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Wolfenstein 2: The New Colossus: Auch in Österreich zensiert

Also fehlende Nazisymbole würden mich nicht die Bohne interessieren, aber wenn das Game dann wieder nur in deutscher Sprachausgabe oder wie der Vorgänger mit Schnitten an der Gewaltdarstellungen daher kommt, dann können die ihren Mist gerne behalten. Ich zahl doch nicht denn selben Preis wie z.B. ein Amerikaner, in dem Wissen, dass bei aber mir die Hälfte fehlt. Dann muss wohl wieder importiert werden... lächerlich sowas. :(
 
Bei Doom gibts ja auch keine Hakenkreuze ;) die Symbole sind das Problem, nicht der Gewaltgrad

Jap das ist mir klar. Aber vergleiche mal den Gewaltgrad in Doom zu ein paar Symbolen in Wolfenstein. Das wollte ich damit gegenüberstellen. Um darzulegen wie lächerlich das ist. Umdenken sollte stattfinden. Meine Meinung. Auf der anderen Seite schmeckt die "verbotene Frucht" immer am besten und daraus resultierend entsteht ein größeres Interesse beim Käufer irgendwie die uncut im deutschen Steam spielen zu können. Im Prinzip gar keine dumme "Taktik" von Bethesda um gleichzeitig schön im Gespräch zu bleiben. ;)
 
Damals beim 25-Jahr-Jubiläum von Wolfenstein hat Bethesda auch den Zugang zu der HTML5-Game-Webseite aus Österreich beschränkt.
Auf Steam konnte (und kann) man sich das Spiel aber weiterhin kaufen.

Solange die Leute weiter die geschnittene Versionen kaufen, wird sich auch nichts ändern.
 
Kunst ist der tieferliegende Gedanke der dahinter steckt. Deswegen lernt man erst das Handwerk und entfernt sich dann davon. Und kann über einen simplen Farbklecks stundenlang philosophieren. Ist nicht unbedingt meins, besonders Moderne Kunst finde ich oft ätzend. Auch weil mir der Nerv fehlt mir das Verständnis zu erarbeiten..

Bei Shootern mögen die Figuren endlos kreativ sein, aber der tieferliegende Gedanke beschränkt sich fast immer auf: Gegner zerstören, Punkte sammeln. Und der Grund des Schaffens ist Kommerz; die potentiellen Einnahmen erlauben es 300 Leute daran arbeiten zu lassen. Ich stimme zu, Videospiele können Kunst sein. Ein Shooter wie Wolfenstein ist es mit sicherer Wahrscheinlichkeit nicht.

95% aller produzierten Filme sind also auch keine Kunst? Ich finde dieses Verständnis von Kunstbegriff ehrlich gesagt etwas bedenklich. Ist etwas nur dann Kunst, wenn die oberste Schaffensmotivation der "tieferliegende Gedanke" ist? Dann sind auch einige der wertvollsten Gemälde dieser Welt keine Kunst. Künstler hatten schon immer andere Anreize wie Geld verdienen; nur weil ein Entwickler vorrangig dafür arbeitet, muss das nicht automatisch heißen dass nicht auch eine Vision existiert, die bei der Entwicklung eine künstlerische Auslebung findet. Wir reden nicht umsonst von Art Style oder Art Design; natürlich ist die für Wolfenstein geschaffene "art" (auch in Form von bspw. Assets wie 3D-Modelle) Kunst und ich fände es falsch das Gesamtprodukt nicht auch als solche zu bezeichnen, da in Spieleentwicklung schon verdammt viele künstlerische Prozesse stecken...
 
95% aller produzierten Filme sind also auch keine Kunst?

Das war vielleicht zu stark vereinfacht. Solide Handwerkskunst? Auf jeden Fall. Künstlerisch wertvoll? Sicher so einiges, aber der Schritt dahin ist schonmal ein großer. Und hohe Kunst die in's Museum gehört? Sehr, sehr selten. Läuft auch eher wenig davon in normalen Kinos. Ich würde sogar sagen mehr als 95% sind keine Kunst, sonst könnte man gleich alle Marvel Blockbuster darunter definieren.

