• Aktualisierte Forenregeln

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    Forenregeln


    Vielen Dank

naturwissenschaftliche Forschung vs Glaube

PiusQuintus am 24.10.2008 10:06 schrieb:
[...] Zuerst unterstellst Du allen gläubigen Menschen pauschal Dummheit [...]
Vielleicht hat er bei bestimmten Personen sogar Recht damit.

Zumindest ich habe manche Personen für klüger (oder zumindest rationaler) gehalten, als einen relativ guten Bekannten wegen einem zynisch-sarkastischen Bild ohne vorherige Diskussion in den Wind zu schießen. Aber gut zu sehen, wer sich von dem Bild persönlich angesprochen fühlte, und damit genauso ironie-/sarkasmusresistent ist wie alle Personen denen er es früher immer vorgehalten hat.

Wie dem auch sei, offensichtlich habe ich mich in dieser Person genauso getäuscht, wie diese Person glaubte sich in mir getäuscht zu haben.
 
PiusQuintus am 24.10.2008 10:06 schrieb:
Gut, ich wollte es diplomatisch angehen, scheint aber nicht zu funktionieren....

Ich kommuniziere viel (sehr viel) mit gläubigen Menschen. Sowohl in meiner Familie (ja da gibts die auch und die fühlen sich durch mich nicht beleidigt, wohl aber unverstanden, was ihr gutes Recht ist) als auch außerhalb (mit den selben Reaktionen). Dazu gehören meine 10 Jahre ältere Schwester, Onkel und Tanten sowie weitere Verwandte 2. und 3. Grades, unser Ortspfarrer, mein BW-Geistlicher, Arbeitskollegen und Freunde um nur mal die Wichtigsten zu nennen.

Manchmal gerate ich jedoch durchaus an bestimmte Menschen, bei denen meine Äußerungen eine geradezu aversive Reaktion hervorrufen, die jedoch von anderen Menschen gleicher Glaubensausrichtung, Religions- und Institutionszugehörigkeit wiederum nicht so aufgefaßt wird. Hier nenne ich mal stellvertretend dich und meinen Schwager.

Du scheinst nunmal zu denken, daß ich Gläubige für dumm halte (was definitiv nicht der Fall ist und was ich auch versucht habe klarzustellen) daher meine nochmalige (und mehrmalige) Versicherung(!) auch hier in diesem Thread, daß ich meine Äußerungen, abseits deines persönlichen Empfindesn, nicht beleidigend meine und auch nicht so verstanden haben möchte. Wenn du das dennoch tust, sorry, aber das ist dann nicht mehr mein Problem.
Dein Bezug auf unsere Diskussion in "dem" anderen Thread zeigt übrigens, daß nicht ich hier beleidigt bin, sondern noch etwas in dir nagt. Ich habe dich ganz offen wieder hier begrüßt (belegbar) , weil ich eigentlich dachte daß du mit dem Thema durch bist.

Du mußt mich nicht mögen oder verstehen oder nachvollziehen können. Akzeptiere einfach daß es mich gibt und ich bin wie ich bin, denn nach deiner Auffassung bin ich ebenso nur ein Geschöpf deines Gottes und damit nach seinem Ebenbild erschaffen und nicht böse.

Wenn du möchtest entschuldige ich mich auch extra und separat noch mal jetzt und hier bei dir und allen anderen Gläubigen in diesem Forum und auf der Welt, die meine Äußerungen als beleidigend empfinden.
Reicht das jetzt oder muß ich mit einem Kreuz auf´m Buckel nach Rom?
 
Fanator-II-701 am 24.10.2008 10:41 schrieb:
Ich störe mich nicht an dem Menschen oder seinen Ansichten, sondern an seinem Verhalten bzw. seinen Äußerungen und seinem Auftreten. Ich gebe aber gerne zu, dass das höchst subjektiv ist- ebenso wie mein Auftreten stets einer subjektiven Einschätzung anderer unterliegt.
Wie dem auch sei, es ist offensichtlich, dass ich Dich nicht richtig verstanden habe (oder haben wollte). Ich bitte daher für meine Äußerungen und Anfeindungen um Entschuldigung.
 
Fanator-II-701 am 24.10.2008 10:41 schrieb:
....
Manchmal gerate ich jedoch durchaus an bestimmte Menschen, bei denen meine Äußerungen eine geradezu aversive Reaktion hervorrufen, .........................................

Nochmal kurz dazu: Das passiert mir auch manchmal bei anderen Themen, völlig unabhängig von der Glaubensproblematik, weswegen es falsch wäre, das an ausgerechnet diesem Thema festzumachen.

Das wäre übrigens ein gutes Beispiel über die Erklärbarkeit des Charakters inkl. Sympathie, Antipathie sowie Empathie im Zusammenhang mit Entfernungspsychologie (also insgesamt unerklärlichen Prozessen) nur auf Basis kommunikativer Verhaltensform ohne jeglichen sozialen Kontakt zu diskutieren.
 
PiusQuintus am 24.10.2008 10:58 schrieb:
Fanator-II-701 am 24.10.2008 10:41 schrieb:
Ich störe mich nicht an dem Menschen oder seinen Ansichten, sondern an seinem Verhalten bzw. seinen Äußerungen und seinem Auftreten. Ich gebe aber gerne zu, dass das höchst subjektiv ist- ebenso wie mein Auftreten stets einer subjektiven Einschätzung anderer unterliegt.
Wie dem auch sei, es ist offensichtlich, dass ich Dich nicht richtig verstanden habe (oder haben wollte). Ich bitte daher für meine Äußerungen und Anfeindungen um Entschuldigung.

Ok.
Es war auch nicht meine Absicht, dich anzufeinden oder gar aus der Community zu drängen. Das tat mir ehrlich leid damals.
Insofern hoffe ich einfach daß das Thema jetzt vom Tisch ist und wir ganz einfach hier weiter "streiten" können.
:)
 
Fanator-II-701 am 24.10.2008 11:10 schrieb:
Ok.
Es war auch nicht meine Absicht, dich anzufeinden oder gar aus der Community zu drängen. Das tat mir ehrlich leid damals.
Insofern hoffe ich einfach daß das Thema jetzt vom Tisch ist und wir ganz einfach hier weiter "streiten" können. :)
Das hoffe ich auch. :]
 
PiusQuintus am 24.10.2008 09:13 schrieb:
Ra-Tiel am 24.10.2008 09:11 schrieb:
PiusQuintus am 24.10.2008 09:01 schrieb:
Was Du ansprichst, ist die Theodizee-Frage und ich kann sie nicht beantworten- was den Glauben an den Gott, den Jesus verkündete, den liebenden Vater, nicht einfacher macht.
Oder zum logischen Schluss führt, dass eben nicht alles auf einen Gott zurückzuführen ist, sondern einfach anderen Zuständen (mitunter auch dem reinen Zufall) geschuldet ist.
Das ist durchaus legitim, und ich kann niemandem seinen Unglauben angesichts des Leids in der Welt verübeln. Aber meine persönlichen Erfahrungen sprechen, trotz allem schlechten, was auch mir persönlich widerfahren ist, für Gott.
Da gibts ja noch ein viel besseres Beispiel, ich glaube, es geht um Hiob.
Jedenfalls kommt Satan zu Gott und sagt, he, dieser Hiob ist ein wirklich netter Mensch und hat viel erreicht in seinem Leben und er huldigt dir (Gott), doch wenn du ihm alles nimmst, ihn in den Dreck stürzt und richtig fertig machst, dann wird er dir abschwören.
Gott sagt, ach ja, das wollen wir doch mal sehen, und lässt Hiobs Familie der Reihe nach hops gehen - was ich persönlich nicht gerade nett finde, weil Hiobs Familie kann ja schonmal gar nix dafür...
Treu nach dem Motto, der Herr gibts, der Herr nimmts, verliert Hiob jedenfalls nacheinander alles was ihm lieb und teuer ist und wird regelrecht zerstört. Und Satan sagt jedes Mal zu Gott, setz noch einen drauf, dann wird er dir abschwören.
Doch eins muss man Hiob lassen, er schwört Gott nicht ab und zur Belohnung für all sein Leid kommt er dann doch noch in den Himmel.

Also ich persönlich wäre an Hiobs Stelle wirklich sehr angep*#$t in dieser Situation, vor allem wenn ich erführe, dass es nur um eine Wette ging.


