• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

Der G20-Gipfel und die Gewalteskalation

So was entscheidet nun mal immer noch am Ende ein Gericht, und das Demonstrationsrecht ist nun mal ein SEHR hohes Gut, da sind die Hürden EXTREM hoch. Da können wir auch froh sein, dass wir nicht Verhältnisse wie in Russland oder der Türkei haben, auch wenn wie viele Demo-Themen vielleicht GANZ anders sehen. Das ist aber nun mal auch der Preis für unsere Freiheit. So was kommt ja nun auch nicht alle paar Wochen vor....

Zdem ist es mehr als naiv von Dir und John zu glauben, dass ein Demo-Verbot da viel gebracht hätte. Da hätten sich die Radikalen trotzdem inkoginito in die Stadt "geschlichen" und dann irgendwo versammelt und losgelegt, oder auch in kleinen Horden Randale gemacht Und GANZ Hamburg Abriegeln kann man ja nun mal nicht

Das ist sehr richtig.

Allerdings denke ich, wie ich oben geschrieben habe, dass zu dem Privileg des Demonstrationsrechts mMn auch eine gewisse Verantwortung seitens der Veranstalter gehoert, die Gewalt zumindest nicht zu provozieren. Man haette gerade bei einer Anti G20 Demo im Vorfeld die Wichtigkeit einer friedlichen Demonstration in den Vordergrund stellen koennen, statt wie hier den vollen Konfrontationskurs zu fahren, bei dem die Eskalation nun wirklich absehbar war. Die Hippie Bewegung hat das schon vor 50 Jahren besser gemacht als heute, deren Schlagwoerter waren Flower Power und das Peace Zeichen, nicht ein Welcome to Hell, dass Fackeln und Mistgabeln ja schon gerade impliziert.
 
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A
Wobei ich echt sagen muß, daß ich egal aus welcher Richtung voll dafür bin daß Straftäter die Menschen attackieren oder Sachen beschädigen jeweils mit dem höchstmöglichem Maße bestraft gehören. Und wenn jemand ein Haus abfackelt, indem Leute wohnen zählt das für mich als Mordversuch. Egal wer die Tat begeht. Punkt. Und da erwarte ich genau die gleiche Härte wie bei den Innenstadtrasern wie in Köln.

This.

Und wer wie gesagt Autos anzündet oder ähnliches gehört für mich ebenso hart bestraft was das Gesetz hergibt. Das ist für mich genauso wenig ein Kavaliersdelikt (für Dich aber offensichtlich).

Wer versucht, mein Haus, Auto oder anderes Eigentum, absichtlich zu zerstören, wird von mir erschossen. Punkt. Das meine ich nicht im Scherz, sondern absolut ernst. Zumal das keine durchgeknallte "Law&Order"-Phantasie meinerseits ist, sondern durch das Gesetz gedeckt wird:

§34 StGB "Rechtfertigender Notstand" schrieb:
Wer in einer gegenwärtigen, nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben, Leib, Freiheit, Ehre, Eigentum oder ein anderes Rechtsgut eine Tat begeht, um die Gefahr von sich oder einem anderen abzuwenden, handelt nicht rechtswidrig, wenn bei Abwägung der widerstreitenden Interessen, namentlich der betroffenen Rechtsgüter und des Grades der ihnen drohenden Gefahren, das geschützte Interesse das beeinträchtigte wesentlich überwiegt.
(2)Dies gilt jedoch nur, soweit die Tat ein angemessenes Mittel ist, die Gefahr abzuwenden.

Bleibt natürlich die Frage, was wann angemessen ist. Die Juristen, mit denen ich mich aber zu diesem Thema ausgetauscht habe, waren sich relativ sicher, dass bspw. ein "drohend geschwenkter und bereits angezündeter Molotow-Cocktail" auch einen Schusswaffengebrauch rechtfertigen würde (nach vorheriger Ankündigung).
 
Der Vorschlag von Schulz ist gar nichtmal blöde, solche Veranstaltungen künftig bei der UN in New York abzuhalten.
Da wären dann wenigstens alle dabei, und nicht nur der Club der mächtigsten Nationen. Vielleicht würde dann ja sogar etwas mehr zum Wohle der Welt herausspringen.
 