Selbst wenn Einzelaspekte, zum Beispiel Setdesign oder Maske, atemberaubende Kunst darstellen macht es das Gesamtprodukt nicht dazu. Das Alien von Giger ist genial. Der Film ein Klassiker, ein Meilenstein und prägend für die Kinogeschichte. Aber IMO keine "hohe Kunst".


Was nicht heißt, dass sich die Akteure nicht künstlerisch ausdrücken. Ich kenne einen Regisseur, der in alle seine Filme Nonnen einbaut. Auch gerne mal am Set eine Art Marienbild formt (wenn man es weiß :-D). Und der philosophiert sicher viel über die tiefergründige Bedeutung und Metaebene. So wie jeder Kameramann mit Licht ein Gemälde schaffen will. Jeder Cutter endlos an einem Werk arbeitet. Aber wenn das Ergebnis dann auf RTL im Mittagsprogramm läuft? Naja. Kunst ist subjektiv; besonders Filmkunst. ;)
 
Unterstütze ich nicht, wird nicht gekauft. Bin schon lange Erwachsen und soll mich mit dieser zensierten Scheisse begnügen? Nope.
 
95% aller produzierten Filme sind also auch keine Kunst? Ich finde dieses Verständnis von Kunstbegriff ehrlich gesagt etwas bedenklich. Ist etwas nur dann Kunst, wenn die oberste Schaffensmotivation der "tieferliegende Gedanke" ist? Dann sind auch einige der wertvollsten Gemälde dieser Welt keine Kunst. Künstler hatten schon immer andere Anreize wie Geld verdienen; nur weil ein Entwickler vorrangig dafür arbeitet, muss das nicht automatisch heißen dass nicht auch eine Vision existiert, die bei der Entwicklung eine künstlerische Auslebung findet. Wir reden nicht umsonst von Art Style oder Art Design; natürlich ist die für Wolfenstein geschaffene "art" (auch in Form von bspw. Assets wie 3D-Modelle) Kunst und ich fände es falsch das Gesamtprodukt nicht auch als solche zu bezeichnen, da in Spieleentwicklung schon verdammt viele künstlerische Prozesse stecken...

Spiele pauschal als Kunst zu bezeichnen ist eben schwierig, weil...
Bei Kunst ist der handwerkliche Aufwand, der dahinter steckt, erstmal völlig zweitrangig. Tatsächlich geht es um den Gedanken und die Emotionen dahinter. Kunst ist erstmal etwas, was keinen praktischen Zweck hat. Kunst verfolgt kein direktes und/oder greifbares Ziel. Kunst ist also etwas völlig subjektives. Von Heilkunst mal abgesehen.

Spiele beinhalten selbstverständlich künstlerische Aspekte. Musik, visuelle Darstellung usw. Bei Games wie z.B. Dark Souls, die ein ziemlich kreatives Art Design vorweisen, kann man dies bezüglich schon von Kunst sprechen, klar. Sicher ist es auch als Kunst zu bezeichnen, dass die Entwickler von Dark Souls es geschafft haben, den Spieler permanent dem Gefühl der Gefahr und des Nervenkitzels, der Neugierde usw. auszusetzen, welches durch das Ganze (Art Design, Leveldesign, Sound, Schwierigkeit) hervorgerufen wird. Aber letztlich dienen Spiele nach wie vor dem Zweck, ein Ziel zu verfolgen und es zu erreichen. Spiele verfolgen also durch ihre Interaktivität, ihren Regeln und ihren Zielen einen praktischen, greifbaren Zweck. Daher kann man auch meiner Meinung nach nur schwer davon sprechen, Spiele pauschal als Kunst zu bezeichnen. Kunst hat keine klaren Regeln wie Spiele.

Ich würde mich nicht unbedingt gegen den Gedanken wehren, Spiele als Kunst zu bezeichnen. Aber auf der anderen Seite halte ich es, wie gesagt, für schwierig, den Begriff Kunst hier zu verwenden. :)

Daher sind auch Filme und Bücher eher Kunst als Spiele. Ob man Film X und Buch Y nun wirklich als Kunst sieht, sei mal dahin gestellt und bleibt jedem selbst überlassen. Aber auch das gehört zur Kunst.

