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Stoiber in Schwandorf

El_Bronchito am 19.08.2005 15:16 schrieb:
Was ihr immer mit eurem Spargelstechen habt... Wieso sollen Arbeitslose für einen Hungerlohn bei einem kommerziellen Unternehmen arbeiten, das durch sie Gewinn macht, aber so gut wie nichts bezahlt?

Gegenfrage : Wieso soll der Staat jahrelang für jemanden Zahlen, der sich zu fein zum Spargelstechen ist ?
Wenn du so argumentierst, kannste ja gleich weiter schimpfen auf die halbe deutsche Industrie + Banken + Versicherung +++, denn das was die Unternehmen ihren Angestellten zahlen, ist relativ zum Unternehmensgewinn auch ein Hungerlohn.
Ich weiß nicht, auf welcher Grundlage einige Leute ihre Lohnforderungen berechnen. Das, was hier als Hungerlohn bezeichnet wird, würde in einigen Ländern reichen, um zu den oberen 10.000 zu gehören. Jeder Spargelstecher verdient pro Stunde mehr als die meisten Azubis, führt euch das mal vor Augen.
Aber es ist halt bequemer sich für das gleiche Geld einmal im Monat zum Sozialamt zu schleppen....
 
GenVaughn am 19.08.2005 16:14 schrieb:
El_Bronchito am 19.08.2005 15:16 schrieb:
Was ihr immer mit eurem Spargelstechen habt... Wieso sollen Arbeitslose für einen Hungerlohn bei einem kommerziellen Unternehmen arbeiten, das durch sie Gewinn macht, aber so gut wie nichts bezahlt?

Gegenfrage : Wieso soll der Staat jahrelang für jemanden Zahlen, der sich zu fein zum Spargelstechen ist ?
Wenn du so argumentierst, kannste ja gleich weiter schimpfen auf die halbe deutsche Industrie + Banken + Versicherung +++, denn das was die Unternehmen ihren Angestellten zahlen, ist relativ zum Unternehmensgewinn auch ein Hungerlohn.
Ich weiß nicht, auf welcher Grundlage einige Leute ihre Lohnforderungen berechnen. Das, was hier als Hungerlohn bezeichnet wird, würde in einigen Ländern reichen, um zu den oberen 10.000 zu gehören. Jeder Spargelstecher verdient pro Stunde mehr als die meisten Azubis, führt euch das mal vor Augen.
Aber es ist halt bequemer sich für das gleiche Geld einmal im Monat zum Sozialamt zu schleppen....

Jemand macht Gewinn, weil er staatlich subventionierte Arbeiter hat. Jemand ist in einer anderen Branche tätig und muss für seine Arbeiter voll bezahlen. Findest du das nicht irgendwie ungerecht, dass der Spargelbauer subventioniert wird, indem da Arbeitslose arbeiten müssen und andere Firmen nicht?

Der Staat soll für jemanden bezahlen, weil viele Leute auch jahrelang eingezahlt haben. Ansonsten gilt das Solidaritätsprinzip. Jetzt kommt ihr sicherlich mit dem Argument, dass der AL sich auch solidarisieren soll, indem er etwas macht. An sich auch nicht 100% verkehrt, aber nicht für Unternehmen oder wenn durch die geringen Lohnkosten andere arbeitslos werden, was so gut wie immer der Fall ist.

Zum Thema Hungerlohn: Sicherlich haben deutsche Angestellte und Arbeitslose im Vergleich zu vielen Leuten im Ausland viel Geld zur Verfügung, auf der anderen Seite müssen sie aber auch die deutschen Preise zahlen und nicht die günstigen im Ausland. Nebenbei nutzen viele Unternehmen die Arbeitsmarktlage auch aus und drücken die Löhne oder lassen Leute mit einem abgeschlossenen Studium nur Praktika machen, anstatt für diesselbe Stelle jemand dauerhaft zu beschäftigen.
 
Nochmal: Von Zwangsarbeit zu sprechen,ist völliger Blödsinn. Der Rest der arbeitenden Bevölkerung ist auch "gezwungen", sich seine Brötchen zu verdienen - und darunter sind viele,die alles andere als ihren Traumjob haben und z.T. ziemlich üble Umstände in Kauf nehmen, um arbeiten zu können. Genau deswegen kann es nicht angehen, daß gerade die Billiglöhner, die's eben nicht so schön haben, am Monatsende weniger in der Tasche haben als IRGENDEIN Arbeitslosengeldempfänger (der sich dann oft auch noch schwarz was zuverdient).
Am jetztigen System muß ich vor allem kritisieren, daß derjenige, der noch nie in die AV eingezahlt und sich nie wirklich angestrengt hat, (längerfristig) gleich behandelt wird, wie ein AN der 30 Jahre AV bezahlt halt und meist unverschuldet arbeitslos wird.
 
GenVaughn am 19.08.2005 16:10 schrieb:
aph am 19.08.2005 15:11 schrieb:
Das Problem ist, dass heutzutage nur jemand Selbstachtung haben darf, wenn er Arbeit hat. Aber es gibt nicht genug reguläre Arbeit für alle. Also muss man sich überlegen, wie man jene Menschen nicht moralisch ins Abseits stellt. Zwangsarbeit ist dafür nicht die Lösung.

Alle Eure Vorschläge für die Arbeiten sind dabei gleichzeitig Konkurrenz für bestehende oder mögliche reguläre Arbeiten. Was ist denn bitte an Laubharken gemeinnütziger als an der Straßenreinigung oder am Polizeidienst? Das sind alles ganz normale Jobs, die ganz normal von der Gemeinde ausgeschrieben und von Handwerksfirmen durchgeführt werden sollten.

