• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

naturwissenschaftliche Forschung vs Glaube

unterseebotski am 24.10.2008 18:46 schrieb:
@yulkorn zum Thema absolute Wahrheit, warum IMHO Menschen nicht die absolute Wahrheit entdecken können:
2 Beispiele: Wir wissen ja noch nicht mal, welche Farbe UV-Licht hat, Bienen schon. Wir können es simulieren, aber wir werden es nie sehen.
Z.B. Vögel spüren (wahrscheinlich) das magnetische Feld unserer Erde und nutzen es als Orientierungshilfe, aber wir werden nie wie sie empfinden können.
Wir können ein Modell aufstellen, wie etwas sein könnte, wir können Beweise finden, aber wir werden die absolute Wahrheit eben nicht überblicken können, wenn sie Dinge enthält, die sich unseren Sinnen entziehen.

"Wenn sie Dinge enthält, die sich unseren Sinne entziehen". Mit dieser Bedingung relativierst Du Deine Aussage. Demnach also ist es möglich, die absolute Wahrheit zu erfassen, so weit sie sich unseren Sinnen nicht entzieht.
 
Ra-Tiel am 24.10.2008 09:20 schrieb:
PiusQuintus am 24.10.2008 09:13 schrieb:
Das ist durchaus legitim, und ich kann niemandem seinen Unglauben angesichts des Leids in der Welt verübeln. Aber meine persönlichen Erfahrungen sprechen, trotz allem schlechten, was auch mir persönlich widerfahren ist, für Gott.
Ich kann nur sagen, dass Gott wohl seinen Webserver falsch konfiguriert hat. Schon damals, als ich noch versucht habe unter dieser URL jemanden zu erreichen, habe ich nichts anderes als "HTTP 404" als Antwort bekommen ...

>.<

Von daher sprechen meine persönlichen Erfahrungen gegen die Existenz eines Gottes.

Was hast Du denn versucht?
 
Ra-Tiel am 24.10.2008 08:53 schrieb:
PiusQuintus am 24.10.2008 08:33 schrieb:
Alles kommt letzlich von Gott.
Wenn eine junge Frau eine Fehlgeburt hat, ist es also von Gott gewollt.
Wenn eine Familie den Vater durch einen Unfall verliert, ist es also von Gott gewollt.
Wenn ein junger Mann durch einen Unfall querschnittsgelämt wird, ist es also von Gott gewollt.
Wenn bei einer dreifachen Mutter metastatischer Brustkrebs diagnostiziert wird, ist es also von Gott gewollt.

Gut zu sehen, was für ein "fürsorglicher" und "liebender" Vater Gott doch ist... -.-

Biblisch gesehen gibt es ganz viele verschiedene Arten von Leid.

Ich erinnere mich da z.B. an eine Stelle im Johannes, wo Jesus einen Blindgeborenen trifft und sagt, daß dieser blind geboren ist, damit Gottes Herrlichkeit an ihm offenbar wird. Er heilt ihn dann durch Neuschöpfung seiner Augen und macht ihn so sehend.
Das bedeutet also, daß Gott durch die Dunkelheit führt, um einen umso herrlicher ans Licht zu bringen im Doppelpack mit Erkenntnis seiner selbst und seiner Herrlichkeit.

An einer anderen Stelle sagt er von Unfalltoten, daß diese nicht mehr gesündigt hätten als alle anderen, daß jedoch alle anderen auch so umkommen würden, wenn sie nicht Buße täten.
Hier also ist Leid wahllos und entspricht der Heillosigkeit der Existenz. Bzw. anders gesagt auf Grund der Heillosigkeit der Existenz ist das Leid wahllos, trifft aber letztlich alle.
 
aeghistos am 23.10.2008 16:09 schrieb:
Du kennst doch bestimmt die Xenon-Scheinwerfer, für die meisten Menschen hat deren Licht einen Blaustich. Das hat es aber in Wirklichkeit gar nicht. Es hat nur einen geringeren Anteil an rotem Licht, als das künstliche Licht, das wir gewohnt sind. Das Gehirn verschiebt unsere Wahrnehmung so, dass uns das Licht der Glühbirnen natürlicher vorkommt.
Interessant an diesem Beispiel ist halt, dass hier die persönliche Wahrnehmung von vielen durch äussere Einflüsse in eine bestimmte Richtung verschoben werden. Wenn man in einem bestimmten religiösen Umfeld sozialisiert wird, kann es ja durchaus vorkommen, dass man bestimmte Erlebnisse macht mit denen man nicht alleine ist.
Unter dem Strich heisst das: trau deinem Gehirn nicht.

Wir lernen daraus, daß das Gehirn bezugspunktbezogen oder erfahrungsbezogen arbeitet. Aber wir lernen auch daraus, daß der Mensch sich darüber im Klaren sein kann und davon distanzieren kann, also darüber steht. Eine interesante Frage wäre dabei, mittels was sich der Mensch über sein Gehirn stellt.
Du behauptest damit jedoch auch, daß Gläubige diese Intelligenzleistung, sich über die Verarbeitungsergebnisse ihres Gehirns zu stellen, nicht besitzen.
 
