• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Eure Meinungen nach der Wahl

Tom_Borovskis am 19.09.2005 21:19 schrieb:
El_Bronchito am 19.09.2005 20:43 schrieb:
Aber die sind im Bundestag eine Fraktion und haben nicht mehr Redezeit als andere. Wenn du was dagegen hast, dass CSU und CDU zur Elefantenrunde eingeladen wurden, musst du dich beim Fernsehen beschweren.

Stimmt, das ist mal ein echtes Argument.
Das bestimmen ja die Sender. :|

Öhm, dann, vergessen wir das mit der getrennten Zählung der Ergebnisse.
Brochito hat mich überzeugt.
:B

da es noch Äonen dauern kann bis wir wieder n neuen Kanzler haben....

Wenn ich mir dein Avatar so ansehe DAS wäre doch mal ein Kanzler für Deutschland ! Dieses freundliche gewinnende Lächeln und der Spruch Vertrauen sie mir ich weiss was ich tue mit dem Argumentations Verstärker in der Hand ! Ich könnt mir den jetztschon lebhaft am Rednerpult vorstellen ! Den müsste man nurnoch überreden ! USA hat Arnold wir hätten Sledge das wär doch mal was...... :B
 
Tom_Borovskis am 19.09.2005 21:19 schrieb:
Stimmt, das ist mal ein echtes Argument.
Das bestimmen ja die Sender. :|

Öhm, dann, vergessen wir das mit der getrennten Zählung der Ergebnisse.
Brochito hat mich überzeugt.
:B

So weit hat mich die SPD gestern mit ihren merkwürdigen Auftritten gebracht, dass ich Argumente für die CDU liefere... :pissed:
 
El_Bronchito am 19.09.2005 22:01 schrieb:
Tom_Borovskis am 19.09.2005 21:19 schrieb:
Stimmt, das ist mal ein echtes Argument.
Das bestimmen ja die Sender. :|

Öhm, dann, vergessen wir das mit der getrennten Zählung der Ergebnisse.
Brochito hat mich überzeugt.
:B

So weit hat mich die SPD gestern mit ihren merkwürdigen Auftritten gebracht, dass ich Argumente für die CDU liefere... :pissed:

*freundlichtätschel*

@Tom_Borovkis:

Sieht so aus, als wäre alles geklärt.
Davon abgesehen hab ich persönlich nix dagegen, wenn es die SPD mit einem eigenen "Bayern-Ableger", z.B. SPB probiert. :B :-D

Gruss,
Bremse
 
El_Bronchito am 19.09.2005 20:43 schrieb:
Tom_Borovskis am 19.09.2005 18:40 schrieb:
Das kann ich Dir gerne erklären.

Merkel und Stoiber treten z.B. in Veranstaltungen wie der "Elefantenrunde" zu zweit auf. Dadurch haben sie i.d.R. doppelte Redezeit, und können doppelt so viele Argumente präsentieren wie ihre Gegner.

Verstehst Du das?
Ernsthaft, Um-NroKKet, verstehst Du das?

Falls ja, ist Deine Frage damit beantwortet.
Du hättest sie Dir mit 0,5 Sekunden Nachdenken aber auch selbst beantworten können. :(

Aber die sind im Bundestag eine Fraktion und haben nicht mehr Redezeit als andere. Wenn du was dagegen hast, dass CSU und CDU zur Elefantenrunde eingeladen wurden, musst du dich beim Fernsehen beschweren.

Ich würde auch mal behaupten, dass bis Schroder und Co. jetzt diese Trennung so offentschtlich gemacht hat, CDU/CSU in der Öffentlichkeit als eine Partei wahrgenommen wurde. Vielleicht von ein paar Teilen in Bayern mal abgesehen, im Bund treten sie doch immer geschlossen in Erscheinung.

Für mich ist diese Argumentation ein Taschenspielertrick, und dass Schröder sich als Gewinner hinstellt kann doch nur peinlich sein, beide weder Schröder, noch Merkel haben einen Grund für Siegesstimmung.
 
