• Aktualisierte Forenregeln

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    Forenregeln


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Stoiber in Schwandorf

GenVaughn am 21.08.2005 19:37 schrieb:
Tut mir leid, aber wer 100 Bewerbungen schreibt und trotzdem nix kriegt, macht doch irgendwas falsch.

Ich habe nach meinem Abitur 6 (in Worten : sechs) Bewerbungen geschrieben, daraus wurden vier Einstellungstests, daraus vier
Bewerbungsgespräche, und im Endeffekt konnte ich aus drei Stellen auswählen. Ich hatte n Abitur von 2,7 (also auch nix dolles) und ich würde mich auch ansonsten nicht als Wunderkind bezeichnen. Die Lehrstellensituation ist hier auch nicht so übermäßig toll, dass auf einen Bewerber drei Stellen kommen. Ich habe beispielsweise auch 2 Bewerbungen nach Berlin geschickt (wo ich auch hätte anfangen können).
Wie schön.
Was soll ich sagen...vielleicht...zieh nach Sachsen, in den Raum Torgau/Oschatz und versuche das mal zu wiederholen. :)

Und schreibe danach nochmal das selbe. :>
Ich glaube nicht, dass du eine Veranlassung dazu sehen würdest. *g*

Was ich sagen will : Es gibt Arbeit, vielleicht nicht viel, aber es gibt sie. Man muss sich nur etwas Mühe geben und eventuell auch mal einen Kompromiss schließen, sei es ein Wohnortwechsel, eine Umschulung, Zeitarbeit oder auch mal einen Job, bei dem man keine 1.500 Euro netto verdient. Der AL darf nicht erwarten, dass der Job zu ihm kommt (denn dass man sich auf das Arbeitsamt nicht verlassen darf ist wohl eine Information, für dir man nicht den Stein der Weisen gefressen haben muss), sondern der AL muss zum Job kommen.
Lustig, du bestätigst mir genau das, was ich von anderen über die Sichtweise, vieler Westbürger, bezüglich der Arbeitsmarktsituation gehört habe.

Nun, wie gesagt, wenn das bei euch so ist, schön...und...sei froh. :>
Es ist leider nicht überall so. ;)
 
GenVaughn am 21.08.2005 19:22 schrieb:
Micha2 am 21.08.2005 09:32 schrieb:
genau das ist der Punkt! es werden keine neuen sachen erfunden. es werden nur sachen abgearbeitet, die jahrelang liegengeblieben sind, weil es kein geld dafür gab.
ich sehe, du willst nicht weiter denken. dein ort macht nichts, weil er nicht genug steuereinnahmen hat. wer zahlt die steuern? AL mit 1€ jobs machens nicht. spätenstens hier müsste doch der groschen rutschen.
und gerade weil die gemeinden immer solch eine sparpolitik betrieben haben, haben sie sich doch selbst und den ortsansässigen firmen das wasser abgegraben. das problem besteht doch nicht erst, seit es 1€ jobs gibt. das problem ist erstmals aufgetaucht, als ABM und die gemeinnützige Tätigkeit von Sozialhilfeempfängern eingeführt wurde.

was das Quiz angeht:

was meinst du was eine Garten- und Landschaftsbau GmbH so den ganzen tag macht. Radieschen anbauen? ganz bestimmt nicht. die bauen parks und spielplätze. und glaub es mir , die sanieren die auch. sie harken auch laub wenn man sie nur lässt. hier vernichtest du schon den ganzen thread lang arbeitsplätze.
Hausmeister(-hilfs-)tätigkeiten in Schulen/Kindergärten sind genauso beliebt bei Hausmeisterservicefirmen. aber warum sollte man solch eine arbeit noch ausschreiben, wenns doch ein ehemaliger ingenieur für 1€ macht. scheiß auf die steuereinnahmen.
und gerade schnee schaufeln hat über jahre hinweg, baufirmen über den winter geholfen. nebenbei hats noch steuern gebracht und die bauarbeiter wurden über den winter nicht arbeitslos und mussten stütze kassieren.

P.S. was das auto selbst bauen angeht, ging es hier nicht ums "produzieren", sondern um es" uns leisten können"

Tut mir leid, aber ich versteh deinen Standpunkt wirklich nicht. Ich bin der Meinung, wenn jemand etwas macht, was vorher keiner gemacht hat, hat davon keiner einen Nachteil.
Der AL verdient sich was dazu, die Stadt ist sauberer, die Allgemeinheit erfreut sich daran, und der Handwerker hatte vorher und auch nachher keinen Auftrag. Wunderschönste Pareto-Effizienz.

Scheinbar kommen wir hier nicht auf einen Nenner, weil wir einfach verschiedene Ansichten zur "Konkurrenz" zwischen 1-Euro-Jobbern und Handswerksfirmen ausgehen. Von daher halte ich es für sinnvoll, das Thema jetzt ergebnislos abzuschließen, die Argumente werden sich sonst ewig wiederholen.

Trotzdem möchte ich noch mal betonen, dass ich es doch etwas seltsam finde, wie wehement hier teilweise die Untätigkeit von AL verteidigt wird.
Dein standpunkt ist eben zu kurz gedacht. du siehst nur die faulen arbeitslosen.
die anderen hier denken halt etwas weiter und sprechen aus erfahrung.
beschäfftige dich mal mit den berühmten ABM-stellen. wie viele firmen gibt es in deutschland, die gerne deren arbeit erledigt hätten aber heute nicht mehr existieren.
naja, aber wenn mans nicht besser weis.

übrigens deinen letzten satz betreffend:
Ich bin Polier(Vorarbeiter) im Strassenbau. Habe eine 60stunden woche. vielleicht sollte man hier mal ansetzen. mein lohn ist seit 1995 gerade mal um 7cent gestiegen. und das auch nur weil ich die firma gewechselt habe und etwas aufgestiegen bin. ich habe hier im osten übrigens schon einen gut bezahlten Job mit 11,30€ die Stunde. Die meisten in meiner Branche sind froh, wenn sie 7€ haben. Zeitarbeiter verdienen bei uns etwa 4,60-5,60€ die stunde.

P.S. Mal ein Tipp: schau mal auf die Homepage des Arbeitsamtes. Schau dir mal die stellenangebote an. dort steht auch meistens der lohn dabei. und wenn nur "Lohn nach Vereinbarung" da steht, gibts noch weniger. in siegen scheints da auch nicht so rosig auszusehen.
 
Thomsn am 21.08.2005 19:55 schrieb:
GenVaughn am 21.08.2005 19:37 schrieb:
Tut mir leid, aber wer 100 Bewerbungen schreibt und trotzdem nix kriegt, macht doch irgendwas falsch.

Ich habe nach meinem Abitur 6 (in Worten : sechs) Bewerbungen geschrieben, daraus wurden vier Einstellungstests, daraus vier
Bewerbungsgespräche, und im Endeffekt konnte ich aus drei Stellen auswählen. Ich hatte n Abitur von 2,7 (also auch nix dolles) und ich würde mich auch ansonsten nicht als Wunderkind bezeichnen. Die Lehrstellensituation ist hier auch nicht so übermäßig toll, dass auf einen Bewerber drei Stellen kommen. Ich habe beispielsweise auch 2 Bewerbungen nach Berlin geschickt (wo ich auch hätte anfangen können).
Wie schön.
Was soll ich sagen...vielleicht...zieh nach Sachsen, in den Raum Torgau/Oschatz und versuche das mal zu wiederholen. :)

Und schreibe danach nochmal das selbe. :>
Ich glaube nicht, dass du eine Veranlassung dazu sehen würdest. *g*

Was ich sagen will : Es gibt Arbeit, vielleicht nicht viel, aber es gibt sie. Man muss sich nur etwas Mühe geben und eventuell auch mal einen Kompromiss schließen, sei es ein Wohnortwechsel, eine Umschulung, Zeitarbeit oder auch mal einen Job, bei dem man keine 1.500 Euro netto verdient. Der AL darf nicht erwarten, dass der Job zu ihm kommt (denn dass man sich auf das Arbeitsamt nicht verlassen darf ist wohl eine Information, für dir man nicht den Stein der Weisen gefressen haben muss), sondern der AL muss zum Job kommen.
Lustig, du bestätigst mir genau das, was ich von anderen über die Sichtweise, vieler Westbürger, bezüglich der Arbeitsmarktsituation gehört habe.

Nun, wie gesagt, wenn das bei euch so ist, schön...und...sei froh. :>
Es ist leider nicht überall so. ;)
er ist erst seit kurzem im berufsleben :-D
 
Micha2 am 21.08.2005 19:59 schrieb:
Dein standpunkt ist eben zu kurz gedacht. du siehst nur die faulen arbeitslosen.
die anderen hier denken halt etwas weiter und sprechen aus erfahrung.

Wenn du den ein oder anderen meiner Beiträge zu Ende gelesen und n Moment drüber nachgedacht hättest, dürfte so ne Bemerkung eigentlich nicht mehr kommen...
 
GenVaughn am 21.08.2005 23:18 schrieb:
Micha2 am 21.08.2005 19:59 schrieb:
Dein standpunkt ist eben zu kurz gedacht. du siehst nur die faulen arbeitslosen.
die anderen hier denken halt etwas weiter und sprechen aus erfahrung.

Wenn du den ein oder anderen meiner Beiträge zu Ende gelesen und n Moment drüber nachgedacht hättest, dürfte so ne Bemerkung eigentlich nicht mehr kommen...
deswegen halt. aber es hat eben jeder seine meinung. ;)
 
Thomsn am 21.08.2005 19:55 schrieb:
GenVaughn am 21.08.2005 19:37 schrieb:
Tut mir leid, aber wer 100 Bewerbungen schreibt und trotzdem nix kriegt, macht doch irgendwas falsch.

Ich habe nach meinem Abitur 6 (in Worten : sechs) Bewerbungen geschrieben, daraus wurden vier Einstellungstests, ...

Leute,

wahrscheinlich liegt ihr beide ganz richtig. Wenn man mal in der Situation war Bewerbungen zu sichten, dann merkt man sofort, ob sich einer Mühe gegeben hat oder ob per copy&paste die Bewerbungen schnell runtergerattert hat. Und genau die fliegen sofort auf den Stapel "Absage". Ich will jetzt nicht sagen, dass Thomsn diesen Fehler gemacht hat, kenne ja seine Bewerbungen nicht, aber allgemein kann man sagen, dass die Bereitschaft Bewerbungen mit Sorgfalt zu schreiben, sehr gering ausgeprägt ist.

Ich kann 500 Bewerbungen schreiben und überall Absagen erhalten und dann der gleichen Branche 20 Bewerbungen schreiben und die Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten. Nehmt Euch die Zeit, informiert Euch über die Firma, ruft vorher eventuell an, stellt sinnvolle, qualifizierte Fragen, schreibt einen vernünftigen individuellen Text, keine Standardvorlagen, achtet auf Rechtschreibung, macht Euch klar, was ihr auf diverse Fragen antworten wollt, keine Standardphrasen. 30 bis 60 Minuten pro Bewerbung benötigt man schon. Alles andere kann man gleich sein lassen und lieber daddeln.

Achja...nur weil man Winword verwendet, bedeutet dies nicht, dass man Wordart auch verwenden sollte ;)

Bisserl off-topic, aber das musste mal raus ...

Gruß
W.
 
Woodstock am 22.08.2005 11:49 schrieb:
Leute,

wahrscheinlich liegt ihr beide ganz richtig. Wenn man mal in der Situation war Bewerbungen zu sichten, dann merkt man sofort, ob sich einer Mühe gegeben hat oder ob per copy&paste die Bewerbungen schnell runtergerattert hat. Und genau die fliegen sofort auf den Stapel "Absage". Ich will jetzt nicht sagen, dass Thomsn diesen Fehler gemacht hat, kenne ja seine Bewerbungen nicht, aber allgemein kann man sagen, dass die Bereitschaft Bewerbungen mit Sorgfalt zu schreiben, sehr gering ausgeprägt ist.

Ich kann 500 Bewerbungen schreiben und überall Absagen erhalten und dann der gleichen Branche 20 Bewerbungen schreiben und die Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten. Nehmt Euch die Zeit, informiert Euch über die Firma, ruft vorher eventuell an, stellt sinnvolle, qualifizierte Fragen, schreibt einen vernünftigen individuellen Text, keine Standardvorlagen, achtet auf Rechtschreibung, macht Euch klar, was ihr auf diverse Fragen antworten wollt, keine Standardphrasen. 30 bis 60 Minuten pro Bewerbung benötigt man schon. Alles andere kann man gleich sein lassen und lieber daddeln.

Achja...nur weil man Winword verwendet, bedeutet dies nicht, dass man Wordart auch verwenden sollte ;)

Bisserl off-topic, aber das musste mal raus ...

Gruß
W.

Das wird wohl fast jeder wissen, dass man auch eine vernünftige Bewerbung schreiben soll. Aber wenn keine Jobs da sind und man gezwungen ist Initiativbewerbungen zu schreiben, kann das schon mal vorkommen, dass man trotz toller Bewerbung keinen Job bekommt.
 
Woodstock am 22.08.2005 11:49 schrieb:
Ich kann 500 Bewerbungen schreiben und überall Absagen erhalten und dann der gleichen Branche 20 Bewerbungen schreiben und die Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten. Nehmt Euch die Zeit, informiert Euch über die Firma, ruft vorher eventuell an, stellt sinnvolle, qualifizierte Fragen, schreibt einen vernünftigen individuellen Text, keine Standardvorlagen, achtet auf Rechtschreibung, macht Euch klar, was ihr auf diverse Fragen antworten wollt, keine Standardphrasen. 30 bis 60 Minuten pro Bewerbung benötigt man schon. Alles andere kann man gleich sein lassen und lieber daddeln.

Achja...nur weil man Winword verwendet, bedeutet dies nicht, dass man Wordart auch verwenden sollte ;)

Bisserl off-topic, aber das musste mal raus ...

Gruß
W.

Das hab ich am Anfang meiner Vorstellungsgesprächsphase auch gemacht, als ich noch 2 Gespräche pro Woche gemacht hab...Firmen-Portfolio studiert, Marktanalyse gemacht usw.. Irgendwann geht einem aber echt die Puste aus...Jetzt mach ich nur noch ein Gespräch im Monat, damit das Amt nich meckert und mir die Kohle überweist. Wie gesagt, da kann man lieber daddeln :B .

Ansonsten...LaTeX rockt, vergeßt olles Wordbla...Ne LaTeX - Bewerbung hat bei mir noch niemand zurückgeschickt.
 
El_Bronchito am 22.08.2005 12:03 schrieb:
Das wird wohl fast jeder wissen, dass man auch eine vernünftige Bewerbung schreiben soll. Aber wenn keine Jobs da sind und man gezwungen ist Initiativbewerbungen zu schreiben, kann das schon mal vorkommen, dass man trotz toller Bewerbung keinen Job bekommt.

Offensichtlich nicht. Nach meinen Erfahrungen wissen das 50-70% der Bewerber nicht. Und das waren alles Stellen, die Leute mit mittlerer Reife und mehr erforderten.

@MRay: Zwei Gespräche pro Woche am Anfang? Das hört sich ziemlich genial an. Wenn Du das nur einen Monat gemacht hast, wären das mindestens 8 Gespräche. Wenn danach die Frequenz runter ging, würde das bedeuten, dass Du ca. 15 oder mehr Gespräche hinter Dir hast. Bei den Gesprächen sind in der Regel 5 Leute in der Auswahl. Allein schon nach Statistik hättest Du ein Angebot bekommen müssen. Hast Du Dir schonmal überlegt, woran es liegt, dass die schriftliche Bewerbung so häufig eine Einladung bringt, der persönliche Kontakt dann aber immer zu Absagen führt?

W.
 
Woodstock am 22.08.2005 12:28 schrieb:
@MRay: Zwei Gespräche pro Woche am Anfang? Das hört sich ziemlich genial an. Wenn Du das nur einen Monat gemacht hast, wären das mindestens 8 Gespräche. Wenn danach die Frequenz runter ging, würde das bedeuten, dass Du ca. 15 oder mehr Gespräche hinter Dir hast. Bei den Gesprächen sind in der Regel 5 Leute in der Auswahl. Allein schon nach Statistik hättest Du ein Angebot bekommen müssen. Hast Du Dir schonmal überlegt, woran es liegt, dass die schriftliche Bewerbung so häufig eine Einladung bringt, der persönliche Kontakt dann aber immer zu Absagen führt?