Julkorn am 24.10.2008 21:41 schrieb:
Ra-Tiel am 24.10.2008 08:53 schrieb:
PiusQuintus am 24.10.2008 08:33 schrieb:
Alles kommt letzlich von Gott.
Wenn eine junge Frau eine Fehlgeburt hat, ist es also von Gott gewollt.
Wenn eine Familie den Vater durch einen Unfall verliert, ist es also von Gott gewollt.
Wenn ein junger Mann durch einen Unfall querschnittsgelämt wird, ist es also von Gott gewollt.
Wenn bei einer dreifachen Mutter metastatischer Brustkrebs diagnostiziert wird, ist es also von Gott gewollt.

Gut zu sehen, was für ein "fürsorglicher" und "liebender" Vater Gott doch ist... -.-

Biblisch gesehen gibt es ganz viele verschiedene Arten von Leid.

Ich erinnere mich da z.B. an eine Stelle im Johannes, wo Jesus einen Blindgeborenen trifft und sagt, daß dieser blind geboren ist, damit Gottes Herrlichkeit an ihm offenbar wird. Er heilt ihn dann durch Neuschöpfung seiner Augen und macht ihn so sehend.
Das bedeutet also, daß Gott durch die Dunkelheit führt, um einen umso herrlicher ans Licht zu bringen im Doppelpack mit Erkenntnis seiner selbst und seiner Herrlichkeit.

Nur, dass keiner Blind plötzlich wieder sehen kann.

Und der tote Vater von fünf Kindern der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt klettert auch nicht morgen aus dem Sarg.

:rolleyes:
 
lucdec am 24.10.2008 21:56 schrieb:
Julkorn am 24.10.2008 21:41 schrieb:
Ra-Tiel am 24.10.2008 08:53 schrieb:
PiusQuintus am 24.10.2008 08:33 schrieb:
Alles kommt letzlich von Gott.
Wenn eine junge Frau eine Fehlgeburt hat, ist es also von Gott gewollt.
Wenn eine Familie den Vater durch einen Unfall verliert, ist es also von Gott gewollt.
Wenn ein junger Mann durch einen Unfall querschnittsgelämt wird, ist es also von Gott gewollt.
Wenn bei einer dreifachen Mutter metastatischer Brustkrebs diagnostiziert wird, ist es also von Gott gewollt.

Gut zu sehen, was für ein "fürsorglicher" und "liebender" Vater Gott doch ist... -.-

Biblisch gesehen gibt es ganz viele verschiedene Arten von Leid.

Ich erinnere mich da z.B. an eine Stelle im Johannes, wo Jesus einen Blindgeborenen trifft und sagt, daß dieser blind geboren ist, damit Gottes Herrlichkeit an ihm offenbar wird. Er heilt ihn dann durch Neuschöpfung seiner Augen und macht ihn so sehend.
Das bedeutet also, daß Gott durch die Dunkelheit führt, um einen umso herrlicher ans Licht zu bringen im Doppelpack mit Erkenntnis seiner selbst und seiner Herrlichkeit.

Nur, dass keiner Blind plötzlich wieder sehen kann.

Und der tote Vater von fünf Kindern der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt klettert auch nicht morgen aus dem Sarg.

:rolleyes:

sagst Du, weil Du davon ausgehst, daß es keinen Gott gibt. Es ist kein Argument in sich, was Du damit bringst.
Versuch mal, Dich damit zu beschäftigen, was Christen jenseits unserer westlichen Kultur erleben, also in der Geworfenheit ihres Seins, wo man mehr geworfen ist als hierzulande.
 
Julkorn am 24.10.2008 22:02 schrieb:
sagst Du, weil Du davon ausgehst, daß es keinen Gott gibt. Es ist kein Argument in sich, was Du damit bringst.
Versuch mal, Dich damit zu beschäftigen, was Christen jenseits unserer westlichen Kultur erleben, also in der Geworfenheit ihres Seins, wo man mehr geworfen ist als hierzulande.
Nennen Sie mir einen wissenschaftlich dokumentierten und nachweislich belegten Fall, in dem "ex nihilo" Gliedmaßen nachgewachsen, Wunden verschwunden, oder Tote wieder auferstanden sind (Scheintod und Reanimation zählen nicht).

Das von Ihnen aufgeführte Argument wäre nur dann gültig, wenn solche "Wundertaten" auch heute noch stattfinden würden.

Und zu dieser "um so herrlicher" Geschichte muss ich wohl auch nix sagen, oder? Nichts als ein billiger Taschenspielertrick und Täuschung. -.-
 
Julkorn am 24.10.2008 22:02 schrieb:
Biblisch gesehen gibt es ganz viele verschiedene Arten von Leid.