Ich weiß ja nicht, wo ihr so wohnt, aber wenn ich durch die Stadt gehe (und Siegen ist nicht grade Berlin oder München), dann sehe ich da genug Möglichkeiten, wo man 1-Euro-Arbeitsplätze schaffen könnte. Grade im Winter fehlen überall Leute, die Schnee räumen oder Gehwege/Straßen streuen, von Handwerksfirmen, die das erledigen, ist da nüscht zu sehen.

An Laubharken ist gemeinnützig, weil man eine Aufgabe erledigt, die der Gemeinschaft zugute kommt (weil alles toll sauber ist). Schneeschaufeln ist gemeinnützig, weil die Gemeinschaft freie und sichere (oder sicherere) Straßen hat. Natürlich leisten Polizei, Straßenreinigung, Feuerwehr, jegliche Art von medizinischem Personal und auch Müllmänner der Gemeinheit ihren Dienst, das bestreitet hier doch keiner. Wenn ein Arbeitsloser bei einer dieser Einrichtungen anfangen will/kann, soll er das gerne tun, aber das Problem ist ja grade, dass es in diesen sogenannten regulären Jobs nicht allzu viele offene Stellen gibt, die für Ungelernte geeignet sind. Für Laubharken, Schneeschaufeln & Co braucht man keine große Ausbildung, und das sind Bereiche, wo immer mal Leute gebraucht werden, und sei es nur für ein paar Tage. Und es will ja hier hoffentlich keiner bestreiten, dass das gemeinnützigere Dienste sind als daheim sitzen und sein Schicksal zu bejammern, oder ?!

Ich sage nocheinmal : Zwangsarbeit ist hier ein absolut unangebrachter Terminus !! Niemand wird gezwungen !! Aber ich finde es absolut in Ordnung, wenn man als Arbeitsloser dazu angehalten wird, sich nützlich zu machen und seinen Arbeitswillen unter Beweis zu stellen. Es ist nicht ok, einfach zu Hause zu sitzen und auf die Zahlung vom Amt zu warten, und dafür nix zu tun. Und jetzt erzählt mir bitte nicht, dass diejenigen, die keine 1-Euro-Stelle o.ä. wollen, zu gestreßt oder den ganzen Tag auf Jobsuche sind. In meinen Augen sind diese Leute schlicht und ergreifend zu faul oder zu bequem.
deine stadt hat nicht genug geld um leute für solche arbeiten regulär zu beschäfftigen bzw. firmen zu beauftragen. allerdings kannst du hier wohl kaum behaupten, das eine der ortsansässigen gartenbaufirmen nicht fähig wären laub zu harken. die baufirmen in siegen wären bestimmt mehr als glücklich, wenn sie sich jedes jahr an einer ausschreibung zum schneeräumen im winter beteiligen könnten. es könnten auch offiziell gemeindearbeiter für solche tätigkeiten(mit tarifvertrag und so) herangezogen werden.
aber leider wirtschaften die meisten städte andersrum. da werden fußwege mit ABM-kräften erneuert. sozialhilfeempfänger harken laub. die folge->die ortsansässigen gartenbaufirmen wurden dezimiert. den strassenbaufirmen gings nicht anders. das sind die steuerzahler!! warum sollen denn nicht arbeitslose die büros des arbeitsamtes putzen? könnte man fragen. aber nein dazu gibts ja selbstverständlich putzfirmen. und glaub mir, solche firmen finden sich auch, die laub harken. das muss eben aber auch ausgeschrieben werden.
und das nutzt der stadt und den arbeitslosen auch mehr, als dieses ständige gespare am falschen ende.
 
GenVaughn am 19.08.2005 16:14 schrieb:
El_Bronchito am 19.08.2005 15:16 schrieb:
Was ihr immer mit eurem Spargelstechen habt... Wieso sollen Arbeitslose für einen Hungerlohn bei einem kommerziellen Unternehmen arbeiten, das durch sie Gewinn macht, aber so gut wie nichts bezahlt?

Gegenfrage : Wieso soll der Staat jahrelang für jemanden Zahlen, der sich zu fein zum Spargelstechen ist ?
Wenn du so argumentierst, kannste ja gleich weiter schimpfen auf die halbe deutsche Industrie + Banken + Versicherung +++, denn das was die Unternehmen ihren Angestellten zahlen, ist relativ zum Unternehmensgewinn auch ein Hungerlohn.
Ich weiß nicht, auf welcher Grundlage einige Leute ihre Lohnforderungen berechnen. Das, was hier als Hungerlohn bezeichnet wird, würde in einigen Ländern reichen, um zu den oberen 10.000 zu gehören. Jeder Spargelstecher verdient pro Stunde mehr als die meisten Azubis, führt euch das mal vor Augen.
Aber es ist halt bequemer sich für das gleiche Geld einmal im Monat zum Sozialamt zu schleppen....

ehrlich gesagt zahle ich lieber etwas für einen langzeitarbeitslosen, als das ich ihn in einen job zwinge, der mein lohnniveau zwangsläufig immer weiter heruntersetzt.

setzt mal 5millionen in 1€ jobs ein. vielleicht macht dich das etwas stutzig.
 
JohnCarpenter am 19.08.2005 17:09 schrieb:
Nochmal: Von Zwangsarbeit zu sprechen,ist völliger Blödsinn. Der Rest der arbeitenden Bevölkerung ist auch "gezwungen", sich seine Brötchen zu verdienen - und darunter sind viele,die alles andere als ihren Traumjob haben und z.T. ziemlich üble Umstände in Kauf nehmen, um arbeiten zu können. Genau deswegen kann es nicht angehen, daß gerade die Billiglöhner, die's eben nicht so schön haben, am Monatsende weniger in der Tasche haben als IRGENDEIN Arbeitslosengeldempfänger (der sich dann oft auch noch schwarz was zuverdient).
Dann zahl den Billiglöhnern mehr, Stichwort: Mindestlohn.