@yulkorn zum Thema absolute Wahrheit, warum IMHO Menschen nicht die absolute Wahrheit entdecken können:
2 Beispiele: Wir wissen ja noch nicht mal, welche Farbe UV-Licht hat, Bienen schon. Wir können es simulieren, aber wir werden es nie sehen.
Z.B. Vögel spüren (wahrscheinlich) das magnetische Feld unserer Erde und nutzen es als Orientierungshilfe, aber wir werden nie wie sie empfinden können.
Wir können ein Modell aufstellen, wie etwas sein könnte, wir können Beweise finden, aber wir werden die absolute Wahrheit eben nicht überblicken können, wenn sie Dinge enthält, die sich unseren Sinnen entziehen.
 
SCUX am 22.10.2008 21:31 schrieb:
aber viele glauben doch letztendlich nur das was Sie selbst an logisch sehn :-o

hmm? also glauben sie jetzt, oder verstehen sie?
ich weiß, dass es viele leute gibt, die einem glauben, das etwas logisch ist, auch wenn sie es nicht verstehen - aber dein satz hört sich nach was anderem an.

wenn man vor 100Jahren jemand erzählte das es möglich ist innerhalb von Sekunden eine Nachricht nach China zu schicken, stand man schon mehr als unglaubwürdig da.....

genaugenommen hätte er dir das geglaubt, schließlich gab es vor 100 jahren schon die ersten telegrafischen verbindungen und das einzige, was noch fehlt, war jemand, der die leitung baut ;)
(vielleicht erklärt man noch schneller die elektronenröhre/den verstärker)

aber selbst ein mensch von vor 200jahren würde dich nur so lange "ungläubig" dastehen lassen, wie er dir glauben muss.
wenn du im erklärst, wie die sache funktionieren könnte, sieht das ganze schon anders aus.

das meinte ich eigentlich garnicht personenbezogen, sondern in der Sache an sich....
wenn heute jemand sagt das er in der Lage ist mit geister zu sprechen kann das wohl keiner so schnell wiederlegen...dennoch glaubt man ihm nicht...

intuitiv legen die meisten dem "neuen" die beweispflicht auf - auch wenn sich drüber philosophieren lässt, ob eine neutrale haltung nicht angemessener wäre.

:top: und wohl die größten und meisten Weltreligionen basieren genau darauf!
ich frag mich nur wieso das heute nicht mehr funktioniert.....

vielleicht weil man mitlerweile einfach zu viele schlechte erfahrungen gemacht hat - es gibt genug untaten, die im namen diverser geister/götter/... vollbracht wurden. und vollbracht werden. dagegen gibt es arg wenig gute taten, die man heutzutage nicht einfach auch aus nächstenliebe und ganz ohne übernatürliche wesen machen kann - also im zweifelsfall finger weg, verschlimmert eher alles.
wobei es mal interessant wäre, ob das früher tatsächlich anders war. sicherlich hat man eher an geister&götter geglaubt, aber das heißt ja noch lange nicht, dass man auch an diesen neuen gott glauben muss.
aber es wird sich wohl kaum noch feststellen lassen, ob die leute anfangs jemandem mit 10 sinnvollen verhaltensregeln oder jemandem göttlichen auftrag hinterhergelaufen sind. (und der kult erst später entstannt - das klappt ja heute auch noch verzüglich, nur hängt man nicht mehr fanatisch am wort jesus, sondern an tokio hotel. ich geb offen zu: selbst als agnostiker, kirchenablehner und naturwissenschaftler seh ich da eine negativ trend :B )
 
PiusQuintus am 23.10.2008 12:41 schrieb:
Vernunftbegabt sind nur Menschen.

gibts für ersteres eine Definition und lässt sich das umkehren?


Du überschätzt den Einfluss der Kirche auf die Machthaber. ... Was dann aber im Zuge des Missionierens passierte, war gänzlich dem Zugriff der Kirche entzogen!

hat sie es überhaupt versucht?
wurde ein einzige herrscher für die schandtaten, die in seinem namen begangen wurden, exkommuniert?

oder landete ein nenneswerter teil der -nachweißlich aus für christen inakzeptablen quellen stammenden- vermögen in der hand der kirche?
 
SCUX am 23.10.2008 23:25 schrieb:
lucdec am 23.10.2008 23:07 schrieb:
Hatten wir nicht sowas?

