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[Diskussion] Pegida, Hogesa und Co. - Was wollen die Migrations-Gegner eigentlich?

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wenn wir das ganze jetzt schon geopolitisch angehen; vielleicht ist ja ein historiker hier, der uns erklären kann, weshalb -heute- viele staaten im nahen und mittleren osten so sind, wie sie sind.

Könnte ich vielleicht, aber das in aller Breite zu durchleuchten wäre eigentlich ein Thema für ein Seminar bzw. eine Vorlesung.

Und ich antworte bzw. diskutiere dann doch lieber konkrete Fragestellungen, als hier mir hier einen Wolf zu tippen. ;)
 
Könnte ich vielleicht, aber das in aller Breite zu durchleuchten wäre eigentlich ein Thema für ein Seminar bzw. eine Vorlesung.

Und ich antworte bzw. diskutiere dann doch lieber konkrete Fragestellungen, als hier mir hier einen Wolf zu tippen. ;)

ich denke auch, dass das geringfügig zu weit führen würde. :-D
 
Ein gutes aktuelles Beispiel ist doch die Türkei. Erdogan sägt immer mehr am säkularen System dieses Landes. Der Islam gewinnt dort immer mehr an Einfluss und der Großteil des Volkes scheint es ja zu befürworten sonst würde man den Mann nicht ständig wiederwählen.
Dort sind viele rein traditionell eben noch relativ streng gläubig und würden gewisse der Freiheit einschränkenden Dinge auch ohne Erdogan gut finden - so wie es bei uns vor 100 Jahren gewesen ist bezüglich christlich strenggläubigen Moralansichten. UND dem Land ging es beschissen, Erdogan hat es wieder ziemlich weit nach oben gebracht, so dass selbst viele, die in Dingen konservative Moral&co ihm nicht zustimmen, ihn trotzdem wählen und lieber in nem Land leben, wo man vielleicht nur schwer an Alk kommt, aber sich den Alk wenigstens auch leisten könnte... das heißt aber nicht, dass wirklich die Mehrheit der Leute ungern freier leben würde.

Punkt 3 ist zudem noch: Erdogan macht einen auf Macho, ne Art Türk-Mini-Putin, und das gefällt vielen in der Türkei, weil sich viele dort immer noch als relativ isoliert ( "die EU will uns nicht" ) und von anderer Seite ständig angreifbar sehen. Denn der kriselnde nahe Osten ist in der Türkei nicht nur nah, sondern wirklich direkt vor Haustür, dazu noch die "verhassten" Griechen usw. - die ganze Türkei ist trotz des Fortschritts immer noch meilenweit davon entfernt so ruhig zu sein wie D, und wo Unruhe herrscht, da haben es Machtmenschen und übertrieben konservative Forderungen leider oft einfacher. Erdogan gibt denen Stärke und Sicherheit (gefühlt)

Für D muss man so was aber nicht befürchten. Dann müssten nämlich erst mal mindestens 40-50 Mio wahlberechtigte UND konservativ denkende Muslime hier nach D kommen, um unser Land in diesem Sinne "umzustürzen" - das ist für eine absehbare Zeit eine völlig absurde Vorstellung, zumal langfristig da, wo es den Leuten eher gut geht, auch eher Modernisierung eintritt. D.h. selbst WENN wir mal hier in D 50-60% wahlberechtigte Moslems haben, werden die mit hoher Wahrscheinlichkeit zum großen Teil genau so streng bzw. besser gesagt WENIGER streng gläubig sein wie "wir" Christen in Europa es inzwischen geworden sind, so dass die Religion für den Staat kaum einen Einfluss hat. Die Muslime hier in D zB sind zur Mehrheit kaum mehr gläubig. Sie verfolgen gewisse Traditionen, aber mehr auch nicht. klar gibt es noch "viele", die sehr gläubig sind, aber es nimmt immer mehr ab und nur in extremen Bereichen, wo Jugendliche keine Perspektive und sich ausgegrenzt sehen, zu. Und DIE sind halt die gefährlichen. Nicht der ganze Rest.