Am jetztigen System muß ich vor allem kritisieren, daß derjenige, der noch nie in die AV eingezahlt und sich nie wirklich angestrengt hat, (längerfristig) gleich behandelt wird, wie ein AN der 30 Jahre AV bezahlt halt und meist unverschuldet arbeitslos wird.

Da haste Recht. Aber auch ein Jugendlicher, der neu auf dem Markt ist, ist ja wohl kaum selbstverschuldet arbeitslos. Da greift das Solidaritätsprinzip, so oft ihr auch versucht, das abzuschaffen. Genau dafür isses da.

Wenn nicht genug reguläre Jobs für alle da sind, zahlen alle dafür mit ihrer A-Versicherung - und so muss es sein. Es ist und bleibt falsch, staatlich subventionierte Konkurrenz für Handwerker zu machen. Das kostet den Staat nicht weniger. Im Gegenteil!
 
JohnCarpenter am 19.08.2005 17:09 schrieb:
Nochmal: Von Zwangsarbeit zu sprechen,ist völliger Blödsinn. Der Rest der arbeitenden Bevölkerung ist auch "gezwungen", sich seine Brötchen zu verdienen - und darunter sind viele,die alles andere als ihren Traumjob haben und z.T. ziemlich üble Umstände in Kauf nehmen, um arbeiten zu können. Genau deswegen kann es nicht angehen, daß gerade die Billiglöhner, die's eben nicht so schön haben, am Monatsende weniger in der Tasche haben als IRGENDEIN Arbeitslosengeldempfänger (der sich dann oft auch noch schwarz was zuverdient).
Am jetztigen System muß ich vor allem kritisieren, daß derjenige, der noch nie in die AV eingezahlt und sich nie wirklich angestrengt hat, (längerfristig) gleich behandelt wird, wie ein AN der 30 Jahre AV bezahlt halt und meist unverschuldet arbeitslos wird.
da hast du schon recht. wer zahlt schon gerne für den nachbarn seine geld, wenn er den ganzen tag rumlungert und man selber schaufelt wie ein dummer.
aber welche firma zahlt im laufe der jahre noch nen ordentlichen lohn, wenn zig menschen zu billiglöhnern degratiert werden. irgendwann wird dein lohn auch betroffen sein.

wir meckern auf polen, portugiesen oder tschechen die deutschen die arbeitsplätze wegnehmen. und gleichzeitig fordert ihr, das aus arbeitslosen solche jobvernichter/billigkonkurenten werden.
 
Micha2 am 19.08.2005 17:25 schrieb:
deine stadt hat nicht genug geld um leute für solche arbeiten regulär zu beschäfftigen bzw. firmen zu beauftragen. allerdings kannst du hier wohl kaum behaupten, das eine der ortsansässigen gartenbaufirmen nicht fähig wären laub zu harken. die baufirmen in siegen wären bestimmt mehr als glücklich, wenn sie sich jedes jahr an einer ausschreibung zum schneeräumen im winter beteiligen könnten. es könnten auch offiziell gemeindearbeiter für solche tätigkeiten(mit tarifvertrag und so) herangezogen werden.
aber leider wirtschaften die meisten städte andersrum. da werden fußwege mit ABM-kräften erneuert. sozialhilfeempfänger harken laub. die folge->die ortsansässigen gartenbaufirmen wurden dezimiert. den strassenbaufirmen gings nicht anders. das sind die steuerzahler!! warum sollen denn nicht arbeitslose die büros des arbeitsamtes putzen? könnte man fragen. aber nein dazu gibts ja selbstverständlich putzfirmen. und glaub mir, solche firmen finden sich auch, die laub harken. das muss eben aber auch ausgeschrieben werden.
und das nutzt der stadt und den arbeitslosen auch mehr, als dieses ständige gespare am falschen ende.

Mal abgesehen davon, dass Siegen wahrscheinlich (relativ gesehen) nicht mehr und nicht weniger Geld (oder besser Schulden) hat als andere Städte...
Grade weil das Geld fehlt, um Firmen für angesprochene Arbeiten zu engagieren, können das doch die ALen auf 1-EUR-Basis machen. Ich meine, vor allem Schneeschaufeln trägt wesentlich zur Verkehrssicherheit bei (grade in solch bergigen Gebieten wie dem Siegerland), und bevors keiner macht, könnens doch die ALen machen, so haben alle was davon.

Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie wehement hier einige Leute die Arbeitslosen verteidigen. Sicherlich sollen die ihr Geld bekommen, dafür haben Sie ja in die AL-Versicherung eingezahlt (die meisten zumindest). Aber, wer sich weigert, einen Job anzunehmen, hat meiner Meinung nach das Recht auf Leistungen verwirkt. Machen wir uns nichts vor, diejenigen, die arbeitswillig sind, finden irgendwann einen neuen Job und scheuen auch vor 1-Euro-Arbeiten nicht zurück. Dass 1-Euro-Jobs keine Endlösung sind, die alle Arbeitslose in Lohn+Brot bringen ist völlig klar, aber es ist ein Anfang, und meiner Meinung nach sollte es auch dazu dienen, die Arbeitswillen von den Arbeitsunwilligen zu trennen, und dem ganzen faulen Pack, das jeden Job mit irgendwelchen hanebüchenen Begründungen abweist, gehört SOFORT der Geldhahn abgedreht.

