arbeits- bzw. Wohnort angeht), sich selbst kümmern würden, anstatt drauf zu warten, dass das Amt ihnen nen Job vor die Füße schmeißt, und ihre Lohnvorstellungen etwas realistischer ansiedeln würden.
Desweiteren ist es einfach eine Tatsache, dass es Leute gibt, die überhaupt nicht arbeiten wollen, sämtliche Angebote vom Amt ablehen und sich auf Staatskosten n (mehr oder weniger) schönes Leben machen. Und das sind auch keine Einzelfälle irgendwo hinterm Prozent-Komma.
Die Situation in Deutschland wird nicht besser, wenn die Leute (damit darfst du dich persönlich angesprochen fühlen) immer das Negative in meterhohen Lettern anprangern und dafür einen Dritten verantwortlich machen.
Es heißt so schön "Jeder ist seines eigenen Glückes' Schmied", und auch wenn ich dafür eigentlich n Fünfer ins Phrasenschwein drücken müßte, hat das absolut Geltung.
Micha2 am 24.08.2005 19:27 schrieb:was deine selbst gesehenen bewerbungen angeht, kann ich nur das gegenteil behaupten. die ich bisher gesehen habe, sind zum grössten teil in ordnung.
"In Ordnung" ist heut zu Tage nix mehr wert. Du mußt deinem potentiellen Chef in spe schon zeigen, dass du dich von der Masse abhebst. Und viele meinen halt, es wäre damit getan, wenn man irgendne Vorlage ausfüllt und wegschickt.
Ich hab auch schon einige Bewerbungen in der Hand gehabt, und es ist schon peinlich berührend, was für ein Deutsch einem Arbeitgeber da teilweise zugemutet wird (und zwar von Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft).