Eine Sache, die mich gerade grübeln lässt:
Es ist warm im Schlafzimmer, aber draußen ist es zu kalt, um das Fenster komplett auf Kipp zu stellen. Also habe ich mich entschlossen, dass Fenster richtig zu öffnen (wie eine Tür halt), aber nur einen winzig, winzig kleinen Spalt (etwa die Hälfte von dem, was dem Kippen entspricht). Dazu musste ich natürlich irgendeinen Gegenstand finden, den ich zwischen den kurzerhand ins Schlafzimmer entführten Küchenstuhl und das Fenster auf die Fensterbank packe, damit sich das Fenster nicht weiter öffnet, als es soll (Fensterstopper statt Türstopper).
Der Gegenstand muss natürlich die bestimmte Größe, Knautschfestigkeit und Gewicht haben, damit das Fenster auch nicht weiter als vorgesehen aufgehen kann. Schnell habe ich ziemlich viele alte Bücher in meinem Den-Kram-brauch-ich-eh-nicht-mehr-Regal gefunden und wollte gerade zugreifen, aber meine Hand hat nicht reagiert. Sie hat sich geweigert, ein Buch zu diesem Zweck zu verwenden. Dabei ist das wirklich nur irgendwelcher alter Schrott; billigste Taschenbücher, die ich nie lesen wollte, die ich zusammen mit anderen billigen Taschenbüchern, die ich lesen wollte (und auch gelesen habe), vor Jahren mal als Gebrauchtpaket für zusammen ca. einen Euro (oder war es sogar noch zu D-Mark Zeiten?) auf einem Flohmarkt gekauft habe.
Woran liegt das, dass ich eher ein Fabergé-Ei als Fensterstopper benutzen würde, als ein altes Buch? Irgendwie sind mir Bücher wohl einfach zu heilig, um sie unsachgemäß zu gebrauchen. Fabergé-Eier dagegen fand ich noch nie besonders toll und haben auch sonst kaum praktischen Nutzen. Da ich aber keines in meiner Wohnung gefunden habe, hab ich jetzt 'ne alte Keksdose als Fensterstopper verwendet. Passt genau, jetzt ist für Frischluft heute Nacht gesorgt.
Bücher verwendet man nicht, Bücher genießt man.