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/astronomie/computermodell-die-anzahl-ausserirdischer-zivilisationen_aid_342348.html
mmh
Sie wurde 1960 von dem Astrophysiker Frank Drake aufgestellt und sieht so aus
sind wir wieder bei der belegbaren Wissenschaft die darauf basiert etwas zu behaupten und mit einem Weg der zusammengebastelt wird, bis er passt, bewiesen wird....
man gibt dem Kind einen Namen (bzw Formal) und schon steht was im Raum....

lies den artikel zu ende - die formel an sich macht durchaus einen gewissen sinn, WENN wir die faktoren bestimmen können, die in ihr eine rolle spielen.
 
PiusQuintus am 24.10.2008 08:33 schrieb:
Alles kommt letzlich von Gott.

was für einen sinn hat ein derart all umfassender gottesbegriff?
ich meine - wenn auch alles schlechte von gott kommt, gott einfach alles ist, dann ist das unterm strich nur noch ein anderes wort für universum.


PiusQuintus am 24.10.2008 08:37 schrieb:
An den tatsächlichen Fakten scheint das Interesse aber eher gering zu sein. Wie sonst könnte man das Interesse an Werken wie "Sakrileg" etc. erklären,

"illuminati" war wirklich gut ;)
aber wie "der schwarm" beweist, ist es genauso erfolgreich, wenn man naturwissenschaft durch den kakao zieht.

und, schlimmer, das man das, was da drin steht, für bare Münze nimmt?

hmmm - galileo mystery?


Was mich wiederum an die Geschichte vom besten Geheimdienst der Welt erinnert ...
Die Russen glauben es ist der Mossad,
Die Amis glauben es ist der Mossad,
Die Israelis glauben es ist nicht der Mossad
... und nur der Vatikan weiß, daß die Israelis recht haben.
;)
Sorry für ein wenig OT.
:-D
:top:
 
ruyven_macaran am 22.10.2008 19:47 schrieb:
daß das Ereignis durch Evolution eingetreten sei. Vor allem, da doch die Evolution als möglicher Weg nicht alternativenlos dasteht.

evolution ist ein prozess und als solcher keine grund für ein ereigniss, sondern eine ansammlung von ereignissen.
eine zeitliche abfolge von ereignissen kann also zur evolutionstheorie passen - oder nicht. letzteres ist "selten" ;), in ersterem fall beinhaltet die evolutionstheorie erklärungsansätze dafür, unter was für bedingungen der prozess so abgelaufen sein könnte - das ist aber schon nicht mehr der evolutionäre ablauf als solcher und natürlich sind da andere erklärungen denkbar.

Ich glaube, wir reden so ein bißchen aneinander vorbei. Als "Ereignis" bezeichne ich unseren heutigen Status quo von Tier und Mensch. Als Erklärung für dieses Ereignis, d.h. warum dieses Ereignis eingetreten ist bzw. auf welchem Weg dieses Ereignis eingetreten ist, stellt die Evolution als solche eine Erklärungsalternative dar.
Hierbei lassen wir noch ganz die Frage außer Acht, ob Evolution in diesem Sinne als Erklärung für unsere Existenz überhaupt in der Realität möglich ist. Dazu gleich noch mal etwas.

Dafür, daß man so reden kann, wie Du, muß man doch erst mal voraussetzen, daß Evolution wahr ist, daß über das Warum also kein Zweifel besteht. Erst dann läßt sich darauf hinweisen, daß das Ereignis ja eingetreten sei und sich deshalb alle Frage nach Wahrscheinlichkeiten erübrigen würden.

jein. wenn man etwas mit wahrscheinlichkeiten wiederlegen will, muss man sich erstmal darüber im klaren sein, welche statistischen regeln denn anwendbar werden. auf "gibts nicht" passt nunmal nichts.
also startet man mit der 0-hypothese "evolutionstheorie stimmt" und versucht die zu wiederlegen - erster versuch, statistische methoden: "wenn die evo.theo. stimmt, dann müsste ... es unmöglich sein, mit dem wissen unserer welt eine passende statistik aufzustellen. mist"

