Ja, sogar vor allem in Deutschland. Als Hegemon in Europa und neoliberaler Vorkämpfer ist Deutschland gerade einer der größten politischen Unruhestifter in Europa (und der Welt) und verantwortlich für eine immer größer werdende Ungleichheit und Ungerechtigkeit in Deutschland, in Europa und weltweit. Das sorgt nicht nur für extreme Unzufriedenheit, ja sogar Hass, sondern auch für reale Tote und reale Leidtragende. Wir Deutschen sind ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, auf Kosten von anderen zu leben - und wir sonnen uns dabei meist sogar noch in Eigenlob und Arroganz. Ja, wenn wir irgendwas ändern wollen und die Welt ein bisschen besser machen wollen, dann ist Deutschland das ideale Ziel.
Gut wäre das. Nur ist Revolution ein großes Wort, unter dem man viel verstehen kann. Ich bin der Meinung, dass wir unseren politischen Kurs recht radikal ändern sollten - und auf lange Sicht auch müssen. Wie man genau da hinkommt, das ist so einfach nicht zu beantworten. Grundvoraussetzung dafür ist zunächst mal, dass zumindest eine Mehrheit in der Bevölkerung das überhaupt will. Und dann hängt es stark von der konkreten politischen Situation ab und von der Dynamik, mit der sich politische und gesellschaftliche Zusammenhänge entwickeln, wie man am Besten vorgeht, um zum Ziel zu kommen. Es gibt da imho keinen "Masterplan", an den man sich strikt halten kann. Die Gesellschaft ist ein großes soziales System mit sehr sehr vielen unterschiedlichen Akteuren und unterschiedlichen Wechselwirkungen.
Auch hier gilt: Das kann ich so pauschal nicht beantworten. Aber es gibt einige Bedingungen, wie auch weiter oben schon erwähnt. Grundvoraussetzung ist, dass eine Mehrheit der Bevölkerung das politische System verändern will. In dem Fall würde sich natürlich zunächst der friedliche Protest anbieten und - natürlich - auch der Versuch, das System über Wahlen bzw. das Besetzen politischer Institutionen mit eigenen Leuten. Man muss sich imo aber immer darauf einstellen, dass sich das System nicht so einfach ändern lässt und dass die "Gegenseite" versuchen könnte, die Verhältnisse mit Gewalt bzw. dem Ausüben von Macht wieder zu ihren Gunsten zu drehen. Dann ist meiner Meinung nach eigene Gewalt als Selbstverteidigung und als politisches Kampfmittel durchaus gerechtfertigt. Aber die Frage ist natürlich komplex, denn wir besprechen hier schon bürgerkriegsähnliche Verhältnisse - sprich Gewaltausübung in einem Kontext, in dem bestehende staatliche Strukturen und Institutionen von einem signifikanten Teil der Bevölkerung nicht mehr als bindend und rechtmäßig angesehen werden.
Die Frage also, ob Gewalt bei einem politischen Systemwechsel "gerechtfertigt" sei, ist auch theoretisch schwer zu beantworten. Ja und nein. Aber sicher meine ich damit nicht so Blödsinn wie das, was gerade in Hamburg läuft. Das hat mit dem Versuch, bestehende politische Systeme nachhaltig zu ändern, mal so gar nichts zu tun.
Puh, das würde jetzt hier etwas zu weit führen. Aber meiner Meinung nach wäre das ein demokratischer Sozialismus, in dem durchaus marktwirtschaftliche Prinzipien zum Einsatz kommen, das vorrangige Ziel aber immer das Wohl aller Menschen ist.
Aber ich wäre auch schon glücklich, wenn wir wenigstens so "gut" wären wie Schweden. Selbst das wäre schon ein enormer Fortschritt für Deutschland...
Lach.
Entwicklungshilfe. Ja genau, das meine ich mit Teilen. Man schenkt den Armen einen Euro, um ihnen im Gegenzug zwei aus der Tasche zu ziehen...
Und btw., wer hat was von einfach gesagt?