W.

Naja, es waren eigentlich schon ziemlich viel mehr als 15, hab aber nich wirklich mitgezählt. Ich weiß sogar ziemlich genau woran es liegt...Das läuft immer gleich ab. Ich geh hin, bis an die Zähne vorbereitet und denk...oh toll :) .
Nett hallo gesagt und ab in nen Konferenzraum...Dann werd ich erstmal zugetextet über die Reputation meiner Ex-Uni, meine Noten, Diplomnote und die Firmenpolitik blabla...und ich denk...schön, hört sich gut an =) .
Nun fängt der Mann / die Frau an mit kleinen Fragen über Studienschwerpunkte, praktische Erfahrungen..Wenn ich antworte, denkt derjenige immer sofort :confused: und noch während ich rede denk ich auch :confused: ... Wörter sind völlig durcheinandergewürfelt...Irgendwie ergibt kein Satz Sinn...Dazu noch ein Hauch von Stottern und Nuscheln. Da denken die meisten schon :rolleyes: und halten mich logischerweise für komplett :B . Das kann ich eigentlich auch gut verstehen...Bei den ersten Gesprächen dacht ich noch ich könnts irgendwie biegen oder wär nervös. Aber ich red einfach so...Kein Mensch versteht was ich meine, auch außerhalb der Vorstellungsgespräche. Is halt so...Sprechen is nich so meins, ich mag schreiben lieber. Naja, meistens is das Spielchen dann nach 10 Minuten vorbei und die Leute denken etwas von :$ bis :finger2: ...und ich denk ;( .
Da kann man halt nix machen...Über die Hürde komm ich einfach nich hinweg, und das wird auch für immer so bleiben.
 
MRay am 22.08.2005 13:17 schrieb:
Naja, es waren eigentlich schon ziemlich viel mehr als 15, hab aber nich wirklich mitgezählt. Ich weiß sogar ziemlich genau woran es liegt...Das läuft immer gleich ab. Ich geh hin, bis an die Zähne vorbereitet und denk...oh toll :) .
Nett hallo gesagt und ab in nen Konferenzraum...Dann werd ich erstmal zugetextet über die Reputation meiner Ex-Uni, meine Noten, Diplomnote und die Firmenpolitik blabla...und ich denk...schön, hört sich gut an =) .
Nun fängt der Mann / die Frau an mit kleinen Fragen über Studienschwerpunkte, praktische Erfahrungen..Wenn ich antworte, denkt derjenige immer sofort :confused: und noch während ich rede denk ich auch :confused: ... Wörter sind völlig durcheinandergewürfelt...Irgendwie ergibt kein Satz Sinn...Dazu noch ein Hauch von Stottern und Nuscheln. Da denken die meisten schon :rolleyes: und halten mich logischerweise für komplett :B . Das kann ich eigentlich auch gut verstehen...Bei den ersten Gesprächen dacht ich noch ich könnts irgendwie biegen oder wär nervös. Aber ich red einfach so...Kein Mensch versteht was ich meine, auch außerhalb der Vorstellungsgespräche. Is halt so...Sprechen is nich so meins, ich mag schreiben lieber. Naja, meistens is das Spielchen dann nach 10 Minuten vorbei und die Leute denken etwas von :$ bis :finger2: ...und ich denk ;( .
Da kann man halt nix machen...Über die Hürde komm ich einfach nich hinweg, und das wird auch für immer so bleiben.

Schon mal daran gedacht, dir irgendwo Hilfe dafür zu holen?
 
GenVaughn am 21.08.2005 19:22 schrieb:
Tut mir leid, aber ich versteh deinen Standpunkt wirklich nicht. Ich bin der Meinung, wenn jemand etwas macht, was vorher keiner gemacht hat, hat davon keiner einen Nachteil.
Der AL verdient sich was dazu, die Stadt ist sauberer, die Allgemeinheit erfreut sich daran, und der Handwerker hatte vorher und auch nachher keinen Auftrag. Wunderschönste Pareto-Effizienz.

Scheinbar kommen wir hier nicht auf einen Nenner, weil wir einfach verschiedene Ansichten zur "Konkurrenz" zwischen 1-Euro-Jobbern und Handswerksfirmen ausgehen. Von daher halte ich es für sinnvoll, das Thema jetzt ergebnislos abzuschließen, die Argumente werden sich sonst ewig wiederholen.

Trotzdem möchte ich noch mal betonen, dass ich es doch etwas seltsam finde, wie wehement hier teilweise die Untätigkeit von AL verteidigt wird.
Vielleicht solltest du dann mal versuchen die Sache zu verstehen, dann fändest du es nicht mehr seltsam. Du siehst nur die kurzfristigen Vorteile von 1-Euro-Jobs, und die sehen alle super aus: Gemeinde spart, AL haben zu tun, Straßen und Parks sind hübscher. Und da die Arbeit vorher nicht gemacht wurde, siehst du keinen Nachteil.

ABER: Schon mal daran gedacht, warum die Arbeiten vorher nicht gemacht wurden? Richtig: Die Gemeinden haben nicht genug Geld. Und warum haben sie das nicht? Weil zu wenig Einwohner reguläre, besteuerbare Arbeit haben und weil zu wenig Firmen da sind, die Steuern zahlen könnten. Und warum gibt es diese Firmen nicht? Genau: Weil die Gemeinde zu viele Tätigkeiten von 1-Euro-Jobbern erledigen lässt.

