• Aktualisierte Forenregeln

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[Diskussion] Pegida, Hogesa und Co. - Was wollen die Migrations-Gegner eigentlich?

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Bedenklich ist aber, wenn die "Lügen-???"Presse landauf- landab den Wortlaut Höckes großzügig ändert und überall schreibt, Höcke hätte die Holocaustgedächtnisstätte als Schande bezeichnet. Da geht die ganze, beabsichtigte Zweideutigkeit verloren.
Wie schade...

Der Wortlaut soll ja ursprünglich von "Augstein" so kommen.
[...] Es gehört zur widerlichen Provokation der neuen Rechten , dass Höcke, als ihm nach seiner Rede ein Sturm der Entrüstung entgegenschlug, im Internet schrieb, er sei falsch verstanden worden, er habe das alles ganz anders gemeint. Und dann nahmen der völkische Publizist Götz Kubitschek und der Stuttgarter AfD-Chef Jörg Meuthen ihren deutschen Volksgenossen Höcke auch noch unter Berufung auf eine unerwartete Quelle in Schutz: Rudolf Augstein.

Der hatte 1998 einen Artikel im SPIEGEL geschrieben:

"Nun soll in der Mitte der wiedergewonnenen Hauptstadt Berlin ein Mahnmal an unsere fortwährende Schande erinnern. Anderen Nationen wäre ein solcher Umgang mit ihrer Vergangenheit fremd. Man ahnt, daß dieses Schandmal gegen die Hauptstadt und das in Berlin sich neu formierende Deutschland gerichtet ist. Man wird es aber nicht wagen, so sehr die Muskeln auch schwellen, mit Rücksicht auf die New Yorker Presse und die Haifische im Anwaltsgewand, die Mitte Berlins freizuhalten von solch einer Monstrosität."

Es war der Höhepunkt der langen Debatte über den Bau des Denkmals für die ermordeten Juden Europas in der Mitte Berlins. Rudolf Augstein war, wie sehr viele andere Zeitgenossen damals, gegen dieses Mahnmal, das ihm wie "eine Verhöhnung des entsetzlichen Grauens" vorkam. Die Vorstellung, man solle den ermordeten Juden Europas ein steinernes Denkmal setzen, aus dem dann eine weitere Etappe für die Busse der Stadtrundfahrt wird - nächster Halt: sechs Millionen Tote - leuchtete wahrhaftig nicht jedem ein.

"Schandmal", "New Yorker Presse", "Monstrosität" - das sind wahrlich keine schönen Formulierungen. Muss da nicht jedem Neurechten geradezu das Herz aufgehen? Nein, Kameraden. Der alte Augstein lässt sich nicht vor euren dreckigen Karren spannen. Er gehörte zur Generation der Täter, die an der Schuld buchstäblich zerbrochen ist. In jenem Artikel, den die Rechten fleddern wollen, heißt es auch: "In uns, die wir von der 'Endlösung' nichts wußten, sträubte sich alles, und es dauerte, bis wir uns als Deutsche zu der Erkenntnis durchringen konnten, daß ein einmaliges Verbrechen geschehen war."

Noch mal an alle Kurzschließenden: Für Rudolf Augstein war das "Schandmal" ein Mahnmal unserer Schande. Für den AfD-Mann Höcke ist es ein schändliches Mahnmal. Anders ist er im Kontext seiner Rede nicht zu verstehen, auch wenn er hinterher das Gegenteil behauptet.[...]
AfD und NPD: Höcke zeigt Gefährlichkeit der AfD, Kolumne Augstein - SPIEGEL ONLINE
 
Ich hab ein bisschen was zum Women's March und zu Trump geschrieben (englisch), falls es jemanden interessiert. :)

While I love that so many people peacefully protested for a better life and more social, economic, racial justice and especially equal rights for women during the Women's March I think that many journalists and political commentators miss that pretty much all the protest took place in urban areas and in big cities. And this is no surprise and no "counter-revolution", it's just a depiction of the status quo and the dividing lines in the American society. Trump's election was a revolt of the rural population, of people who do not live in big urban areas. The cosmopolitan electorate in the cities was never for Trump and his conservative and aggressively backward-oriented rhetorics. The sad reality is that there is a huge number of people, many of them women, who are with Trump and for these conservative politics - they just don't live in the big cities and the progressive areas at both coasts. So it isn't even a surprise that there were way more people attending the Women's March in Washington than Trump's inauguration. Washington is a cosmopolitan, progressive area and therefore it's not Trump's best place to gather a big crowd.

The reason why I point this out is that progressives should work very hard to connect with the rural population and to start caring for them and their issues (again). Celebrating themselves in the big urban areas doesn't help much to overcome the dividing lines in the society and it doesn't help at all to reduce rightwing tendencies in the overwhelmingly rural areas in which they now seem to dominate the public opinion. One of the most basic issues in modern Western societies (not only the American one) is that there is a deep distrust between rural, conservative people and urban, progressive and cosmopolitan people. This distrust and ideological gap might even be deepened by such mass demonstrations that only take place in the big cities.