Allerdings muss es dazu unserem Land eben auch weiterhin recht gut gehen, und dafür brauchen wir *tadaaaa* Zuwanderung. :]



In Ägypten wurden ebenfalls nach dem Sturz Mubaraks die Muslimbrüder gewählt, im Irak gehört der Regierungschef ebenfalls einer islamistischen Partei an. Da ist, wie Rabowke schon sagte, eine gewisse politische Neuausrichtung dieser Länder zu erkennen, auch wenn es in diesen Ländern sicherlich Menschen gibt, denen das gar nicht gefällt. Ich denke, dass die Besinnung auf den Islam hauptsächlich daher kommt, dass es eine gewisse Identitätssuche ist. Gerade Moslems fühlen sich nicht unbedingt in erster Linie als Syrer, Iraker, Libanesen etc. sondern eben als Moslems. Wenn dann westliche Truppen im Irak und Afghanistan einmarschieren und sich dort wie die Axt im Walde verhalten, dem Iran offen mit Krieg drohen und nebenbei Israel den Rücken stärken sehen das diese Völker in erster Linie als einen Angriff auf den Islam und daher auf alle Moslems. Gerade der letzte große Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern hat doch besonders in den sozialen Netzwerken gezeigt, wie stark sich diese Menschen durch ihre Religion miteinander verbunden fühlen. Ich assoziiere damit in erster Linie das Bild, wo eine Hand mit israelischer Flagge den Mund eines Menschen in palästinensischen Farben verdeckt.
jo, diese Regionen sind eben noch ganz extrem von Krieg und Armut und somit auch wenig Bildung dominiert, und in solchen Gegenden hat es Religion wegen der vielen ungebildeten Leute immer leichter - es ist eben ein schon lange existierender Wertekatalog, und wenn man eh an Gott/Allah glaubt, dann ist dieser Wertekatalog auf keinen Fall falsch. Auch in anderen christlichen armen Ländern gibt es wiederum - übertrieben gesagt - christliche Diktaturen, obwohl es da schon länger keine Kriege gab. In manchen südamerikanischen Regionen zB ist es gesellschaftlich absolut akzeptiert, "Sünder" vom Dorfvorstand aus zu bestrafen, zB auch Sex ohne Ehe zu bestrafen, und Abtreibungen sind wiederum gesetzlich oft strafbar oder erst seit sehr kurzer Zeit legal - da sterben viele junge Frauen, weil sie schwanger werden und aus Angst vor Strafe und Verbannung heimlich in echten Dreckslöchern eine Abtreibung vornehmen lassen und daran sterben...
 
Ich bin wirklich gespannt, was der Anschlag in Paris für Folgen haben wird.
 
Ich bin wirklich gespannt, was der Anschlag in Paris für Folgen haben wird.
was schon? Angebliche Bestätigung, obwohl es sich bei den Tätern nicht um Zuwanderer handelt, nicht um Leute, die schon lange ihren Glauben pflegen und obwohl es zudem in Frankreich viel viel viel schlimmer mit der Abgrenzung der "Einheimischen" zu den "Migranten" ist als bei uns. Ich habe die Befürchtung, dass gerade WEGEN so einer Tat hier dann ebenfalls eine solche Abgrenzung erfolgt und es DANN wiederum mehr gescheiterte "Ausländer" gibt, wodurch überhaupt erst solche Wirrungen und Radikalisierungen entstehen.

D.h. das WEGEN der "Rechten" diese Dinge überhaupt erst ermöglicht werden - die Le Pennerin hat da mit ihren Anhängern sicher auch mit dazu beigetragen, dass so was wie in Paris passiert.
 
jo, aber mir wäre es lieber gewesen, wenn die im Knast über die Jahre mal die Hand ECHTER Moslems zu spüren bekommen würden...

Ja, wäre mir auch lieber, denn von ihren verblödeten Kumpels werden sie jetzt als "Märtyrer" gefeiert werden.

Stattdessen lebenslange Haft inklusive verschärfter Haftbedingungen:

Tägliche Rasur, Schweinefleisch- und Bierdiät, sowie regelmäßige Beschallung mit christlichen Kirchenliedern. :B
 
... es sich bei den Tätern nicht um Zuwanderer handelt, nicht um Leute, die schon lange ihren Glauben pflegen...