Ich erinnere mich da z.B. an eine Stelle im Johannes, wo Jesus einen Blindgeborenen trifft und sagt, daß dieser blind geboren ist, damit Gottes Herrlichkeit an ihm offenbar wird. Er heilt ihn dann durch Neuschöpfung seiner Augen und macht ihn so sehend.
Das bedeutet also, daß Gott durch die Dunkelheit führt, um einen umso herrlicher ans Licht zu bringen im Doppelpack mit Erkenntnis seiner selbst und seiner Herrlichkeit.

Nur, dass keiner Blind plötzlich wieder sehen kann.

Und der tote Vater von fünf Kindern der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt klettert auch nicht morgen aus dem Sarg.

:rolleyes:

sagst Du, weil Du davon ausgehst, daß es keinen Gott gibt. Es ist kein Argument in sich, was Du damit bringst.

:-o :confused:

Hast du gelesen was ich geschrieben habe?
 
Julkorn am 24.10.2008 21:00 schrieb:
Das hat mich noch nicht überzeugt. Wieso sollte es unmöglich sein, mit dem Wissen unserer Welt eine passende Statistik aufzustellen, wenn die Evotheorie stimmt? Wo ist da der logische Zusammenhang?
Außerdem: Wenn es für genetische Mutationen möglich ist, Statistiken aufzustellen, müßte das letztlich auch möglich sein, für die Evolution als Ganzes Wahrscheinlichkeiten aufzustellen, wenn denn die Evotheorie stimmt.
Immerhin sind Zwischenstufen postuliert und deren Genom kann ausgelesen werden und mit dem notwendigen Wissen muß es möglich sein, Wahrscheinlichkeiten über einzelne Wege festzustellen, die die Evolution genetisch genommen haben könnte, um von der einen Art zur anderen zu kommen. Und selbst wenn sich das als zu schwierig herausstellen sollte, ist das doch noch kein Hinweis darauf, daß die Evolutionstheorie stimmt.
Mit der Genomsequenzierung können wir sehr schön den Verwandtschaftsgrad, der heute existierenden Arten bestimmen, aber uns fehlt die DNA der Arten aus denen die heutigen hervorgegangen sind. Menschen stammen nicht von Affen ab, sondern Affen und Menschen haben einen gemeinsamen Vorfahren. Das gilt für alle heutigen Arten, auch wenn ein Schwamm genetisch am gemeinsamen Vorfahren aller Tiere näher dran sein dürfte als ein Krokodil, kann nicht folgern, dass das Krokodil vom Schwamm abstammt. Um die ganze Systematik darauf abzustützen ist das aber nicht ausreichend.

Heißt das also, daß die "wahren" Evolutionsmutationen von Wissenschaftlern nicht entdeckt werden (können), weil die nur "wild kreuzen" und "nach großen, gut wahrnehmbaren Veränderungen gucken"? Wieso machen die das so falsch bzw. was ist in der Natur anders, das experimentell nicht nachvollzogen werden kann?
Und was heißt, daß die positiven Evolutionsmutationen "eher selten" sind? Heißt das, daß Wissenschaftler so viel und so lange kreuzen können, wie sie wollen, und diese Muattionen dabei nie finden, weil die eben "selten" sind? Wie selten? Wovon reden wir da?
Meine Frage wäre, wieviel länger z.B. bei der Fruchtfliege noch gesucht werden müßte bzw. wie anders müßte gesucht werden?

Es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Auch wenn man im Labor mit relativ vielen Tieren arbeitet, ist das im Vergleich zu der Anzahl Tiere in freier Wildbahn nichts. Dazu kommt, dass man im Labor auch nie die gleichen Selektionskriterien hat wie in der Natur.

Mit den Inseln hast Du mich auf eine Idee gebracht.
Hier meine anti-evolutionäre Hypothese (Tadaa!):
Wir kennen von dem chemischen Periodensystem, daß bei schwereren Atomen mitunter Lücken im Periodensystem auftreten, weil diese Atome nicht stabil sind. Es wird da von "Inseln des Möglichen" gesprochen, wenn es nach so einer Lücke wieder Atome gibt, die stabil sind.
Ich behaupte, daß unsere bekannten Tierarten genetisch gesehen "Inseln des Möglichen" darstellen. Wenn man das mal als Landkarte betrachtet, so stellen die Landmassen bestimmte Tierarten oder Gruppen dar, während sie von anderen Landmassen getrennt sind, so daß evolutionäre Übergänge an bestimmten Stellen unmöglich sind, wo das Wasser eben zu tief wird.
Was kannst Du an Beweisen anbringen, die diese Hypothese widerlegen?
Was genau soll daran "anti-evolutionär" sein? Es ist ja auch mehr ein Bild als eine Hypothese. Du darfst auch nicht vergessen, dass da halt wie auf der Erde auch immer neue Landmasse gebildet wird, während andernorts die Inseln erodieren. Deine tiefen stellen im Ozean sin die Stellen, wo die Trennung der Arten schon lange her ist.