I think that the political and ideological struggle between the rural and urban areas might even be the central and most important societal conflict of the 21. century. The question whether progressives are able to offer arguments for their liberal agenda, not only in cities but also in rural areas, might decide upon the future of the Western democracy in general. A (grassroot) movement that is only based in urban areas will likely not be able to pull that off. What the progressive and liberal democracy needs now are strong political and societal players and institutions who can unite the interests of urban and rural people - like unions. That the progressive left allowed even liberal politicans to severly corrode the power and influence of unions might be one of the most serious mistakes that totally changed the political environment. The sad reality is that there is no strong and undamaged political and societal institution left that unites the interests of rural and urban people. The sooner the progressive left and all democratic forces start to strengthen unions again the sooner there will be a strong and compelling alternative to rightwing populists who successfully manage to attract the mainly abandoned rural population. The political development in the United States should serve as a deterrent example for all other Western societies what might happen if they continue to not care about rural areas and the people living there.

A virtuous stance of the cosmopolitan urbanite alone very likely won't change anything for the better and it certainly won't offer a chance for more social, economic, racial and gender justice. The Western democracy needs integration now more than ever - but not the integration of foreigners and refugees but first and foremost the integration of their very own rural population! This integration must include economic, social, and political justice and participation and it must offer big and groundbreaking solutions for a world in which the globalization prefers the people in urban, well connected and well equipped areas while people in rural areas seem to be left behind.
 
Guter Mann. Mal wieder.

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DIe Kölner Silvesternacht war also ein "Pogrom" ... aha.

... Moment ... ah, da:

Pogrom: gewalttätige Aktionen gegen Menschen, die einer Minderheit angehören.

... die Frauen, die in Köln zu Opfern wurden, sind in Deutschland also eine "Minderheit" ...? Oder kommt der da in den 42 Minuten, die ich mir ganz bestimmt nicht komplett antun werde, zu einer anderen Definition/Begründung?
 
Wundere dich nicht, für Broder ist auch jegliche Kritik an Israel bzw. der israelischen Politik im Kern Antisemitismus. Kein Wunder also, dass er mit dem Begriff Pogrom schnell bei der Hand ist. ;)
 
Manchmal könnte man echt meinen, dass das einfach nur gute Polit-Satire wäre. Schade, dass es diese Typen dann aber tatsächlich ernst meinen... :B

ja, das könnte man meinen wenn die Trolle mit Sophie Scholl und Che werben, sich vor ein paar Monaten noch so Mittig Präsentieren, aber in Koblenz trotzdem klare Stellung beziehen
Aber was will von von wem erwarten der glaubt Lügenpresse schreien sei ein Ersatz für Argumente
 
zuerst hatte broder den begriff progrom übrigens in seiner welt-kolumne verwendet. dazu dradio kultur:

"War Köln ein Pogrom?" fragte die Tageszeitung DIE WELT... Und man hätte die Antwort vielleicht mit Spannung erwartet, wenn nicht mit Blick auf den Namen des Autors alles sofort klar gewesen wäre. Der Autor hieß nämlich Henryk M. Broder – und Broder war eigentlich immer ein Freund radikaler semantischer Eskalationen. So auch dieses Mal:
"Es war ein Pogrom. Erstaunlich nur, dass bis jetzt niemand auf den Begriff gekommen ist, wo doch alle, die sich ungerecht behandelt fühlen, von den Vegetariern bis zu den ‚KZ-Hühnern', darum wetteifern, ‚die Juden von heute zu sein'. Wie es sich für ein Pogrom gehört, gab es Täter, Opfer und Zuschauer. Die Täter waren rücksichtslos, die Opfer hilflos und die Zuschauer haben zugeschaut. [...] Man muss kein Historiker [...] sein, um Parallelen zu den antijüdischen Pogromen aus der Zeit vor dem Holocaust zu erkennen."
Wir sind gewillt, Henryk M. Broder den Preis für den größten Feuilleton-Unfug der Woche zu verleihen... räumen aber ein: Immerhin bemerkte der WELT-Autor selbst gewisse Unstimmigkeiten an der Parallel-Führung von Sylvester in Köln und der Reichspogromnacht 1938 mit Hunderten Toten und Tausenden zerstörter Synagogen und jüdischer Geschäfte. Broder konzedierte: "Frauen [sind], anders als Juden, keine Minderheit. Und niemand bereitet die ‚Endlösung der Frauenfrage' vor."

:B
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe nicht warum die AFD jetzt doch davon abweicht Höcke auszuschließen. So einer ist doch überhaupt nicht tragbar, es sei denn man möchte den harten rechten Rand angeln. :$

Für Lesefaule: eine kurze Zusammenfassung des Buches "Wie ganz normale Menschen zu Massenmördern werden." mit Bezug zum Holocaust und der heutigen Zeit.
Vorallem interessant weil sich der durchschnittliche "Mörder" des Nationalsozialismus nicht in der Psyche von mir und dir unterschieden haben sollen.
https://www.youtube.com/watch?v=SdXHd1uYjnM
(Übrigens ein erstklassiger libertäre Kanal)
 
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