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    Vielen Dank

Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

Ich les hier immer nur "Ich zahle bereits 150 Euro" etc.
Es geht hier aber nicht um das was ihr zahlt, sondern um das was der Staat zahlt.

Jeder Student kostet Geld. Studenten die nicht ernsthaft studieren kosten mehr Geld.

Es geht hier darum diesen Bildungs-Schmarotzern in die Tasche zu greifen, Studenten die im 8. Semester noch Prüfungen aus dem 4. Semester am Ar+++ haben. Studenten die mal ein lockeres Sommersemester einschieben, Studenten die Studenten sind weil sie nicht wissen was sie sonst machen sollen. Studenten die nach dem 2. Semester rausfliegen weil sie nicht anständig gelernt haben. Studenten die Prüfungen schieben weil sie zu faul sind und deshalb länger studieren. Das kostet alles Geld.

Ich kannte genug solcher Studenten und ich habe auch viele von ihnen nach dem 2. Semester nie wieder gesehen. Der Satz den sie am häufigsten gebrauchen "Hatte keine Lust auf arbeiten".

Im späteren Leben kostet jede Fortbildung Geld, viel mehr Geld. Also warum sollte ein Studium nichts kosten? I.d.R. hat man sich bis dahin 13 Jahre durchschmarotz, ausreichend oder?

Studiengebühren, sind voll OK!

MfG
Weeper
(Student im letzten, verdammt anstrengenden, Prüfungszeitraum)
 
AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

Weeper_1 am 26.01.2005 19:24 schrieb:
Jeder Student kostet Geld. Studenten die nicht ernsthaft studieren kosten mehr Geld...

...Ich kannte genug solcher Studenten und ich habe auch viele von ihnen nach dem 2. Semester nie wieder gesehen.
aha... und was für kosten verursachen die dann, wenn die gar nicht da sind...? :rolleyes: im grunde ist deren bisheriger semesterbeitrag ja beinah schon eine zusatzeinnahme für die uni...
 
AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

Herbboy am 26.01.2005 19:29 schrieb:
Weeper_1 am 26.01.2005 19:24 schrieb:
Jeder Student kostet Geld. Studenten die nicht ernsthaft studieren kosten mehr Geld...

...Ich kannte genug solcher Studenten und ich habe auch viele von ihnen nach dem 2. Semester nie wieder gesehen.
aha... und was für kosten verursachen die dann, wenn die gar nicht da sind...? :rolleyes: im grunde ist deren bisheriger semesterbeitrag ja beinah schon eine zusatzeinnahme für die uni...

Das ist schon sehr populistisch betrachtet.
Du musst nur mal annhemen, dass für diesen nicht anwesenden Student ein anderer nicht genommen wurde weil die Studienplätze vergeben waren.
Spielt man das Spiel weiter geht es um Sozialversicherungsbeiträge. Einfach um die Opportunitätskosten die dadurch entstehen, dass der dieser Student (nicht) studiert anstatt zu arbeiten.

Wie immer gilt Ausnahmen bestätigen die Regel, der könnte ja auch arbeitslos sein etc. pp.

Mir geht einzig und alleine darum, dass diese Studiengebühren eine gute Sache sind weil es eben einige dieser schwarzen Schaafe davon abhält zu studieren. Es ist auch wichtig die beiden Geldbeutel (Student, Staat) getrennt zu betrachten.

Mich wunder irgendwie das in diesem Zusammenhang noch nicht das Wort Kopierschutz oder Raubkopieren gefallen ist. Das ist im Prinzip nichts anderes. Die Mehrheit der guten Jungs müssen auf Grund einer Minderheit für etwas bezahlen das vorher "billiger" war bzw. werden evtl. daran gehindert ein gewisses Angebot wahrzunehmen.

MfG
Weeper
 
AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

Weeper_1 am 26.01.2005 19:24 schrieb:
Ich les hier immer nur "Ich zahle bereits 150 Euro" etc.
Es geht hier aber nicht um das was ihr zahlt, sondern um das was der Staat zahlt.

Jeder Student kostet Geld. Studenten die nicht ernsthaft studieren kosten mehr Geld.