Und umgekehrt? Die Gemeinde schreibt die Jobs regulär aus, bzw. beauftragt Firmen. Die Firmen beschäftigen Leute. Die Arbeiter und die Firmen zahlen Steuern. Die Gemeinde hat Geld und das Arbeitsamt zahlt gar nichts mehr (sind ja jetzt reguläre Stellen). So funktioniert es!

Wenn man es so macht wie du es bevorzugst, haben wir irgendwann 1-Euro-Polizisten.
 
aph am 22.08.2005 15:11 schrieb:
...

ABER: Schon mal daran gedacht, warum die Arbeiten vorher nicht gemacht wurden? Richtig: Die Gemeinden haben nicht genug Geld. Und warum haben sie das nicht? Weil zu wenig Einwohner reguläre, besteuerbare Arbeit haben und weil zu wenig Firmen da sind, die Steuern zahlen könnten. Und warum gibt es diese Firmen nicht? Genau: Weil die Gemeinde zu viele Tätigkeiten von 1-Euro-Jobbern erledigen lässt.

Und umgekehrt? Die Gemeinde schreibt die Jobs regulär aus, bzw. beauftragt Firmen. Die Firmen beschäftigen Leute. Die Arbeiter und die Firmen zahlen Steuern. Die Gemeinde hat Geld und das Arbeitsamt zahlt gar nichts mehr (sind ja jetzt reguläre Stellen). So funktioniert es!

Wenn man es so macht wie du es bevorzugst, haben wir irgendwann 1-Euro-Polizisten.

Sorry Aph,
Blödsinn. Früher gab es eben den Dorfdeppen, der das für ein warmes Mittagsessen gemacht hat. Genauso, wie es früher in den Betrieben die Ungelernten gab, die die Schrauben vom Boden aufgehoben haben, die Halle gefegt und die Kisten aus dem Keller geschleppt haben. Sowas ist heute wegrationalisiert bzw. dem - durchaus gerechtfertigten - Gutmenschentum geopfert worden, weil keiner aufgrund körperlicher, psychischer oder gesellschaftlicher Nachteile benachteiligt werden soll und maximal gefördert werden muss. Die Ungelernten arbeiten heute nicht mehr als Knechte auf den Bauernhöfen (das macht der Mähdrescher) oder als Arbeitssklaven in den Betrieben (Arbeitsabläufe sind so optimiert, dass keine Schrauben mehr runterfallen) und der Dorfdepp ist heute eben in einer Schule für Menschen mit Lernschwierigkeiten - was auch gut so ist.

Nur: Wenn wir alle maximal fördern, dann haben wir nur Häuptlinge. Das spiegelt sich auch in den Verhältnissen von Schülern in Haupt- und Realschulen und Gymnasien. Und wenn dann noch der große Teil der Gymnasiasten mit ihrer teuren Schulbildung nicht auf die Uni gehen, sondern einen Ausbildungsberuf starten, dann ist nochmal Geld für drei Jahre zusätzliche Schullbildung verpulvert.

Da eine Fußballmannschaft nicht 11 Kapitäne haben kann und nicht alle Abiturienten Anspruch auf den besten Ausbildungsplatz haben können, regelt sich die Situation indirekt neu. Das Abitur ist längst nicht mehr soviel Wert wie vor 30 Jahren und die anderen Qualifizierungen werden nach unten durchgereicht. Am Ende regelt sich der Markt von allein. Ob es nun 1-Euro-Jobs sind oder die Tatsache, dass immer mehr Arbeitnehmer freiwillig auf Ansprüche und Gehälter verzichten, um eine Stelle zu bekommen. Es führt dazu, dass es wieder Dorfdeppen gibt.

Bevor sich jetzt jemand wegen meiner political incorrectness aufregt: ich war selbst schon Dorfdepp und habe weit unter Wert gearbeitet, benötigte aber deswegen keine Sozialhilfe und habe dennoch überlebt.
Probleme haben wir nicht. Probleme hatten wir irgendwann vor 60 Jahren. So lange ich noch Geschichten von Arbeitslosen höre, die sich aufregen, dass nach ihrem Urlaub(!) keine Nachricht von einem möglichen Arbeitgeber auf dem AB ist, so lange geht es uns noch sehr gut.

Und dann noch ein ganz wichtiger Grund gegen Deine Argumentation:

Du schreibst ja richtig, dass die Gemeinden kein Geld mehr haben, forderst aber, dass sie solche Jobs regulär ausschreiben, damit die Betriebe Geld haben, um Steuern zu zahlen. Das bedeutet aber, dass die Gemeinden Schulden machen müssen, um die Arbeiten zu finanzieren. Und genau da liegt das Problem: Wir stabilisieren die Situation durch Neuschulden seit ca. 30 Jahren. Und ich hoffe doch, dass wir G.W.Bushs Meinung, dass Schulden unwichtig sind, gemeinsam ablehnen. Also: der Staat kann nicht mehr in Vorleistung gehen. Dann ist jetzt die andere Seite dran...und das sind wir.

Gruß
W.
 
