McDrake am 18.01.2007 15:58 schrieb:
Ich arbeite sei 8 Jahren im Verkauf (davor 10 Jahre Gastgewerbe auch sehr soziale Arbeitszeiten *g*).
Lange Öffnungszeiten bedeuten nicht mehr Umsatz, weil ja nicht mehr Geld zum Ausgeben vorhanden ist.
Dafür steigen die Kosten (Personal und Infrastruktur).
Das bedeutet, die Gewinnmargen verkleinern sich. Die Preise erhöhen geht auch ned, weil Geiz ja geil ist. Wo kann man noch sparen? Hmm? Beim Personal.
Entweder mit Teilzeimitarbeiter oder grundsätzlich niedrigeren Löhnen.
Dies weiderum bedeutet, dass der Verkauf als Beruf an und für sich immer uninteressanter wird. Man "muss" teilweise einfach Leute nehmen, wenn man welche bekommt.
Dass sich die Preise erhöhen würden halte ich auch für Unsinn. Spätestens dann wenn das einer wegen dem Kostendruck tun würde, käme ein Anderer auf die "Idee" die Öffnungszeiten doch zu beizubehalten und zu niedrigeren Preisen zu verkaufen und damit zu werben...
Sollten die Öffnungszeiten freigegeben werden wird sich mit Sicherheit nach einer Einlaufphase ein neues Gleichgewicht einstellen, einige werden offen haben, andere nicht. Je nachdem welche Erfahrungswerte sich bilden. Es werden ohnehin eher Läden ohne Service (z.B. Supermärkte) und weniger die Läden aus beratungsintensiven Branchen (Elektronik, Bekleidung,...) länger öffnen.
Das mit dem Druck auf kleine Läden halte ich eher für Angst als für eine wirkliche Gefahr. Der Druck auf die kleinen ist auch so schon groß und wer weis? Vielleicht ist es für die kleinen sogar ein Vorteil. Bei "den großen" hat evtl. auch noch ein Betriebsrat oder ein Tarifvertrag ein Wörtchen mitzureden. Da bilden sich sicher an einigen Stellen Nischen für die kleinen.