Es geht hier darum diesen Bildungs-Schmarotzern in die Tasche zu greifen, Studenten die im 8. Semester noch Prüfungen aus dem 4. Semester am Ar+++ haben. Studenten die mal ein lockeres Sommersemester einschieben, Studenten die Studenten sind weil sie nicht wissen was sie sonst machen sollen. Studenten die nach dem 2. Semester rausfliegen weil sie nicht anständig gelernt haben. Studenten die Prüfungen schieben weil sie zu faul sind und deshalb länger studieren. Das kostet alles Geld.

Ich kannte genug solcher Studenten und ich habe auch viele von ihnen nach dem 2. Semester nie wieder gesehen. Der Satz den sie am häufigsten gebrauchen "Hatte keine Lust auf arbeiten".

Im späteren Leben kostet jede Fortbildung Geld, viel mehr Geld. Also warum sollte ein Studium nichts kosten? I.d.R. hat man sich bis dahin 13 Jahre durchschmarotz, ausreichend oder?

Studiengebühren, sind voll OK!

MfG
Weeper
(Student im letzten, verdammt anstrengenden, Prüfungszeitraum)

Es geht aber irgendwie schon darum was ein Student zahlt, denn für jemanden der bereits bafög kassiert ist eine Studiengebühr ein echtes Problem und ob dann die ganzen faulen Studenten verschwinden bezweifle ich einfach mal. Ich sehe das ganze eher so, dass wenn man in Deutschland Studiengebühren bezahlen muss werden einfach viele potenzielle Studenten ausgeschlossen und das nicht aus dem Grunde weil sie zu doof sind oder sonstwas, sondern einfach weil studieren für sie zu einem Luxusartikel wird den sie sich nicht leisten können. Die folge davon könnte sein das die Universitäten dann wohl sehr leer werden könnten. :rolleyes:
Zudem sehe ich ein Studium auch nicht wirklich als eine Fortbildung, es ist eher eine sehr intensive Ausbildung die nötig ist um das Studierte auch sicher im späteren Job anwenden zu können. Eine Fortbildung hingegen ist für mich wtwas was dir Tipps&Tricks zu deinem Beruf gibt, den du bereits erlernt hast, aber gerne noch gerne genauer kennen möchtest um chancen auf eine Beförderung zu haben oder um wieder eine Arbeitsstelle erhalten zu können (falls man Arbeitslos ist, da sollte aber eine Fortbildung auch umsonst sein imho)
Zudem 13 Jahre lang schmarotzen: Ich finde nicht wirklich das Schüler 13 Jahre lang dem Staat auf der Tasche liegen. Es ist eher eine Symbiose zwischen Schülern und Staat. Der Staat sorgt für eine gute Grundausbildung an den Schulen und im Gegenzug stellen die Schüler nach ihrer Schulzeit ihr Wissen dem Staat zur Verfügung indem sie für den Staat arbeiten oder forschen und dem Staat somit zu Wirtschaftlichem erfolg führen. Man könnte aber auch die Schule kostenpflichtig machen und alle wieder mit 12 Jahren anfangen in irgendwelchen Minen zu arbeiten um uns ein wenig trocken Brot und Wasser zu verdienen :rolleyes:


mfg,
xMANIACx
 
AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

Weeper_1 am 26.01.2005 19:56 schrieb:
Herbboy am 26.01.2005 19:29 schrieb:
Weeper_1 am 26.01.2005 19:24 schrieb:
Jeder Student kostet Geld. Studenten die nicht ernsthaft studieren kosten mehr Geld...

...Ich kannte genug solcher Studenten und ich habe auch viele von ihnen nach dem 2. Semester nie wieder gesehen.
aha... und was für kosten verursachen die dann, wenn die gar nicht da sind...? :rolleyes: im grunde ist deren bisheriger semesterbeitrag ja beinah schon eine zusatzeinnahme für die uni...