Woodstock am 22.08.2005 15:30 schrieb:
Da eine Fußballmannschaft nicht 11 Kapitäne haben kann und nicht alle Abiturienten Anspruch auf den besten Ausbildungsplatz haben können, regelt sich die Situation indirekt neu. Das Abitur ist längst nicht mehr soviel Wert wie vor 30 Jahren und die anderen Qualifizierungen werden nach unten durchgereicht. Am Ende regelt sich der Markt von allein. Ob es nun 1-Euro-Jobs sind oder die Tatsache, dass immer mehr Arbeitnehmer freiwillig auf Ansprüche und Gehälter verzichten, um eine Stelle zu bekommen. Es führt dazu, dass es wieder Dorfdeppen gibt.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, was du mir damit mitteilen willst, oder was der Dorfdepp mit dem 1-Euro-jobbenden Ingenieur zu tun hat? Ist deine Aussage, dass du es ok findest, wenn ein dummer Mensch nur 300 Euro im Monat hat und früher stirbt als andere, oder willst du uns mitteilen, dass der Staat für diese Menschen sorgen soll, anstatt ihnen reguläre Jobs zu verschaffen?

Und was hat das alles mit dem Unterschied zwischen regulären und staatlich bezahlten Gemeindearbeiten zu tun?
 
El_Bronchito am 22.08.2005 14:25 schrieb:
MRay am 22.08.2005 13:17 schrieb:
Naja, es waren eigentlich schon ziemlich viel mehr als 15, hab aber nich wirklich mitgezählt. Ich weiß sogar ziemlich genau woran es liegt...Das läuft immer gleich ab. Ich geh hin, bis an die Zähne vorbereitet und denk...oh toll :) .
Nett hallo gesagt und ab in nen Konferenzraum...Dann werd ich erstmal zugetextet über die Reputation meiner Ex-Uni, meine Noten, Diplomnote und die Firmenpolitik blabla...und ich denk...schön, hört sich gut an =) .
Nun fängt der Mann / die Frau an mit kleinen Fragen über Studienschwerpunkte, praktische Erfahrungen..Wenn ich antworte, denkt derjenige immer sofort :confused: und noch während ich rede denk ich auch :confused: ... Wörter sind völlig durcheinandergewürfelt...Irgendwie ergibt kein Satz Sinn...Dazu noch ein Hauch von Stottern und Nuscheln. Da denken die meisten schon :rolleyes: und halten mich logischerweise für komplett :B . Das kann ich eigentlich auch gut verstehen...Bei den ersten Gesprächen dacht ich noch ich könnts irgendwie biegen oder wär nervös. Aber ich red einfach so...Kein Mensch versteht was ich meine, auch außerhalb der Vorstellungsgespräche. Is halt so...Sprechen is nich so meins, ich mag schreiben lieber. Naja, meistens is das Spielchen dann nach 10 Minuten vorbei und die Leute denken etwas von :$ bis :finger2: ...und ich denk ;( .
Da kann man halt nix machen...Über die Hürde komm ich einfach nich hinweg, und das wird auch für immer so bleiben.

Schon mal daran gedacht, dir irgendwo Hilfe dafür zu holen?


Das seh ich auch so. Was du beschreibst ist durchaus betrachtungswürdig ;)
Oder du argumentierst während deines Gesprächs offensiv: "Ja, es ist schwierig mich zu verstehen, ja, sprechen ist nicht meins, ja sie halte mich jetzt für komplett :B, ABER: ich arbeite daran und da es keine Schwächen, sondern nur fehlende Stärken gibt, bin ich ihr Mann, wenn sie jemanden für die konzentrierte, effektive "Stillarbeit" brauchen. Geben sie mir ein Büro und einen PC und ich bin die perfekte Ergänzung in ihrem Team. Benötigen sie jedoch jemanden für die Außendarstellung, dann wäre es besser, wenn wir unsere gemeinsame Zeit nicht weiter vergeuden."

Absolut ist das Problem nicht, absolut ist nur der Tod ;)

Gruß
W.
 
aph am 22.08.2005 15:39 schrieb:
Woodstock am 22.08.2005 15:30 schrieb:
Da eine Fußballmannschaft nicht 11 Kapitäne haben kann und nicht alle Abiturienten Anspruch auf den besten Ausbildungsplatz haben können, regelt sich die Situation indirekt neu. Das Abitur ist längst nicht mehr soviel Wert wie vor 30 Jahren und die anderen Qualifizierungen werden nach unten durchgereicht. Am Ende regelt sich der Markt von allein. Ob es nun 1-Euro-Jobs sind oder die Tatsache, dass immer mehr Arbeitnehmer freiwillig auf Ansprüche und Gehälter verzichten, um eine Stelle zu bekommen. Es führt dazu, dass es wieder Dorfdeppen gibt.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, was du mir damit mitteilen willst, oder was der Dorfdepp mit dem 1-Euro-jobbenden Ingenieur zu tun hat? Ist deine Aussage, dass du es ok findest, wenn ein dummer Mensch nur 300 Euro im Monat hat und früher stirbt als andere, oder willst du uns mitteilen, dass der Staat für diese Menschen sorgen soll, anstatt ihnen reguläre Jobs zu verschaffen?

Und was hat das alles mit dem Unterschied zwischen regulären und staatlich bezahlten Gemeindearbeiten zu tun?

Der Ingenieur von heute, hat längst nicht mehr diesen Anspruch auf KArriere wie der Ingenieur von vor 30 Jahren, weil es jede Menge andere Ingenieure gibt. Und wenn er das nicht kapieren will, dass er sich downgraden sollte, dann hat er Pech gehabt. Da es nirgendwo Anspruch auf steigenden Wohlstand gibt, kann es sein, dass es am Ende ein 1-Euro-Ingenieur ist. Das tragische daran ist, dass hier jemand mindestens 12 Jahre Schulausbildung, mindestens 1 Jahr Praktika und mindestens 8 Semester Hochschule hinter sich hat, die allesamt vom Staat finanziert wurden, nur damit er am Ende einen Job erledigt, den früher Menschen mit 7 Jahren Dorfschule ausführten. Tragisch für den Staat, der das ganze Geld besser zum Schuldenabbau hätte einsetzen können, damit die Kommunen Projekte ausschreiben können.

