Jahrelang ging es doch bezüglich der Einwanderungsregularien auch gut mit der rechten Szene (die NSU als "Ausnahmeerscheinung" mal außen vor gelassen). Und im aktuellen Zustand kannst Du mit den Rechte nicht diskutieren. Das dürfte wohl klar sein. Selbst in geregelten Bahnen ist das ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Damit gebe ich Dir Recht. Aber die Unfähigkeit der Regierung mit der Anzahl der Flüchtlinge wirklich sinnvoll umzugehen ist halt der berühmte Tropfen, der das Faß zum überlaufen bringt.
Und @Lukecheater: Wenn Du auch nur ansatzweise die Nachrichten (nicht nur in den letzten 8 Monaten) verfolgt hast und die Gegebenheiten in Deutschland mitbekommen würdest, wüßtest Du daß a) die Polizei extrem ausgedünnt worden ist und Dienststellen in Größenordnungen geschlossen (aus finanziellen Gründen), daß Schulen Probleme mit der Bausubstanz und der Finanzierung für eine Reparatur haben, daß Kulturzuschüsse gestrichen worden sind, daß Hartz IV als Lebensgrundlage eine Schande in Deutschland ist, daß die Finanzierung des Straßenbaus an allen Ecken und Enden krankt. Daß die Kommunen finanziell auf dem Zahnfleisch kriechen und einige bereits (eigentlich) insolvent wären.
Aber jetzt auf einmal zaubert die Regierung Milliarden von Euros aus dem Hut für die Unterbringung, den Unterhalt der Flüchtlinge ? Keine Frage, es ist notwendig. Aber da frage ich mich, warum man vorher kein Geld hatte, um die Polizei auf einem vernünftigen Level zu konsolidieren, warum die Straßen in einem erbärmlichen Zustand sind und warum rund 70% der Brücken in Deutschland aufgrund deren Bausubstanz unter verstärkter Beobachtung stehen statt die Probleme einfach mit Geldern aus dem Staatshaushalt zu beheben. Und warum sich Hartz IV immer noch auf Niedrigstlevel und sozial inakzeptabel niedriger Höhe befindet.
Und das Problem ist die gerechte Verteilung der Flüchtlingsströme. Komischerweise wollen die meisten nach Deutschland. Als zweite Ländergruppe ist da Skandinavien. Was ist mit Großbritannien, Frankreich, Belgien. Niederlande, was mit Tschechei, Slowakei, Polen, den ganzen Ex-Jugoslawien-Staaten etc. pp ? Von Ungarn und deren Abschottungspolitik ganz zu schweigen.
Ich bezweifle daß Deutschland den Ansturm auf lange Sicht meistern kann. Wir haben rund 80 Mio Einwohner. Allein an Flüchtlingen kommen dieses Jahr rund 1 Mio dazu (ohne die Sozial-Asylanträge aus Südeuropa und ohne die illegalen Einwanderer). Diese Größenordnung muß man erst einmal händeln können. Es geht ja nicht nur darum, denen einfach ein Zelt auf eine Wiese hinzuklatschen sondern eine vernünftige Unterkunft und auch einen Lebensunterhalt zu ermöglichen. Hinzu kommen Integration, Aufnahme in den Arbeitsmarkt, bei den älteren Renten, bei den jüngeren Schuleingliederung etc. pp. Der ganze Rattenschwanz gehört ja dazu.