Das ist schon sehr populistisch betrachtet.
sicher, aber deine argumente auch von wegen "viele faule studenten"... es gibt immer zwei seiten, und wenn einer nicht anwesend ist oder klausuren schiebt kann das auch andere gründe haben, siehe unten... sicher, es gibt auch faule, die evtl. durch ne gebühr mehr einsatz liefern...

aber dass faule anderen den platz wegnehmen sehe ich NICHT so, denn die beschränkung an studienplätzen werden ja davon abhängig gemacht, wie voll die hörsääle sind und wie überlastet die lehrstühle wg. betreuung, klausuren usw. sind - "faule" stundenten aber belasten diese kapazitäten ja gar nicht. gut, wenn die beschränkungen verzögert angepasst werden, dann stimmt das schon zum teil.



Mir geht einzig und alleine darum, dass diese Studiengebühren eine gute Sache sind weil es eben einige dieser schwarzen Schaafe davon abhält zu studieren. Es ist auch wichtig die beiden Geldbeutel (Student, Staat) getrennt zu betrachten.
ich finde das auch o.k., wie ich mehrfach postete, nur halt nicht so plötzlich. ich selber kenne genug, die gerade so hinkommen mit studium und geld, und weil die nebenbei arbeiten müssen schaffen die eben ihr grundstudium, das man in 4 semestern schaffen kann, frühestens in 6, verhauen manche klausuren, können zu vielen vorlesungen gar nicht hingehen... diese leute müßten dann NOCH mehr arbeiten, bräuchten NOCH länger und stünden dem arbeitsmarkt als akademiker noch später zur verfügung. oder sie geben auf und suchen sich mit 24 ne ausbildung, haben dann quasi 3-4 jahre gehalt verschenkt, zeit ihres lebens weniger gehalt als mit abschluss UND zahlen somit auch weniger ein in die sozialkassen. ich finde, man sollte akademiker erst nach abschluss des studiums ihre "gebühren" abzahlen lassen, wie oben gesagt zB ne sondersteuer auf das einkommen, die direkt an die unis geht.

der staat hat ja trotz der hohen kosten im endeffekt immer noch einen gewinn durch akademiker, nur sind die etats/einnahmen halt so strikt getrennt, dass der gewinn durch akademiker nicht den unis zu gute kommt und der eindruck ensteht, dass das bildungssystem mehr kostet als es einbringt...
 
AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

...ne sondersteuer auf das einkommen, die direkt an die unis geht.

Gegen sowas hätte ich persönlich auch nichts, da so jeder immernoch die gleiche Chance auf ein Studium hat und einem Schüler nicht schon vor dem Studium die Chance auf eben so eines genommen wird. Es wäre sicher auch nicht schlecht, da Universitäten so einen gewissen Geldschub bekämen den sie sicher gut gebrauchen können (an meiner Uni wurden z.B. schon einige Studiengänge auf andere Universitäten verschoben bzw. ganz gestrichen). Zudem denke ich das eine Sondersteuer für Akademiker durchaus tragbar ist, da Akademiker ja i.d.R. mehr verdienen.
 
AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

Ich glaube da wurde Pandoras Kiste geöffnet :-D

Die Auswirkungen dieser Regel wird man wohl erst greifen können wenn die Gebührenkataloge festehen. Zudem bin ich der Meinung bzw. ich hoffe, dass bei der Höhe der Studiengebühren die jeweilige finanzielle Situation des Einzelnen berücksichtigt wird.

Nur weil das BAFöG jetzt gerade reicht, heisst es noch lange nicht das mit der Studiengebühr nicht mehr reicht. Ich gehe von Anrechnungsverfahrung oder von Änderungen der Bemessungsgrundlage aus.

Sollte dieses Gesetz allerdings die Zweiklassengesellschaft am Bildungsmarkt einführen bzw. verstärken dann ist das von Grund auf falsch. In diesem Fall würde sich auch meine Meinung zu diesem Thema grundlegend ändern.

Fakt ist, es kommen Gebühren. In welcher Höhe das weiß im Moment noch niemand so genau

MfG
Weeper
 
AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

cbw249 am 26.01.2005 19:02 schrieb:
aph am 26.01.2005 18:31 schrieb:
RevanAtreides am 26.01.2005 15:54 schrieb:
Also ich finde Studiengebühren sinnvoll, da dadurch die Qualität des Studiums steigt und dies letztendlich auch das Geld wert ist.
Für die unterprivilegierten Klassen gibt es ja immer noch Stipendien oder Stiftungen, sodass Gebühren imho sozial verträglich wären.