TBrain am 20.09.2005 12:10 schrieb:
Ich würde auch mal behaupten, dass bis Schroder und Co. jetzt diese Trennung so offentschtlich gemacht hat, CDU/CSU in der Öffentlichkeit als eine Partei wahrgenommen wurde. Vielleicht von ein paar Teilen in Bayern mal abgesehen, im Bund treten sie doch immer geschlossen in Erscheinung.

Beim besten Willen - aber das nun wirklich nicht. Die CSU lässt kaum eine Gelegenheit aus, mal gegen die angeblich geliebte Schwesterpartei querzuschießen, wenn es ihnen was bringt. Man denke nur an den Gesundheitskompromiss, oder an Strauß damals. Warum wohl lässt es sich die CSU nicht nehmen, stets auch einen Vertreter zu schicken? Welcher andere CDU-Landesverband (zB der größere NRW-Verband) tut das?

Aber es stimmt, es ist vor allem eine Überrepräsentation dieser Gruppe in den Medien, nicht im Bundestag. Allerdings besteht da natürlich ein Zusammenhang. Die CSU hatte in bisherigen Bundesregierungen auch immer überdurchschnittlich viele Minister. Dabei sind sie mittlerweile die kleinste Partei im BT.
 
BML am 19.09.2005 21:52 schrieb:
da es noch Äonen dauern kann bis wir wieder n neuen Kanzler haben....

Wenn ich mir dein Avatar so ansehe DAS wäre doch mal ein Kanzler für Deutschland ! Dieses freundliche gewinnende Lächeln und der Spruch Vertrauen sie mir ich weiss was ich tue mit dem Argumentations Verstärker in der Hand ! Ich könnt mir den jetztschon lebhaft am Rednerpult vorstellen ! Den müsste man nurnoch überreden ! USA hat Arnold wir hätten Sledge das wär doch mal was...... :B

Genau, das wäre mal was.
Ein Kanzler, der erst schießt, und dann fragt.
:-D
 
Wobei ich, ohne Schröder verteidigen zu wollen, das Siegerfeeling bei der SPD irgendwie schon auch verstehen kann.
Wenn man damit gerechnet hat, dass man nur 20% kriegt und dann sind es doch plötzlich rund 35%...

Um Herrn Schröder aber mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen:

Sehr geehrter Herr Noch-Bundeskanzler,

Sie haben rund 35% der abgegebenen, gültigen Stimmen bekommen. Dies bedeutet, 65% wollen Sie nicht!
Und dabei, Herr Noch-BK, sind noch nichtmal diejenigen berücksichtigt, die, wie ich, ihre Stimme bei der Wahl nicht abgegeben haben. Ohne das jetzt wirklich ausgerechnet zu haben, würde ich also mal sagen, 80 % der deutschen Wahlberechtigten haben Ihnen ihre Stimme nicht gegeben.

Es kann also keine Rede davon sein, das die Mehrheit Sie als Kanzler haben wolle, wie sie einfach mal so behauptet haben.
Im übrigen Herr B-K sollten Sie vielleicht doch mal einen Blick ins GG werfen. Es ist nämlich völlig wurscht, wen das Volk als Kanzler will, weil das Volk nämlich den Kanzler in diesem unserem Lande gar nicht wählt.

Viel Spaß beim Angeln auf Jamaica
Ping2
 
aph am 20.09.2005 12:30 schrieb:
Beim besten Willen - aber das nun wirklich nicht. Die CSU lässt kaum eine Gelegenheit aus, mal gegen die angeblich geliebte Schwesterpartei querzuschießen, wenn es ihnen was bringt. Man denke nur an den Gesundheitskompromiss, oder an Strauß damals. Warum wohl lässt es sich die CSU nicht nehmen, stets auch einen Vertreter zu schicken? Welcher andere CDU-Landesverband (zB der größere NRW-Verband) tut das?

