Peter Bathge
Spiele-Kenner/in
Nach dem ich die Überschrift gelesen habe und dann den Artikel frage ich mich, was denn nun genau das fragwürdige Geschäftsmodell ist? Geld für Spiele zu verlangen, weil es die schließlich auch bei Bittorrent umsonst gibt? Das kam nämlich irgendwie im Artikel nicht durch.
Weil das Spiel darauf setzt, dass man Dinge entweder völlig umsonst erspielen kann oder Geld zahlen kann für die Dinge bzw für mehr XP, um die Dinge schneller zu bekommen ist es Pay2Win? Ist der Autor nicht ganz mit dem F2P-Spielprinzip vertraut? Denn ist das nicht genau die Kernessenz von F2P? Dass man entweder umsonst durchs Spiel schleicht oder Geld für XP-Potions, etc zahlt? Wieso sollen es also die Spieler nicht begrüßen, wenn sie die selben Boni bekommen können wie zahlende Spieler, nur halt ohne zu zahlen?
Und wo ist der üble Nachgeschmack, dass ich mir einen General ergrinde oder kaufe und dann, wie beiläufig erwähnt wird, offensichtlich auch nur gegen Spieler antrete, die auch den General ergrindet oder gekauft haben? Soll es eine strikte Trennung geben a la "Wer sich Boni ergrindet trifft niemals auf jemanden, der die Boni gekauft hat"?
Und das Studio plant von vornerein nützliche Features nachzuliefern, einige am Ende sogar, Gott bewahre, kostenlos? Pfui! Wäre ja noch schöner, man stell sich das mal vor. Man brächte ein Spiel raus, nennen wir es mal WoW (wie wow, was für ein tolles Spiel). Und dann gibt es das nicht umsonst wie C&C, nein. Man nimmt 50 € für ein Spiel, das gar nicht komplett fertig ist. Dann kann man es nicht umsonst spielen wie C&C, sonder man mussauch noch Monat für Monat Geld zahlen, nur damit man die "kostenlosen" Updates bekommt. Und dann wird noch ganz dreist ein Addon mit mehr Inhalten rausgebracht, für das man auch nochmal 30 € zahlen muss? Und wenn der Hersteller den Stecker zieht, dann ist alles weg und man kann nicht mehr spielen? Unerhört! Gut, dass PCGAmes dieses widerliche Geschäftsmodell anprangert und nicht mit Höchstwertungen honoriert.
Der üble Nachgeschmack ist der: Die Entwickler/Publisher von F2P-Spielen tun so, als würden sie der Menschheit einen Gefallen tun, indem sie ihre Spiele kostenlos anbieten. Nur: Die sind gar nicht kostenlos. F2P-Spiele sind von vornherein darauf ausgelegt, den Spieler zum Kauf zu verführen. Das geschieht - nach der derzeitiger Planung besonders im Fall von C&C - durch das Weglassen von Features, die eigentlich eine Selbstverständlichkeit sind. Der Kunde ist nur noch ein Betatester, die Entwickler veröffentlichen ein unfertiges Produkt und erweitern es nach und nach. Das wäre eigentlich okay. Wenn man die Leute währenddessen nicht schon abzocken würde. Indem man Komfortfunktionen rausschneidet und sie dem Spieler als kostenpflichtige Extras wieder verkauft. Indem man einstige Selbstverständlichkeiten wie Mod-Unterstützung und Map-Editoren weglässt, um überteuerte DLCs zu verkaufen. Indem der Erfahrungspunktegewinn für Gratis-Spieler derart reduziert wird, dass sie fast schon gezwungen sind, Geld auszugeben. Dieses Prinzip stinkt mir gewaltig. Weil es unehrlich ist. Ich habe kein Problem damit, für ein Spiel, das mir Spaß bereitet zu zahlen. Aber ich möchte, dass mir der Hersteller dieses Geld nicht hinterhältig aus der Tasche zieht. Ich will eine bewusste Kaufentscheidung treffen, einmal zahlen und Ruhe haben. Ich will nicht, dass mich Hersteller beim Spielen einschränken, um mich auf krummen Wegen zur Kasse zu bitten, nur damit ich nachträglich ein vollständiges Spiel erhalte.
Weniger sarkastisch ausgedrückt: Will der Autor dieser Preview seine Inkompetenz zur schau stellen? Oder will er sich mit billigem Populismus bei EA-Bashern einschleimen?
Weder noch. Wenn du aber findest, dass ich inkompetent bin, sei dir das unbenommen. Du kannst in diesem Fall darauf verzichten, weitere Artikel von mir zu lesen
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