Zum Ersten: Woher das Geld für die Qualitätssteigerung kommt, ist nicht wichtig. Dass welches kommen muss, ist klar. Kann aber auch aus der Politik kommen - immerhin reden ja alle davon, mehr Geld für die Bildungs ausgeben zu wollen. Sollen sie mal!

Zum Zweiten: Das wäre nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Stipendien und Stiftungen erfassen nur die aller-untersten. Das Problem der geringeren Bildung abhängig vom sozialen Status geht aber durch alle Schichten.

Mittelschichtler studieren weniger als Oberschichtler, Kinder von Working Poors noch weniger. Diese Hemmnisse müssen so weit wie möglich neutralisiert werden, statt sie mit pauschalen Gebühren noch zu erhöhen.

So auch wenn mich jetzt die Studentenschaft hier nicht leiden kann, aber hier mal meine Meinung:
Solange jeder Fortbildungsmaßnahme (keine Qualifizierungsmaßnahmen) egal ob sie im Handwerk oder im Dienstleistungssektor sein möge, aus der eigenen Tasche bezahlt werden muss sind Studiengebühren für langzeit- oder normal Studierende vollkommen verträglich und es wird keiner benachteiligt.
Kinder schaut mal über den Tellerrand der BRD und guckt euch mal in Europa um !?!

toblu
cbw249

ein sehr schönes beispiel für die Wirkung von studiengebühren bietet uns das "land of the free and home of the brave" (USA). dort haben die exorbitanten studiengebühren zwar einerseits die renommiertesten universitäten der Welt mit einer ebenso luxuriösen ausstattung (auch personell) bewirkt, andererseits ist es dort kindern von arbeiterfamilien ohne den Glücksfall eines stipendiums unmöglich zu studieren.
mir is schon klar, dass es in deutschland um sehr viel kleinere Gebühren geht und dass daher auch die folgen längst so schlimm wären, die richtung bleibt aber: studiengebühren gefährden eines der höchsten güter dieses landes, die kostenlose möglichkeit einer guten schulischen ausbildung.
die vorteile der gebühren die insbesondere von herr rürup häufig propagiert werden sind zwar nicht von der hand zu weisen, wiegen aber längst nicht so stark. Ich bin durchaus bereit nach meinem studium für einen dann besseren beruf zu bezahlen, aber eben erst danach und auch nur wenn ich einen solchen beruf bekomme.
das problem bleibt: durch studiengebühren wird die gewünschte bildungselite eher eine finanzielle, was garantiert keine verbesserung wäre...
 
AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

Herbboy am 26.01.2005 19:12 schrieb:
cbw249 am 26.01.2005 19:02 schrieb:
So auch wenn mich jetzt die Studentenschaft hier nicht leiden kann, aber hier mal meine Meinung:
Solange jeder Fortbildungsmaßnahme (keine Qualifizierungsmaßnahmen) egal ob sie im Handwerk oder im Dienstleistungssektor sein möge, aus der eigenen Tasche bezahlt werden muss sind Studiengebühren für langzeit- oder normal Studierende vollkommen verträglich und es wird keiner benachteiligt.
Kinder schaut mal über den Tellerrand der BRD und guckt euch mal in Europa um !?!

cbw249
wie ich schon sagte: gebühren o.k., aber doch nicht von einem tag auf den anderen! was meinst du, wie viele bald ihr abi machen, diese nur, weil sie studieren wollten und nun feststellen, dass sie das wohl nicht mehr bezahlen können?! die dürfen sich jetzt ne ausbildung suchen gehen... und auch viele, die jetzt schon im studium sind, dürften das studium evtl. aufgeben bzw. müssen nebenbei noch mehr arbeiten, so dass die dann länger für's studium benötigen.
Von heute auf morgen wird es keine Gebühren geben, weil keiner der geklagten Bundesländer einen fix und fertigen Plan in der Tasche hat.
Nächstes Problem:
"Länger arbeiten und früher in Rente gehn?" Die meisten Sudenten sind zu alt wenn sie ihre ausbildung mal beendet haben (was auch teilweise an den langen Lehrplänen liegt). Denn wenn sie dann Fertig sind um die 30 und es fehlen dann effektiv 10-15 Jahre beiträge für die Sozialkassen.

