• Aktualisierte Forenregeln

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    Forenregeln


    Vielen Dank

Der heutige Tag war gut/ merkwürdig, weil...

Seit wann ist es für den literarischen Wert wichtig, wie unterhaltsam ein Werk ist? Goethes Faust ist auch wenig unterhaltsam, aber die literarische Qualität steht imo außer Frage. ;)
:confused: Also ich fand das war das beste Buch das man auf dem Gymnasium gelesen hat und sehr unterhaltsam.
 
Seit wann ist es für den literarischen Wert wichtig, wie unterhaltsam ein Werk ist? Goethes Faust ist auch wenig unterhaltsam, aber die literarische Qualität steht imo außer Frage. ;)

Tut sie das? Warum? Weil das Generationen von Deutschlehrern und Germanisten unermüdlich immer wieder vor- und nachplappern? :-D

Fakt ist, ich halte den "Faust" für ein historisch bedeutsames Werk, im Kontext seiner Zeit.
Würde man dagegen den "Faust" heute so schreiben, womöglich die gleiche Sprache verwenden; es würde wohl verrissen werden.

Und ja, bei Belletristik - und nichts anderes sind "Faust", "Werther", aber auch "Krieg und Frieden", usw., geht es in erster Linie darum, den Leser zu unterhalten. Selbst wenn es sich um ernste, tragische Geschichten handelt.
 
Wie auch immer, ich bin der Meinung, dass Videospiele in der Hinsicht nicht mal im Ansatz anstinken können gegenüber guter Literatur. Und das hat sowohl systemische (Bedingungen des Mediums) wie auch personelle Gründe (Auswahl der Autoren/Storywriter).

Haste die oben erwähnten den gespielt ?
 
Würde man dagegen den "Faust" heute so schreiben, womöglich die gleiche Sprache verwenden; es würde wohl verrissen werden.

Man stelle sich einen Text wie Schillers " Das Lied von der Glocke" vor. Absolut bedeutungslos in heutiger Zeit...man müsste schon zu einer Art Adaption greifen, um es noch für die heutige moderne Gesellschaft zu retten.

Hells Bells...maybe...
 
Zuletzt bearbeitet:
Haste die oben erwähnten den gespielt ?
Alle bis auf 7 und 10. ;)

Tut sie das? Warum? Weil das Generationen von Deutschlehrern und Germanisten unermüdlich immer wieder vor- und nachplappern? :-D
Warum? Vielleicht weil ein Großteil der "intellektuellen Elite" dieser Meinung ist (von denen manche auch Deutschlehrer oder Germanisten sind, wobei Tolstoi gar nicht im Deutschunterricht gelesen wird), inklusive meiner eigenen Person (wobei ich mich nicht unbedingt zu eben genannter Elite zähle)? Ist mir schon klar, dass ein Großteil der Bevölkerung damit nichts anfangen kann, was auch damit zusammenhängt, dass die meisten davon derartige Bücher gar nicht lesen. Und nein, nicht jeder muss Tolstoi (oder wen auch immer) mögen. Aber man kann Qualität auch anerkennen, wenn das entsprechende Werk nicht den eigenen Geschmack trifft...

Fakt ist, ich halte den "Faust" für ein historisch bedeutsames Werk, im Kontext seiner Zeit.
Würde man dagegen den "Faust" heute so schreiben, womöglich die gleiche Sprache verwenden; es würde wohl verrissen werden.
Verrissen von wem? Politisch korrekten Bloggern? Dem "Internet"? Postmodernen Populärkritikern (die es als studierte Deutschlehrer oder Germanisten zu keinem anderen Job geschafft haben)? :-D

Aber deine Kritik geht eh weit am Ziel vorbei. Natürlich gibt es einen historischen Kontext, das verneine ich ja auch gar nicht. Es geht auch nicht darum, dass ich Literatur aus dem 19. Jahrhundert als die Krone der literarischen Schöpfung betrachte. Es gibt auch sehr gute Literatur, die im 20. oder 21. Jahrhundert geschaffen wurde, zur gleichen Zeit wie populäre Videospiele. Es geht also nicht darum, ob Faust, wenn es heute erscheinen würde, populär wäre. Es ist ein Werk seiner Zeit, was dem Medium Literatur an sich aber nicht die Kraft nimmt. Ein Videospiel wie Planescape Torment ist auch ein Produkt seiner Zeit. Es ist mir schleierhaft, wie du also hier mit dem Zeitgeist für Videospiele argumentieren willst. Literatur und Spiele existieren heute Seite an Seite.