Das bringt mich auf einen neuen Gedanken. Die Unterschiede auf dem Niveau der Wirbeltiere dürften relativ gesehen nicht gerade groß sein, sagst Du. Beim Menschen haben wir ja nun die Mechanismen der Selektion außer Kraft gesetzt durch die Zivilisation. Wenn nun der Weg vom Affen zum Menschen genetisch möglich gewesen sein soll, ist es dann nicht prinzipiell auch denkbar, daß sich heute auch wieder Menschen zum Affen zurückentwickeln könnten, bzw. daß solche Mutanten auftreten?

Möglich wäre das schon, es gab ja auch berühmte Biologen wie Thomas Henry Huxley (auch als Darwin's Pitbull bekannt, Grossvater von Aldous), die diese These vertraten, einer von seinen Schülern (H.G. Wells) hat die These im Buch "The Time Machine" anschaulich gemacht. Allerdings hat der Mensch ja durchaus eine Selektionsmöglichkeiten geschaffen. Ich lasse ethische Bedenken zu pränataler Diagnostik und Abtreibungen mal aussen vor.


"Da wir nur wissen, daß er genau einmal engetreten ist", sagst Du. Wir "wissen" das? Ist das nicht genau das, was ich der Evolutionstheorie vorgeworfen habe? Daß sie mit der zirkulären Logik kommt, die Evolution ist wahr, daher MUSS es ja irgendwie auf evolutionärem Wege passiert sein, egal wie?
Und egal was dann nur irgendwie mit diesen und jenen Annahmen und Zusätzen aufgetürmt wird, MUSS es dann ja irgendwie so passiert sein.
Ganz so als ob man nicht mal dazu in der Lage ist, wenn schon nicht die genaue Wahrscheinlichkeit, so doch Vermutungen über die Wahrscheinlichkeit anzustellen anhand der Menge an Annahmen und Situationskomponenten und Zeitdauern, die man postulieren muß, damit einen evolutionäre Entwicklung denkbar erscheint.

Ich denke, auch wenn man verständlicherweise innerhalb der Theorie davon ausgeht, daß das Leben entsprechend der Theorie entstanden ist, so muß man sich dennoch den Wahrscheinlichkeiten stellen. Wenn dafür kein genaues Maß vorhanden ist, muß man Vermutungen anstellen. Man kann nicht einfach alles mögliche immer weiter postulieren und auftürmen, einfach mit der Begründung, daß es ja irgendwie so passiert sein MUSS.
Warum versteifst du dich eigentlich so auf die Wahrscheinlichkeiten?

Du tust jetzt so als ob die Evolutionstheorie ein riesiges, aufgeblähtes Konstrukt wäre. Dabei ist ihre Stärke, dass sie genau das eben nicht ist.
 
Ra-Tiel am 24.10.2008 22:10 schrieb:
Julkorn am 24.10.2008 22:02 schrieb:
sagst Du, weil Du davon ausgehst, daß es keinen Gott gibt. Es ist kein Argument in sich, was Du damit bringst.
Versuch mal, Dich damit zu beschäftigen, was Christen jenseits unserer westlichen Kultur erleben, also in der Geworfenheit ihres Seins, wo man mehr geworfen ist als hierzulande.
Nennen Sie mir einen wissenschaftlich dokumentierten und nachweislich belegten Fall, in dem "ex nihilo" Gliedmaßen nachgewachsen, Wunden verschwunden, oder Tote wieder auferstanden sind (Scheintod und Reanimation zählen nicht).

Das von Ihnen aufgeführte Argument wäre nur dann gültig, wenn solche "Wundertaten" auch heute noch stattfinden würden.

Du kannst mich ruhig Duzen, wenn Du willst. Wenn Du aber Sie sagen willst, mach es halt.

Wenn es keinen wissenschaftlich dokumentierten Fall gibt, heißt das nicht, daß das nicht geschieht.

Wenn es einen wissenschaftlich dokumentierten Fall gäbe, hieße das genausowenig, daß Du jetzt und alle anderen an Gott glaubten und eine Liebesbeziehung mit Gott eingingen.
Daher ist es aus Gottes Sicht auch nicht interessant, sich beweisbar zu machen, weil das nicht zu dem Ergebnis führt, das er sich wünscht..
 
Julkorn am 24.10.2008 21:55 schrieb:
Wir lernen daraus, daß das Gehirn bezugspunktbezogen oder erfahrungsbezogen arbeitet. Aber wir lernen auch daraus, daß der Mensch sich darüber im Klaren sein kann und davon distanzieren kann, also darüber steht. Eine interesante Frage wäre dabei, mittels was sich der Mensch über sein Gehirn stellt.
Du behauptest damit jedoch auch, daß Gläubige diese Intelligenzleistung, sich über die Verarbeitungsergebnisse ihres Gehirns zu stellen, nicht besitzen.