cbw249
 
AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

Nach der 17. Sozialerhebung von DSW / HIS ergibt sich ein Wandel in der sozialen Struktur der Studierenden. Daraus ergibt sich, dass vermehrt Studenten aus höheren Schichten studieren bzw. dass sich der Anteil Studierender aus mittleren oder niedrigen Schichten über die letzten Jahre deutlich verringert hat.

Sch.... auf diese Sozialerhebung ! Ich bin nu fast jeden Tag wegen meiner Freundin an der Uni und weder sie noch die Leute mit denen sie dort zu tun hat (Sie ist Trainerin beim Hochschulsport,hat also nen ganz schönen Durchsatz) würde ich als "neureich" bezeichnen. Ganz normale Mittelschicht.


Geh mal davon aus, das auch sozial benachteiligte Personen was aus ihrem Leben machen wollen. Was Ihnen jetzt schwer gemacht wird.
Es liegt nicht an den Studiengebuehren (die erst in den 60'ern abgeschafft wurden), dass die Zahlen von sozial schwaecheren Studenten seit ueber 20 Jahren sinken.
[/quote]

Genau ! Und die Studiengebühren machen für den Rest, der noch studieren möchte alles besser oder wie ?
 
AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

ich find studiengebühren gut, denn wo kommen wir denn ihn wenn es alles umsonst gibt.
 
AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

Von heute auf morgen wird es keine Gebühren geben, weil keiner der geklagten Bundesländer einen fix und fertigen Plan in der Tasche hat.

Bayern - Wintersemester 2005
Bremen - so schnell wie möglich, wahrscheinlich auch wie Bayern
Niedersachsen u.s.w. schliessen sich an

Wie war das mit " nich von heut auf morgen" !?

Die haben alle sehr wohl ihre Pläne in der Schublade ! Wenn´s ums Geld einnehmen geht !!!

Es gibt aber noch keine Pläne für die vielgepriesenen Bildungskredite u.s.w., Bafög-Regelung müsste jetzt auch nnoch mal überdacht werden, aber das wurde dann ja wohl erstmal grosszügig auf später verschoben. Erstmal kassieren !
 
AW: Jetzt ist es soweit: Studiengebühren! Deutschland geht den Bach runter!

Lord-of-the-Shit am 26.01.2005 12:35 schrieb:
Hallo!

Habe gerade gehört, dass das Bundesverfassungsgericht das allgemeine Studiengebührenverbot nun endgültig gekippt hat. Eine der Begründungen für die Nichtkompetenz des Bundes: ein Verbot sei nicht vonnöten zur Wahrung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Deutschland!
Von wegen: Ein Durchschnittsstudent hat im Monat ca. 750 € (und das ist meines Erachtens schon ganz schön viel; die Erfahrungen in meinem Bekanntenkreis bestätigen eher ~600 €)zur Verfügung. Wenn ich nun pro Semester 500 € zahlen soll (soll z.B. in Hannover so sein), und mir stehen monatlich 600 € Unterhalt zur Verfügung, dann sind das monatlich ca. 83,3 €, die ich von meinen 600 € Unterhalt für Studiengebühren aufwenden muss (die normalen Verwaltungskosten von ca. 200 - 250 € pro Semester kommen ja auch noch dazu, die will ich aber mal aus der Rechnung rauslassen). Das sind dann (ohne Verwaltungskosten) ca. 13,8!!!!% meines mir monatlich zur Verfügung stehenden Einkommens! Und das sollen immer noch gleichwertige Lebensverhältnisse sein gegenüber Studenten, die in den SPD - regierten Bundesländern leben und (zumindest noch) keine Studiengebühren zahlen sollen!!????
Irgendwas stimmt da nicht, und wenn das wirklich durchgesetzt wird, dann geht Deutschland wirklich den Bach runter. Man muss sich überlegen, dass Studenten ja während ihres Studiums bereits auf Einkommen verzichten; ferner müssen sie, wenn sie denn durch die Gebühren gezwungen werden sollten, einen Kredit aufzunehmen, nach ihrem Studium noch eine ganze Zeit lang diesen Kredit abzahlen; und dann bleibt immer noch die Gefahr, nach dem Studium eventuell arbeitslos zu werden.
Fazit: Die Studentenzahl würde bzw. wird sich extrem verringern., weil sich niemand mehr ein Studium leisten kann. Langfristig wird Deutschland die erhoffte "Bildungselite" fehlen, weil schlicht und einfach nur noch wenige studieren werden.