Wobei ich nochmal erwähnen möchte, dass es 1 Euro zusätzlich zur Leistung des Staates gibt. Und von dieser kann man ganz vernünftig leben - das weiss ich aus einem Selbstversuch. Es sei denn man ist im Urlaub und wartet darauf, dass die Arbeitgeber anrufen.

Wieso nun jemand mit 300 Euro im Monat kürzer lebt als die herzinfarktgefährdeten Manager mit 300 Euro pro Stunde ist mir jetzt nicht klar.

Aber du hast den Widerspruch in meiner Ausführung erkannt: sogar ich bin hin- und hergerissen zwischen Realität und Wunsch. Aber Geschichte und Gegenwart zeigen, dass der Wunsch, dass alle Menschen gleich sind (gleiche Qualifikation, gleiche Arbeit, gleiches Geld, gleicher Wohlstand) an der Realität scheitern muss.

Regulär bezahlte Arbeiten können sich Kommunen nicht leisten, ohne Schulden zu erhöhen, was - wie wir alle wissen - die Situation noch verschlimmern würde. Niedriglohn Jobs (1-Euro u.ä.) sind schon eher finanzierbar.

W.
 
Woodstock am 22.08.2005 15:51 schrieb:
Regulär bezahlte Arbeiten können sich Kommunen nicht leisten, ohne Schulden zu erhöhen, was - wie wir alle wissen - die Situation noch verschlimmern würde. Niedriglohn Jobs (1-Euro u.ä.) sind schon eher finanzierbar.

Das kostet doch viel mehr, weil hier der gesamte Lohn vom Staat bezahlt wird, ob nun Gemeinde oder Arbeitsamt. Wenn die Gemeinden sich notfalls verschulden würden, so muss das Geld für die nötigen Gemeindeaufgaben eben aus dem Steueraufkommen stammen. Da unser Vermögen und unser BIP nicht sinken, sondern kontinuierlich steigen, erschließt sich mir nicht, warum plötzlich kein Geld mehr dafür da sein soll.

Im Übrigen hab ich nicht den Wunsch, dass alle Menschen gleich sein sollen. Weiß gar nicht, wie du darauf kommst. Ich habe lediglich den Wunsch, dass alle Menschen angemessen am gemeinsamen Erfolg beteiligt werden und nicht einige wenige den Zuwachs alleine einstreichen, während andere immer weniger vom Leben haben. Und ja: Wenn die Lebensversicherung kassiert wird und die Gesundheitsselbstbeteiligungen steigen, führt das sehr wohl zu einer sinkenden Lebenserwartung. Das ist leider längst Realität: Die Lebenserwartung in Deutschland ist einkommensabhängig.
 
aph am 22.08.2005 16:07 schrieb:
Das kostet doch viel mehr, weil hier der gesamte Lohn vom Staat bezahlt wird, ob nun Gemeinde oder Arbeitsamt. Wenn die Gemeinden sich notfalls verschulden würden, so muss das Geld für die nötigen Gemeindeaufgaben eben aus dem Steueraufkommen stammen. Da unser Vermögen und unser BIP nicht sinken, sondern kontinuierlich steigen, erschließt sich mir nicht, warum plötzlich kein Geld mehr dafür da sein soll.

Lass es uns mal darauf reduzieren:
Kommunen können kein Geld mehr ausgeben, weil sie keines mehr haben. Wo nichts ist, kann auch nichts rauskommen. Dein Argument, dass der Staat in eine Art Vorleistung gehen sollte, um dann von dne steigenden Steuereinnahmen zu profitieren, würde funktionieren und funktionierte die letzten 30 Jahre. Und wenn wir die US-Mentalität hätten, die besagt, dass Schulden egal sind, dann würde der Staat eben nochmal zig Milliarden Schulden machen und alle wären happy. Da wir - als Deutsche - zu den Leuten gehören, die meinen, dass man Schulden auch irgendwann mal zurückzahlen sollte, müssen wir uns was anderes überlegen.

Und du hast es schon richtig gesagt: wo ist denn das ganze Geld? Auf den Konten der Bürger. Insofern rede ich ja immer davon, dass mich diese Jammerei ankotzt. Die Konten quellen über, aber es geht uns so schlecht. Und Arbeitslose, die von ihrem Ersparten Geld in den Urlaub fliegen, meckern auch (selbst erlebt).

Es hat teilweise was mit der deutschen Mentalität zu tun und dem ewigen Schlechtgerede. Die Bürger konsumieren nicht, weil sie Angst haben vor etwas, was es nicht gibt. Ist vielleicht auch ein tiefes Trauma der vergangenen Generationen, die mehrmals einen Totalverlust erleben mussten (1923, 1929, 1945) und somit eine Mentalität schufen, die nicht so schnell zu eliminieren ist.

Also: wir sind Schuld. Leute, kauft mehr PCs, Computerspiele, Klamotten, CDs usw. Binnennachfrage hoch, dann klappts auch mit dem Job.