Die Tatsache, dass uns unser Gehirn austrickst, hat nichts mit Intelligenz zu tun. Das passiert allen.
Ich wiederhole mich: Es geht nur darum zu zeigen, dass das Gehirn durch äussere Einflüsse geeicht wird und zwar bei allen, und dass es halt nicht bei solchen Kleinigkeiten bleiben muss.
Über ein Organ stellen kann man sich ohnehin nicht.
 
lucdec am 24.10.2008 22:14 schrieb:
Julkorn am 24.10.2008 22:02 schrieb:
Biblisch gesehen gibt es ganz viele verschiedene Arten von Leid.

Ich erinnere mich da z.B. an eine Stelle im Johannes, wo Jesus einen Blindgeborenen trifft und sagt, daß dieser blind geboren ist, damit Gottes Herrlichkeit an ihm offenbar wird. Er heilt ihn dann durch Neuschöpfung seiner Augen und macht ihn so sehend.
Das bedeutet also, daß Gott durch die Dunkelheit führt, um einen umso herrlicher ans Licht zu bringen im Doppelpack mit Erkenntnis seiner selbst und seiner Herrlichkeit.

Nur, dass keiner Blind plötzlich wieder sehen kann.

Und der tote Vater von fünf Kindern der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt klettert auch nicht morgen aus dem Sarg.

:rolleyes:

sagst Du, weil Du davon ausgehst, daß es keinen Gott gibt. Es ist kein Argument in sich, was Du damit bringst.

:-o :confused:

Hast du gelesen was ich geschrieben habe?

So wie ich es begriffen habe, hast Du mittels Deines Erfahrungshorizontes argumentiert und darüber hinaus mittels Deiner Grundüberzeugung, daß es keinen Gott gibt, extrapoliert.
 
aeghistos am 24.10.2008 22:33 schrieb:
Julkorn am 24.10.2008 21:55 schrieb:
Wir lernen daraus, daß das Gehirn bezugspunktbezogen oder erfahrungsbezogen arbeitet. Aber wir lernen auch daraus, daß der Mensch sich darüber im Klaren sein kann und davon distanzieren kann, also darüber steht. Eine interesante Frage wäre dabei, mittels was sich der Mensch über sein Gehirn stellt.
Du behauptest damit jedoch auch, daß Gläubige diese Intelligenzleistung, sich über die Verarbeitungsergebnisse ihres Gehirns zu stellen, nicht besitzen.

Die Tatsache, dass uns unser Gehirn austrickst, hat nichts mit Intelligenz zu tun. Das passiert allen.
Ich wiederhole mich: Es geht nur darum zu zeigen, dass das Gehirn durch äussere Einflüsse geeicht wird und zwar bei allen, und dass es halt nicht bei solchen Kleinigkeiten bleiben muss.
Über ein Organ stellen kann man sich ohnehin nicht.

Das Verarbeitungsergebnis selber kann man willentlich nicht verändern, aber man stellt sich ja bereits darüber, indem man es besser weiß, als das, was einem das Gehirn da mitteilt.
 
Julkorn am 24.10.2008 22:38 schrieb:
Das Verarbeitungsergebnis selber kann man willentlich nicht verändern, aber man stellt sich ja bereits darüber, indem man es besser weiß, als das, was einem das Gehirn da mitteilt.

Man stellt sich nicht darüber, man setzt sich damit auseinander, wenn man sich mit dem Gehirn über das Gehirn Gedanken macht wird's halt kompliziert. In meinem Beispiel ist's halt so, dass man Messwerte hat, die der Wahrnehmung widersprechen. Das hilft ja nichts, das doofe Licht bleibt in der Wahrnehmung ja blau.
 
Julkorn am 24.10.2008 22:31 schrieb:
............
Daher ist es aus Gottes Sicht auch nicht interessant, sich beweisbar zu machen, weil das nicht zu dem Ergebnis führt, das er sich wünscht..


Ich habe mich ja wirklich lange zurückgehalten und auch versucht zu beherrschen...... aber woher willst speziell DU stellvertretend für alle und vor allem für Gott wissen, was Gott sich wünscht, was aus seiner Sicht interessant ist und welches Ergebnis er anstrebt?

Ist diese Einstellung nicht etwas vermessen?
:confused:

Da jeder Gott für sich anders wahrnimmt und erfährt, kannst du doch nicht behaupten die alleinige Auslegung von Gottes Willen zu kennen. Und schon gar nicht WISSEN, was er will, "denkt" und für richtig hält.... damit stellst du dich ja direkt über ihn.
 
aeghistos am 24.10.2008 22:17 schrieb:
Mit der Genomsequenzierung können wir sehr schön den Verwandtschaftsgrad, der heute existierenden Arten bestimmen, aber uns fehlt die DNA der Arten aus denen die heutigen hervorgegangen sind. Menschen stammen nicht von Affen ab, sondern Affen und Menschen haben einen gemeinsamen Vorfahren. Das gilt für alle heutigen Arten, auch wenn ein Schwamm genetisch am gemeinsamen Vorfahren aller Tiere näher dran sein dürfte als ein Krokodil, kann nicht folgern, dass das Krokodil vom Schwamm abstammt. Um die ganze Systematik darauf abzustützen ist das aber nicht ausreichend.