Ihren Glauben scheint jedenfalls einer der Attentäter schon länger zu pflegen. Einer von denen ist schon seit 2008 als Islamist bekannt. Die genaue Herkunft der beiden kenne ich nicht. Ein Migrationshintergrund scheint dennoch vorhanden zu sein, die Namen der Attentäter klingen nicht sehr Französisch.


D.h. das WEGEN der "Rechten" diese Dinge überhaupt erst ermöglicht werden - die Le Pennerin hat da mit ihren Anhängern sicher auch mit dazu beigetragen, dass so was wie in Paris passiert.

Das ist halt eine Frage, wie was zuerst da, das Huhn oder das Ei? War das Attentat mit eine Konsequenz aus den Erfolgen der FN oder wird die FN durch solche Taten stärker?

Jedenfalls hoffe ich ganz stark, dass diese Tat nicht zu einem Rechtsruck in Europa führen wird.
 
Ihren Glauben scheint jedenfalls einer der Attentäter schon länger zu pflegen. Einer von denen ist schon seit 2008 als Islamist bekannt. Die genaue Herkunft der beiden kenne ich nicht. Ein Migrationshintergrund scheint dennoch vorhanden zu sein, die Namen der Attentäter klingen nicht sehr Französisch.
Dir ist aber schon bekannt, wie das mit Algerien lief? :B



Das ist halt eine Frage, wie was zuerst da, das Huhn oder das Ei? War das Attentat mit eine Konsequenz aus den Erfolgen der FN oder wird die FN durch solche Taten stärker?

Jedenfalls hoffe ich ganz stark, dass diese Tat nicht zu einem Rechtsruck in Europa führen wird.
Das hoffe ich auch, genau das wird aber die Absicht der Attentäter gewesen sein. Polarisierung -> Fremdenhass -> Diskriminierung friedlicher Muslime -> eine Menge neuer potentieller Mitglieder. Und vielleicht mal wieder Krieg, das finden gewisse Leute ja toll.
 
Die Täter wurden in Paris geboren und sind dort in Heimen aufgewachsen, da die algerischen Eltern früh starben. So steht es auf Spiegel online.
 
Ich würde Formulierungen wie "ihren Glauben pflegen" am liebsten gar nicht lesen.

Alle Dschihadisten sind aus der Gesellschaft gefallene Loser, die sich in ihrem bisherigen Leben v. a. durch eine extrem "unislamische" Lebensweise ausgezeichnet haben; Drogen, Sex, etc. inklusive (nicht, dass ich das jetzt per se schlecht finde!)

Die "Hingabe" an den "wahren Glauben" ist nichts weiter wie eine Flucht aus ihrer beschissenen Realität in eine andere, in der sie in ihren Augen und den Augen ihrer "Glaubensbrüder" plötzlich etwas darstellen.

Diese Typen sind weder gläubig noch fromm, sie missbrauchen die Religion nur, um sich wichtig zu machen.
 
Dir ist aber schon bekannt, wie das mit Algerien lief? :B

Ja, ich weiss, dass den Algeriern damals die französische Staatsbürgerschaft verliehen wurde;)
Aber in Algerien sieht man sich bestimmt nicht gerne als Franzose an. Der Algerienkrieg hat in der Hinsicht sicherlich tiefe Wunden hinterlassen.
 
der ist doch schon seit längerem in gange.
und jetzt wittern diese ganzen erbärmlichen gestalten ihre große chance.

