AW: Studiengebühren sind gut!
Wie es in Österreich ist, weiß ich tatsächlich nicht. Kannst du ne Seite verlinken, die deine Behauptungen über gestiegene Absolventenzahlen und kürzere Studienzeiten stützen?
Über die Schweiz gibt es gerade aktuell diesen
Spiegel-Artikel. Das möchte ich in Deutschland wirklich nicht sehen.
Zitate:
Zur Relevanz der Finanzierung über Gebühren:
Der Anteil der Studiengebühren an der Gesamtfinanzierung der Hochschulen ist nicht sehr hoch. "Die Studiengebühren kommen in Prozentbereichen für die Finanzierung der Hochschulen auf.
Zu Stipendien:
Allerdings kommen nur die wenigsten an ein solches Stipendium heran. Lisa Malkeis studiert als angehende Schweizer Primarlehrerin an einer Pädagogischen Hochschule und bekommt kein Stipendium, weil "meine Eltern knapp über der Grenze sind". Es sollte "einfacher sein, Stipendien zu kriegen", meint Lisa Malkeis.
Besser fänd ich da schon folgenden Teil des Schweizer Systems:
Darüber hat die Schweiz eine Art "kantonaler Finanzausgleich" zwischen den einzelnen Kantonen eingerichtet - ebenfalls eine wesentliche Säule zur Finanzierung des Hochschulsystems. So einen Finanzausgleich fordern auch in Deutschland einige Bildungspolitiker, die ihre Bundesländer finanziell benachteiligt sehen, weil dort besonders viele Studenten aus anderen Bundesländern studieren.
...
In diesem Fall muss der Kanton, aus dem der Student stammt, Geld an jenen Kanton überweisen, in dem sich der Student eingeschrieben hat.
Hmm, möglicherweise hast du da was falsch verstanden. Mit den Studiengebühren kann man ganz sicher nicht die Unis finanzieren.
In Ö kostet ein durchschnittlicher Student rund 45.000€ für sein Studium (fürs Ganze, nicht pro Jahr). Allein dadurch wird schon klar, daß man diese Kosten so nicht auf die Studenten abwälzen kann, weil sich das bis auf eine verschwindende Minderheit
niemand leisten kann.
Der Sinn einer Studiengebühr ist, daß einerseits die Studiedauer reduziert wird, weil man eben einiges zahlen muß und sich daher beeilt und nicht den Schlendrian zum Vorschein kommen läßt.
Dazu kommt, daß dadurch die "Orchideenfächer" zurückgehen. Viele studieren einfach, weil sie nicht wissen, was sie sonst machen sollten und auf arbeiten eigentlich keinen Bock haben. Die studieren dann irgendeinen Müll wie Theaterwissenschaften und Germanistik oder ähnlich stupide Kombinationen, mit denen sie nie und nimmer einen Job bekommen werden und genau das ist das Problem.
Die Finanzierung der Unis hängt ja letztlich auch am Generationenvertrag. Jetzt bezahlt man den Studenten das Studium und in Folge werden die im späteren Berufsleben mehr verdienen und so mehr Steuern bezahlen, wodurch sie die Kosten wieder einspielen.
Was passiert aber, wenn das nicht funktioniert, weil es keinen besseren Job gibt
Ich kenne selber ein paar Studenten mit der Theaterwissenschaft und Germanistik Kombination (drum hab ich das Beispiel gebracht. Philosophie und Politikwissenschaften ist auch nicht besser - andere Beispiele auf Anfrage!) und wenn man mit denen so plaudert und dann einfach so nebenbei fragt, was sie später machen wollen, dann haben die keine Ahnung ich hab mehrmals als Antwort bekommen "
damit bekomm ich eh keinen Job, muß mir dann halt was suchen".
Da darf man sich dann nicht wundern, wenn das System nicht mehr funktioniert und Gebühren für all die Hobbystudenten eingehoben werden müssen.
Selbiges hat man aber leider auch bei offensichtlich sinnvolleren Studien. Klassikerstudien wie Medizin oder Jus. Schaut euch einfach einmal an, wieviele Menschen das studieren. Nachher jammerns, daß sie keinen Turnunsplatz bekommen und wenns den endlich haben, könnens nirgends einen Praxis aufmachen, weil schon alles voll ist - das ist eine vorhersehbare Situation und schon seit gut 20 Jahren so (bei Medizin in Ö).
Ergo, all diese Deppen, die irgendwas ohne zu denken studieren, schädigen das System, wenn auch nicht vorsätzlich, und müssen dafür zur Kassa gebeten werden.
Was diese Lisa Malkeis anbelangt, so hat sie eben Pech. Es muß irgendwo Grenzen geben und jemand der sie knapp überschreitet, ist eben ein Härtefall. Trotzdem ist das nicht so wild. In Ö kostet die Gebühr so um die 360€ pro Semester - das kann man locker nebenbei verdienen, wenn man will und wenn man nicht will, dann hat man auf der Uni eh nichts verloren.