Im Übrigen ist es absoluter Unsinn, dass es die Löhne nach unten drückt, wenn man ALen 1 Euro pro Stunde fürs Laubharken zahlt. Wer nen Schulabschluß, ne abgeschlossene Ausbildung oder ein Uni-Abschluß hat, wird immer das Geld bekommen, dass er verdient, weil er einfach qualifiziert ist. Diesen Leute wird auch kein böser Pole oder Tscheche den Job wegnehmen, weil der angesprochene Qualifikation nicht hat (krasses Beispiel : Ein polnisches Diplom im Maschinenbau ist in Deutschland keinen Pfifferling wert). Wenn Löhne nach unten gehen, hängt das höchstens mit der Raffgier einiger Manager zusammen, aber damit haben ABM oder 1-Euro-Jobs überhaupt gar nix zu tun.
Und wenn die bösen Polen und Tschechen dann Jobs in Branchen bekommen, für die sie ausreichend qualifiziert sind, liegt das schlicht und ergreifend daran, dass sie mit einer ganz anderen Einstellung an die Sache gehen und wesentlich fleißiger und pflichtbewußter als die deutschen Mitbewerber.
 
GenVaughn am 20.08.2005 01:43 schrieb:
Wer nen Schulabschluß, ne abgeschlossene Ausbildung oder ein Uni-Abschluß hat, wird immer das Geld bekommen, dass er verdient, weil er einfach qualifiziert ist.

Tja, tut mir leid, diese Zeiten sind vorbei. Nach meinem Uniabschluss hab ich erstmal keinen Job gefunden und weiter studiert (für die Kleinigkeit von 650 Euro + Sozialabgaben pro Semester). Jetzt mach ich ein Praktikum, weil ich so vielleicht einen Job bekomme. Ist auch nicht so, dass ich keine Bewerbungen geschrieben hätte oder sonstwie foul gewesen bin oder dass mein Abschluss so mies war, die FIrmen suchen eben Leute mit Berufserfahrung, die ich aber nicht haben kann, wenn mich niemand einstellt. Und ich bin bei weitem nicht der einzige aus meinem Jahrgang, der nichts gefunden hat, eher im Gegenteil. Die "Vermittlung" (die kann man gar nicht so nennen) ist ein schlechter Witz, Geld bekomm ich auch keins. Hast du dir mal angeguckt, wieviele Lehrstellen fehlen? Das sind nicht nur Jugendliche ohne Abschluss, die nichts bekommen. Also erzähl hier nicht, dass man mit wie uach immer gearteten Qualifikationen einen Job findet.
 
El_Bronchito am 20.08.2005 13:40 schrieb:
GenVaughn am 20.08.2005 01:43 schrieb:
Wer nen Schulabschluß, ne abgeschlossene Ausbildung oder ein Uni-Abschluß hat, wird immer das Geld bekommen, dass er verdient, weil er einfach qualifiziert ist.
...die FIrmen suchen eben Leute mit Berufserfahrung....
Ich hätte bis vor kurzem auch gedacht, wenn ich Studium in der Tasche hab, gehts gleich in nen schönen Job...dann habe ich mir mal die Stellenangebote in der C't angeschaut.
Egal, für was, ob das Programmierer/Softwareentwickler, Manager oder sonstiges war, überall stand bei den Voraussetzungen: "Mehrjährige Berufserfahrung".

Ich war ehrlich gesagt etwas erschrocken. :B

Aber gut, dass gehört nicht ganz zum Thema; ich wollte das nur mal unterstreichen. *g*
 
GenVaughn am 20.08.2005 01:43 schrieb:
Micha2 am 19.08.2005 17:25 schrieb:
deine stadt hat nicht genug geld um leute für solche arbeiten regulär zu beschäfftigen bzw. firmen zu beauftragen. allerdings kannst du hier wohl kaum behaupten, das eine der ortsansässigen gartenbaufirmen nicht fähig wären laub zu harken. die baufirmen in siegen wären bestimmt mehr als glücklich, wenn sie sich jedes jahr an einer ausschreibung zum schneeräumen im winter beteiligen könnten. es könnten auch offiziell gemeindearbeiter für solche tätigkeiten(mit tarifvertrag und so) herangezogen werden.
aber leider wirtschaften die meisten städte andersrum. da werden fußwege mit ABM-kräften erneuert. sozialhilfeempfänger harken laub. die folge->die ortsansässigen gartenbaufirmen wurden dezimiert. den strassenbaufirmen gings nicht anders. das sind die steuerzahler!! warum sollen denn nicht arbeitslose die büros des arbeitsamtes putzen? könnte man fragen. aber nein dazu gibts ja selbstverständlich putzfirmen. und glaub mir, solche firmen finden sich auch, die laub harken. das muss eben aber auch ausgeschrieben werden.
und das nutzt der stadt und den arbeitslosen auch mehr, als dieses ständige gespare am falschen ende.