Aber es stimmt, es ist vor allem eine Überrepräsentation dieser Gruppe in den Medien, nicht im Bundestag. Allerdings besteht da natürlich ein Zusammenhang. Die CSU hatte in bisherigen Bundesregierungen auch immer überdurchschnittlich viele Minister. Dabei sind sie mittlerweile die kleinste Partei im BT.

Tja k.A. ob es wirklich eine Überrepresentation in dem Medien gibt (ich denk z.B. mal an Christiansen-Talk dort treten CDU/CSU auch immer nur mit einer Person an) - mir ist bis auf diese Elefantenrunde ehrlich gesagt nie aufgefallen, dass die CSU in solchen Runden eine extra Stelle reklamiert.

Und ich wage mal zu behaupten, dass 90% der Wähler beide Parteien als eine sehen (sahen), zumindest im Bund. Dass die CSU-Abgeordneten ein "etwas anderes" Auftreten als CDU-Leute hatten, hab' ich eigentlich immer eher als bayrische Eigenart gesehen.
 
Ping2 am 20.09.2005 12:37 schrieb:
Sie haben rund 35% der abgegebenen, gültigen Stimmen bekommen. Dies bedeutet, 65% wollen Sie nicht!
Und dabei, Herr Noch-BK, sind noch nichtmal diejenigen berücksichtigt, die, wie ich, ihre Stimme bei der Wahl nicht abgegeben haben. Ohne das jetzt wirklich ausgerechnet zu haben, würde ich also mal sagen, 80 % der deutschen Wahlberechtigten haben Ihnen ihre Stimme nicht gegeben.

Die Rechnung stimmt nicht.
Nichtwähler bestätigen nämlich die bestehenden Verhältnisse und befürworten die anderen Wähler.
So hat jeder Nichtwähler seine Stimme aufgeteilt wie folgt:

CDU 35,2%
SPD 34,3%
FDP 9,8%
Grüne 8,1%
Linkspartei 8,7%
Andere 3,9%
 
Tom_Borovskis am 19.09.2005 21:19 schrieb:
El_Bronchito am 19.09.2005 20:43 schrieb:
Aber die sind im Bundestag eine Fraktion und haben nicht mehr Redezeit als andere. Wenn du was dagegen hast, dass CSU und CDU zur Elefantenrunde eingeladen wurden, musst du dich beim Fernsehen beschweren.

Stimmt, das ist mal ein echtes Argument.
Das bestimmen ja die Sender. :|

Öhm, dann, vergessen wir das mit der getrennten Zählung der Ergebnisse.
Brochito hat mich überzeugt.
:B
[/quote]
«Ich weiß, dass es da eine andere Position gibt, da mal eben schnell mit Fraktionen zu rechnen», räumte Müntefering ein. Dann aber präsentierte er eine Überlegung, die laut Beck «im Wahlkampf geboren wurde»: Wenn es um Staatsgelder gehe, wollten CDU und CSU ja auch zwei Parteien sein. Im Fernsehen sitze ja auch immer einer von der CDU und einer von der CSU.

Beck fasste es so zusammen: «Die CDU ist die zweitstärkste, die CSU die schwächste Partei im Bundestag.» Die Feststellung, dass die Union die Wahl knapp gewonnen habe, sei eine «Interpretation», die nur auf Gewohnheit beruhe. Es bestehe damit die «realistische Chance», dass Schröder Kanzler bleibt.


Quelle
 
IXS am 20.09.2005 13:10 schrieb:
Ping2 am 20.09.2005 12:37 schrieb:
Sie haben rund 35% der abgegebenen, gültigen Stimmen bekommen. Dies bedeutet, 65% wollen Sie nicht!
Und dabei, Herr Noch-BK, sind noch nichtmal diejenigen berücksichtigt, die, wie ich, ihre Stimme bei der Wahl nicht abgegeben haben. Ohne das jetzt wirklich ausgerechnet zu haben, würde ich also mal sagen, 80 % der deutschen Wahlberechtigten haben Ihnen ihre Stimme nicht gegeben.