Bleibt natürlich die Frage, was wann angemessen ist. Die Juristen, mit denen ich mich aber zu diesem Thema ausgetauscht habe, waren sich relativ sicher, dass bspw. ein "drohend geschwenkter und bereits angezündeter Molotow-Cocktail" auch einen Schusswaffengebrauch rechtfertigen würde (nach vorheriger Ankündigung).
wenn man den auf DICH werfen will, dann ja. Aber sicher nicht, wenn derjenige das Auto abfackeln will. Und selbst wenn er den Cocktail auf Dich werfen will, ist es fraglich, ob du den auch ERschießen darfst. Schießen ja, ist ja Notwehr. Aber gezielt töten?

Ich würde vor allem niemals jemandem das Leben nehmen wollen, bei dem ich nicht weiß, was für ein Mensch der ist. Das kann ja theoretisch dann sogar der Sohn des Nachbarn sein, der "einfach nur" in jugendlichem Leichtsinn mitrandaliert hat. Nee, also das ist mir einfach zu krass.


@MrFob: es ist auch naiv zu denken, dass der Veranstalter da noch was hätte ändern können. Es sind hunderte Autonome oder auch einfach nur "Krawall-Touristen" aus etlichen Ländern dabei, die drehen da ihr eigenes Ding und sind gekommen um zu randalieren, haben nur auf den "richtigen" Zeitpunkt gewartet, der gekommen war, als die Polizei dann aktiv wurde. Die Polizei hätte vlt. auch noch abwarten können, aber dann wäre alles halt ne Stunde später eskaliert. Gekotzt wie geschissen...


@Loosa: da würden aber trotzdem nicht die ganzen betroffenen Staaten dabei sein. Es wäre weiterhin ein "elitäres" Gespräch. bzw. wenn dann doch mal viele andere dabei wären, käme nichts bei raus, weil sich niemals so viele zusammen einigen könnten.
 
wenn man den auf DICH werfen will, dann ja. Aber sicher nicht, wenn derjenige das Auto abfackeln will. Und selbst wenn er den Cocktail auf Dich werfen will, ist es fraglich, ob du den auch ERschießen darfst. Schießen ja, ist ja Notwehr. Aber gezielt töten?

Ich würde vor allem niemals jemandem das Leben nehmen wollen, bei dem ich nicht weiß, was für ein Mensch der ist. Das kann ja theoretisch dann sogar der Sohn des Nachbarn sein, der "einfach nur" in jugendlichem Leichtsinn mitrandaliert hat. Nee, also das ist mir einfach zu krass.
Sehe ich auch so.

@MrFob: es ist auch naiv zu denken, dass der Veranstalter da noch was hätte ändern können. Es sind hunderte Autonome oder auch einfach nur "Krawall-Touristen" aus etlichen Ländern dabei, die drehen da ihr eigenes Ding und sind gekommen um zu randalieren, haben nur auf den "richtigen" Zeitpunkt gewartet, der gekommen war, als die Polizei dann aktiv wurde. Die Polizei hätte vlt. auch noch abwarten können, aber dann wäre alles halt ne Stunde später eskaliert. Gekotzt wie geschissen...

Ich glaube schon, dass die Leute, die solche Proteste organisieren und die Logos und Parolen vorher festlegen einen Einfluss haben. Sicher, komplett verhindern werden sie das Auftreten einiger randalierender Idioten nicht, aber das Level an Gewalt, das man sieht koennen sie durch die Art und Weise, wie ein Protest aufgezogen wird denke ich schon beeinflussen. Und was mich hier aufregt - nach allem, was ich schon vorher in den Nachrichten gelesen habe - ist halt, dass man es wirklich darauf angelegt hat oder es den Leuten zumindest wohl scheissegal war, ob und wie viele gewaltbereite Randalierer da unterwegs sein werden. Es ist ja gerade in dem Fall hier nicht so, als haette man es nicht vorher gewusst oder nicht provoziert.
Ich habe selten einen so eklatanten Fall geshen (zumindest in Deutschland), bei dem unter dem Deckmantel eines Protests eine Demo abgehalten wurde, bei der schon Wochen in Vorraus so klar war, wie die Sache enden wird. Das ist mMn auch nochmal was anderes als wenn sich die Krawall-Macher von sich aus am ersten Mai oder so zusammenrotten. Hier waren mMn auch die Luete schuld, die den "friedlichen" Protest in der Form organisiert haben und sich eben nicht klarer von den - natuerlich unausweichlichen aber immerhin doch noch verbal verurteilbaren - Randale-Assis abgegrenzt haben.
Hier wurde solchen Leuten ganz klar suggeriert, dass sie hier ein Plattform bekommen und man eigentlich ja mit ihnen rechnet. Das kann es dch auch nicht sein.
 
