..ich gehe mal davon aus, dass hier viele Personen posten, die so um 1987 oder später geboren wurden. Denn ich kann mich mal wieder nur über so viele deutsche Wendehälse oder Unwissen wundern.
Zur Erinnerung noch bis vor Kurzem (für mich "kurz") ..bis 1989, dem Fall der Mauer und dem anschließenden Zerfall der Sowjetunion im Jahre 1991, konnte kein Deutscher genug vom "american way of life" bekommen.. und niemand wurde hierzulande mit offeneren Armen willkommen geheißen, als "unsere amerikanischen Freunde" .
Anscheinend hat hier aber in Wahrheit wieder keiner wirklich einen Freund in den Amis gesehen, sondern ihnen dies nur vorgespielt und in ihnen nur einen Bodyguard ..oder ein Nutztier gesehen, welches man nur solange lieb hat, wie es dafür sorgt, dass man keins vom vermeindlichen Bösewicht mit der Rute übergezogen bekommt. Auf deutsch, nachdem man keine Angst mehr vor einem evtl. drohenden Einmarsch der Sowjetunion mehr haben musste, wendete man sich wie einst Brutus von seinem "Freund" ab und scheißt ihn seit dem nur noch an. ..
Nichts gegen Gegner des Irakkrieges zu denen ich auch gehörte und gehöre und auch ich halte so gut wie nichts von den bisherigen "Glanzleistungen" des Präsidenten G.W. Bush jr. (im übrigen wie auch fast die Hälfte der Amerikaner.. welche zur Wahl gingen.. ich darf hier doch mal auf das sehr sehr knappe Wahlergebnis aufmerksam machen) von den vielen Millionen die aus Frust nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten, mal abgesehen.
In deutschen Medien wird doch momentan bewusst, wirklich nur noch das Negative über Amerika berichtet. Über Bushgegner, die sogar ihren Arbeitsplatz bei Zeitungen oder TVsendern bzw. auch Rentenansprüche bei der Polizei aufs Spiel setzten, indem sie lautstark gegen die Wiederwahl der Bushadministration zu Werke gingen, wird hierzulande in "good old germany" nirgendswo berichtet. Genau wie nichts über die vielen US-Zeitungen, welche sehr kritisch über Bush geschrieben haben und dies auch jetzt noch tun berichtet wurde (ja die gab es genauso wie die Kriegsbefürworter und Bushfreunde und es gibt BEIDE Seiten immer noch.. ihr müsst da halt mal etwas genauer hinschauen und nicht das falsch machen, was ihr "den Amerikanern" vorwerft, nämlich einfach das glauben, was in der Klotze läuft oder von Rammstein präsentiert wird, um noch nen weiteren Euro abzustecken) .
Ja "Antiamerkanismus" ist ganz klar vorhanden in Deutschland... denn mit einer sachlichen Kritik ( berechtigterweise wie ich finden würde.. keine Frage!) hat die deutsche Meinungsmache durch einige deutsche Medien schon lange nichts mehr zu tun.
Ich erinnere mich noch gut an die Angst welche von den Sowjetpanzern ausging, die an der Berliner Grenze mit dem Kommunismus (der beinhaltete : Kein Recht mehr auf freihe Meinungsäußerung oder der Wegfall auf sein Grundrecht auf Hinterfragung aller staatlicher Handlungen) und nicht zuletzt bestand auch Angst vor der drohenden Abschaffung sämtlicher Rechte, eines jeden Individuums auf Entfaltung der eigenen Persönlichkeit.
Deutschland wäre doch heute nicht der demokratische Staat (genau wie die USA.. mit all seinen Schwächen und Fehlern), wenn die USA damals, nach dem 2.Weltkrieg einfach abgezogen wären. Allein, dass wir hier heute posten können, liegt nicht zu letzt daran, dass Amerika der Sowjetunion mitten in Europa, nach Beendigung des Krieges die Stirn geboten hat.
Aber kaum ist die Gefahr gebannt, vergessen alle ganz schnell und am liebsten würde man "dem damals so nützlichen Wachhund" einen Arschtritt verpassen. WÜRG ! . ..
Ich bin ab und an geschäftlich in den USA zugegen und habe dort viele Freunde und kann nur sagen, dass hier noch jeder seine Meinung, ob für oder gegen Bush, äußern kann und dies auch tut. Ich erlebe dort ganz aufgeweckte Menschen, denen nicht nur ihr eigenes Wohl am Herzen liegt, sondern die sich gerade auch um die Belange ihrer nahen Nachbarn (sowas kenne ich aus Deutschland nicht !) sowie auch um die Bedürnisse ihrer Mitmenschen im Ausland, kümmern und hier viel gutes tun.
Idioten, Faschisten und Ignoranten gibt es dort genauso wie hier. Leider ist der falsche Mann an der Macht.. und ja er wurde wiedergewählt, aber nicht wie hier dauernt zu lesen ist, von einem Meer von Bushfanatikern, sondern von einer SEHR knappen Mehrheit von US Wählern... .
Aber jedesmal wenn ich vor Ort bin, sehe ich wie soziales Engagement neu erfunden wird und von kleinen Leuten, Großes geleistet wird.
100 mal ist mir Amerika lieber als ein Staat wie Nordkorea, China oder die ehemalige Sowjetunion.. (das heißt nicht, dass ich die Menschen dort nicht mag.. ganz im Gegenteil !) und ich bin froh darüber in dem demokratischen Deutschland zu leben, dass wir nicht auch zuletzt den US-Amerikanern, zu verdanken haben.
Jetzt kann von mir aus wieder weiter gehetzt und dummes Zeug, welches aus der Bildzeitung, Rammsteintexten (auch das Lied "Moskau" finde ich im Übrigen zum würgen... ist nämlich auch ne tolle Stadt mit tollen Menschen!) oder den RTL-News stammt, nacherzählt werden.