Btw...auch Musiker sind Künstler. Aber Kunst ist, je nachdem, eben auch Arbeit und will natürlich auch entlohnt werden. Das Argument "Die wollen ja nur Geld verdienen" zieht da also nicht wirklich.
 
Zensur wird nicht akzeptiert! Wie üblich.

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Nexus 7 mit Tapatalk
 
TIPP! Internationale uncut Version kaufen und bei Schote.biz die deutschen Texte und Sprachausgabe herunterladen, ins Verzeichnis kopieren, fertig.
 
Ich denke wesentlich ist auch der Gedanke was ich damit aussagen kann und was dann verstanden wird. Denn auch eine Mona Lisa kann am Ende möglicherweise nur die abarbeitung pornographischer Gedanken in keuschem Gewand gewesen sein(und keiner kriegts mit). Also etwas das Emotionen auslöst muß nicht brutal simple sein, es muß auch nicht die gewünschten Ideen transportieren. Es ist jedenfalls etwas dass sich durch außergewöhnliches Können auszeichnet und nicht mit "Tricks" arbeitet. Tricks, das ist wenn man etwas hernimmt das der niedrigst mögliche Level eines Tabuburches ist, oder das garantierte Hervorrufen von starken Emotionen. Dazu zähle ich mal Kunst die Fäkalien verwendet, oder Figuren des öffentlichen Lebens nackt darstellt.
 
Es gab ja unwahrscheinlich viele Petitionen in den letzten Jahren, evl. sollte da mal einer eine starten, dass auch Spiele (wie es auch Filme sind) als Kunst angesehen werden und diese "Zensur" endlich ein Ende hat.
 
Das ist doch wirklich derartig lächerlich, als würde sich irgendein gefestigter, demokratischer Mensch in eine faschistische Wiederbetätigungsmaschine verwandeln, wenn er solche Spiele auf uncut spielen kann. Mir persönlich ist es nur unerträglich, weil es keine englische Sprachausgabe (ich hab mich schon mehr als gewöhnt an BJ's Sprecher, super Darsteller) und weil es einfach massiv auffällt, dass Symbolik und Bezüge verändert wurden, es ärgert mich wirklich, dass den deutschsprachigen Konsumenten kein ernsthafter Umgang mit dem Thema ermöglicht wird, denn am Ende des Tages ist ein Computerspiel genauso ein kulturelles (Kunst!)-Erzeugnis wie Literatur oder Malerei. Mit dem einzigen Unterschied, dass letztere als solche anerkannt werden und daher nicht zensiert werden dürfen
 
immerhin kann in ö und auch ch die uncut-version "problemlos" aktiviert werden.
 
Ist also wie bei den Vorgängern. Die G-A-S-Versionen sind cut, die anderen uncut. Aber AT und CH brauchen keine Klimmzüge machen um Importware zu aktiveren und zu spielen.
 
Kunst ist der tieferliegende Gedanke der dahinter steckt.
Wieso?

Wenn ich beispielsweise sage: "Ich mag blau. Deswegen habe ich die komplette Leinwand mit meinem Lieblings Blauton angemalt." - ist das dann etwa keine Kunst, nur, weil ich mir weiter nichts dabei gedacht habe?

Wird das dann plötzlich zur Kunst, wenn ich als Titel "Die Blauen" verwende? Auch wenn mein dahinterliegender Gedankengang schlicht war: "Meine Lieblingsfarbe ist blau. Was gibt es denn momentan zB Politisches, was auch blau ist?" und sich damit vollends erschöpft hat?

Ist ein Gemälde, das den Anspruch hat, möglichst realistisch zu sein, Kunst, wenn es eben nur die Landschaft realistisch wiedergibt?
Sind Photos Kunst? Oder werden sie das erst, wenn man sie wie auch immer bearbeitet/verfremdet? Ist ein Photo dann plötzlich Kunst, nur weil ich den Himmel blauer gemacht und aus ästhetischen Gründen eine Wolke entfernt habe?

Deswegen lernt man erst das Handwerk und entfernt sich dann davon.
Was hat das "Entfernen" mit der Kunstdefinition zu tun? Und wie sieht das aus, dieses Entfernen? verlernt man dann Teile des Gelernten wieder ...?