Ich hab heute die Handyvideos von Leuten gesehen, die in HH unterwegs waren ... mein Trauzeuge wohnt in HH und hat mir auch Fotos geschickt, als ich meinte, wo er denn bitte wohnen würde bei solchen Bildern kam nur trocken: Kabul.

Ich hab wirklich null Verständnis, wie die Bekloppten hier Fahrzeuge anzünden, Scheiben einwerfen etc.pp. ... das steht doch in überhaupt keinem Verhältnis zur Botschaft, die man ggf. transportieren möchte. Wobei ich auch ehrlicherweise nicht glaube, dass die gewaltbereiten Demonstranten überhaupt eine Agenda verfolgen und nicht nur einfach Spass an der Zerstörung haben: mal so richtig ausflippen.

./facepalm
 
Der Vorschlag von Schulz ist gar nichtmal blöde, solche Veranstaltungen künftig bei der UN in New York abzuhalten.
Da wären dann wenigstens alle dabei, und nicht nur der Club der mächtigsten Nationen. Vielleicht würde dann ja sogar etwas mehr zum Wohle der Welt herausspringen.
Nun, Sinn oder Unsinn, (Kosten) dieser Versammlungen und auch vor allem die Wahl des Veranstaltungsortes sind noch mal ein eigenes Thema.

Das ist sicher nicht so einfach zu thematisieren. Da hat auch Herb recht; die UN gilt als "blockiert". Zudem sitzen dort nie die Staatsoberhäupter persönlich.
Im Grunde repräsentiert die G20 einen Großteil der Welt.
Die Merkel soll ja auch geäußert haben, dass noch am Ehesten im kleineren Kreis G8 bzw. G7 was herum kommt.
Auch die Sinnhaftigkeit der Demonstrationen könnte man auf den Prüfstand stellen. Die Gipfelteilnehmer werden sich davon sicher nicht beeinflussen lassen. Wer in unserer Demokratie etwas ändern will, muss vor allem wählen und selbst politisch aktiv werden (also in eine Partei eintreten oder eine Partei gründen).
Und selbst manche scheinbar gute Maßnahmen, wie Merkels Marshallplan für Afrika, ist, wie gestern in "Kontraste" zu sehen, sind reine "Blenderpolitik", die im Gegenteil die Ausbeutung noch weiter voran treiben.
 
Die wirklich traurige Sache an der ganzen Angelegenheit ist die, dass mehr darüber geredet wird, ob die Krawallmacher, Steinewerfer und Demonstranten draußen jetzt die Höchststrafe bekommen sollten oder nicht, während drinnen - von der Polizei beschützt und von den Massenmedien angehimmelt - Massenmörder, Diktatoren, Verbrecher gegen die Menschlichkeit, neoliberale Brandstifter und Vertreter der Großindustrie und der Superreichen darüber beraten, wer jetzt den größten Teil vom Kuchen abbekommt, die 1% in den USA oder die 1% in China oder Europa...

Und wahrscheinlich vergisst man wegen den bösen Krawallmachern, Steinewerfern und Demonstranten in der ganzen Aufregung um deren abartige, grausame Gewalt dann auch noch, dass es diesen einen Kontinent da südlich von Europa gibt, in dem Tausende Menschen akut von Krieg und Hunger bedroht sind oder schon längst im Sterben begriffen sind. Oder vielleicht hat man auch nur den Kuli vergessen, mit dem man den Scheck unterschreiben wollte.

Schöne neue Welt, in der wir leben. Heute brennen nur ein paar Autos, morgen vielleicht schon die ganze Welt. Aber solange es nicht in unseren Städten passiert, ist uns das eh egal.