Mal abgesehen davon, dass Siegen wahrscheinlich (relativ gesehen) nicht mehr und nicht weniger Geld (oder besser Schulden) hat als andere Städte...
Grade weil das Geld fehlt, um Firmen für angesprochene Arbeiten zu engagieren, können das doch die ALen auf 1-EUR-Basis machen.
genau deswegen haben die gemeinden kein geld. du scheinst das grundprinzip nicht zu verstehen. wenn keiner sich mehr einen fernseher leisten kann, nehmen wir dann arbeitslose, die uns für 1 € einen zusammenschrauben. Autos zu teuer? nehmen wir 1€-Jobs für die dinger! was denkst du wie die preise für autos sinken :-D . dummerweise zahlt von dehnen aber keiner steuern.
Ich meine, vor allem Schneeschaufeln trägt wesentlich zur Verkehrssicherheit bei (grade in solch bergigen Gebieten wie dem Siegerland), und bevors keiner macht, könnens doch die ALen machen, so haben alle was davon.
bevors keiner macht? mich kotzt das auch manchmal an, wenn ich so eine sozialhilfefamilie des ofteren sehe, wie sie sich gemeinschaftlich besaufen.
aber das sind nunmal nicht die meisten. die würden eh keine beschäftigung bekommen.
was dein schneeschaufeln angeht, ist das in unserer gemeindesatzung so geregelt:
jeder anwohner muss vor seinem grundstück den gehweg räumen.
die hauptstrassen werden von den gemeindearbeitern geräumt. dafü hat unsere gemeinte extra kleine traktoren mit schneeplug angeschafft. im sommer können diese dann sogar rasen mähen oder die strasse fegen.
jedenfalls sind das reguläre arbeitsplätze, welche ich gern mit meinen steuergeld finanziere.
Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie wehement hier einige Leute die Arbeitslosen verteidigen. Sicherlich sollen die ihr Geld bekommen, dafür haben Sie ja in die AL-Versicherung eingezahlt (die meisten zumindest). Aber, wer sich weigert, einen Job anzunehmen, hat meiner Meinung nach das Recht auf Leistungen verwirkt. Machen wir uns nichts vor, diejenigen, die arbeitswillig sind, finden irgendwann einen neuen Job und scheuen auch vor 1-Euro-Arbeiten nicht zurück.
welch zweifelhafte behauptung. ich weis nicht wie hoch die arbeitslosenquote bei euch ist. bei uns liegt sie bei 20% !
im bundesdurchschnitt sind es so um die 10% und da hocken ne ganze menge langzeitarbeitslose zu hause, die jetzt schon als nicht vermittelbar eingestuft werden. in welcher traumwelt lebst du eigentlich?
Dass 1-Euro-Jobs keine Endlösung sind, die alle Arbeitslose in Lohn+Brot bringen ist völlig klar, aber es ist ein Anfang, und meiner Meinung nach sollte es auch dazu dienen, die Arbeitswillen von den Arbeitsunwilligen zu trennen, und dem ganzen faulen Pack, das jeden Job mit irgendwelchen hanebüchenen Begründungen abweist, gehört SOFORT der Geldhahn abgedreht.
genau das ist dein problem! dein vorurteil! sonst würdest du auch weiter denken, als bis zu den faulen arbeitslosen.
Im Übrigen ist es absoluter Unsinn, dass es die Löhne nach unten drückt, wenn man ALen 1 Euro pro Stunde fürs Laubharken zahlt.
unsinn ist das bestimmt nicht. meinst du nicht, das die gartenbaufirmen leute schon entlassen mussten weil die städte und gemeinden ständig sozialhilfeempfänger für unkraut rupfen, laub harken und parkpflege herangezogen haben. naja, kurzfristig war es ja billiger.
Wer nen Schulabschluß, ne abgeschlossene Ausbildung oder ein Uni-Abschluß hat, wird immer das Geld bekommen, dass er verdient, weil er einfach qualifiziert ist.
liegt siegen überhaupt in deutschland?
Diesen Leute wird auch kein böser Pole oder Tscheche den Job wegnehmen, weil der angesprochene Qualifikation nicht hat (krasses Beispiel : Ein polnisches Diplom im Maschinenbau ist in Deutschland keinen Pfifferling wert).
mal ein krasses beispiel um dich auf den boden der tatsachen zurück zuholen: Onkel -> Ossi -> Ausbildung Elektoniker in der DDR -> 1990 ging er zu Siemens für satte 7000DM netto. sein kollege west bekam fast das doppelte. meinst du nicht, das es für die wessis besser gewesen wäre, wenn mein onkel nicht bei siemens angefangen hätte?
Wenn Löhne nach unten gehen, hängt das höchstens mit der Raffgier einiger Manager zusammen, aber damit haben ABM oder 1-Euro-Jobs überhaupt gar nix zu tun.
das habe ich bereits versucht oben zu erklären.
Und wenn die bösen Polen und Tschechen dann Jobs in Branchen bekommen, für die sie ausreichend qualifiziert sind, liegt das schlicht und ergreifend daran, dass sie mit einer ganz anderen Einstellung an die Sache gehen und wesentlich fleißiger und pflichtbewußter als die deutschen Mitbewerber.
man, was denkst du, wie überklug wir denn sind. wenn der sozialismus auch nicht das gelbe vom Ei war, war die schulische ausbildung in diesen systemen weltstandart. oder wie schafften es wohl die dummen russen raketen zu bauen?

mal ein kleines quiz zum schluss.
du sagst mir tätigkeiten für 1€ Jobs. und ich nenne dir Firmen, welche diese Tätigkeiten problemlos erledigen können.
 
Micha2 am 20.08.2005 15:39 schrieb:
mal ein krasses beispiel um dich auf den boden der tatsachen zurück zuholen: Onkel -> Ossi -> Ausbildung Elektoniker in der DDR -> 1990 ging er zu Siemens für satte 7000DM netto. sein kollege west bekam fast das doppelte. meinst du nicht, das es für die wessis besser gewesen wäre, wenn mein onkel nicht bei siemens angefangen hätte?
Sein Kollege West war Diplomingenieur oder Arzt und dein Onkel überbezahlt, wenns sein Tariflohn als Elektroniker sein soll.
 
JohnCarpenter am 20.08.2005 18:48 schrieb:
Micha2 am 20.08.2005 15:39 schrieb:
mal ein krasses beispiel um dich auf den boden der tatsachen zurück zuholen: Onkel -> Ossi -> Ausbildung Elektoniker in der DDR -> 1990 ging er zu Siemens für satte 7000DM netto. sein kollege west bekam fast das doppelte. meinst du nicht, das es für die wessis besser gewesen wäre, wenn mein onkel nicht bei siemens angefangen hätte?
Sein Kollege West war Diplomingenieur oder Arzt und dein Onkel überbezahlt, wenns sein Tariflohn als Elektroniker sein soll.
ja natürlich ist bzw. war er ingenieur(aktuell rentner). kam vielleicht ein bisschen dumm rüber.
sorry. und das netto hab ich mit brutto verwechselt. das was er raus bekam waren knappe 4000DM. naja, war beim schreiben vielleicht ein bisschen voreilig. ;) übrigens gilt das für seine kollegen ebenfals. die hatten das ebenfalls brutto.
hat aber jetzt eigentlich nicht viel mit dem erklärungsversuch zu tun oder ;)
 
Micha2 am 20.08.2005 15:39 schrieb:
genau deswegen haben die gemeinden kein geld. du scheinst das grundprinzip nicht zu verstehen. wenn keiner sich mehr einen fernseher leisten kann, nehmen wir dann arbeitslose, die uns für 1 € einen zusammenschrauben. Autos zu teuer? nehmen wir 1€-Jobs für die dinger! was denkst du wie die preise für autos sinken :-D . dummerweise zahlt von dehnen aber keiner steuern.