Mag sein, mag auch nicht sein. Gibt es wirklich zu keiner heutigen Art den postulierten evolutionären Vorläufer mehr?
Aber das geht auch am Wesentlichen vorbei. Wieso ist das, daß man keine Statistik aufstellen kann, dann gleich ein Argument dafür, daß die Evotheorie stimmt? Das sollte wohl ruyven selbst beantworten, da er wohl im Gedankengang drin steckt.
Vielleicht hab ich ihn da aber auch mißverstanden. Er hatte sich so kurz ausgedrückt.

Heißt das also, daß die "wahren" Evolutionsmutationen von Wissenschaftlern nicht entdeckt werden (können), weil die nur "wild kreuzen" und "nach großen, gut wahrnehmbaren Veränderungen gucken"? Wieso machen die das so falsch bzw. was ist in der Natur anders, das experimentell nicht nachvollzogen werden kann?
Und was heißt, daß die positiven Evolutionsmutationen "eher selten" sind? Heißt das, daß Wissenschaftler so viel und so lange kreuzen können, wie sie wollen, und diese Muattionen dabei nie finden, weil die eben "selten" sind? Wie selten? Wovon reden wir da?
Meine Frage wäre, wieviel länger z.B. bei der Fruchtfliege noch gesucht werden müßte bzw. wie anders müßte gesucht werden?

Es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Auch wenn man im Labor mit relativ vielen Tieren arbeitet, ist das im Vergleich zu der Anzahl Tiere in freier Wildbahn nichts. Dazu kommt, dass man im Labor auch nie die gleichen Selektionskriterien hat wie in der Natur.

Das letzte Argument akzeptiere ich nicht. Selektionskriterien können ja alles und nichts sein. "Energetisch optimale Umgebung" und "Wind, der flugfähige Insekten aufs Meer treibt und die Krüppel begünstigt" hatten wir bereits. Zudem können Wissenschaftler die optimalen Selektionskriterien simulieren, weil sie ja auch wissen, wohin sie wollen. Daher ist die Laborsituation so gesehen viel optimaler, weil sie zielgerichtet ist.
Der erste Teil beantwortet meine Frage dahingehend, daß es einfach die große Zahl an Kreuzungen ist, die irgendwann das Heureka!! liefern soll. So gesehen müssen wir noch auf ein paar Millionen Kreuzungen der Fruchtfliege warten, die es dann endlich bringen müssen, oder?

Oder willst Du sagen, daß Evolution prinzipiell im Labor nicht nachweisbar ist?

Mit den Inseln hast Du mich auf eine Idee gebracht.
Hier meine anti-evolutionäre Hypothese (Tadaa!):
Wir kennen von dem chemischen Periodensystem, daß bei schwereren Atomen mitunter Lücken im Periodensystem auftreten, weil diese Atome nicht stabil sind. Es wird da von "Inseln des Möglichen" gesprochen, wenn es nach so einer Lücke wieder Atome gibt, die stabil sind.
Ich behaupte, daß unsere bekannten Tierarten genetisch gesehen "Inseln des Möglichen" darstellen. Wenn man das mal als Landkarte betrachtet, so stellen die Landmassen bestimmte Tierarten oder Gruppen dar, während sie von anderen Landmassen getrennt sind, so daß evolutionäre Übergänge an bestimmten Stellen unmöglich sind, wo das Wasser eben zu tief wird.
Was kannst Du an Beweisen anbringen, die diese Hypothese widerlegen?
Was genau soll daran "anti-evolutionär" sein? Es ist ja auch mehr ein Bild als eine Hypothese. Du darfst auch nicht vergessen, dass da halt wie auf der Erde auch immer neue Landmasse gebildet wird, während andernorts die Inseln erodieren. Deine tiefen stellen im Ozean sin die Stellen, wo die Trennung der Arten schon lange her ist.

Die Sache mit der Landkarte war nur eine Veranschaulichung. Das Bild darfst Du jetzt nicht so ausdehnen. Ausgegangen war ich vom chemischen Periodensystem und den dortigen "Inseln des Möglichen", die etwas Unverrückbares darstellen.
Konkret beziehe ich mich darauf, daß Tiere auf ihren "Inseln des Möglichen" genetisch veränderbar sind, aber die evolutionären Übergänge eben prinzipiell nicht möglich sind, weil jede über die "Insel des Möglichen" hinausgehende genetische Veränderung lethal ist.
Oder von mir aus auch die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt wie z.B. bei Maultieren. Maultiere sind demnach sozusagen am äußersten Rand des Möglichen. Sie stehen am Strand , wenn man so will. Und nach dem Strand fällt der Boden ins Bodenlose.

Meine Frage war jetzt, welche Beweise Du oder ruyven oder sonst jemand dagegen anbringen kann?