Die Rechnung stimmt nicht.
Nichtwähler bestätigen nämlich die bestehenden Verhältnisse und befürworten die anderen Wähler.
So hat jeder Nichtwähler seine Stimme aufgeteilt wie folgt:

CDU 35,2%
SPD 34,3%
FDP 9,8%
Grüne 8,1%
Linkspartei 8,7%
Andere 3,9%

Ich finde es schon erstaunlich, wen ich angeblich so alles wähle, wenn ich nicht wähle. Mal soll es die NPD sein, mal die Linken, dann habe ich mit meiner Stimme, obwohl ich nicht gewählt habe, die großen Parteien gewählt und nun erfahre ich dass sich meine Stimme sogar aufteilt und ich alle Parteien irgendwie gewählt habe.

Nochmal zum mitschreiben:
Wenn ich nicht wähle, wähle ich niemanden!

Ping2
 
TBrain am 20.09.2005 12:54 schrieb:
Und ich wage mal zu behaupten, dass 90% der Wähler beide Parteien als eine sehen (sahen), zumindest im Bund.
Ja, das behauptest du jetzt schon zum zweiten Mal. Aber wie auch einige Politker solltest du einsehen, dass ein Wiederholen von Behauptungen diese nicht wahrer macht :-D

Solon25 am 20.09.2005 13:32 schrieb:
«Ich weiß, dass es da eine andere Position gibt, da mal eben schnell mit Fraktionen zu rechnen», räumte Müntefering ein. Dann aber präsentierte er eine Überlegung, die laut Beck «im Wahlkampf geboren wurde»: Wenn es um Staatsgelder gehe, wollten CDU und CSU ja auch zwei Parteien sein. Im Fernsehen sitze ja auch immer einer von der CDU und einer von der CSU.

Beck fasste es so zusammen: «Die CDU ist die zweitstärkste, die CSU die schwächste Partei im Bundestag.» Die Feststellung, dass die Union die Wahl knapp gewonnen habe, sei eine «Interpretation», die nur auf Gewohnheit beruhe. Es bestehe damit die «realistische Chance», dass Schröder Kanzler bleibt.


Quelle
Da ja afaik nirgendwo in Stein gemeißelt steht, dass die stärkste Partei den Bundeskanzler stellen muss oder sonst irgendwelche Vorrechte hat, ist diese Diskussion doch eigentlich ziemlich nebensächlich, oder?
 
TBrain am 20.09.2005 12:54 schrieb:
Tja k.A. ob es wirklich eine Überrepresentation in dem Medien gibt (ich denk z.B. mal an Christiansen-Talk dort treten CDU/CSU auch immer nur mit einer Person an) - mir ist bis auf diese Elefantenrunde ehrlich gesagt nie aufgefallen, dass die CSU in solchen Runden eine extra Stelle reklamiert.

Da kann ich mich nur drüber wundern. Bei JEDER entsprechenden Veranstaltung der letzten Wochen, bei der auch kleine Parteien eingeladen waren, war IMMER auch einer von der CSU zusätzlich da. Sei es Glos, Stoiber, Beckstein oder Söder. Und auch bei der Christiansen kommen die Unionisten oft zu zweit.
 
drunkenmonkey am 20.09.2005 13:44 schrieb:
TBrain am 20.09.2005 12:54 schrieb:
Und ich wage mal zu behaupten, dass 90% der Wähler beide Parteien als eine sehen (sahen), zumindest im Bund.
Ja, das behauptest du jetzt schon zum zweiten Mal. Aber wie auch einige Politker solltest du einsehen, dass ein Wiederholen von Behauptungen diese nicht wahrer macht :-D

Willst du damit sagen, dass meine Behauptung falsch ist? Dass ein Großteil der Wähler CDU und CSU als getrennte Parteien ansehen?
 