Was sind das denn für Beispiele ? Ich denke, wir reden hier über Laubharken, Schneeschaufeln, das kann man doch nicht mit Industriegütern vergleichen. Der Punkt ist, dass die Gartenbaufirma keinen Nachteil hat (und somit auch kein regulärer Arbeitsplatz verloren geht), wenn ein AL das macht, was vorher keiner gemacht hat.
Ich weiß nicht, ob deine Gemeinde ausschließlich aus Hauptstraßen besteht, bei uns ist das nicht so. Und grade die Nebenstraßen, die nicht (oder nicht ausreichend) geräumt werden, sind bei uns teilweise so steil, dass Autofahren im Winter mehr Glücksspiel als alles andere ist, da bringts auch nix, wenn jeder Anwohner morgens mal seinen Bürgersteig kehrt. Ich habe zu Schulzeiten während der Winterferien mal bei der Post als Katalogzusteller gearbeitet, und mit dem Transit bzw Sprinter war es ein einziger Alptraum jeden Morgen durch die ganze Stadt fahren zu müssen. Es ist einfach eine Tatsache, dass (zumindest bei uns) zu wenig Personal zum Straßenräumen da ist. Und wenn (zusätzlich zu den regulären Gemeinde-Angestellten) AL dieses Defizit beheben, sehe ich darin kein Problem.

welch zweifelhafte behauptung. ich weis nicht wie hoch die arbeitslosenquote bei euch ist. bei uns liegt sie bei 20% !
im bundesdurchschnitt sind es so um die 10% und da hocken ne ganze menge langzeitarbeitslose zu hause, die jetzt schon als nicht vermittelbar eingestuft werden. in welcher traumwelt lebst du eigentlich?

Ich weiß nicht, wie hoch die Arbeitslosigkeit bei uns ist. Ich weiß aber, dass ich jederzeit zu ner Zeitarbeitsfirma gehen kann, da IMMER nen Job kriege, für den ich keine Ausbildung und keine Vorkenntnisse brauche, und mind. 8,70 EUR/Stunde verdiene. So schlimm kanns also (bei uns) nicht sein.
Und wenn ich einige Beiträge in diversen TV-Magazinen sehe, sehe ich mich bestätigt. Da werden Ausbildungsplätze trotz Vertrag gar nicht erst angetreten, Jobs wie Zimmermädchen (Gastronomie) nach 2 Tagen wegen Überbelastung wieder gekündigt, u.ä.
Klar, das sind vom den Sendern rausgepickte negative Beispiele, und man kann die nicht auf alle Arbeitslosen ummünzen. Aber ich vertrete weiterhin die Ansicht, dass genug Arbeitslose wegen Faulheit, fehlender Flexibilität (Umschulungen, Wohnortwechsel) oder überzogener Lohnvorstellungen selbst an ihrem Schicksal schuld sind.
Und ich verwehre mich gegen den Vorwurf, ich hätte Vorurteile. Ich selbst kenne einige Leute, die arbeitslos geworden sind, und sich selbst daraus gezogen haben, indem sie sich einfach den Arsch aufgerissen haben. Das sind Leute, die auch 1-Euro-Jobs akzeptieren, nur um irgendwas zu tun.
Genau so kenne ich aber auch Leute, die langjährig arbeitslos sind, Leistungen vom Amt kriegen, und wirklich angenehme Jobangebote ablehnen bzw. den Job nach kurzer Zeit wieder hinschmeißen. Und das sind Leute, die meiner Meinung nach keinen einzigen Euro vom Amt mehr kriegen sollten !
Wie bereits (ca 152 mal) erwähnt, sollte das Angebot eines 1-Euro-Job in meinen Augen auch dazu dienen, diese beiden Gruppen zu trennen.

meinst du nicht, das die gartenbaufirmen leute schon entlassen mussten weil die städte und gemeinden ständig sozialhilfeempfänger für unkraut rupfen, laub harken und parkpflege herangezogen haben.

Nein, meine ich nicht. Wenn die Firmen keine Aufträge mehr kriegen, hängt das sicher nicht damit zusammen, dass AL deren Jobs machen, sondern an leeren Gemeindekassen (und die sind sicher nicht leer, weil man einigen AL 1 Euro/Std zahlt)

liegt siegen überhaupt in deutschland?

Danke für diesen konstruktiven Beitrag... schau einfach mal im Atlas nach...

mal ein krasses beispiel um dich auf den boden der tatsachen zurück zuholen: Onkel -> Ossi -> Ausbildung Elektoniker in der DDR -> 1990 ging er zu Siemens für satte 7000DM netto. sein kollege west bekam fast das doppelte. meinst du nicht, das es für die wessis besser gewesen wäre, wenn mein onkel nicht bei siemens angefangen hätte?

Kann ich nicht beurteilen. Ist aber für die Diskussion "AL in 1-Euro-Jobs oder nicht" auch absolut irrelevant. Wie oben schon erwähnt sehe ich keine Zusammenhang zwischen laubharkenden AL und dem Lohnniveau im Gartenbausektor.

man, was denkst du, wie überklug wir denn sind. wenn der sozialismus auch nicht das gelbe vom Ei war, war die schulische ausbildung in diesen systemen weltstandart. oder wie schafften es wohl die dummen russen raketen zu bauen?