Bei Shootern mögen die Figuren endlos kreativ sein, aber der tieferliegende Gedanke beschränkt sich fast immer auf: Gegner zerstören, Punkte sammeln.
Moment. Das Gameplay beschränkt sich darauf.

Aber der Grafikstil hat mitunter einen enormen Anteil an einem Spiel. Siehe aktuell Cuphead, das den Max Fleischer Cartoon Look der frühen Disney Filmchen derart dreist kopiert, daß man sich fragen muß, wie das eigentlich rechtlich gelaufen ist, daß Disney den Machern nicht sofort mit einer Urheberrechtsklage kommt.

Und wieviele Leute außerhalb der Platformer Spielergemeinde hätten wohl Notiz von dem Spiel genommen, wenn es nicht diesen Grafikstil gehabt hätte?
Das Spiel (Gameplay) wäre ja absolut identisch gewesen, aber durch Verwendung eben dieses Grafik-/Kunststils ist das Spiel auch im Mainstream angekommen.

Und der Grund des Schaffens ist Kommerz;
Surprise: Das trifft 1:1 auch auf klassischen Gemälde zu. Beispielsweise die Decke der Sixtinischen Kapelle, die Michelangelo angemalt hat, war eine Auftragsarbeit.
Der hat das gemalt, weil er Geld dafür bekam. Purer Kommerz.

Ist das dann also keine Kunst? Wird ein Kunstwerk daher zu einem Nicht-Kunstwerk, sobald es verkauft wird ...?

Apropos Gemälde:
c6vprnL.jpg


- ein Bild von der Stadt Dalaran in WoW -

Jemand hat dieses Bild gemalt und nach Sichtung dieses und ähnlicher Bilder wurde die Stadt im Spiel gestaltet.
Im Prinzip wurde das Bild um eine Dimension und weitere Blickwinkel erweitert, bevölkert und interaktiv gemacht. Es wurde also aus einem Kunstwerk heraus (es sei denn, du bezeichnest eben die Sixt. Kapelle auch nicht als Kunstwerk) etwas darauf aufgebaut, was dieses Kunstwerk beinhaltet. Wieso sollte das keine Kunst sein?

Oder - weiter gedacht: Filme sind ja scheinbar Kunst. Wieso sollte der Warcraft Film Kunst sein, das Spiel, das genau dieselbe Welt zeigt, aber nicht?

Der Grund, einen Film zu machen, kann man ja auch als reinen Kommerz definieren. Und dort können auch mehr als 300 Leute daran arbeiten. Das ist doch überhaupt kein Kriterium.

Ich stimme zu, Videospiele können Kunst sein. Ein Shooter wie Wolfenstein ist es mit sicherer Wahrscheinlichkeit nicht.
Bilder sind Kunst.
Musik ist Kunst.
Dialoge/Geschichten erzählen ist Kunst.
Schauspiel/Synchronisationsaufnahmen sind eine Kunst.
Ingame Cinematics sind Filme (die ja scheinbar Kunst sind).

- wieso sollte etwas, das aus lauter Kunstelementen besteht, plötzlich keine Kunst mehr sein, wenn man Interaktivität hinzufügt?

Sind dann Kunstwerke, bei denen der Besucher zB auf Knöpfe drücken darf, auch plötzlich keine Kunstwerke mehr?
 
Kunst ist der tieferliegende Gedanke der dahinter steckt. Deswegen lernt man erst das Handwerk und entfernt sich dann davon. Und kann über einen simplen Farbklecks stundenlang philosophieren. Ist nicht unbedingt meins, besonders Moderne Kunst finde ich oft ätzend. Auch weil mir der Nerv fehlt mir das Verständnis zu erarbeiten..

Bei Shootern mögen die Figuren endlos kreativ sein, aber der tieferliegende Gedanke beschränkt sich fast immer auf: Gegner zerstören, Punkte sammeln. Und der Grund des Schaffens ist Kommerz; die potentiellen Einnahmen erlauben es 300 Leute daran arbeiten zu lassen. Ich stimme zu, Videospiele können Kunst sein. Ein Shooter wie Wolfenstein ist es mit sicherer Wahrscheinlichkeit nicht.