Und ja, bei Belletristik - und nichts anderes sind "Faust", "Werther", aber auch "Krieg und Frieden", usw., geht es in erster Linie darum, den Leser zu unterhalten. Selbst wenn es sich um ernste, tragische Geschichten handelt.
Das sehe ich anders. Natürlich geht es auch um Unterhaltung, keine Frage. Aber gute Literatur ist auch Kunst und das geht weit über reine Unterhaltung hinaus. Ein Gemälde wird auch nicht nur zur Unterhaltung geschaffen. Richtig ist, dass es Bücher gibt, die rein der Unterhaltung dienen. Ein "Faust" gehört sicherlich nicht dazu (sonst hätte Goethe das Versmaß auch gleich weglassen können btw). Bei Krieg und Frieden kann man sich sicherlich streiten, aber für mich ist das auch Kunst.
Außerdem vermischst du hier "Unterhaltung" mit "Stortelling". Ich habe mit keinem Wort erwähnt oder impliziert, dass ein Videospiel nicht ebenso unterhaltsam oder gar unterhaltsamer als hohe Literatur sein könnte, ganz im Gegenteil. Es gibt mir explizit um die Qualität und die Wertigkeit des Storytellings.
 
Hehe, das artet wieder aus. :-D

Wir sehen das einfach unterschiedlich. Für Dich scheint zu gelten, Literatur = Gedrucktes, ich dagegen fasse den Literaturbegriff deutlich weiter und schließe auch Theaterstücke, Filme und eben Videospiele mit ein.

Ebenso gilt das für Unterhaltung. Ich sehe das auch sehr weitläufig, "Unterhaltung" umfasst bei mir, grob umrissen, sämtliche Bereiche des menschlichen Lebens, die nicht (un)mittelbar mit der Befriedigung der Grundbedürfnisse im Zusammenhang stehen.
Ja, im weitesten Sinne zählt für mich auch der Bereich "Religion" zur "Unterhaltung"; sprich, alles, was nicht unbedingt lebensnotwendig ist.

Das aber nur als Erläuterung, ohne eine Seitendiskussion dazu eröffnen zu wollen, denn natürlich lässt sich das ebenso in aller Breite diskutieren. :)
 
Ich denke auch, dass das eine Diskussion für einen anderen Ort/Thread wäre. ;)
 
Warum? Vielleicht weil ein Großteil der "intellektuellen Elite" dieser Meinung ist (von denen manche auch Deutschlehrer oder Germanisten sind, wobei Tolstoi gar nicht im Deutschunterricht gelesen wird), inklusive meiner eigenen Person (wobei ich mich nicht unbedingt zu eben genannter Elite zähle)?
Nun, das ist natürlich ein 1A Qualitätsmerkmal.

Da du hier Tolstoi's Krieg und Frieden erwähnt hast, habe ich mir aus der Inhaltsbeschreibung bei wikipedia mal einen x-beliebigen Ansatz rausgepickt:

"Pierre nimmt seinen Jugendfreund Dolochow bei sich auf, der bald darauf ein Verhältnis mit Hélène eingeht. Angetrunken fordert Pierre Dolochow zu einem Duell heraus, obwohl er noch nie mit einer Pistole geschossen hat, und bekommt den Ablauf erst unmittelbar vor dem Duell mitgeteilt. Er schießt Dolochow an, tötet ihn jedoch nicht. Im Glauben zu sterben bekennt Dolochow, dass er bei seiner Mutter und seiner Schwester den Ruf des lieben, ruhigen Sohnes hat, und verliert damit seine Fassade als draufgängerischer Säufer. Hélène wirft Pierre vor, er habe Dolochow nur erschießen wollen, weil er merkte, dass jener ein viel besserer Liebhaber sei. Pierre verlangt daraufhin die Annullierung der Ehe, wozu seine Frau aber nur unter hohen Geldzahlungen bereit wäre. Er trennt sich von ihr und verlässt selbst die Stadt. Pierre wird jetzt Freimaurer und engagiert sich eine Weile im Logenwesen, kann aber auch dort keine befriedigende Antwort auf seine Lebensfragen finden."