Es ist eine Tatsache, dass viele osteuropäische Abschlüße in Westeuropa nicht anerkannt werden. Ich habe selbst einen Polen gekannt, dessen polnisches Maschinenbau-Diplom von deutschen Firmen nicht anerkannt wurde, und der deshalb keinen Job bekommen hat. Das hat nix mit Klugheit oder Dummheit zu tun, du darfst dir also deine unterschwelligen Rassismus-Vorwürfe gerne sparen.
Genau so ist es eine Tatsache, dass in vielen Branchen lieber osteuropäische Gastarbeiter als deutsche Arbeitslose angestellt werden, weil erstere wesentlich fleißiger und zuverlässiger sind (und das für weniger Geld).

mal ein kleines quiz zum schluss.
du sagst mir tätigkeiten für 1€ Jobs. und ich nenne dir Firmen, welche diese Tätigkeiten problemlos erledigen können.

Laubharken
Schneeschaufeln
Spielplätze/Parkanlagen pflegen/sanieren
Hausmeister(-hilfs-)tätigkeiten in Schulen/Kindergärten
Alles, was auch Leute verrichten müssen, denen gerichtlich Sozialstunden auferlegt wurden

Ich setze bei allen diesen Tätigkeiten voraus, dass 1-Euro-Jobs neu geschaffen werden und keine Planstellen oder öffentliche Ausschreibungen ersetzen.
 
Micha2 am 20.08.2005 22:12 schrieb:
sorry. und das netto hab ich mit brutto verwechselt. das was er raus bekam waren knappe 4000DM. naja, war beim schreiben vielleicht ein bisschen voreilig. ;) übrigens gilt das für seine kollegen ebenfals. die hatten das ebenfalls brutto.
hat aber jetzt eigentlich nicht viel mit dem erklärungsversuch zu tun oder ;)
Ich verzeihe dir, wenn du Angela M. verzeihst.... ;)
 
GenVaughn am 20.08.2005 23:50 schrieb:
Laubharken
Schneeschaufeln
Spielplätze/Parkanlagen pflegen/sanieren
Hausmeister(-hilfs-)tätigkeiten in Schulen/Kindergärten
Alles, was auch Leute verrichten müssen, denen gerichtlich Sozialstunden auferlegt wurden

Ich setze bei allen diesen Tätigkeiten voraus, dass 1-Euro-Jobs neu geschaffen werden und keine Planstellen oder öffentliche Ausschreibungen ersetzen.
genau das ist der Punkt! es werden keine neuen sachen erfunden. es werden nur sachen abgearbeitet, die jahrelang liegengeblieben sind, weil es kein geld dafür gab.
ich sehe, du willst nicht weiter denken. dein ort macht nichts, weil er nicht genug steuereinnahmen hat. wer zahlt die steuern? AL mit 1€ jobs machens nicht. spätenstens hier müsste doch der groschen rutschen.
und gerade weil die gemeinden immer solch eine sparpolitik betrieben haben, haben sie sich doch selbst und den ortsansässigen firmen das wasser abgegraben. das problem besteht doch nicht erst, seit es 1€ jobs gibt. das problem ist erstmals aufgetaucht, als ABM und die gemeinnützige Tätigkeit von Sozialhilfeempfängern eingeführt wurde.


was das Quiz angeht:

was meinst du was eine Garten- und Landschaftsbau GmbH so den ganzen tag macht. Radieschen anbauen? ganz bestimmt nicht. die bauen parks und spielplätze. und glaub es mir , die sanieren die auch. sie harken auch laub wenn man sie nur lässt. hier vernichtest du schon den ganzen thread lang arbeitsplätze.
Hausmeister(-hilfs-)tätigkeiten in Schulen/Kindergärten sind genauso beliebt bei Hausmeisterservicefirmen. aber warum sollte man solch eine arbeit noch ausschreiben, wenns doch ein ehemaliger ingenieur für 1€ macht. scheiß auf die steuereinnahmen.
und gerade schnee schaufeln hat über jahre hinweg, baufirmen über den winter geholfen. nebenbei hats noch steuern gebracht und die bauarbeiter wurden über den winter nicht arbeitslos und mussten stütze kassieren.

P.S. was das auto selbst bauen angeht, ging es hier nicht ums "produzieren", sondern um es" uns leisten können"
 
GenVaughn am 20.08.2005 23:50 schrieb:
Ich weiß nicht, wie hoch die Arbeitslosigkeit bei uns ist. Ich weiß aber, dass ich jederzeit zu ner Zeitarbeitsfirma gehen kann, da IMMER nen Job kriege, für den ich keine Ausbildung und keine Vorkenntnisse brauche, und mind. 8,70 EUR/Stunde verdiene. So schlimm kanns also (bei uns) nicht sein.

So viel zahlt keine Zeitarbeitsfirma für einen Beruf, für den keine Ausbildung nötig ist. Die Tarife hierfür sins wesentlich niedriger. Natürlich ist es so schlimm bei uns: Schau doch mal in eine beliebige Zeitung und lies die Berichte über Entlassungen.

Aber ich vertrete weiterhin die Ansicht, dass genug Arbeitslose wegen Faulheit, fehlender Flexibilität (Umschulungen, Wohnortwechsel) oder überzogener Lohnvorstellungen selbst an ihrem Schicksal schuld sind.


Da hast du vollkommen recht. Es ist ja ganz klar, dass Leute, die über 100 Bewerbungen schreiben und gute Zeugnisse haben keinen Beruf finden, selber schuld sind.

Es ist einfach so, dass es zu wenig Arbeitsplatz gibt. Deine Ansicht trifft nur auf wenige Einzelfälle zu.
 