We have it coming.
 
wenn man den auf DICH werfen will, dann ja. Aber sicher nicht, wenn derjenige das Auto abfackeln will. Und selbst wenn er den Cocktail auf Dich werfen will, ist es fraglich, ob du den auch ERschießen darfst. Schießen ja, ist ja Notwehr. Aber gezielt töten?

Was heißt hier "gezielt"?
Gezielt ist "Hollywood" - in so einer Situation schießt man auf die größte Trefferfläche - das ist der Torso - und das solange, bis der Angreifer "neutralisiert" ist, d. h., handlungsunfähig. Wenn er dabei verstirbt, sein Pech.

Ich würde vor allem niemals jemandem das Leben nehmen wollen, bei dem ich nicht weiß, was für ein Mensch der ist. Das kann ja theoretisch dann sogar der Sohn des Nachbarn sein, der "einfach nur" in jugendlichem Leichtsinn mitrandaliert hat. Nee, also das ist mir einfach zu krass.

Meinst Du nicht, dass das in dem Moment vollkommen egal ist? Wenn der mich, oder mein Eigentum bedroht, dann denke ich doch gar nicht erst darüber nach, was seine Motive sind? Er ist dem Moment eine Bedrohung, die es auszuschalten gilt. Mit allen Mitteln. Selbst wenn es der "nette" Nachbarsjunge ist. :rolleyes:
 
Die wirklich traurige Sache an der ganzen Angelegenheit ist die, dass mehr darüber geredet wird, ob die Krawallmacher, Steinewerfer und Demonstranten draußen jetzt die Höchststrafe bekommen sollten oder nicht, während drinnen - von der Polizei beschützt und von den Massenmedien angehimmelt - Massenmörder, Diktatoren, Verbrecher gegen die Menschlichkeit, neoliberale Brandstifter und Vertreter der Großindustrie und der Superreichen darüber beraten, wer jetzt den größten Teil vom Kuchen abbekommt, die 1% in den USA oder die 1% in China oder Europa...

Und wahrscheinlich vergisst man wegen den bösen Krawallmachern, Steinewerfern und Demonstranten in der ganzen Aufregung um deren abartige, grausame Gewalt dann auch noch, dass es diesen einen Kontinent da südlich von Europa gibt, in dem Tausende Menschen akut von Krieg und Hunger bedroht sind oder schon längst im Sterben begriffen sind. Oder vielleicht hat man auch nur den Kuli vergessen, mit dem man den Scheck unterschreiben wollte.

Schöne neue Welt, in der wir leben. Heute brennen nur ein paar Autos, morgen vielleicht schon die ganze Welt. Aber solange es nicht in unseren Städten passiert, ist uns das eh egal.

We have it coming.

Da muss ich JohnCarpenter aber zustimmen. Wer daran etwas aendern will, der geht waehlen und wem das nicht reicht, der geht in die Politik oder wird Journalist und bringt sich auf die eine oder andere Art und Weise ein. Dazu sehe ich keine Alternative.
 
Und wahrscheinlich vergisst man wegen den bösen Krawallmachern, Steinewerfern und Demonstranten in der ganzen Aufregung um deren abartige, grausame Gewalt dann auch noch, dass es diesen einen Kontinent da südlich von Europa gibt, in dem Tausende Menschen akut von Krieg und Hunger bedroht sind oder schon längst im Sterben begriffen sind. Oder vielleicht hat man auch nur den Kuli vergessen, mit dem man den Scheck unterschreiben wollte.

Wer sollte die Verantwortung in Afrika übernehmen? Unsere kapitalistische Gesellschaft, bei der auch die Politik von den Lobbyisten der Großkonzerne durchdrungen ist?
 
@Loosa: da würden aber trotzdem nicht die ganzen betroffenen Staaten dabei sein. Es wäre weiterhin ein "elitäres" Gespräch. bzw. wenn dann doch mal viele andere dabei wären, käme nichts bei raus, weil sich niemals so viele zusammen einigen könnten.