"Da wir nur wissen, daß er genau einmal engetreten ist", sagst Du. Wir "wissen" das? Ist das nicht genau das, was ich der Evolutionstheorie vorgeworfen habe? Daß sie mit der zirkulären Logik kommt, die Evolution ist wahr, daher MUSS es ja irgendwie auf evolutionärem Wege passiert sein, egal wie?
Und egal was dann nur irgendwie mit diesen und jenen Annahmen und Zusätzen aufgetürmt wird, MUSS es dann ja irgendwie so passiert sein.
Ganz so als ob man nicht mal dazu in der Lage ist, wenn schon nicht die genaue Wahrscheinlichkeit, so doch Vermutungen über die Wahrscheinlichkeit anzustellen anhand der Menge an Annahmen und Situationskomponenten und Zeitdauern, die man postulieren muß, damit einen evolutionäre Entwicklung denkbar erscheint.

Ich denke, auch wenn man verständlicherweise innerhalb der Theorie davon ausgeht, daß das Leben entsprechend der Theorie entstanden ist, so muß man sich dennoch den Wahrscheinlichkeiten stellen. Wenn dafür kein genaues Maß vorhanden ist, muß man Vermutungen anstellen. Man kann nicht einfach alles mögliche immer weiter postulieren und auftürmen, einfach mit der Begründung, daß es ja irgendwie so passiert sein MUSS.
Warum versteifst du dich eigentlich so auf die Wahrscheinlichkeiten?

Du tust jetzt so als ob die Evolutionstheorie ein riesiges, aufgeblähtes Konstrukt wäre. Dabei ist ihre Stärke, dass sie genau das eben nicht ist.
[/quote]

Wenn das ihre Stärke ist, dann war diese Stärke bisher nicht erkennbar. Mir erschien es so, daß, wenn man ins Detail ging, dann mußte Annahme um Annahme gemacht werden und mehr oder weniger deutlich vergessen werden, daß es sich um zielloses Herummutieren handelt, das nach keinem Ziel sucht oder trachtet und nirgendwo hinkommen muß.

Zudem - habe ich verstanden - konnte man dann auch die Augen vor Wahrscheinlichekitsvermutungen verschließen, weil die Evolution ja wahr ist, es also passiert ist und wir das große Los wer weiß wie oft immer wieder gezogen haben, bis wir Menschen endlich dastanden.

Wahrscheinlichkeit? Die ist 1. Denn wir existieren ja. Puuuh! Da kann man sich aber nachträglich noch mal den Angstschweiß von der Stirn wischen, nich? Das hat wohl mal geklappt!!
 
aeghistos am 24.10.2008 22:47 schrieb:
Julkorn am 24.10.2008 22:38 schrieb:
Das Verarbeitungsergebnis selber kann man willentlich nicht verändern, aber man stellt sich ja bereits darüber, indem man es besser weiß, als das, was einem das Gehirn da mitteilt.

Man stellt sich nicht darüber, man setzt sich damit auseinander, wenn man sich mit dem Gehirn über das Gehirn Gedanken macht wird's halt kompliziert. In meinem Beispiel ist's halt so, dass man Messwerte hat, die der Wahrnehmung widersprechen. Das hilft ja nichts, das doofe Licht bleibt in der Wahrnehmung ja blau.

Ja man kann die Wahrnehmung willentlich nicht verändern. Aber man kann sich von der Wahrnehmung distanzieren.
Wenn ich z.B. eine Angststörung habe oder eine Depression kann ich es auch besser wissen als mein Gehirn.
Wenn ich z.B. auf einem großen Platz stehe und Angst davor habe, auf einem großen Platz zu stehen, kann ich mich über mich selber ärgern, daß mich meine Angst so anlügt und mich vielleicht sogar gegen meinen Willen dazu bringt, von dem Platz zu fliehen.. Ich kann auch alles andere tun und versuchen, die Angst auszuhalten, weil ich es eben besser weiß als mein Gehirn.
Aber so oder so distanziere ich mich von meiner Wahrnehmung bzw. davon, was mein Gehirn mir sagt. Ich glaube, das müssen wir nicht in Frage stellen. Immerhin lauert da wohl auch keine Gefahr für eine atheistische Denkhaltung.
Nur kann das, daß man vom Gehirn mitunter falsch informiert wird, nicht als Begründung genommen werden dafür, daß es gläubige Menschen gibt, die Erfahrung mit Gott machen.
Denn ob man nun durch Gehirnvorgänge solche Falschinformationen durchschaut oder mittels des Geistes ist an dieser Stelle letztlich irrelevant. Entscheidend ist, daß man sie durchschauen kann und sich davon distanzieren kann und das können Gläubige auch. Und darum gehts mir.
Mit so einer Erklärung kannst Du Erfahrungen mit Gott und Antworten auf Gebete nicht wegerklären. Du kannst davon ausgehen, daß hier Menschen sind, die auch durch die Schule gegangen sind, die intelligent sind, die auch gelernt haben, daß man alles hinterfragen müsse, etc. etc. und die trotz allem bestimmte Erfahrungen ganz eindeutig Gott zuordnen.
 