Ja, die Definition von Kunst....
Für mich ist Kunst, wenn ein Mensch seiner Kreativität nachgehen kann, bzw diese ausübt.
Ich nehme mal wieder Autotunen (wobei das absolut nicht meine Leidenschaft ist):
Einen eigenen Felgen zu entwerfen ist in meinen Augen Kunst.
Einen gekauften zu mintieren aber nicht.
Das Auto selber nach eigenem Gutdünken zu lackieren ist ebenfalls Kunst.
Die selbe "Bemalung" durch aufkleben von gekaufter Folie eben nicht.

Ein Handwerker, welcher nach vorgefertigten/vorgegebenen Angaben etwas produziert, ist kein Künstler, sondern derjenige, das es entworfen hat.
Ein Handwerker kann aber durchaus Künstler sein, wenn er seinen eigenen Stiel mit einbringt oder eben etwas komplett eigenen Produziert.

Bei einem Game würde ich auch sagen, dass Leveldesigner und eine spezielle Art von Künstler sind. Warum auch nicht?

Darum beinhaltet für mich JEDES Game Kunst.
 
Aber letztlich dienen Spiele nach wie vor dem Zweck, ein Ziel zu verfolgen und es zu erreichen. Spiele verfolgen also durch ihre Interaktivität, ihren Regeln und ihren Zielen einen praktischen, greifbaren Zweck. Daher kann man auch meiner Meinung nach nur schwer davon sprechen, Spiele pauschal als Kunst zu bezeichnen. Kunst hat keine klaren Regeln wie Spiele.
Ganz, ganz doofe Frage:
Wieso sollen Spiele generell keine Kunst sein? Also völlig unabhängig von verwendeten Kunstwerken wie gemalten Kartenrücken/Spielbrettern ... wieso sollte beispielsweise ein simples Würfelspiel mit 2 Würfeln und der simplen Regel "wer die höchste Summe würfelt, gewinnt" keine Kunst sein?

Klar: ein Würfelspiel hat keine Aussage. Haben viele Gemälde auch nicht.

Ein Spiel soll einfach nur Spaß machen. Viele Bilder oder Musik soll einfach nur "schön" sein.

Die Spieler gehören zum Spiel dazu. Ohne sie würden einfach nur zwei Würfel auf dem Tisch liegen. Spiele sind also eine Performance.
Eine Performance, die durch die zugrunde liegenden Spielregeln (und damit Möglichkeiten) gesteuert wird.

Ob man Film X und Buch Y nun wirklich als Kunst sieht, sei mal dahin gestellt und bleibt jedem selbst überlassen. Aber auch das gehört zur Kunst.
Jeder Film, jede Musik, jedes Bild ... ist Kunst.

Manches ist natürlich schlechte Kunst - aber deswegen ist es nicht direkt keine Kunst mehr.


Es gibt jedenfalls keinen Grund, x-beliebige Mittelalter-Selfies zu Kunstwerken zu erklären, aber Videospielen, die aus diversen Kunstwerken zusammengesetzt sind, vorzuenthalten, Kunst sein zu dürfen.
 
Wieso?

Wenn ich beispielsweise sage: "Ich mag blau. Deswegen habe ich die komplette Leinwand mit meinem Lieblings Blauton angemalt." - ist das dann etwa keine Kunst, nur, weil ich mir weiter nichts dabei gedacht habe?

Wird das dann plötzlich zur Kunst, wenn ich als Titel "Die Blauen" verwende? Auch wenn mein dahinterliegender Gedankengang schlicht war: "Meine Lieblingsfarbe ist blau. Was gibt es denn momentan zB Politisches, was auch blau ist?" und sich damit vollends erschöpft hat?

Ist ein Gemälde, das den Anspruch hat, möglichst realistisch zu sein, Kunst, wenn es eben nur die Landschaft realistisch wiedergibt?
Sind Photos Kunst? Oder werden sie das erst, wenn man sie wie auch immer bearbeitet/verfremdet? Ist ein Photo dann plötzlich Kunst, nur weil ich den Himmel blauer gemacht und aus ästhetischen Gründen eine Wolke entfernt habe?


Was hat das "Entfernen" mit der Kunstdefinition zu tun? Und wie sieht das aus, dieses Entfernen? verlernt man dann Teile des Gelernten wieder ...?