Sicherlich ist er schon im Gange, interessant wird es in meinen Augen jetzt, in wie fern das die Rechten für sich instrumentalisieren und wie die Wähler darauf anspringen.
Besonders in Deutschland kommt dieser Anschlag in Zeiten von Pegida denkbar ungünstig.
 
zb die npd versucht das doch schon aktiv.

siehe hier:

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die csu fordert wieder mal die einführung der vorratsdatenspeicherung.
welt und bild ziehen mit.
die könnten ja mal bei den verbliebenen charlie hebdo redakteuren nachfragen, was sie von solchen forderungen halten... :rolleyes:
diese vorhersehbaren reflexe, während die opfer quasi noch warm sind, sind einfach unerträglich. da könnt ich wirklich kotzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihren Glauben scheint jedenfalls einer der Attentäter schon länger zu pflegen. Einer von denen ist schon seit 2008 als Islamist bekannt. Die genaue Herkunft der beiden kenne ich nicht. Ein Migrationshintergrund scheint dennoch vorhanden zu sein, die Namen der Attentäter klingen nicht sehr Französisch.
verdreh doch die Worte nicht, du weiß genau, was ich meinte... die "Jungs" sind halt nicht schon seit der Kindheit streng religiös aufgewachsen, sondern erst später so richtig zum Islam gekommen, wo sie sich mangels Perspektive haben radikalisieren lassen. Darum ging es. Vlt. waren sie noch nicht Mal ehrlich gläubig, sondern rein "politische" Islamisten, also nur deswegen in Verbindung mit Al Quaida, damit sie ihre Hass-Ader ausleben konnten und den Westen als willkommenen Feind sich haben aufschwatzen lassen.

Und wegen "Migranten": natürlich waren deren Vorfahren keine waschechten Franzosen, aber die beiden selbst sind in Paris geboren und eben keine Zuwanderer, und selbst wenn sie mit 3-4 Jahren erst eingewandert wären wäre das für mich nicht der klassische "Zuwanderer".

Das ist halt eine Frage, wie was zuerst da, das Huhn oder das Ei? War das Attentat mit eine Konsequenz aus den Erfolgen der FN oder wird die FN durch solche Taten stärker?
Problematische Migranten oder deren Kinder in armen Bezirken gab es schon früher, genau wie es auch problematische Kinder von Asi-Franzosen gab. Und bei der Integration von Migranten haben die Franzosen noch viel viel mehr falsch gemacht als wir hier in D, und als dann der FN dazukam, wurde statt mehr Kommunikation genau das gegenteilige Signal gesendet, weil man die Rattenfänger auch ihre Parolen hat kundgeben lassen und weil schon damals in einzelnen Städten wirklich "ausländische" Jugendliche überportional oft Straftaten begehen, also eine Sorge vor "solchen" Leuten wirklich da war. Aber da hätten die Parteien der Mitte eingreifen müssen, und statt "wir wehren uns gegen den rechten Quatsch" wurde der vorurteilsbehaftete Kram zugelassen und dadurch den Leuten mit Migrationshintergrund signalisiert, dass relativ viele sie nicht haben wollen - das ist ein unglaublich schlechtes und fatales Signal.

Der FN wird durch die tat sicher leider noch stärker. Aber ohne eine so große FN wäre es viel leichter gewesen, die Problembezirke und deren Einwohner in französischen Großstädten wieder dem Rest der Leute näher zu bringen und die verfehlte Integration nachzuholen - so wurden aber NOCH mehr Wände errichtet, und IMHO hat sich die Stimmung dadurch eben verschlechtert, was wiederum so eine Tat viel wahrscheinlicher macht, da mehr junge Kerle perspektivlos dastehen. Vlt sogar allein schon wegen des Nachnamens, weil manche Leute allein daran schon erkennen wollen, dass ausländische Muslime sind... ;)

Grad in F, wo Kritik und "Hass" gegen andersgläubige oder auch Fremde viel salonfähiger ist als bei uns, kann sich da nun auch noch ein Juden vs. Muslime-Kinkflikt hochschaukeln, und die anderen Franzosen würden dann am liebsten beide Parteien aus ihrem Land haben - das ist dort grad sehr gefährlich in F... es sind ja schon seit einigen Jahren rel. viele Juden ausgewandert, weil es immer mehr Übergriffe gab
 
angeblich findet gerade eine weitere geiselnahme in frankreich statt.
 
Jedenfalls hoffe ich ganz stark, dass diese Tat nicht zu einem Rechtsruck in Europa führen wird.

den gibt es frühestens seit 9/11 wobei mir die linken mehr sorgen machen in letzter jahren die sind genauso schlimm wie die rechten inzwischen wenn nicht aktiver

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