Gruß
W.
 
aph am 22.08.2005 15:11 schrieb:
[Vielleicht solltest du dann mal versuchen die Sache zu verstehen, dann fändest du es nicht mehr seltsam. Du siehst nur die kurzfristigen Vorteile von 1-Euro-Jobs, und die sehen alle super aus: Gemeinde spart, AL haben zu tun, Straßen und Parks sind hübscher. Und da die Arbeit vorher nicht gemacht wurde, siehst du keinen Nachteil.

ABER: Schon mal daran gedacht, warum die Arbeiten vorher nicht gemacht wurden? Richtig: Die Gemeinden haben nicht genug Geld. Und warum haben sie das nicht? Weil zu wenig Einwohner reguläre, besteuerbare Arbeit haben und weil zu wenig Firmen da sind, die Steuern zahlen könnten. Und warum gibt es diese Firmen nicht? Genau: Weil die Gemeinde zu viele Tätigkeiten von 1-Euro-Jobbern erledigen lässt.

Und umgekehrt? Die Gemeinde schreibt die Jobs regulär aus, bzw. beauftragt Firmen. Die Firmen beschäftigen Leute. Die Arbeiter und die Firmen zahlen Steuern. Die Gemeinde hat Geld und das Arbeitsamt zahlt gar nichts mehr (sind ja jetzt reguläre Stellen). So funktioniert es!

Wenn man es so macht wie du es bevorzugst, haben wir irgendwann 1-Euro-Polizisten.

Auch an dich die Bitte, erst sämtliche Beiträge zu lesen (und n Moment drüber nachzudenken) und dann zu antworten. Dann würden Unsinnigkeiten wie 1-Euro-Polizisten oder 1-Euro-Ingenieure endlich aus dieser Diskussion verschwinden.

Ich sehe weiterhin nicht den Konkurrenzkampf zwischen 1-Euro-Jobbern und regulären Handwerkern, und ich wage zu behaupten, dass der Gartenbausektor auch dann nicht boomen würde, wenn es überhaupt keine 1-Euro-Jobber gebe.
Die Rechnung
Ausgaben Gemeinde durch ausgeschriebenen Auftrag < ESt durch neu entstandene Arbeitsplätze + USt der Gartenbaufirma
geht in meinen Augen übrigens auch nicht auf. Kann auch gar nicht, solange die Gartenbaufirma ökonomisch arbeitet, d.h. Gewinn machen will. Das Ganze würde nur wieder auf Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte hinauslaufen, was (wie von Woodstock richtig erkannt) nicht das Ziel sein kann.
Ich denke, dass die leeren Kassen weniger mit zu niedrigen Einnahmen als vielmehr mit zu hohen Ausgaben zu tun haben. Da muss gespart werden, an verschiedensten Stellen, und da kann man dann auch nicht alle Nase lang nen neuen Auftrag ausschreiben.
 
Woodstock am 22.08.2005 16:23 schrieb:
aph am 22.08.2005 16:07 schrieb:
Das kostet doch viel mehr, weil hier der gesamte Lohn vom Staat bezahlt wird, ob nun Gemeinde oder Arbeitsamt. Wenn die Gemeinden sich notfalls verschulden würden, so muss das Geld für die nötigen Gemeindeaufgaben eben aus dem Steueraufkommen stammen. Da unser Vermögen und unser BIP nicht sinken, sondern kontinuierlich steigen, erschließt sich mir nicht, warum plötzlich kein Geld mehr dafür da sein soll.

Lass es uns mal darauf reduzieren:
Kommunen können kein Geld mehr ausgeben, weil sie keines mehr haben. Wo nichts ist, kann auch nichts rauskommen. Dein Argument, dass der Staat in eine Art Vorleistung gehen sollte, um dann von dne steigenden Steuereinnahmen zu profitieren, würde funktionieren und funktionierte die letzten 30 Jahre. Und wenn wir die US-Mentalität hätten, die besagt, dass Schulden egal sind, dann würde der Staat eben nochmal zig Milliarden Schulden machen und alle wären happy. Da wir - als Deutsche - zu den Leuten gehören, die meinen, dass man Schulden auch irgendwann mal zurückzahlen sollte, müssen wir uns was anderes überlegen.

Und du hast es schon richtig gesagt: wo ist denn das ganze Geld? Auf den Konten der Bürger. Insofern rede ich ja immer davon, dass mich diese Jammerei ankotzt. Die Konten quellen über, aber es geht uns so schlecht. Und Arbeitslose, die von ihrem Ersparten Geld in den Urlaub fliegen, meckern auch (selbst erlebt).

Es hat teilweise was mit der deutschen Mentalität zu tun und dem ewigen Schlechtgerede. Die Bürger konsumieren nicht, weil sie Angst haben vor etwas, was es nicht gibt. Ist vielleicht auch ein tiefes Trauma der vergangenen Generationen, die mehrmals einen Totalverlust erleben mussten (1923, 1929, 1945) und somit eine Mentalität schufen, die nicht so schnell zu eliminieren ist.

Also: wir sind Schuld. Leute, kauft mehr PCs, Computerspiele, Klamotten, CDs usw. Binnennachfrage hoch, dann klappts auch mit dem Job.

Gruß
W.
sorry, aber schaut sich auch nur einer von euch in der region um.
wieviele firmen sind erst pleite gegangen, weil ABM und Sozialhilfeempfänger ihnen die arbeit weggenommen haben. der rest der firmen hat seine lohnkosten gedrückt um überhaupt noch an geld zu kommen.

ist das denn so schwer in die vergangenheit zu schauen?

was war übrigens 1945 für ein totalverlust? die DM kam später.
und ausser meiner Oma von 79 Jahren hat davor aktuell bestimmt keiner angst. eher davor, das man was abgeben muss.
 
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