Mal provokativ gefragt:
Was ist das jetzt anderes als zB ein Scripted Reality Drehbuch von "Familien im Brennpunkt" in der damaligen Zeit?

Und ja, die Frage meine ich ernst. Ich hab K&F nur mal als Film gesehen, also was ist konkret da, das K&F zu einer höheren Qualität verhilft als dieses Drehbuch?
 
Und ja, die Frage meine ich ernst. Ich hab K&F nur mal als Film gesehen, also was ist konkret da, das K&F zu einer höheren Qualität verhilft als dieses Drehbuch?
Ganz ehrlich, lies es selbst und bilde dir deine eigene Meinung. ;)

Und ganz ehrlich, der reine Plot ist nicht der Kern gutes Storytellings. Es ist das Zusammenspiel der Figuren, die Charakterisierung der Figuren, der Sinn für Details, die Menge und Qualität erzählerischer Ebenen und Zusammenhänge, die Sprachgewalt, die Dramaturie usw usw usw.
 
hat sich inzwischen eigentlich auch nur einer von euch diskutanten (nicht: discotanten) den beitrag angehört? nö, oder? :B
 
Die Meinung einer "intellektuellen Elite" bestimmt also über die Qualität eines literarischen Werkes?

Nun, da möchte ich mit diesem fiktiven Beispiel antworten:
Angenommen, ein literarisches Meisterwerk hat das Thema "Kritik an der intellektuellen Elite" ... ;)
 
Die Meinung einer "intellektuellen Elite" bestimmt also über die Qualität eines literarischen Werkes?

Nun, da möchte ich mit diesem fiktiven Beispiel antworten:
Angenommen, ein literarisches Meisterwerk hat das Thema "Kritik an der intellektuellen Elite" ... ;)

Ich denke mal die intellektuelle Elite würde sich kritish mit dem Werk auseinandersetzen und nichtrumheulen wie Forenuser ;)

edit: Deswegen nennt man sie ja die "intellektuelle Elite" :-D
 
Warum ruft ihr eigentlich ständig nach mir?
Ich will die Qualität eurer literarischen Werke gar nicht beurteilen. :O
 
Es ist das Zusammenspiel der Figuren, die Charakterisierung der Figuren, der Sinn für Details, die Menge und Qualität erzählerischer Ebenen und Zusammenhänge, die Sprachgewalt, die Dramaturie usw usw usw.

Ich hab's gelesen weil Reich-Ranicki mal meinte es wäre das eine Buch das man gelesen haben muss (falls morgen die Welt unterginge oder so).
Vom historischen Aspekt fand ich es sehr interessant. Literarisch hat es mich aber nicht besonders ergriffen und bei der Menge an Personen (rund 500?) kam es mir manchmal vor als würde ich ein Telefonbuch lesen. :S Mit Namen hab ich's nicht so - immerhin hat Kindle Xray etwas geholfen.

Vielleicht fehlt mir einfach Verständnis und Geduld für klassische Literatur.
Aber auch die zweieinhalbtausend Seiten der Dune Serie, also doppelt soviel wie K&F, fand ich weitaus kurzweiliger. ;)
 
Ihr seid doch alles Kunst- und Kulturbanausen... :-D

Von wegen! :finger:

Müsste ich eine Top 10 der (für mich) besten Bücher aller Zeiten erstellen, dann wäre "Krieg & Frieden" nicht darunter, wohl aber Dostojewskis "Schuld und Sühne", den ich für weitaus "literarisch wertvoller" als K&F erachte.
Warum?
"Schuld & Sühne" ist definitiv zeitloser und wirft allenthalben philosophische Sinnfragen auf, während man "Krieg und Frieden" eigentlich nur als zeitgenössische Momentaufnahme sehen kann.
 
Hihi das war eben lustig, hab nen Post von Batze (glaube ich) im Thread über Division gelesen wo er nen Post von Golmori (oder so) kritisiert. Beim Neuladen war Batzes Post wie von Geisterhand gelöscht. Ein Schelm wer dabei böses denkt :-D

Batze, warst Du das? ;)
 
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