Es bleibt wirklich nur eins zu sagen: Es ist traurig, was mit Deutschland passiert. Irgendwann wird es die Konsequenzen dafür tragen müssen!

Was meint ihr dazu?

wurde sicher schon mal gesagt, bin aber zu faul den kompletten thread durchzulesen:

was du anscheinend komplett vergisst, ist die möglichkeit das ganze über ein zinsloses (oder zumindest extrem niedrig verzinstes) darlehen zu finanzieren, das auch erst zurück gezahlt werden muss, wenn man finanziell dazu in der lage ist, sprich einen akkuraten job hat - ganz ähnlich wie das übrigens beim bafög schon lange der fall ist.

wenn man jetzt also von einer maximalen studienzeit von 12 semestern ausgeht - dann sind das bei avisierten 500 €/ semester, gerade mal 6000 €.
fände ich also nicht ganz so dramatisch.

zum (höchstwahrscheinlich) häufig genannten argument der 2-klassen-(bildungs-) gesellschaft:
das kann man auch genau andersherum sehen, denn während der studienzeit werden/ wurden wir studenten von der arbeitenden bevölkerung subventioniert, auch von denen die eben zu der zeit nicht angefangen haben zu studieren, sonderen bereits in lohn und brot stehen - aus sicht derer dürfte es nur allzu gerecht sein, wenn wir für unseren "bildungsvorsprung" dann wenigstens ein klein wenig bezahlen.

zum schluss noch ein rein praktisches argument:
die unis sind eben pleite - wo soll denn das geld herkommen, an anderer stelle zu sparen scheint ja fast nicht mehr möglich - zumindest nicht in solchem masse wie es nötig wäre.

dass das ganze natürlich keine auswüchse annhemen darf, also dass beispielsweise "unrentable" studiengänge vernachlässigt, oder gar geschlossen werden - muss natürlich gewährleistet sein.
 
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Halte Studiengebühren in diesen Höhen für nicht akzeptabel. Aber mit der Chancengleichheit gehts in diesem Land ja immer mehr bergab. Nebendem werden Leute die gegen solche Missstände was unternehmen wollen, von einer immer größer werdenden Anzahl von "Doof"bürgern & liniengetreuen Allesabnickern nur noch als Querulanten und Spinner abgetan.

Bin mal gespannt, wie die Statistiken in ein paar Jahren aussehen werden, hinsichtlich derjenigen Studenten aus reichem Elternhaus gegenüber der dann wahrscheinlich immer geringeren Anzahl von Studenten aus nicht so priviligierten Familien.
Die Chance aus seinem Leben was zu machen, sollte nicht mit dem sozialen Status der Eltern zusammenhängen bzw. schon vor Beginn des Lebens zu Nichte gemacht werden.
 
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Schon mal überlegt, das diese 500 Euro vielleicht nur der Anfang sind.
Kritiker befürchten, das in den nächsten 5 Jahren die Gebühren auf bis zu 2500 Euro pro Semester ansteigen.

Jetzt sagen die Bundesländer natürlich erstmal "Nein,auf keinen Fall ! Es gibt nen Höchstsatz !"
Nur, wer legt den fest ? Der Bund sicher nicht ! Die haben ja auch festgelegt, dass das Erststudium kostenlos ist. Und wie lange dieser Beschluss standhielt, sehen wir ja jetzt.
 