Du meinst, so wie beim Paris Abkommen? Da waren auch fast 200 Länder dabei.
Trotzdem zur Abwechslung deutlich produktiver, wenn auch langwieriger, als eine Gipfel-Absichtserklärung. ;)


Dass die UN blockiert ist, wie JohnCarpenter sagt, stimmt aber leider. Eine moderne Struktur ist überfällig, ohne Vetokraft (ist ja auch in der EU problematisch). Was haben Kriegsgewinner denn mit der Situation von heute zu tun? Aber dank Veto werden sich die Mächtigeren kaum selbst wegwählen. :(
 
Da muss ich JohnCarpenter aber zustimmen. Wer daran etwas aendern will, der geht waehlen und wem das nicht reicht, der geht in die Politik oder wird Journalist und bringt sich auf die eine oder andere Art und Weise ein. Dazu sehe ich keine Alternative.
Keine Ahnung, was das mit meinem Post zu tun haben soll...

Abgesehen davon bin ich da etwas anderer Meinung. Viele Systeme sind ohne revolutionäre Interventionen nicht zu ändern - und je länger sie bestehen und je länger sich Machtstrukturen gefestigt haben, desto weniger. Ich würde sogar behaupten, dass die meisten politischen und gesellschaftlichen Systeme fast unmöglich in größerem Ausmaß innerhalb der Institutionen des Systems zu ändern sind, schon gar nicht in eine "linke" Richtung. Was viele auch vergessen, ist der simple Umstand, dass diejenigen, die die meiste politische und ökonomische Macht in einem (schein-)demokratischen System besitzen, dieses nicht notwendigerweise länger unterstützen, wenn ihre Macht durch eben dieses System bedroht ist. Der Kapitalist lebt nicht unbedingt lieber in einem demokratischen Sozialismus als in einem diktatorischen /autokratischen Kapitalismus...
 
Viele Systeme sind ohne revolutionäre Interventionen nicht zu ändern .
Ui, lieber Scholdarr, du bist doch nicht etwa ein Fall für den Verfassungsschutz?
Bist du der Überzeugung, dass ein Systemwechsel die Probleme dieser Welt lösen würde?
Im Eindruck der Massenmigration und als kleine Referenz an den anderen, aktiven Thread; die Bevölkerung Afrikas wird sich bis 2050 verdoppeln, bis 2070 vervierfachen. Wenn ich Gerd Müller richtig zitiere, gibt es in Afrika alle zwei Wochen 1 Million Geburten; genug Menschen für eine neue Großstadt. Ich befürchte, das läßt sich weder durch einen Systemwechsel, und schon gar nicht durch das Zulassen einer Massenvölkerwanderung nach Europa lösen ( im Gegenteil könnte das den Effekt noch mal beschleunigen).
 
Bist du der Überzeugung, dass ein Systemwechsel die Probleme dieser Welt lösen würde?
Jein. Ich bin der Überzeugung, dass ein Systemwechsel zumindest einige Probleme lösen könnte.

Im Eindruck der Massenmigration und als kleine Referenz an den anderen, aktiven Thread; die Bevölkerung Afrikas wird sich bis 2050 verdoppeln, bis 2070 vervierfachen. Wenn ich Gerd Müller richtig zitiere, gibt es in Afrika alle zwei Wochen 1 Million Geburten; genug Menschen für eine neue Großstadt. Ich befürchte, das läßt sich weder durch einen Systemwechsel, und schon gar nicht durch das Zulassen einer Massenvölkerwanderung nach Europa lösen ( im Gegenteil könnte das den Effekt noch mal beschleunigen).
Starker Bevölkerungszuwachs lässt sich natürlich "lösen", das ist hinlänglich erwiesen - und zwar durch Wohlstand und Bildung. Je aufgeklärter und je wohlhabender Menschen sind, desto weniger Kinder setzen sie statistisch in die Welt. Wenn also die zunehmende Bevölkerung in Afrika ein Problem für dich ist (für mich ist es das nicht), dann sollte man vielleicht gerade das System ändern, damit auch mal andere Menschen auf dieser Welt was vom Kuchen ab bekommen.

Aber teilen wollen wir ja nicht. Letztlich kann der Afrikaner nur mehr haben, wenn wir weniger haben. Die Rechnung ist eigentlich ganz simpel. Dann schon lieber weiter den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass man möglichst friedlich für immer einschläft (natürlich auf Watte gepolstert) bevor die Kacke so richtig am Dampfen ist. Immerhin kann man bis dahin ja noch richtig gut Kohle verprassen, während anderswo auf der Welt die Kinder verhungern.