Ping2 am 20.09.2005 13:38 schrieb:
Nochmal zum mitschreiben:
Wenn ich nicht wähle, wähle ich niemanden!
Sorry, aber dann darfst Du Dich auch nicht beschweren oder für irgend eine Seite Partei ergreifen. Das hättest Du bei der Wahl machen können (tut mir leid, aber Leute, die nicht wählen gehen, sich aber im Nachhinein wg. irgend etwas oder über irgend jemanden aufregen, finde ich nicht gut. Sie hatten doch auch ihre Möglichkeit ...)

@Topic: Tja, da weder Schröder noch Merkel auf die Position verzichten, dann wird wahrscheinlich unser Bundespräsident einschreiten, jemanden zur Wahl vorschlagen, den er für geeignet hält (das muss nicht unbedingt die Kandidatin der Partei mit den meisten Stimmen sein). Wenn das IMO drei Mal nicht zu einem positiven Ergebnis kommt, dann gibt´s Neuwahlen.

Und was passiert dann? Alle, die jetzt von CDU/CSU auf FDP umgestiegen sind, wählen wieder CDU/CSU, und dann hat - selbst wenn die SPD noch etwas dazugewinnt - doch einen deutlichen Vorsprung. Das ist (derzeit zumindest) meine Meinung ...
 
Bei JEDER entsprechenden Veranstaltung der letzten Wochen, bei der auch kleine Parteien eingeladen waren, war IMMER auch einer von der CSU zusätzlich da
Bei den Wahl Check 05-Sendungen war das auch so. Und ich habe mich damals schon immer darüber gewundert, warum die mit zwei Leuten antanzen dürfen. Wenigstens hat der Plasberg das dazu ausgeglichen, daß er immer nur jeweils einen der beiden zu einem Thema befragt hatte.
Es reicht ja schließlich schon, wenn diese Partei zweimal kassiert. :(
 
IXS am 20.09.2005 13:10 schrieb:
Ping2 am 20.09.2005 12:37 schrieb:
Sie haben rund 35% der abgegebenen, gültigen Stimmen bekommen. Dies bedeutet, 65% wollen Sie nicht!
Und dabei, Herr Noch-BK, sind noch nichtmal diejenigen berücksichtigt, die, wie ich, ihre Stimme bei der Wahl nicht abgegeben haben. Ohne das jetzt wirklich ausgerechnet zu haben, würde ich also mal sagen, 80 % der deutschen Wahlberechtigten haben Ihnen ihre Stimme nicht gegeben.
Die Rechnung stimmt nicht.
Nichtwähler bestätigen nämlich die bestehenden Verhältnisse und befürworten die anderen Wähler.
So hat jeder Nichtwähler seine Stimme aufgeteilt wie folgt:

CDU 35,2%
SPD 34,3%
FDP 9,8%
Grüne 8,1%
Linkspartei 8,7%
Andere 3,9%
Nichtwähler wählen deshalb nicht, weil sie sich nicht entscheiden können oder weil sie sich von den Parteien nicht vertreten fühlen. Außerdem gibt es überzeugte Nichtwähler (was schlimm ist, aber das ist ein anderes Thema!). Warum sollten Nichtwähler, wenn sie eine klare Präferenz haben, nicht wählen gehen? Wenn von den Nichtwählern tatsächlich 34% die SPD hätten wählen wollen, warum haben sie sie dann nicht am 18.9. gewählt? Klar, es gibt immer welche, die zeitlich oder gesundheitlich verhindert sind und nicht wissen, dass man einen Wahlschein oder Briefwahl noch bis 15 Uhr am Wahltag beantragen kann, aber das sind niemals über 30% der Wahlberechtigten!
Im Übrigen sind die Nichtwähler nicht zwangsläufig repräsentativ auf das Bundesgabiet verteilt. Wenn beispielsweise in Ostdeutschland der Nichtwähleranteil besonders hoch wäre, dann wäre der Zuspruch zur Linkspartei unter den Nichtwählern deutlich höher als der Bundesdurchschnitt von 8,7 %.
Würde man Deiner Argumentation übrigens folgen, dann bräuchte man bei der Bundestagswahl ja immer nur einen repräsentativen Wahlbezirk wählen lassen (Es gibt so einen irgendwo in der Pfalz. Wer die gestrigen Tagesthemen gesehen hat, weiß, wovon ich rede.). Dann könnte man nämlich zig Millionen, die diese Wahl kostet, einsparen.