Julkorn am 24.10.2008 22:31 schrieb:
Ra-Tiel am 24.10.2008 22:10 schrieb:
Julkorn am 24.10.2008 22:02 schrieb:
sagst Du, weil Du davon ausgehst, daß es keinen Gott gibt. Es ist kein Argument in sich, was Du damit bringst.
Versuch mal, Dich damit zu beschäftigen, was Christen jenseits unserer westlichen Kultur erleben, also in der Geworfenheit ihres Seins, wo man mehr geworfen ist als hierzulande.
Nennen Sie mir einen wissenschaftlich dokumentierten und nachweislich belegten Fall, in dem "ex nihilo" Gliedmaßen nachgewachsen, Wunden verschwunden, oder Tote wieder auferstanden sind (Scheintod und Reanimation zählen nicht).

Das von Ihnen aufgeführte Argument wäre nur dann gültig, wenn solche "Wundertaten" auch heute noch stattfinden würden.

Wenn es keinen wissenschaftlich dokumentierten Fall gibt, heißt das nicht, daß das nicht geschieht.

:-D

Ja nee, is klar.

Wo kommen wir denn hin wenn wir alles was rein theoretisch möglich ist akzeptieren. Herr Max Mustermann in der Irrenanstalt könnte ja wirklich die Wiedergeburt Napoleons sein. Nur, weil der Arme das nicht beweisen kann heißt das doch noch lange nicht, dass es unmöglich ist. :)
 
Ihr merkt aber schon, dass wir wieder auf demselben Stand wie vor 20 Seiten sind?

Jetzt geht wieder die Beweisgeschichte los, das ewige hin und her, ohne neue Erkenntnisse.

Aber das nur so als Einwurf, bitte weitermachen im ewigen kreislauf.
 
Fanator-II-701 am 24.10.2008 22:57 schrieb:
Julkorn am 24.10.2008 22:31 schrieb:
............
Daher ist es aus Gottes Sicht auch nicht interessant, sich beweisbar zu machen, weil das nicht zu dem Ergebnis führt, das er sich wünscht..


Ich habe mich ja wirklich lange zurückgehalten und auch versucht zu beherrschen...... aber woher willst speziell DU stellvertretend für alle und vor allem für Gott wissen, was Gott sich wünscht, was aus seiner Sicht interessant ist und welches Ergebnis er anstrebt?

Ist diese Einstellung nicht etwas vermessen?
:confused:

Da jeder Gott für sich anders wahrnimmt und erfährt, kannst du doch nicht behaupten die alleinige Auslegung von Gottes Willen zu kennen. Und schon gar nicht WISSEN, was er will, "denkt" und für richtig hält.... damit stellst du dich ja direkt über ihn.

Ja an sich hast Du recht. Aber ich beziehe mich in meinen Aussagen explizit oder implizit immer auf die Bibel und was darin steht. Ich hangele mich sozusagen daran entlang. Immerhin hatte ich einen Affen zum Vorfahren. :S

Ne, im Alten Testament wird Gott als "verborgener Gott" bezeichnet. (Jes 45, 15) Dies "Verbergen" ist etwas Aktives. Das kommt auch zum Ausdruck in Jesu Heilandsruf in Mt 11, 25, wo er sagt: "Ich preise Dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart." Da wird das aktive "Verbergen", hier des Evangeliums, deutlich. Aber auch schon im Alten Testament gibt es Stellen, wo Gott von sich sagt, daß er sich vor bestimmten Leuten verborgen hat.

Jetzt kann man natürlich allerhand finstere Vermutungen anstellen, weshalb Gott so böse ist, sich nicht zeigen zu wollen.

Seltsamerweise ist es aber eine der Versuchungen Satans gegenübner Jesus, sich als Sohn Gottes vor den Menschen zu beweisen, indem er vom Tempel springt. Dazu kann man verschiedene Begründungen anführen.
Aussagekräftiger ist aber, daß Jesus sich bemüht hat, seine Wunder immer geheim zuhalten. Sogar einmal als die Menschen ihn auf Grund eines Wunders ergreifen und zum König machen wollten, hat er sich ihrem Zugriff entzogen. (Joh 6, 15)

Das alles liegt daran, weil Gott etwas Bestimmtes vorhat. Er will die Tiefe seiner Liebe zu uns beweisen. Er will, daß wir ihn in seiner Liebe zu uns erkennen und unser Herz ohne Zwang öffnen. Er will eine Liebesbeziehung zu uns. Denn damit endet auch die Bibel, wo es in der Offenbarung kurz vor Schluß endlich heißt: "Siehe da! Die Hütte Gottes bei den Menschen." (Offb 21, 3)
Das ist das Ziel, auf das Gott hinarbeitet. Man beachte auch das Wort "Hütte".

Wenn sich Gott beweisen ließe, würde dieses alles unmöglich werden. Niemand könnte sich ihm mehr in Liebe öffnen. Es wäre nur noch Zwang.

Es gibt natürlich noch mehr Aspekte zu dem "Verbergen", aber dies ist einer.
 
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