Like I said: We have it coming.
 
Siehe die seit Jahrzehnten erstarrte UN. Ich fürchte, dass es eine UN 2.0 erst geben kann, wenn sie dazu gezwungen wird.
Eine wirtschaftliche oder kriegerische Explosion kann ich mir leider eher vorstellen als plötzliche Erleuchtung.

Ich geb JC recht, dass eine Revolution eigentlich nie etwas besseres folgen lässt. Treffend, wie im Englischen revolution auch Umdrehung bedeutet.
Andererseits ist eine beherrschende Gruppe nur selten Bereit ihre Macht friedlich aufzugeben. Wobei Indien, Südafrika und in US die Schwarzenbewegung immerhin einigermaßen erfolgreich waren. Unblutig aber nicht.
 
Keine Ahnung, was das mit meinem Post zu tun haben soll...

Abgesehen davon bin ich da etwas anderer Meinung. Viele Systeme sind ohne revolutionäre Interventionen nicht zu ändern - und je länger sie bestehen und je länger sich Machtstrukturen gefestigt haben, desto weniger. Ich würde sogar behaupten, dass die meisten politischen und gesellschaftlichen Systeme fast unmöglich in größerem Ausmaß innerhalb der Institutionen des Systems zu ändern sind, schon gar nicht in eine "linke" Richtung. Was viele auch vergessen, ist der simple Umstand, dass diejenigen, die die meiste politische und ökonomische Macht in einem (schein-)demokratischen System besitzen, dieses nicht notwendigerweise länger unterstützen, wenn ihre Macht durch eben dieses System bedroht ist. Der Kapitalist lebt nicht unbedingt lieber in einem demokratischen Sozialismus als in einem diktatorischen /autokratischen Kapitalismus...

Was das mit deinem Post zu tun hatte sollte klar sein, du schreibst doch, dass du das Problem nicht bei ein paar Brandstiftern und Steinewerfern auf der Strasse sondern bei den Politikern siehst, die "Massenmörder, Diktatoren, Verbrecher gegen die Menschlichkeit, neoliberale Brandstifter und Vertreter der Großindustrie und der Superreichen" sind. Darum schreieb ich, um das zu aendern sollte man sich in die Politik selbst einbringen, was mehr bringt als ein paar Hamburgern die Fensterscheiben einzuwerfen.

Aber gut, nun schreibst du ja, dass du meinst, das hilft nichts und manchmal braucht es eben eine Revolution.

Dann muessen wir als deutsche Staatsbuerger aber auch bei uns selbst anfangen: Und da ist dann die Frage: Siehst du das auch so in Deutschland? Brauchen wir eine deutsche Revolution? Ist in unserem Land Gewalt derzeit ein gerechtfertigtes Mittel um das System zu aendern? Und wenn, was waere das neue, bessere System?
 
Protest. Ziviler Ungehorsam. Aber friedlich.
G20 in Hamburg: Demonstranten blockieren Straßen -Video - SPIEGEL ONLINE
Ja, Leute die nerven und sich nicht an die Regeln halten. Aber gewaltfrei sind. Und sehr vernünftiger Sprecher. :top:
Allerdings Teilvermummt! Mit Clownsfarbe und rosa Schirmkappen.

Warum braucht es auch dann Wasserwerfer, Pfefferspray und Schlagstöcke? Bei der Polizei liegen die Nerven sicher auch blank. Eine Sitzblockade sollte man aber anders auflösen können. Oder einfach ignorieren, gibt ja sicher Alternativrouten.

/edit: ok, beim nochmalgucken hat der Wasserwerfer halt etwas gesprenkelt. Isch mach dein Handy nass. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich so die aktuelle N24 Liveübertragung verfolge, ist mein Eindruck, dass die Polizei die Mischung aus Schaulustigen, Demonstranten und Chaoten noch mit Samthandschuhen anfasst. Man will bis jetzt um jeden Preis "negative Presse", Verletzte auf der Gegenseite vermeiden. Immerhin wurden wohl schon bei mindestens zwei Geschäften die Scheiben eingeworfen und geplündert.
In vielen anderen Ländern wäre wohl längst eine Ausgangssperre verhängt und alle Straßen geräumt worden.
 
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