Insofern ist Pings Rechenweise sehr wohl korrekt. Die, die nicht wählen waren, wollten auch nicht eindeutig Schröder als Kanzler. Deutschland hat rund 82 Mio. Einwohner, davon waren etwa 61 Mio., also ca. 74 % wahlberechtigt. Von den Wahlberechtigten haben gut 77 % ihre Stimme abgegeben, also ungefähr 47 Mio. Menschen oder rund 57 % der Gesamtbevölkerung. Von diesen 47 Mio. haben knapp 35 % die SPD gewählt, was 16,5 Mio. Wählern entspricht. D.h., 16,5 Mio. von 61 Mio. Wahlberechtigten haben für die SPD und damit Schröders Politik votiert, das sind 27 % der Wahlberechtigten. Dementsprechend stimmt Pings Aussage, dass überschlagen 80 % der Wahlberechtigten Schröder ihre Stimme nicht gegeben haben, nicht ganz, aber fast. Denn stolze 73% haben Schröders Politik mit ihrer Stimme oder ihrer Nichtwahl nicht unterstützt!

Daraus konstruiert Schröder dann aber einen klaren Wählerauftrag. Selbst wenn man außen vor lässt, dass die SPD im Vergleich zu 2002 fast 5 Prozentpunkte verloren hat und nur auf das Ergebnis der tatsächlich abgegebenen Stimmen eingeht, dann ist ganz eindeutig, dass die rot-grüne Regierung mit 42 % der Stimmen vom Wähler keinen Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung bekommen hat. Im Gegenteil, die Mehrheit hat sich gegen Schröders Politik entschieden. Das gilt sogar, wenn man zugrunde legt, dass die Nichtwähler ebenso wie der Bundesschnitt gewählt hätten, man also de facto eine Wahlbeteiligung von 100 % annimmt. Auch dann hätte eine rot-grüne Regierung mit 42 % deutlich keine Mehrheit.
Freilich hat auch Scharz-Gelb keinen eindeutgen Wählerauftrag erhalten. Aber es ist klar, dass die Wähler nicht für eine Fortsetzung von Schröders Politik votiert haben.

Die Argumentation der SPD, dass sie die Regierungsbildung übernehmen müsste, weil die Union zwei Parteien ist und deshalb die SPD die stärkste Partei im 16. Deutschen Bundestag stellt, ist an den Haaren herbeigezogen. Im parlamentarischen Geschäft spielen in Deutschland nämlich nicht Parteien eine Rolle, sondern ausschließlich Fraktionen. Deshalb hatte die PDS in der letzten Legislaturperiode auch nur eingeschränkte parlamentarische Rechte (Anträge, Redezeit usw.), weil die mit nur drei Abgeordneten keinen Fraktionsstaus besaß.

Aber nicht nur die SPD liegt falsch, wenn sie meint, sie hätten einen Regierungsbildungsauftrag. Auch die Union irrt, selbst wenn sie die stärkste Fraktion ist. Denn nicht die stärkste Partei oder Fraktion bildet die Regierung, sondern die Fraktion, deren Kandidat der Bundespräsident im ersten Wahlgang zur Wahl des Bundeskanzlers vorschlägt. Und das muss nicht immer die stärkste Partei/Fraktion sein (unter den SPD-Kanzlern Willy Brandt und Helmut Schmidt war die Union stets stärker als die SPD), denn der Bundespräsident schlägt den Kandidaten der Fraktion vor, dem er am ehesten eine Mehrheit zutraut.
 
Zurück