Das hat mich noch nicht überzeugt. Wieso sollte es unmöglich sein, mit dem Wissen unserer Welt eine passende Statistik aufzustellen, wenn die Evotheorie stimmt? Wo ist da der logische Zusammenhang?
Außerdem: Wenn es für genetische Mutationen möglich ist, Statistiken aufzustellen, müßte das letztlich auch möglich sein, für die Evolution als Ganzes Wahrscheinlichkeiten aufzustellen, wenn denn die Evotheorie stimmt.
Immerhin sind Zwischenstufen postuliert und deren Genom kann ausgelesen werden und mit dem notwendigen Wissen muß es möglich sein, Wahrscheinlichkeiten über einzelne Wege festzustellen, die die Evolution genetisch genommen haben könnte, um von der einen Art zur anderen zu kommen. Und selbst wenn sich das als zu schwierig herausstellen sollte, ist das doch noch kein Hinweis darauf, daß die Evolutionstheorie stimmt.

die mutationen, die die evolution letzten endes wirklich vorranbringen würden, wären mutationen am erbgut, die positive folgen für das individuum haben (eher selten, deswegen experimentell schlecht umsetzbar)
die kombination unterschiedlicher allele hat natürlich eine evolutionäre rolle: es werden die kombinationen selektiert und gefördert, die die meisten vorteile bringen.
wenn ich jetzt anfange, wild zu kreuzen und nach großen, gut wahrnehmbaren veränderungen zu gucken (wie das bei drosophila gemacht wurde), dann ist anzunehmen, dass ich primär die varianten als "neu" entdecke, die in der natur extrem selten weil nur eingeschränkt überlebensfähig sind.

Heißt das also, daß die "wahren" Evolutionsmutationen von Wissenschaftlern nicht entdeckt werden (können), weil die nur "wild kreuzen" und "nach großen, gut wahrnehmbaren Veränderungen gucken"? Wieso machen die das so falsch bzw. was ist in der Natur anders, das experimentell nicht nachvollzogen werden kann?
Und was heißt, daß die positiven Evolutionsmutationen "eher selten" sind? Heißt das, daß Wissenschaftler so viel und so lange kreuzen können, wie sie wollen, und diese Muattionen dabei nie finden, weil die eben "selten" sind? Wie selten? Wovon reden wir da?
Meine Frage wäre, wieviel länger z.B. bei der Fruchtfliege noch gesucht werden müßte bzw. wie anders müßte gesucht werden?

evolutionäre prozesse sorgen halt normalerweise dafür, dass ein organismus schon extrem gut an seine umgebung angepasst ist. ändert man was, ist das also meistens schlecht bzw. nur im kontext einer anderen umgebung gut. (z.b. gibt es auf einigen kleinen, abgelegenen inseln käfer mit verkrüppelten flügeln. eigentlich negativ, aber wenn man im flug sowieso nur aufs offene meer geweht wird ein vorteil)

Mit den Inseln hast Du mich auf eine Idee gebracht.
Hier meine anti-evolutionäre Hypothese (Tadaa!):
Wir kennen von dem chemischen Periodensystem, daß bei schwereren Atomen mitunter Lücken im Periodensystem auftreten, weil diese Atome nicht stabil sind. Es wird da von "Inseln des Möglichen" gesprochen, wenn es nach so einer Lücke wieder Atome gibt, die stabil sind.
Ich behaupte, daß unsere bekannten Tierarten genetisch gesehen "Inseln des Möglichen" darstellen. Wenn man das mal als Landkarte betrachtet, so stellen die Landmassen bestimmte Tierarten oder Gruppen dar, während sie von anderen Landmassen getrennt sind, so daß evolutionäre Übergänge an bestimmten Stellen unmöglich sind, wo das Wasser eben zu tief wird.
Was kannst Du an Beweisen anbringen, die diese Hypothese widerlegen?

Das ist eine interessante Aussage. Bedeutet das, daß der evolutionäre Schritt vom Affen zum Menschen viel unwahrscheinlicher wäre, also viel mehr Zeit in Anspruch nehmen müßte, als eine Veränderung vom Affenvorfahren zum Affen?

wenn der schritt gleich groß/schwierig ist (mess das mal...): prinzipiell ja - bezogen auf "unwahrscheinlich".
allerdings beginnt die skala weit unterhalb des niveaus eines heutigen bakteriums, unterschiede auf dem niveau der wirbeltiere dürften nicht gerade groß sein.
[...]