Moment. Das Gameplay beschränkt sich darauf.

Aber der Grafikstil hat mitunter einen enormen Anteil an einem Spiel. Siehe aktuell Cuphead, das den Max Fleischer Cartoon Look der frühen Disney Filmchen derart dreist kopiert, daß man sich fragen muß, wie das eigentlich rechtlich gelaufen ist, daß Disney den Machern nicht sofort mit einer Urheberrechtsklage kommt.

Und wieviele Leute außerhalb der Platformer Spielergemeinde hätten wohl Notiz von dem Spiel genommen, wenn es nicht diesen Grafikstil gehabt hätte?
Das Spiel (Gameplay) wäre ja absolut identisch gewesen, aber durch Verwendung eben dieses Grafik-/Kunststils ist das Spiel auch im Mainstream angekommen.


Surprise: Das trifft 1:1 auch auf klassischen Gemälde zu. Beispielsweise die Decke der Sixtinischen Kapelle, die Michelangelo angemalt hat, war eine Auftragsarbeit.
Der hat das gemalt, weil er Geld dafür bekam. Purer Kommerz.

Ist das dann also keine Kunst? Wird ein Kunstwerk daher zu einem Nicht-Kunstwerk, sobald es verkauft wird ...?

Apropos Gemälde:
c6vprnL.jpg


- ein Bild von der Stadt Dalaran in WoW -

Jemand hat dieses Bild gemalt und nach Sichtung dieses und ähnlicher Bilder wurde die Stadt im Spiel gestaltet.
Im Prinzip wurde das Bild um eine Dimension und weitere Blickwinkel erweitert, bevölkert und interaktiv gemacht. Es wurde also aus einem Kunstwerk heraus (es sei denn, du bezeichnest eben die Sixt. Kapelle auch nicht als Kunstwerk) etwas darauf aufgebaut, was dieses Kunstwerk beinhaltet. Wieso sollte das keine Kunst sein?

Oder - weiter gedacht: Filme sind ja scheinbar Kunst. Wieso sollte der Warcraft Film Kunst sein, das Spiel, das genau dieselbe Welt zeigt, aber nicht?

Der Grund, einen Film zu machen, kann man ja auch als reinen Kommerz definieren. Und dort können auch mehr als 300 Leute daran arbeiten. Das ist doch überhaupt kein Kriterium.


Bilder sind Kunst.
Musik ist Kunst.
Dialoge/Geschichten erzählen ist Kunst.
Schauspiel/Synchronisationsaufnahmen sind eine Kunst.
Ingame Cinematics sind Filme (die ja scheinbar Kunst sind).

- wieso sollte etwas, das aus lauter Kunstelementen besteht, plötzlich keine Kunst mehr sein, wenn man Interaktivität hinzufügt?

Sind dann Kunstwerke, bei denen der Besucher zB auf Knöpfe drücken darf, auch plötzlich keine Kunstwerke mehr?

Sind Installationen Kunst? Filme auch in interaktiver Variante? Für mich ja. Egal ob mir das Einzelprojekt gefällt oder nicht bleibt es Kunst.

Für mich wäre es nur konsequent wenn Spiele in die Rubrik Kunst einsortiert würden. Denn Spiele sind das Ergebnis eines kreativen Prozesses und die Grafik hat teils regelrechte Stilrichtungen-/-formen.

Und solange das Spiel kein KZ-Manager und Co. ist sondern es im Gegenteil gegen die Nazis geht ist man einer Verherrlichung fern.
 
Und solange das Spiel kein KZ-Manager und Co. ist sondern es im Gegenteil gegen die Nazis geht ist man einer Verherrlichung fern.

EIGENTLICH geb ich dir Recht.
AAABER: Ehrlich gesagt wäre/ist ein KZ-Manager eben auch Kunst, solange es selber gefertigt wurden. Wie Geschmacklos die Kunst auch sein mag.
Und da ist sie dann wieder, die Frage. Was darf Kunst (oder Satire, oder Religion, oder....)

Das sind aber Korsette, welche wir uns auferlegen haben und nicht Objektiv sind, in meinen Augen.
 
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