Micha2 am 21.08.2005 09:32 schrieb:
genau das ist der Punkt! es werden keine neuen sachen erfunden. es werden nur sachen abgearbeitet, die jahrelang liegengeblieben sind, weil es kein geld dafür gab.
ich sehe, du willst nicht weiter denken. dein ort macht nichts, weil er nicht genug steuereinnahmen hat. wer zahlt die steuern? AL mit 1€ jobs machens nicht. spätenstens hier müsste doch der groschen rutschen.
und gerade weil die gemeinden immer solch eine sparpolitik betrieben haben, haben sie sich doch selbst und den ortsansässigen firmen das wasser abgegraben. das problem besteht doch nicht erst, seit es 1€ jobs gibt. das problem ist erstmals aufgetaucht, als ABM und die gemeinnützige Tätigkeit von Sozialhilfeempfängern eingeführt wurde.

was das Quiz angeht:

was meinst du was eine Garten- und Landschaftsbau GmbH so den ganzen tag macht. Radieschen anbauen? ganz bestimmt nicht. die bauen parks und spielplätze. und glaub es mir , die sanieren die auch. sie harken auch laub wenn man sie nur lässt. hier vernichtest du schon den ganzen thread lang arbeitsplätze.
Hausmeister(-hilfs-)tätigkeiten in Schulen/Kindergärten sind genauso beliebt bei Hausmeisterservicefirmen. aber warum sollte man solch eine arbeit noch ausschreiben, wenns doch ein ehemaliger ingenieur für 1€ macht. scheiß auf die steuereinnahmen.
und gerade schnee schaufeln hat über jahre hinweg, baufirmen über den winter geholfen. nebenbei hats noch steuern gebracht und die bauarbeiter wurden über den winter nicht arbeitslos und mussten stütze kassieren.

P.S. was das auto selbst bauen angeht, ging es hier nicht ums "produzieren", sondern um es" uns leisten können"

Tut mir leid, aber ich versteh deinen Standpunkt wirklich nicht. Ich bin der Meinung, wenn jemand etwas macht, was vorher keiner gemacht hat, hat davon keiner einen Nachteil.
Der AL verdient sich was dazu, die Stadt ist sauberer, die Allgemeinheit erfreut sich daran, und der Handwerker hatte vorher und auch nachher keinen Auftrag. Wunderschönste Pareto-Effizienz.

Scheinbar kommen wir hier nicht auf einen Nenner, weil wir einfach verschiedene Ansichten zur "Konkurrenz" zwischen 1-Euro-Jobbern und Handswerksfirmen ausgehen. Von daher halte ich es für sinnvoll, das Thema jetzt ergebnislos abzuschließen, die Argumente werden sich sonst ewig wiederholen.

Trotzdem möchte ich noch mal betonen, dass ich es doch etwas seltsam finde, wie wehement hier teilweise die Untätigkeit von AL verteidigt wird.
 
Denis10 am 21.08.2005 10:17 schrieb:
So viel zahlt keine Zeitarbeitsfirma für einen Beruf, für den keine Ausbildung nötig ist. Die Tarife hierfür sins wesentlich niedriger. Natürlich ist es so schlimm bei uns: Schau doch mal in eine beliebige Zeitung und lies die Berichte über Entlassungen.

Wenn ich von "bei uns" rede, meine ich das Siegerland. Und hier, im Siegerland, gibt es Zeitarbeitsfirmen, die 8,70 Euro pro Stunde zahlen ( sogar 10 % mehr für Nachtschichten) für Tätigkeiten, für die du keine Ausbildung nötig hast. Das sind natürlich keine Traumjobs, sondern meist Fließbandarbeiten, aber Job ist Job. Und ich gebe zu bedenken, dass Siegen eine Studentenstadt ist (11.000 Studenten auf 120.000 Einwohner), und dass derartiger Arbeiten bei Studenten immer sehr beliebt sind.

Da hast du vollkommen recht. Es ist ja ganz klar, dass Leute, die über 100 Bewerbungen schreiben und gute Zeugnisse haben keinen Beruf finden, selber schuld sind.

Es ist einfach so, dass es zu wenig Arbeitsplatz gibt. Deine Ansicht trifft nur auf wenige Einzelfälle zu.

Ich rede von "genug Arbeitslosen". Dabei wären schon 10% mehr als genug, wobei ich denke, dass der tatsächliche Anteil der wirklich arbeitsunwilligen AL ne Ecke höher liegt. Aber "wenige Einzelfälle" ist eine maßlose Untertreibung.

Tut mir leid, aber wer 100 Bewerbungen schreibt und trotzdem nix kriegt, macht doch irgendwas falsch.

Ich habe nach meinem Abitur 6 (in Worten : sechs) Bewerbungen geschrieben, daraus wurden vier Einstellungstests, daraus vier
Bewerbungsgespräche, und im Endeffekt konnte ich aus drei Stellen auswählen. Ich hatte n Abitur von 2,7 (also auch nix dolles) und ich würde mich auch ansonsten nicht als Wunderkind bezeichnen. Die Lehrstellensituation ist hier auch nicht so übermäßig toll, dass auf einen Bewerber drei Stellen kommen. Ich habe beispielsweise auch 2 Bewerbungen nach Berlin geschickt (wo ich auch hätte anfangen können).

Was ich sagen will : Es gibt Arbeit, vielleicht nicht viel, aber es gibt sie. Man muss sich nur etwas Mühe geben und eventuell auch mal einen Kompromiss schließen, sei es ein Wohnortwechsel, eine Umschulung, Zeitarbeit oder auch mal einen Job, bei dem man keine 1.500 Euro netto verdient. Der AL darf nicht erwarten, dass der Job zu ihm kommt (denn dass man sich auf das Arbeitsamt nicht verlassen darf ist wohl eine Information, für dir man nicht den Stein der Weisen gefressen haben muss), sondern der AL muss zum Job kommen.
 
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