Sowas könnte ich mir garnicht mehr vorstellen, von anderen Anweisungen zu befolgen und, vllt. sogar noch schlimmer, dem Handeln anderer Menschen ausgeliefert zu sein, die ggf. keine Ahnung von der Materie haben.
Das ist ja bei weitem nicht immer so, nur weil man angestellt ist. Es gibt genug Chefs oder Vorgesetzte, die zwar logischerweise gewisse Rahmenvorgaben oder das erfüllen einer bestimmten Grundaufgabe anweisen, den Angestellten dann aber feie Hand lassen. Zumindest wenn sie sicher sind, dass der Angestellte das auch kann. Das ist dann auch oft das Problem: manche Vorgesetzte sind sich halt nicht sicher genug und geben für jeden "Mist" Anweisungen, und der Angestellte denkt, er sei vom Vorgesetzten abhängig und MUSS das genau so machen - und würden die beiden nur mal miteinander ehrlich reden, dann würd sich rausstellen, dass der Vorgesetzte in Wahrheit so gut wie gar nichts "befehlen" muss außer der Grundaufgabe und am Ende nur das Ergebnis der Arbeit verwalten braucht. Und mind. eine Grundaufgabe hat auch jeder Chef: den Kundenwunsch erfüllen - der Chef ist also auch nicht komplett weisungsfrei ;
Natürlich muss manchmal der Chef dann doch eine Entscheidung für "kleinere" Fragen treffen, aber da gibt es auch genug Chefs, die sich dann von ihren Angestellten eine Empfehlung anhören und nicht stur, sondern sinnvoll entscheiden, so dass die Angestellten bei weitem nicht "dem Handeln anderer Menschen aufgeliefert" sind - der Angestellte hat dann sogar den "Vorteil", dass er nicht schuld ist, wenn die Entscheidung sich als falsch herausstellt. Und viele finden es auch angenehm, wenn sie nicht überlegen müssen "mach ich zuerst X oder Y", sondern einfach den Chef fragen, was sie zuerst fertgistellen sollen
Der Arbeitnehmer muss aber bestimmte Dinge halt akzeptieren, zB eine bestimmte "Politik" im Verkauf oder dass er ein bestimmtes Produkt herstellen muss, auch wenn er selber das Produkt nicht so gut findet usw - aber das muss der Chef ebenfalls, der muss seine Geschäftspolitik und/oder Produkte auch mal mehr mal weniger dem Markt und den Kunden anpasse, der kann auch nicht machen, was er will.
Ich selber wäre schon gern eher Chef, aber würde keine strenge Hierarchie haben wollen. Was mich aber vom ChefSein abschreckt ist wiederum, dass die meisten Chefs auch ungewollt dazu tendieren, einfach viel zu viel arbeiten und nie abzuschalten, weil sie immer Schiss haben, dass ihre Angestellten nicht gut genug sind - und auch aus diesem Grund meinen Chefs oft, alles kontrollieren und somit anweisen zu MÜSSEN, obwohl es oft viel besser laufen würde, wenn man die Leute einfach mal arbeiten lassen würde. Vlt. wäre für mich ne Aufgabe wie "Projektleiter" ganz gut, also einen Auftrag einfach abzuarbeiten und innerhalb dessen dann selber entscheiden zu können. Da wäre ich nicht von evtl. dämlichen und Anweisung gebenden Vorgesetzen abhängig, sondern kann selber etwas leiten, und auf der anderen Seite würd ich mir keine zu großen Gedanken machen und mich überarbeiten, weil es eben "nur" ein Projekt ist und nicht das Führen einer ganzen Firma