Das bringt mich auf einen neuen Gedanken. Die Unterschiede auf dem Niveau der Wirbeltiere dürften relativ gesehen nicht gerade groß sein, sagst Du. Beim Menschen haben wir ja nun die Mechanismen der Selektion außer Kraft gesetzt durch die Zivilisation. Wenn nun der Weg vom Affen zum Menschen genetisch möglich gewesen sein soll, ist es dann nicht prinzipiell auch denkbar, daß sich heute auch wieder Menschen zum Affen zurückentwickeln könnten, bzw. daß solche Mutanten auftreten?


deswegen lässt sich die regel auch nicht auf historische daten anwenden - wir haben keinerlei maß für die (un)wahrscheinlichkeit eines bestimmten fortschritts und da wir nur wissen, dass er genau einmal eingetreten ist, können wir auch nichts dazu sagen, wie oft er hätte nicht eintreten sollen/wie oft er noch nicht eintreten muss, bis er die angemessenen X von XXXX... male eingetreten ist.

"Da wir nur wissen, daß er genau einmal engetreten ist", sagst Du. Wir "wissen" das? Ist das nicht genau das, was ich der Evolutionstheorie vorgeworfen habe? Daß sie mit der zirkulären Logik kommt, die Evolution ist wahr, daher MUSS es ja irgendwie auf evolutionärem Wege passiert sein, egal wie? Und egal was dann nur irgendwie mit diesen und jenen Annahmen und Zusätzen aufgetürmt wird, MUSS es dann ja irgendwie so passiert sein.
Ganz so als ob man nicht mal dazu in der Lage ist, wenn schon nicht die genaue Wahrscheinlichkeit, so doch Vermutungen über die Wahrscheinlichkeit anzustellen anhand der Menge an Annahmen und Situationskomponenten und Zeitdauern, die man postulieren muß, damit einen evolutionäre Entwicklung denkbar erscheint.

Ich denke, auch wenn man verständlicherweise innerhalb der Theorie davon ausgeht, daß das Leben entsprechend der Theorie entstanden ist, so muß man sich dennoch den Wahrscheinlichkeiten stellen. Wenn dafür kein genaues Maß vorhanden ist, muß man Vermutungen anstellen. Man kann nicht einfach alles mögliche immer weiter postulieren und auftürmen, einfach mit der Begründung, daß es ja irgendwie so passiert sein MUSS.



Bei diesem Ganzen wird einem allerhand abverlangt, das man einfach so glauben soll.

nuja - in dem fall war das auch eine möglichkeit, die ich mir aus den fingern gesogen habe um zu zeigen: selbst das ist möglich. und nur weil es unwahrscheinlich erscheint, kann es trotzdem passiert sein.

"Kann es trotzdem passiert sein"? Hinsichtlich dieser Frage bin ich gespannt, was Du auf meine Hypothese von den "Inseln des Möglichen" sagst.
 
ruyven_macaran am 24.10.2008 20:17 schrieb:
SCUX am 23.10.2008 23:25 schrieb:
lucdec am 23.10.2008 23:07 schrieb:
Hatten wir nicht sowas?

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/astronomie/computermodell-die-anzahl-ausserirdischer-zivilisationen_aid_342348.html
mmh
Sie wurde 1960 von dem Astrophysiker Frank Drake aufgestellt und sieht so aus
sind wir wieder bei der belegbaren Wissenschaft die darauf basiert etwas zu behaupten und mit einem Weg der zusammengebastelt wird, bis er passt, bewiesen wird....
man gibt dem Kind einen Namen (bzw Formal) und schon steht was im Raum....

lies den artikel zu ende - die formel an sich macht durchaus einen gewissen sinn, WENN wir die faktoren bestimmen können, die in ihr eine rolle spielen.

Wie wir hier festgestellt haben, läßt sich für Evolution keine Wahrscheinlichkeit angeben. Das heißt also, daß auch das "fl" aus seiner Formel, also der Anteil der Planeten, auf denen sich Leben entwickelt hat, unbekannt ist.

Allerdings muß er ja Vermutungen vornehmen, auch für "fl", um auf so eine genaue Zahl zu kommen. Wenn sich aber nun für die Evolution als Ganzes Vermutungen über deren Eintrittswahrscheinlichkeit aufstellen lassen, wievielmehr muß es dann möglich sein, für die kleinen Erklärungen und Annahmengebäude Vermutungen über deren Wahrscheinlichkeit aufzustellen.

Dann muß es doch auch statthaft sein, sie als unwahrscheinlich zu verwerfen, oder?
 
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