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Bonkic am 27.01.2005 10:08 schrieb:
was du anscheinend komplett vergisst, ist die möglichkeit das ganze über ein zinsloses (oder zumindest extrem niedrig verzinstes) darlehen zu finanzieren, das auch erst zurück gezahlt werden muss, wenn man finanziell dazu in der lage ist, sprich einen akkuraten job hat - ganz ähnlich wie das übrigens beim bafög schon lange der fall ist.

wenn man jetzt also von einer maximalen studienzeit von 12 semestern ausgeht - dann sind das bei avisierten 500 €/ semester, gerade mal 6000 €.
fände ich also nicht ganz so dramatisch.

Soweit ich weis wurde zwar des öfteren von solchen Krediten gesprochen, aber wirklich anbieten will sie keiner. Die Landesbanken wollen sie nicht anbieten (evtl. erst durch einen Zwang).

Geschäftsbanken wären nur bereit zinsgünstige (nicht zinsfreie) Darlehen an Studenten in Studiengängen mit geringen Risiko (hohe Wsk, einen Job zu finden) zu vergeben.

Also Philosophie-Studenten sind da auf einem schlechten Weg.

Über solche Maßnahmen muss vor der Einführung nachgedacht werden und nicht ers danach.
 
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Slury am 27.01.2005 09:36 schrieb:
ich find studiengebühren gut, denn wo kommen wir denn ihn wenn es alles umsonst gibt.

Bravo.
Bislang das beste Argument in der Diskussion!
:-D
 
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HellBull am 27.01.2005 10:29 schrieb:
Bin mal gespannt, wie die Statistiken in ein paar Jahren aussehen werden, hinsichtlich derjenigen Studenten aus reichem Elternhaus gegenüber der dann wahrscheinlich immer geringeren Anzahl von Studenten aus nicht so priviligierten Familien.
Die Chance aus seinem Leben was zu machen, sollte nicht mit dem sozialen Status der Eltern zusammenhängen bzw. schon vor Beginn des Lebens zu Nichte gemacht werden.

Da sind wir doch schon längst! Die Weichen für den Weg auf einen geringqualifizierten Bildungsweg werden in Dt. schon viel früher gestellt.

z.B. durch zu geringe Betreuung in Kindergarten und in der Grundschule, da werden die Grundlagen gelegt. Das Problem ist meiner Meinung nach in erster Linie kein finanzielles. In anderen Ländern (USA, GB, Australien) sieht man, dass trotz Studienbebühren sozial schwächere Schichten nicht so benachteiligt sind wie in Deutschland.
 
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baal512 am 27.01.2005 10:32 schrieb:
Kritiker befürchten, das in den nächsten 5 Jahren die Gebühren auf bis zu 2500 Euro pro Semester ansteigen.

nicht kritiker befürchten das, der diw- chef befürwortet eine sukzessive anhebung auf diese niveau.
sollte er recht behalten (wovon ich nicht ausgehe) hätten wir eine 2. apo.
 
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Bonkic am 27.01.2005 10:08 schrieb:
zum schluss noch ein rein praktisches argument:
die unis sind eben pleite - wo soll denn das geld herkommen, an anderer stelle zu sparen scheint ja fast nicht mehr möglich - zumindest nicht in solchem masse wie es nötig wäre.

Ja ... "scheint". Aber auch nur das. Unsere Gesellschaft ist reich, auch wenn der Staat davon immer weniger sieht. Gibt ja genügend Vorschläge zur Anhebung der Erbschaftssteuer oder Wiedereinführung der (zu bürokratischen) Vermögenssteuer, oder zur angemesseneren Besteuerung von Spekulationsgewinnen. Gleichzeitig reden die Politiker davon, dass mehr für die Bildung getan werden müsse. Schröder sagt ja gerne, dass dafür mehr Geld ausgegeben werden müsse. Richtig!

Siehst du - und daher kann das Geld kommen. Es ist eine Lüge, Deutschland sei zu arm. Andere Industriestaaten geben viel mehr Geld für Bildung aus. Traurig.
 
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